Eule 🦉
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Wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist

Vor etwas mehr als einer Woche beendete ich ein Science-Fiction-Hörbuch, das ein zwiespältiges Gefühl in mir hinterlassen hat. Es war Vakuum von Phillip P. Peterson. Ein sehr deprimierendes Werk, das.
Ich hoffe, sein nächstes Buch wird ein wenig munterer.
Nach dem Hören dachte ich mir, ich könnte ja hier den Autor und seine Bücher vorstellen. Immerhin habe ich alle erschienenen Romane gelesen/gehört, manche mehrfach. Peterson ist weder Hamilton noch King noch Weir. Aber die Bücher sind dennoch nicht ohne Grund immer wieder in den Bestsellerlisten.

Wer ist Phillip P. Peterson? Laut Infos aus dem Netz ist das ein Pseudonym. Er hat Luft- und Raumfahrttechnik studiert und arbeitete beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Das kommt seinen Romanen, in denen es oft sehr technisch zugeht, zugute.

Das erste Buch, Transport, veröffentlichte Peterson im Selfpublishing. Es schlug mächtig ein! Danach folgten Paradox, mit dem Peterson den Kindle Storyteller Award gewann, diverse Fortsetzungen von Transport und Paradox, Das Schwarze Schiff, Flug 39, Vakuum. Das letzte, Universum, ist noch nicht erschienen. Ein Sachbuch gibt es auch, 250 Science-Fiction-Filme von 1902 bis 2016.
Ich hoffe, ich habe keines vergessen.

Der Autor hat einen Youtube Kanal, auf dem sich leider seit einem Jahr nichts mehr getan hat. Aktuellere Infos gibt es auf Raumvektor.de, seiner Homepage.

In den nächsten Posts werde ich die Bücher vorstellen. Auf geht's!

#euleliest #sciencefiction #phillipppeterson
Transport von Phillip P. Peterson

Auf dem Meeresboden wird ein außerirdisches Objekt entdeckt und nach einigen Experimenten stellt das Militär fest, dass es sich bei der seltsamen schwarzen Kugel um einen Transporter handelt, der Menschen zu fremden Welten teleportieren kann. Nach einigen Todesfällen wird beschlossen, dass zum Tode verurteilte Häftlinge die Versuchskaninchen spielen sollen. Einer dieser Häftlinge ist Russell Harris, der nur noch ein paar Tage zu leben hat. Zusammen mit einigen anderen Todeskandidaten lässt er sich auf die Transporte ein. Die Überlebenschance ist jedoch sehr gering.

Die Parallelen zu Stargate sind unverkennbar: ein Objekt, das einen ohne Zeitverlust zu den Sternen reisen lässt, das kennen Fans schon aus Emmerichs Film bzw. aus der TV-Serie. Allerdings war es das auch schon, denn abgesehen von dem Sternentor und der Militärbasis gibt es kaum weitere Gemeinsamkeiten.

Da der Autor sich recht wenig mit den Beschreibungen abgibt oder mit den Charakterisierungen der Figuren, nimmt das Buch schnell Fahrt auf. Auf knapp 260 Seiten bekommt der Leser eine rasante Science-Fiction-Geschichte geboten, die sich wie nichts wegliest. Die einzelnen Transporte und die Folgen sind wirklich spannend, da drückt man gerne ein Auge zu, wenn andere Dinge etwas vorhersehbar geraten sind (z. B. die obligatorische Liebesgeschichte).
Der Schluss ist konsequent und rundet die Geschichte perfekt ab.

Es gibt - besonders am Anfang - ein paar kleinere Schönheitsfehler bei diesem Selfpublisher-Werk (z. B. zu viele Ausrufezeichen), aber wenn man weiter liest, fallen sie kaum noch ins Gewicht, entweder weil die Handlung einen zu sehr am Haken hat oder weil es tatsächlich weniger werden.
Ich habe das Buch gelesen und anschließend einige Male das Hörbuch gehört. Beim Hörbuch spielen die nervenden Ausrufezeichen natürlich keine Rolle mehr.

