Rezepte aus Natur und selbst gemacht
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Das Rauchige Geheimnis 🌿


gelesen von
Maike 💖

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#Geschichte
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⬆️

Den Hirtenstab setzte er fast wie einen Blindenstock ein. „Ach so ein Unglück, so ein Unglück“, zeterte er Laut mit sich selber. „Mein liebes Lukrezerl ist hochschwanger und ich kann ihr nicht einmal mehr bei der Arbeit helfen weil ich mein Augenlicht verliere. Der Doktor sagt, es sei der graue Star und dass man da nichts machen könne. Wie soll denn ein blinder Hirte eine Familie ernähren?
Ich weiß mir keinen Rat mehr. Das Essen wird auch nicht mehr lang reichen. Was soll ich nur tun?“
Die Schwalbe unterm Dachvorsprung wurde ganz still. Zu gut kannte sie diese verzweifelten Worte. Wenn sie nicht zufällig das Wunderkraut gefunden hätte, weiß Gott!“
Da kam ihr eines Morgens eine Idee. „Das Kraut – was uns Schwalben hilft, könnte doch auch den Menschen gut tun. Und hilft‘s nicht , so wird‘s auch nicht schaden. Zeitig am nächsten Morgen - es war wieder einmal der Festtag Maria Himmelfahrt - schwärmte Mutter Schwalbe aus, um das Augenkraut zu suchen. Und wirklich, ein kleines Büschel davon wuchs auch dieses Jahr aus der Mauerritze beim Stadel heraus. Sogleich zupfte das beherzte Tier eine großes Zweiglein ab und stieg wieder in die Luft. Aber als sie den Hirtentonl verschlafen über die Türschwelle blinzeln sah, verließ sie der Mut. Nein, ich kann das nicht! So nah war ich noch nie bei einem Menschen – und wer weiß, in Italien schneiden die unser einem gar die Zunge heraus. Himmelmutter hilf! Das übersteigt die Kompetenz einer kleinen Schwalbe!“
Kaum hatte sie diese Worte gesprochen, wurde sie wie von Zauberhand in die Höhe gehoben, direkt über den Kopf des Hirtentonl. In dem Moment löste sich ein Tautropfen vom Blatt und tropfte, vermengt mit etwas von dem orange-gelben Wundersaft, direkt in die Augenwinkel vom armen Tonl.
Den setzte es vor lauter Schrecken, gleich mit einem lauten Rums auf den geflickten, ledernen Hosenboden. „Lukrezerl, Lukrezerl, hilf!“, schrie er verstört auf. „Ich glaube jemand hat mir Gift in die Augen geschüttet! Jetzt ist es aus mit uns! Jetzt seh‘ ich gar nichts mehr!“ Als aber das liebe Lukrezerl erschrocken aus der Hütte stürzte, um ihrem Tonl beizustehen merkte sie, dass die ersten Wehen einsetzten und das Kind akkurat jetzt zur Welt kommen wollte.
Durch das Geschrei der beiden, und das Gekreische und wilde Kreisen der Schwalben, war - Gott sei Dank - auch der Gemeindearzt aufmerksam geworden, der gerade auf dem Weg zur Kräuterweihe war. Er eilte herbei um den beiden zu helfen.
Und so nahm unsere Geschichte noch einmal eine gute Wende: der Himmelmutter sei Dank – konnte der Hirtentonl nach ein paar Tagen seinem strammen Stammhalter fast ohne Probleme in die kleinen dunklen Augen schauen.
Wie das alles zugegangen war, können bis zum heutigen Tag weder der Hirtentonl noch sein Lukrezerl sagen. Nur dass die Schwalben mit im Spiel waren, und dass er ein ganz besonderes Kraut auf seiner Türschwelle gefunden hatte, gibt ihm bis heute zu denken auf.
Als Dankeschön hat er dem Augenkraut mit der orangegelben Flüssigkeit jedenfalls den Namen „Schwalbenkraut“ gegeben. Und dagegen konnte nicht einmal der Herr Doktor etwas einwenden.

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#Geschichte
#Schöllkraut

Wie das Schöllkraut zum Schwalbenkraut wurde 🌼
von
Anita Buchriegler

gelesen von
Maike 💖

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⬆️

Da konnte das Blümchen nicht mehr, wie am Abend vorher, seine Blätter zusammenfalten und schlafen, sie hingen krank und traurig zur Erde nieder.

Erst am nächsten Morgen kamen die Knaben, und als sie den Vogel tot sahen, weinten sie. Sie weinten viele Tränen und gruben ihm ein niedliches Grab, das mit Blumenblättern geschmückt wurde. Des Vogels Leiche kam in eine schöne, rote Schachtel; königlich sollte er begraben werden, der arme Vogel! Als er lebte und sang, vergaßen sie ihn, ließen ihn im Bauer sitzen und Durst leiden, nun bekam er Pracht und viele Tränen. Aber der Rasenfleck mit dem Gänseblümchen wurde auf die Landstraße in den Staub geworfen. Niemand dachte an sie, die doch am meisten für den kleinen Vogel gefühlt hatte und ihn so gerne getröstet hätte!

