Eule 🦉
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Das Wort zum Alltag

Buchvorstellungen, interessante Links, der tägliche Wahnsinn und sinnloses Gelaber - alles in einem Kanal.
Und Katzenfotos ^^

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Es läuft nach Plan. Oder so.

1x Strugatzki
1x Max Frei
1x Pratchett ✔️
1x Lem
1x Bradbury
1x Sachbuch
1x Biografie ✔️
1x Literatur aus oder über Asien
1x Krimi / Thriller ✔️
1x Historie
1x Klassiker (18. oder 19. Jh) ✔️
1x ein Buch, das 20 Jahre ungelesen im Regal steht

Nicht sehr üppig bisher. Sehen wir mal, wie es weitergeht.

#euleliest #eulehört #euleplant #eulenstatistik
Das Turnier ruft

Vor etlichen Jahren schrieb ich hier im Kanal über Hiobs Spiel von Tobias O. Meißner. Mir ist kürzlich ein weiteres Buch von ihm eingefallen, das mein Nervenkostüm beim Lesen gehörig zerzaust hatte. Inzwischen ist das Buch nur noch antiquarisch zu bekommen, was ich sehr schade finde, denn - es ist ein weiteres Meisterwerk von Meißner.

Das Paradies der Schwerter spielt in einer Fantasywelt, über die wir zwar ein paar Details erfahren, die aber nicht so wichtig ist. Wichtig ist, dass ein Turnier stattfinden soll, und aus allen Ecken der Welt die Teilnehmer anreisen. Insgesamt 16 Personen. Am Ende kann es nur einen geben.

Gut die Hälfte des Buches nimmt die Vorstellung der Figuren ein. Meißner zeichnet sie mit allen Details, seziert sie geradezu. Wenn man mit einem weiteren Kapitel fertig ist, wünscht man sich, dass die Figur, über die man gerade gelesen hat, beim Turnier als Sieger hervorgeht.
Dann werden die Paare ausgelost. Das, meine Guten, war das Spannendste, das ich je in einem Buch gelesen habe. Es ist fast 20 Jahre her und ich weiß bis heute, wann und wo ich dieses Kapitel gelesen habe. Der Autor schrieb, er habe selbst nicht gewusst, wer gegen wen antreten würde. Er habe die Namen auf Zettel geschrieben und diese dann paarweise aus einem Hut gezogen.
Dann die Kämpfe selbst. Meißner beschreibt jeden Hieb, jede Wunde mit einer Schonungslosigkeit, die einen mehr als einmal heftig schlucken lässt. Wie immer in seinen Büchern zeigt er auch hier, wie absolut sinnlos Gewalt ist.

Für mich ist Tobias O. Meißner der unübertroffene Meister der deutschen Sprache, der zudem vor keinem literarischen Experiment zurückschreckt. Das Paradies der Schwerter verdient eine Neuauflage, damit mehr Leser:innen darin eintauchen können.

Fazit: Knüppeldick, aber mit Schwertern.

#euleliest #tobiasomeißner #dasparadiesderschwerter #buchtipp
Improvisasjon

Heute geht es wieder um eine Improvisation in der Küche. Wie so oft stand mittags da und fragte mich: Was zum Henker soll ich kochen?!
Das Ergebnis: ein äußerst leckeres Spaghetti-Mascarpone-Gericht.

Alle Mengenangaben sind 3,14x Daumen 😇

Man nehme:

Spaghetti
1 Pck Mascarpone (250 g)
1 Handvoll Schnittlauch
etwas Basilikum (ich verwendete getrockneten)
etwas getrockneter Majoran
ein wenig Weißwein
1 Spritzer Limettensaft
2 Handvoll geriebenen Gouda
1 Pck Partygarnelen
2 Handvoll Sonnenblumenkerne
etwas geriebenen Parmesan

Die Spaghetti kochen.
Derweil den Mascarpone in der Pfanne schmelzen, Kräuter, Weißwein, Gouda, Limettensaft und Garnelen hinzugeben. Alles erhitzen.
Sonnenblumenkerne in der Microwelle oder in der Pfanne rösten.
Die Soße über die Spaghetti geben, verrühren und ein wenig ziehen lassen. Die Sonnenblumenkerne einrühren.
Mit Parmesan servieren.