Das Buch hat bisher ein halbes Dutzend (!) Fortsetzungen erhalten. Sie alle beschäftigen sich mit Bedrohungen, die direkt mit dem Transporter oder mit den Folgen der Transporternutzung zusammenhängen. Gefährliche Aliens oder dessen technologischen Artefakte spielen fast in jedem Band eine Rolle.
Das Ganze wirkt wie eine spannende TV-Serie. Da der Autor einen technischen Hintergrund hat, sind zumindest die technischen Aspekte sehr glaubwürdig geraten. Ob sie auch realistisch sind, kann ich nicht beurteilen. Die Charaktere sind ein anderes Thema. Diese sind mir persönlich zu eindimensional geraten. Aber mal ehrlich, diese Bücher sind auch nicht als Persönlichkeitsstudien gedacht. Sie sollen unterhalten - und tun es auch.

#euleliest #phillipppeterson #sciencefiction
Vakuum von Phillip P. Peterson

Die Astrophysikerin Susan Boyle empfängt merkwürdige Signale von einem fernen Stern. Zur gleichen Zeit entdeckt die Crew des Astronauten Colin Curtis ein fremdes Objekt, das sich dem Sonnensystem nähert. Bei dem Objekt handelt es sich um ein außerirdisches Raumschiff, das offenbar auf der Flucht vor etwas ist.
Susan findet heraus, dass diese beiden Ereignisse zusammenhängen - und das Ende der Welt bedeuten.

Das ist mit Abstand des deprimierendste Buch von Peterson und eines der bedrückendsten Bücher überhaupt. Ich habe schon unzählige Herzschmerz-Geschichten, Geschichten über schlimme Zeiten und gar Weltuntergang etc. gelesen, aber so einen bitteren Nachgeschmack hat mir kein anderes Werk beschert.
Es geht um nicht weniger als das Ende des gesamten Universums. Unser Universum ist instabil und früher oder später kann ein Vakuumzerfall einsetzen, der alles vernichtet. Aufhalten kann man diesen Prozess nicht.
Peterson hat das Thema bereits in seinen Paradox-Büchern angesprochen, doch dort war es Theorie. In Vakuum geschieht es bereits. Die Zustände, die daraufhin auf der Erde losbrechen, kann man sich schlecht vorstellen. Oder zu gut, je nachdem, wie viele Weltuntergangs-Bücher und Filme man bereits kennt.
Dieser Teil des Romans ist also sehr glaubwürdig.
Nicht ganz abkaufen konnte ich Peterson dagegen die Idee, dass sich eine ausreichend große Gruppe von Menschen zusammenrauft und eine gigantische Arche baut. Menschen handeln einfach nicht so, sie schlagen sich eher die Köpfe ein, wenn es ums Überleben geht. Für einen Raumschiffbau hat man da einfach eine Hand mehr frei. Vielleicht denke ich auch einfach zu pessimistisch.

Als ich beim dritten Kapitel ankam, hatte ich nur einen Gedanken in Form eines großen Fragezeichens. Hä? Wer ist Pala? Was sind das für Menschen? Worum geht's hier eigentlich? Erst nach und nach begreift man, was Sache ist, und hofft, dass die drei Reisenden ihr Ziel erreichen. Ich gebe zu, ganz am Ende des Abenteuers der Drei, bekam ich fast einen hysterischen Anfall. Wer das Buch gelesen hat, wird wissen, welche Zeilen dies ausgelöst haben.

Alles in allem - sehr sehr bedrückend. Es gibt Hoffnungsschimmer, klar, aber wenn einem der Vakuumzerfall auf den Fersen ist, ist eine hoffnungsvolle Zukunft nur eine Illusion.

#euleliest #sciencefiction #phillipppeterson #vakuum
Phillip P. Peterson - Paradox

Paradox
ist eine Trilogie, bei der sich für mich persönlich nur der erste Teil Am Abgrund der Ewigkeit wirklich lohnte. Beim Hören des zweiten Teils wollte ich oft abbrechen und nahm mir vor, den dritten Teil nicht zu kaufen. Hab ich dann aber doch getan. Teil 2 und 3 sind leider fast vollständig aus dem Gedächtnis verschwunden, deshalb kommt hier nur die Rezension des ersten Bandes.