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Das Gänseblümchen 🌸

Märchen von
Hans Christian Andersen

gelesen von
Maike 💖

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⬆️

In ihrer Verzweiflung wendet sich die Nachtkerzen-Mama endlich an die Blumenelfe. Diese versteht sofort, dass nicht mehr viel Zeit bleibt und sofort etwas geschehen muss. Als sie, wie jeden lauen Sommerabend von zwei Glühwürmchen begleitet, zu ihrem Schlafplatz zurückfliegt, hat sie plötzlich die rettende Idee und sie flüstert noch eine ganze Weile mit ihren Begleitern. Die Glühwürmchen fliegen auf dem Nachhauseweg noch einmal bei Mama Nachtkerze vorbei und bestellen von der Blumenelfe Grüße: “Sag bitte Deinem Kind, wenn es morgen Abend artig aufblüht, wird es ganz sicher das Licht kennenlernen, das ist versprochen!”
Am nächsten Abend hat man das Gefühl, dass kein einziger Gartenbewohner schlafen gegangen ist. Alle fragen sich gespannt, was die Blumenelfe geplant hat und fiebern dem Sonnenuntergang entgegen. Am aufgeregtesten ist natürlich das Prinzesschen selber, das schon Bescheid weiß, dass es endlich das “Licht” kennenlernen wird. Die Nachtkerzen-Mama fragt sich besorgt, wie die Elfe dieses Versprechen in der Dunkelheit einlösen will? Lügen ist nämlich für Elfen und Pflanzen undenkbar. Höchstens der Zwobel schwindelt ab und zu, aber er selbst sieht das dann natürlich nur als erlaubte Notlüge an. Die Sonne sinkt und nach der blauen Stunde wird es dunkler.
Der Zwobel gleitet den Steingarten vorsichtig hinunter, er hat ja das Schlüsselchen bei sich. Die “Fetthenne” hat sich extra den Tau der Dämmerung aufgehoben und knipst für den Zwobel schon mal die Orientierungs-Lampen an.
Als ein letzter rötlicher Schimmer am Horizont verschwindet, sperrt die Nachtkerzen-Mama das Knospen-Türchen auf. Sie gibt dem Prinzesschen einen kleinen Klaps auf den Po und -klack- öffnet sich die Knospe und die gelbe Blüten-Schale faltet sich langsam weit auf und schaut erwartungsvoll um sich.
In diesem Moment geschieht etwas wundersames. Eine ganze Armada von Glühwürmchen kommt aus allen Richtungen, fliegt auf die gelbe Blüte zu und leuchtet mit ihr um die Wette. Endlich, endlich ist die Blüte der Prinzessin da und keiner könnte behaupten, was nun schöner ist, das Sonnenlicht am Tag, oder das Licht der überglücklichen Nachtkerzen-Blüte in der sich die vielen kleinen Lichter der Glühwürmchen spiegeln.
Was für ein großer Augenblick für Wurzerls Garten! Alle verharren in ehrfürchtigem Schweigen, sogar der Bach scheint leiser zu plätschern und selbst der immer herum hampelnde Zwobel steht andächtig und ruhig da. Die Nachtviole verschüttet vor Aufregung ihre Parfümflasche und duftet und duftet und duftet. Es ist ein Lichtermeer und ein ergriffenes Entzücken im Garten, wie niemals zuvor. Auch Wurzerls Augen strahlen  und ihr Vergleich, dass das eine prachtvolle Fest-Illumination sei, die man doch ausnützen müsse, führt dazu, dass es noch eine ausgelassene Feier gibt und alle mit Honig-Met anstoßen. Nur das Nachtkerzen-Kind bekommt nichts zu trinken, es gluckert überglücklich lachend die ganze Nacht vor sich hin und Wurzerl hat Angst, es könnte sich am Honig-Met verschlucken.

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Das Nachtkerzenkind 🌼 und das Licht

gelesen und gesprochen von
© Maike 💖

für

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Quelle

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KRAEDU. Rosi Mangger Walder. Kräutermärchen

Die Arnika

Hoch oben in den Bergen lebte eine junge Frau, namens Arnika. Neben ihren goldgelben Haaren, bodenständigen Wurzeln und ihrer schlanken Gestalt, besaß sie ein Herz aus Gold. Sie verbrachte oft stundenlang auf der Wiese, sammelte Heilkräuter, trocknete diese im Schatten der Bäume, um dann den kranken Tieren und Menschen im Dorf mit ihren Pflanzen zu helfen. Sie stieg täglich den langen beschwerlichen Weg, vom Berg, hinab ins Tal und brachte den Dorfbewohnern, den gebrechlichen alten Leuten ihre Kräuter, wie Quendel, Alpenrosen, Mutterwurz, Augentrost und viele, viele mehr. Sie behandelte die Alten und Kranken, die Frauen und Kinder bei so manchem Wehwehchen, indem sie ihre Wunden und Verstauchungen mit einer Salbe, hergestellt aus einer bis dahin unbekannten gelb blühenden Blume, verband. Jeder mochte die Frau, ihre Sanftmut und die heilenden Kräfte der Pflanzen. So ging das jeden Sommer, jahrein, jahraus, irgendwann kam die Frau nicht mehr den langen beschwerlichen Weg ins Tal hinab.
Die Dorfbewohner machten sich große Sorgen um Arnika, denn die Frau war selbst in die Jahre gekommen und stiegen den steilen Berg hinauf. Als diese oben angekommen waren, fanden sie die alte Frau regungslos auf der Wiese, inmitten der gelben Blumen, liegen. Da niemand den Namen dieser Blume kannte, welche jedes Jahr auf unseren Bergwiesen mit ihren goldenen Blütenköpfen wuchsen, nannte man sie einfach Arnika. Noch heute werden diese bei Verstauchungen und Wunden von der heimischen Bevölkerung verwendet.

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