Voilà!

Das war #eulekocht

Schönen Samstag!
Gerade höre ich Geschenkt von Daniel Glattauer. Charmant! Und witzig 😃.
Es geht um einen Journalisten, der unverhofft Vater eines 14jährigen wird. Er, also der Journalist, ist ein zynischer, desillusionierter, träger und oft zu tief ins Glas schauender Geselle. Ein ganz hervorragender Buchcharakter 💥.
Habe mich schon lange nicht mehr so gut bei einem (Hör)Buch amüsiert.

#euleliest #eulehört #danielglattauer #geschenkt
Weisheit des Tages
Größenwahn

Es wird wirklich Zeit für mehr Bücherpostings, das hier soll schließlich ein Buchkanal sein. Ich verspreche natürlich nichts, lasse es langsam angehen. Heute möchte ich über ein Buch schreiben, das ich Anfang April als Hörbuch gehört habe. Inzwischen habe ich sogar schon die Serienadaption gesehen, diese gibt es auf Amazon Video. Die Rede ist von einem Jack-Reacher-Roman von Lee Child, der erste Band heißt Größenwahn.

Jack Reacher, ein ehemaliger Militärangehöriger, streunt nach dem Ende seiner Dienstzeit durch die USA. Eines Tages steigt er in einem Bilderbuchstädchen aus dem Bus - und wird prompt wegen Mordes festgenommen.
Das kann er natürlich nicht auf sich sitzenlassen, also beginnt er mit den eigenen Recherchen. Unterstützt wird er dabei von den beiden einzigen fähigen Polizisten (einer davon ist selbstverständlich eine Frau, in die sich der Held verguckt).

Ich kann nachvollziehen, warum diese Reihe so erfolgreich ist. Wie Wikipedia verrät, sind es derzeit 28 Bände. Das muss man sich mal reinziehen! Achtundzwanzig!
Das Buch ist ein schnörkellos und geradlinig geschriebener Roman, und entspricht ganz und gar dem Helden Reacher. Dieser ist ein Muskelpaket, stellt sich zu oft dumm (und ist es nicht selten auch), prescht wie ein Jagdhund voran, wenn er erstmal eine Spur hat. Dabei ist er nicht besonders gesprächig, fast schon maulfaul, es sei denn, er erklärt seinen neuen Freunden, wie er auf eine bestimmte Lösung gekommen ist. In diesem Fall ist er schwer zu stoppen. Es gibt nichts, was er nicht schafft, keinen Feind, den er nicht bezwingen kann. Er ist ein Mary-Sue-Charakter, wie er im Buche steht, oder - weil er ja ein Kerl ist - ein Marty Stu.

Der Thriller ist trotz (oder gerade wegen) der Hauptfigur durchaus spannend. Lee Child hat einen unterhaltsamen Roman geschrieben, der viele Kampfszenen und blutige Tatorte aufweist. Diese sind, zugegeben, sogar um etliches interessanter als Reacher selbst. Man möchte beim Lesen bzw. Hören keine Pausen einlegen, will wissen, wie es weitergeht. Der Schreibstil ist angenehm einfach und überfordert einen nicht. Ein perfektes Buch für den Urlaub, würde ich sagen.
Bei der Krimihandlung dachte ich mehr als einmal, dass der Autor sich viel vorgenommen hat und es vielleicht gar nicht schafft, diesen Stabhochsprung ohne Knochenbrüche zu überstehen, sprich: dass er seine Leser mit einer Menge loser Enden und einem nicht zufriedenstellenden Ende zurücklassen könnte. Doch in dieser Hinsicht hat Child mich nicht enttäuscht. Ja, ich fand die Verschwörung etwas zu weit hergeholt, aber hey, es war unterhaltsam.