Worum geht es?
Der Wissenschaftler David Holmes entdeckt, dass beide Voyager-Sonden in der gleichen Entfernung von der Sonne verschwunden sind. Als sein Arbeitgeber, ein Energiekonzern, eine Sonde jenseits des Pluto schickt, sagt David deren Verschwinden voraus. Die Prognose bewahrheitet sich.
Daraufhin wird ein Schiff, die Helios, mit vier Astronauten an Bord gestartet, um nach dem Rechten zu sehen. David Holmes ist einer der Vier.

Es dauert ewig, bis das Erkundungsschiff startet. Zuvor werden schon erwähnter David sowie der raubeinige NASA-Astronaut Ed Walker vorgestellt, das Training und die politischen Spielchen. Da der Autor selber mal für die NASA gearbeitet hat, ist vermutlich nur wenig davon seiner Phantasie entsprungen.

Was die Astronauten am Rande des Sonnensystems finden, ist so unerwartet und so gewaltig, dass man als Leser*in einfach mit offenem Mund da sitzt. Die Überraschung ist Peterson hier wirklich gelungen.
Den Schluss fand ich deprimierend, konsequent und im Grunde ausreichend.
Ich denke nicht, dass wirklich von Anfang an eine Fortsetzung geplant war. Das Ende ist abgeschlossen.

Die beiden dann dennoch entstandenen Fortsetzungen - Jenseits der Ewigkeit und Ewigkeit - sind, um es mal salopp auszudrücken, Oden an die Physik. Ohne fundierte Fachkenntnisse ist der Großteil des Textes nur Blabla. Für diejenigen Leser*innen aber, die sich für Physik interessieren, sind die Bücher ein Festessen. Natürlich immer vorausgesetzt, dass sich die Dinge wirklich so verhalten, wie Peterson sie darstellt.

Ein weiterer Minuspunkt sind die klischeehaften Figuren. Ich schätze aber, dass sich die meisten Paradox-Leser*innen um solche "Kleinigkeiten" gar nicht scheren.

Eine Trilogie mit Stärken und Schwächen, eine Empfehlung für Hard-SF-Fans.

#euleliest #sciencefiction #phillipppeterson #paradox
Phillip P. Peterson - Flug 39

Was wäre, wenn Hitler im November 1939 im Bürgerbräukeller von der Bombe zerfetzt worden wäre? Wenn Georg Elser Erfolg gehabt hätte? Wie würde die heutige Welt aussehen? Wäre sie besser? Oder schlechter? Sollte man so ein Attentat verhindern und Hitler retten?

Das sind Fragen, die Phillip P. Peterson in Flug 39 beschäftigen. In gewohnt schnörkelloser Weise erzählt er die Geschichte über eine Zeitreise und Zeitparadoxa. Als Leser lernt man etwas über Beinahe-Crashs, die Physik der Zeitreisen und Geschichte. Der Autor bedient sich einer verständlichen Sprache, so dass auch Laien den technischen Erklärungen folgen können. Dieses Buch ist also wesentlich verdaulicher als das weiter oben vorgestellte Paradox.

Von den Figuren wirkt nur der Pilot Christoph so, als habe er Ecken und Kanten. Mit seiner besonnenen Art kommt er sehr sympathisch rüber. Christoph Wilder ist jemand, dem man auch in aussichtslosen Situationen folgt, und von dem man weiß, dass er einen da wieder heil herausbringen kann.

Wie beantwortet Peterson die eigentliche Frage des Romans? Hitler retten oder nicht? Das ist, zugegeben, eine Situation, an der man sich ganz schnell die tippenden Finger verbrennen kann. Während man als Leser*in noch herumrätselt und keine Lösung findet, manövriert Peterson die Handlung ganz unerwartet auf einen Schluss zu, der fast schon enttäuschend schlicht ist.

Ich fand das Buch sehr unterhaltsam, spannend und - trotz Zeitreise - realistisch. Nicht nur für Science-Fiction-Fans.

#euleliest #sciencefiction #phillipppeterson #flug39 #zeitreise
Das schwarze Schiff von Phillip P. Peterson

Dieses Buch landete am Tag der Veröffentlichung auf meinem Reader. Ich hatte mir nicht einmal die Beschreibung durchgelesen, aber das Cover versprach Düsteres. Düster ist es in der Tat, denn im Raumschiff, in dem sich die Handlung abspielt, ist es dauerdunkel. Wäre das ein Film, hätte ich mich nur aufgeregt, weil nix zu sehen ist, aber im Buch akzeptiere ich die Abwesenheit von Licht.

Die Besatzung eines beschädigten Bombers landet auf der Hülle eines riesigen Alien-Raumschiffs und wird von der künstlichen Intelligenz begrüßt und versorgt. Bei der Erkundung der immer gleich scheinenden Gänge erkennen die Männer (und eine Frau), dass sie hier nicht allein sind. Fortan verlieren sie einen Mann nach dem anderen durch ein unheimliches Lichtwesen. Soweit so gut, bis hierher ist das Buch wirklich spannend.

Befremdlich wird es dann in der "Hölle" und bei der Auflösung des Ganzen. Ab dem letzten Drittel wirkt das Buch, als wäre versehentlich die Handlung eines anderen Romans hineingeraten.

Die Figuren haben alle ihre Eigenheiten, so dass man sie voneinander unterscheiden kann, aber sie bleiben - das ist der Fluch der Sci-Fi - sehr eindimensional. Jeff, die Hauptfigur, wirkt gar unglaubwürdig. Er ist Historiker und eher introvertiert, kann sich kaum durchsetzen. Wie wird so jemand Erster Offizier auf einem Kampfschiff? Sind alle anderen - fähigen - Offiziere gefallen?

Über die Hintergrundhandlung hätte ich gerne mehr erfahren, auch wenn die mich schmunzeln ließ. Imperium und Allianz? Hm!

Fazit: Für Fans

#euleliest #phillipppeterson #dasschwarzeschiff
Das Lese-Universum

Die Bücher von Phillip P. Peterson habe ich hier ja schon vorgestellt. Heute ist ein neues Buch des Autors erschienen: Universum.
Diesmal ist es ein Verlagsbuch und daher hat es einen stattlichen Preis. Ich werde mich mit dem Hörbuch begnügen, obwohl ich alle anderen Bücher des Autors als eBook und Hörbuch habe.

Was ich sonst noch lese bzw. höre:
Auf meinem MP3-Player (ja, ich höre meine Hörbücher immer noch auf diese altmodische Weise, verklagt mich doch) spielt der zweite Band der Daevabad-Trilogie von S. A. Chakraborty. Ich bin noch ganz am Anfang, aber die Geschichte nimmt bereits mächtig Fahrt auf.
Um mich weiterzubilden lese ich das Buch dreier Russland-Forscher - Jan Matti Dollbaum, Morvan Lallouet und Ben Noble - Nawalny. Seine Ziele, seine Gegner, seine Zukunft. Eine sehr nützliche Lektüre, um den Politiker und Menschen Alexej Nawalny kennenzulernen.
In meinem Stammforum läuft immer noch das Experiment "Alles von Bradbury lesen". Ich bin jetzt im zweien Band, Medizin für Melancholie, das etliche wunderbare Erzählungen enthält.
Und zu guter Letzt habe ich heute mit Zinkjungen von Svetlana Alexijewitsch angefangen. Zwar kann ich mir nicht vorstellen, dass sie mit diesem Buch ihr Tschernobyl toppen kann, aber wir werden sehen. Langsam aber sicher entwickelt sich Alexijewitsch zu meiner Lieblingsautorin. Schade, dass ich jetzt nur noch ein Buch von ihr im Regal habe.

#euleliest #eulehört #daevabad #phillipppeterson #nawalny #raybradbury #swetlanaalexijewitsch
Die Blockadebrecherin und die Archen

Möglicherweise habe ich die Leseblockade ein wenig in den Griff bekommen. Möglicherweise. Denn ich habe den Behemoth bei den Hörnern gepackt und hab ihn jetzt zur Hälfte bezwungen. Er liefert mir einen harten Kampf, aber wir wollen doch mal sehen, wer den längeren Atem hat.