Fazit: Ich habe mir den zweiten Teil bereits heruntergeladen.

#euleliest #eulehört #leechild #jackreacher #größenwahn
Ich höre das Hörbuch Check & Mate - Zug um Zug zur Liebe von Ali Hazelwood. Die Buchbloggerin meines Vertrauens lobte den Roman über den grünen Klee. Deshalb wollte ich es natürlich genauer wissen.
Nach einem Fünftel kann ich sagen: MISTVERDAMMTERWIESEHRMICHDIESESMÄDELNERVT!
Es geht um Schach, eines meiner Lieblingsthemen in Büchern, und nicht einmal Schach kann dieses Buch retten. Weil Schach nur rudimentär eine Rolle spielt.
Ja, ich weiß, ich gehöre nicht zur Zielgruppe, aber das ist doch auch sonst nur selten ein Problem. Hier nervt einfach nur alles. Eine starke weibliche Figur? Nein. Ein ach so armes junges Ding, das mir viel zu oft das Opfer spielt.
Mal sehen, ob ich das Hörbuch überhaupt beenden werde.

#euleliest #eulehört #alihazelwood #checkandmate
Auf nach Japan

Heute früh habe ich ein Buch beendet, das mich wochenlang begleitet hatte: Japan - Abstieg in Würde von Wieland Wagner.
Eigentlich interessiere ich mich überhaupt nicht für Japan. Dieses Buch landete in meinem Regal, weil ich ein Sachbuch über Demografie suchte und dachte, es hiermit gefunden zu haben. Nicht ganz, wie sich herausstellte.

Im ersten Kapitel geht es tatsächlich um Demografie. Der Autor schreibt, wie er Japan früher erlebt hat und wie es heute ist, nämlich etwas trostlos. Das Land hat Probleme mit dem fehlenden Nachwuchs, der stetig alternden Bevölkerung und dem daraus folgenden Personalmangel in der Arbeitswelt. Das ist ein weltweiter Trend, doch in Japan zeigt er sich am deutlichsten.

In den restlichen vier Kapiteln geht Wieland Wagner auf Themen wie Fukushima, Geschichte, Wirtschaft und Politik ein. Ich hätte nichts dagegen, über jedes dieser Themen ein ganzes Buch zu lesen, denn das vorliegende Werk ist mit 248 Seiten leider zu kurz. Wieland Wagner zeichnet das Bild eines altehrwürdigen Landes, das den Anschluss an die Moderne verpasst hat und nun eine Überlebensstrategie braucht. Japan setzt auf Harmonie und vermeidet deshalb Konflikte. Ohne Konflikte und Diskussionen und Vergangenheistbewältigung ist Fortschritt schwierig. Wenn man die auftauchenden Probleme unter den Teppich kehrt und totschweigt, kann man nichts aus ihnen lernen. Im Buch wird das besonders im zweiten Kapitel Fukushima: Die verpasste Chance deutlich.

Auch im vierten Kapitel, Sony & Co.: Ein Nachruf geht es um vertane Chancen. Einst wurde die Welt überflutet mit japanischer Elektronik, doch heute hört man von japanischer Produktion kaum noch etwas. Der Autor begründet das mit der kulturellen Eigenheit der Japaner: Ein Handwerker arbeitet so lange an seinem Produkt, bis er in seinem Handwerk Vollkommenheit erreicht, für Änderungen oder gar Kreativität ist kein Platz.
Es gibt auch einen Exkurs in die Politik des Inselreichs. Selbst für Politikverweigerer dürfte das interessant sein. Wagner schreibt, dass die reformscheue Regierung Japans eher den "industriepolitischen Denkmalschutz" betreibe als dass sie versuchte, das Land in die Zukunft zu führen (das ist eh ganz modern heutzutage 😏).