Soviel zur Blockade. Jetzt zu einem Punkt, der mich in diesem Buch beschäftigt.

Archen. Nicht die von Noah, klar, ich meine die modernere Variante: Weltenschffe, Generationenschiffe, Archen eben. Raumschiffe, die es den Menschen ermöglichen sollen, innerhalb von einigen Generationen einen anderen Planeten zu erreichen.
Ich liebe dieses Thema. Generationenschiffe als Idee sind einfach klasse. Das war's aber auch schon. Im Grunde hat mich keines der Bücher, die ich bisher über so ein Schiff gelesen habe, überzeugen können. Sie sind schlicht alle unglaubwürdig.

Die letzte Arche von Stephen Baxter (Fortsetzung von einem Roman, der passenderweise Die letzte Flut heißt) - fade Durchführung einer interessanten Idee. Das meiste habe ich bereits vergessen, so wenig hat mich das Buch beeindruckt.
Exodus 2727 - Die letzte Arche von Thariot. Der Autor baut auf Spannung statt auf die Handlung, leider.
The Expanse-Reihe von James Corey. Hier gibt es ein Schiff, das seinem Zweck gerade noch entgangen ist. Glückwunsch!
Vakuum von Phillip P. Peterson - auch hier läuft nicht alles glatt, obwohl die Besatzung es geschafft hat, eine echte technologische Zivilisation hervorzubringen. Ist mir in der Form noch nicht begegnet.
Und jetzt Behemoth von T. S. Orgel. Hier gibt es gleich drei Weltenschiffe, auf denen die Menschen mit allerlei Problemen klarkommen müssen.
Die Geschichten sind alle verschieden, haben mir mal mehr und mal weniger gut gefallen. Was eint all diese Werke? Richtig: die Idee, dass die Menschen es schaffen, so ein Ding überhaupt zu bauen. Nie im Leben. NIE IM LEBEN glaube ich, dass wir so ein gewaltiges Projekt je angehen werden. Es wird auf ewig Theorie bleiben. Natürlich mit einer Ausnahme - wenn wir es schaffen, es von Robotern bauen zu lassen, denen man nur die Pläne in die Manipulatoren oder Greifer drücken muss, und die Maschinen machen den Rest. Aber wir selbst? Als erstes würde man ein planetenweites DIE KOSTEN!!! hören. So eine Schiffsmonströsität ist nicht billig. Zweitens, eine Gruppe Menschen, die generationenlang auf kleinstem Raum leben müssen, müsste entweder zu Maschinen mutieren oder degenerieren. Rohstoffe werden knapp und Wissen geht verloren und schon brettert das stolze Weltenschiff gegen die nächste Sonne.

Schade. Ich würde selbst zu gern in so ein Schiff steigen. Ich fände es schade, dass ich die Zielwelt nie zu Gesicht bekäme, aber ich würde einsteigen. Vielleicht wäre das sogar leichter, als eine Leseblockade zu überwinden.
Wie gesagt, die Idee ist toll, aber sie ist nur etwas für Phantasten.

#euleliest #thariot #phillipppeterson #stephenbaxter #arche #weltenschiff #generationenschiff #sciencefiction #tsorgel
Universum von Phillip P. Peterson

Im 22. Jahrhundert ist die Menschheit dabei, andere Planeten zu besiedeln. Die Technologie, die es erlaubt, innerhalb weniger Sekunden hunderte bis tausende Lichtjahre zu überbrücken, gilt als sehr sicher. Der Flug zu einem anderen Stern ist also Routine. Mike Warnock macht sich also keine Sorgen, als er mit Frau Ellie und Sohn Neil an Bord der Challenger geht, die sie zu einer neuen Koloniewelt bringen soll. Die Familie will ein neues Leben anfangen, denn auf der Erde hat sie keine Zukunft. Mike ist nämlich ein Kriegsverbrecher. Im ersten interstellaren Krieg hat er einen verbrecherischen Befehl ausgeführt und mehrere Millionen Menschen getötet.
Für Kapitänin Christine Dillinger ist der bevorstehende Flug der letzte. Sie hat gekündigt und freut sich auf das zivile Leben mit Mann und Tochter, die auf der Erde auf sie warten.
Doch der Routineflug geht schief und die Challenger landet buchstäblich am Ende der Welt.

Der erste Gedanke, der einem beim Lesen des Buches kommt, ist, dass Peterson seinen Selfpublisher-Erfolgsroman Transport bei einem großen Verlag noch einmal veröffentlicht hat. Die Figuren haben neue Namen, kämpfen aber gegen dieselben Dämonen. Es gibt den gebeutelten Ex-Soldaten, den physikbegeisterten Nerd, den knurrigen Militär, die taffe Kampfgefährtin, ein todbringendes Problem, die beängstigenden Fehlschläge und das hoffnungsvolle Ende. Das mit dem Ende ist kein Spoiler, denn wer mehr als einen Roman von Peterson gelesen hat, weiß, dass er auch in den düstersten Roman einen Hoffnungsschimmer einbaut. Den erwartet man als Stammleser schon.

Überhaupt, die Erwartungen. Die werden nicht enttäuscht. Man weiß immer, was hinter der nächsten Kurve liegt, wohin die Reise geht und dass der Held eine Lösung findet. Peterson versucht nicht, den Heiligen Gral zu finden, sondern auf gewohnte Weise zu unterhalten. Warum etwas an einem bewährten Rezept ändern?

Ist das schlecht? Nicht unbedingt. Wenn man genau weiß, was kommt, kann man nicht enttäuscht werden. Man kennt die Auflösung schon, wenn auch nicht im Detail, und erwartet eine unterhaltsame Lesereise. Die bietet Peterson hier in jedem Fall.

Wie in den meisten seiner Bücher gibt es auch in Universum sehr viel Physik. Ob die Dinge sich auch genau so verhalten, wie Peterson sie erklärt, kann ich nicht beurteilen, aber sie klingen für Laien-Ohren plausibel. Trotz der ernsten Fragen, die im Buch angesprochen werden, ist es kaum mehr als Popcorn-Literatur. Unterhaltsam, spannend, vorhersehbar und genau deshalb ein klein wenig süchtigmachend.

Ich habe jedes Buch des Autors gelesen/gehört, manche mehrfach. Wenn mir nach leichter Science-Fiction ist, über die ich nicht allzuviel nachdenken muss, greife ich immer zu Petersons Büchern. Das schaffen nicht viele Autoren. Trotzdem hoffe ich, dass Peterson sich von der Schablone, nach der er seine Geschichten strickt, entfernt und etwas Unvorhergesehenes schafft. Ich würde es kaufen.

#euleliest #universum #phillipppeterson
Eindrucksvoll

Ich höre gerade Nano von Phillip P. Peterson, hier die ersten Eindrücke:

In dem Buch geht es, wie der Titel schon sagt, um das Schreckgespenst der Zukunft: Die Nanomaschinen. Das ist ein Thema, an dem sich immer wieder SF-Autoren versuchen. Die Szenarien enden meist in einer Katastrophe. Auch Peterson schreibt hier über eine solche Situation, nämlich über den Ausbruch der Nanomaschinen aus einem Forschungslabor und den (bisher) erfolglosen Versuch der Eindämmung. Petersons Bücher haben nicht immer ein Happyend, deshalb weiß ich noch nicht, worauf ich mich einstellen soll.

Gruselig ist es schonmal, ich musste jetzt erst einmal eine Pause einlegen, ein paar Blümchen betrachten und Schokolade essen, um wieder "runterzukommen". Erste Erkenntnisse: Beim Ausbruch dieser Maschinen hilft eine Axt nur zeitweise. Weglaufen nützt auch nichts.

Bisher habe ich jedes Buch von Peterson gelesen, kann also die Fäden erkennen, an denen er sich durch die Geschichte hangelt. Ich habe bereits die Punkte identifiziert, die er später erneut ansprechen wird und die sich dann als Lösung herausstellen werden. Das passiert, wenn man den Autor seit seiner Erstveröffentlichung begleitet. Ob das gut oder schlecht ist, muss jeder selbst entscheiden.