Alles in allem war das eine spannende Lektüre. Ich vergebe vier von fünf Eulen. Eine Eule ziehe ich ab, weil mir stellenweise die Sprache nicht zusagte. Ein seriöses Buch vom Spiegel Buchverlag sollte auf umgangssprachliche Formulierungen möglichst verzichten.

Fazit: Für Japan-Einsteiger

#euleliest #wielandwagner #japanabstieginwürde #japan #sachbuch
Silo

Das eBook Silo von Hugh Howey schlummerte lange in meiner Sammlung. Vor kurzem habe ich mir das Hörbuch heruntergeladen und es gehört. Schon einmal vorab: Hätte nicht sein müssen.

Die Geschichte spielt in einem riesigen unterirdischen Silo. Die Menschen leben seit vielen Generationen hier und wissen eines ganz genau: Draußen an der Oberfläche ist kein Leben möglich. Und es will ja auch niemand raus, denn alles, was man zum Überleben braucht, gibt es in der unterirdischen Welt.
Ab und zu werden zum Tode verurteilte nach draußen geschickt, zur sogenannten Reinigung. Bevor diese Menschen sterben, müssen sie die Kameralinsen reinigen, damit die Bewohner des Silos einen freien Blick auf die tote Welt haben.

Das Buch beginnt mit dem Sheriff des Silos, dessen Frau vor drei Jahren zur Reinigung verurteilt wurde. Er glaubt, dass sie irgendwie überlebt hat und äußert den Wusch, ihr zu folgen. Allein der Wunsch, das Silo verlassen zu wollen, wird mit dem Tode bestraft. Er geht also hinaus und -
Schnitt!
Die Bürgermeisterin und der Stellvertreter des inzwischen verschiedenen Sheriffs machen sich auf die Reise nach "unten". In der Abteilung Technik, irgendwo jenseits des 140. unterirdischen Stockwerks, wollen sie eine junge Frau, Jules, als neuen Sheriff rekrutieren. Sie steigen also herab, dann wieder hoch -
Schnitt!
Jules ist sehr zufrieden mit ihrem Dasein als Technikerin, sie ist eine der Besten im Silo. Das unerwartete Angebot der Bürgermeisterin wirft ihr Leben komplett aus der Bahn, und in der Ferne winkt die Reinigung.

Mir hat gefallen, wie Howey das gigantische Bauwerk beschrieben hat. Es ist voller Leben, hat eigene Gesetze und Rituale. Es ist nicht zu 100 % glaubwürdig, aber unterhaltsam.
Was mir nicht gefallen hat, ist die Erzählstruktur. Bis gefühlt in die zweite Hälfte des Buches hinein weiß man nicht, wohin die Geschichte geht und wer überhaupt die Hauptfigur ist.
Der Roman hat mich zwiespältig zurückgelassen. Für mich hat er sich die ganze Zeit irgendwie nach Popcorn angefühlt, man hat was zu knabbern, wird aber nicht satt. Nach dem Lesen bzw. Hören hat man ihn schnell vergessen. Das Buch ist bei mir keine drei Wochen her und ich kann mich nur noch an den Namen Jules erinnern. Ich weiß allerdings noch, dass es einen ganz und gar bösen Bösewicht gibt, der keine echte Motivation zu haben scheint, oder die man ihm nicht abkauft, weil er so eindimensional geraten ist.

Alles in Allem: Vielleicht ist die Apple TV-Verfilmung ja ganz ok, aber es reizt mich genau 0 Prozent, die Trilogie zu beenden.

#euleliest #eulehört #silo #hughhowey
Die Starfarer-Verschwörung

Die Starfarer-Verschwörung ist der erste Band der Sax-Chroniken von Richard Schwartz und erschien 2019. Der Name des Autors war mir zu dem Zeitpunkt schon wohlbekannt, daher musste das Buch natürlich sofort her.
Bis dato hatte ich Richard Schwartz nur als Fantasy-Autor kenenngelernt, war also ein ganz klein wenig skeptisch, ob er auch wirklich Science-Fiction kann. Kann er.