Nano ist ein Buch von stattlichem Umfang, es hat 700 Seiten, ist also wesentlich seitenreicher als die Vorgänger. Allerdings habe ich nach ca. 25 % immer noch das Gefühl, ganz am Anfang zu sein. Es gibt viel Gelabere, Politik etc., die meiner Meinung nach nur Seiten generieren, ohne die Handlung recht voranzutreiben.
Und es gibt ein Kind. Ich mag keine Kinder in Büchern, die nerven.

Bisheriges Fazit: Das Buch kommt einem aufs Bett.

#euleliest #eulehört #nano #phillipppeterson
Aufreger des Tages

Ich höre immer noch Nano von Phillip P. Peterson, die ersten Eindrücke sind oben nachzulesen. Inzwischen bin ich bei ca. 40 % angelangt. Und das Buch regt mich so auf!

Erstmal ist da natürlich das Thema. Nanoroboter sind gefährlich, sie sind buchstäblich eine Gefahr für den gesamten Planeten. Dies wird u. a. im Buch von Andreas Eschbach, Herr aller Dinge, deutlich (Leseempfehlung, dazu später mehr). Peterson lässt seine Nanomaschinen sich frei replizieren, weil - haltet euch fest! - Feuerwehr, Polizei, Politik und THW im Zuständigkeitsgerangel bzw. im Wahlkampf stecken. Nanos kann man nicht überreden, mal eben mit der Vermehrung zu warten, bis entschieden ist, ob nun das TWH oder die Feuerwehr, und wenn ja, welche Wache genau, für die Eindämmung zuständig ist. Dieses Szenario ist buchstäblich zu Haareraufen!

Ich habe viele von Petersons Büchern mehrmals durch, aber bei Nano werden meine Nerven einen zweiten Durchgang wohl nicht mitmachen. Die schaffen ja den ersten schon kaum.

Eine nette Pointe muss ich aber noch erwähnen, meinen Respekt, Herr Peterson: Die Nanotechnologie soll die Menschheit in ein goldenes Zeitalter führen, niemand muss hungern, niemand muss arbeiten - und die Nanopfützen der zahlreichen neuen Ausbruchsherde sind golden. Das ist genial.

Bin gespannt, was noch kommt. Hole mir schon mal einen Beruhigungscognac.

#euleliest #eulehört #nano #sciencefiction #phillipppeterson #andreaseschbach
Fragen über Fragen

Schon wieder Nano. Ich träume schon (schlecht) von diesem Buch. Die Handlung verfolgte mich heute bis ins Bett, was übel ist. Aber da ein Buch genau das tun sollte, ist das wiederum gut. Inzwischen habe ich die Mitte überschritten, und die Fragen häufen sich. Vielleicht erklärt Peterson die noch, aber, ehrlich gesagt, fange ich an zu zweifeln. Wenn er sich nur auf das Schreckensszenario konzentriert und dafür die Logik außer Acht gelassen hat, dann gibt das Punkteabzug.

Meine bisher nicht beantwortete Fragen:
1. In jedem Krimi sucht man nach der Lösung, indem man ermittelt. Was, woher, wie und warum. In Nano werden nur die Folgen bekämpft, ohne die Erklärung zu suchen. Z. B.: Die Nanoroboter tauchen an den verschiedenen Orten auf, die manchmal kilometerweit voneinander entfernt sind. Wie sind sie dorthin gekommen? Warum wird in diese Richtung nicht ermittelt? Wenn man weiß, wie etwas passiert ist, kann man das künftig ja vielleicht unterbinden.
2. Die Nanos fressen sich in die Tiefe, aber warum ist die Frage des Grundwassers noch nicht einmal erwähnt worden?
3. In Köln und Umgebung gibt es Wildtiere und streunende Katzen, nehme ich an. Wieso wird eine Übertragung durch diese nicht in Betracht gezogen?

Was immer noch nervt: die Politik. Ich mag ja Fantasybücher, in denen es Palastintrigen gibt, aber politische Verwicklungen in Deutschland der Gegenwart gehören nicht zu den von mir bevorzugten Themen, vor allem deshalb nicht, weil im Buch sämtliche Politiker nur an den Wahlkampf und nicht an den Weltuntergang denken. Man möchte sie alle erwürgen.

#euleliest #eulehört #nano #phillipppeterson
Nochmal Minimaschinen

SPOILER - ANKLICKEN AUF EIGENE GEFAHR

Eine Stunde vor Ende des Hörbuchs Nano sind die beiden Schlauköpfe endlich auf die rettende Idee gekommen. Ich habe laut gejubelt. Der Kater guckte verwirrt.
Die rettende Idee ist genau einer dieser Fäden, die ich am Anfang erwähnt habe. Er hing die ganze Zeit schon vor den Wissenschaftlernasen herum, nur bemerkte ihn keiner. Ich hatte schon gedacht, Peterson wolle mich veräppeln, indem er die Idee nicht wieder aufgreift und sie einfach bis zum Ende lose vor sich hin baumeln lässt. Das hätte mich wirklich SEHR sauer gemacht. Ich kenne seine Vorliebe für Untergangsszenarien und dachte, er habe einfach nur aus Spaß Hinweise verteilt und lasse die Erde nun doch untergehen.
Ich gehe jetzt freiwillig bügeln, damit ich die Geschichte zu Ende hören kann.

Die abschließende Meinung kommt dann in den nächsten Tagen.

#euleliest #eulehört #nano #phillipppeterson
Nano. Jede Sekunde zählt von Phillip P. Peterson

Die Freunde Andrew, Ben und Emma arbeiten beim Forschungszentrum für Nanotechnologie in der Nähe von Köln. Das Projekt wird von der Regierung unterstützt, der Kanzler kommt persönlich, um sich die Herstellung der ersten Nanoroboter anzusehen und für das Projekt zu werben. Ein Bombenanschlag mittels Drohne beschädigt den Behälter mit den Nanos und diese entkommen. Sie breiten sich aus, und für die Wissenschaftler und Feuerwehr beginnt ein Wettlauf gegen der Zeit.
Während Andrew, der Nanomaschinen-Schöpfer, alles versucht, um eine Katastrophe zu verhindern, wird Ben als wissenschaftlicher Berater dem Kanzler zur Seite gestellt und geht nach Berlin. Emma dagegen steht wegen einer Äußerung in ihrem Forschungsbericht vor den Trümmern ihrer Karriere.

Das Buch ist mehr als nur eine Story über entkommene Fressmaschinen. Es ist ein Guide zur Politik und Gesetzen. Peterson zeigt auf, dass es auch in der großen Politik um nichts anderes als Fressen und Gefressenwerden geht. Und der Roman beschreibt Zustände, die allen, die glauben, dass die Zivilisation nur eine dünne Farbschicht ist, Recht geben. Die Flucht von Emma und ihrer kleinen Tochter durch ein Deutschland kurz vor dem Weltuntergang ist beklemmend.

Seinem Schreibstil und der Figurenzeichnungen bleibt Peterson treu, hier darf man keinen Geniestreich erwarten. Das geht aber in der verstörenden und nervenaufreibenden Handlung unter.

Ich hätte diesen Roman gerne in einer Leserunde gelesen, es gibt Diskussionsmaterial satt. Er bekommt von mir die volle Punktzahl. Punktabzug gibt es nicht, auch wenn ich es vorhatte. Die Geschichte hat mich einfach so überrollt, dass die unbeantworteten Fragen unwichtig erscheinen.

Fazit: Nur für sehr starke Nerven.

#euleliest #eulehört #phillipppeterson #nano #sciencefiction
Ich höre gerade Janus von Phillip P. Peterson. Der gute Peterson hat offenbar, genau wie ich, Das Objekt gelesen. Je näher ich dem Schluss komme, desto deutlicher wird das. Ich ahne also, wohin die Reise geht. Nimmt einem viel von der Spannung...

P. S.
Und schon wieder gibt es idiotische Politiker. Von denen hat Peterson offenbar einen unerschöpflichen Vorrat in seiner Schreibtischschublabe. Oder es können natürlich auch immer dieselben sein, nur mit anderen Namen. Arghhhhh

#euleliest #eulehört #janus #phillipppeterson #johnsandford #ctein #dasobjekt