Worum geht es?

Die obdachlose Trickbetrügerin Sax findet unterhalb der Straßen der Stadt Eltyr einen perfekt erhaltenen Shuttle. Versehentlich aktiviert sie die Künstliche Intelligenz Maya, die sich fortan in Sax' Körper einnistet. Sax wird dadurch beinahe unbesiegbar, praktisch zur Superheldin.

Auch wenn meine Zusammenfassung ein wenig uninteressant klingen mag, das Buch ist es nicht. Richard Schwartz zeichnet hier eine komplexe Welt, die keinerlei Logiklöcher aufweist, jedenfalls konnte ich auch beim wiederholten Hören des Hörbuchs keine entdecken.
Sax' Geschichte spielt sich vor dem Hintergrund einer fernen Zukunft ab, in der die Menschheit sich über etliche Planeten ausgebreitet hat. Einst waren die Kolonien in einer Hegemonie vereint, doch die Hegemonie ging vor gut 300 Jahren unter. Inzwischen gibt es viele Spannungen zwischen den Kolonien, die aus einer unbekannten Quelle immer wieder neu entfacht werden. Sax und ihre Freunde begeben sich auf die Suche nach dieser Quelle.

Mir hat das Hörbuch beim zweiten Hören sogar noch ein wenig besser gefallen als beim ersten. Beim ersten Hören kann einen die vielschichtige Geschichte mit ihren zahlreichen Figuren und Intrigen möglicherweise etwas überfordern, man muss der Geschichte genau folgen und sich nicht ablenken lassen. Beim zweiten Mal ist es besser, man kennt sich bereits aus und kann einfach nur ein rasantes Abenteuer genießen.

Was mich, nein, nicht gestört, nur ein wenig gepiekst hat, waren die unzähligen Zufälle, die sich im Laufe der Handlung ergeben. Der Autor liebt es auch, mal eben wichtige Infos aus dem Ärmel zu ziehen, von denen man vorher nichts geahnt hat. Nach dem Motto: Ich habe XYZ bisher mit keinem Wort erwähnt, aber hier ist es, Bon Appétit.

Die Fortsetzung, Die Rovan-Intrige, hat auf sich warten lassen, sie erschien erst vor wenigen Wochen. Ich werde mir das Hörbuch baldmöglichst anhören.

Fazit: Rasant und unwiderstehlich!

#euleliest #eulehört #richardschwartz #diesaxchroniken #diestarfarerverschwörung #dierovanintrige #sciencefiction #buchtipp
Ich wünsche einen tollen Handtuchtag!
Dem Buch ausgeliefert

Weiter oben schrieb ich über das Buch Größenwahn von Lee Child. Inzwischen habe ich auch Teil 2, Ausgeliefert, beendet.
Tja.

Worum geht es?

Jack Reacher, der vagabundierende Ex-Militär, stolpert mitten in eine Entführung hinein und wird von den Entführern gleich mitgenommen. Das eigentliche Opfer, Holly, ist FBI-Agentin und die Tochter des Oberkommandierenden der US-Streitrkäfte (oder so). Die beiden werden quer durchs Land gefahren und in der Wildnis abgeladen. Hier versucht der Führer einer radikalen Miliz ein "neues Amerika" zu verwirklichen. Jack Reacher hat was dagegen.

Das war enttäuschend. Die meisten Figuren sind so debil, dass man sich fragt, wie die überhaupt laufen gelernt haben. Im Vergleich zu ihnen ist Reacher der Überheld, dem kein Graben zu tief, keine Höhle zu eng und eine Waffe zu groß ist. Klingt das zweideutig? Dann habt ihr schweinische Gedanken, schämt euch. Reacher ist der strahlende, aufrechte Muckimann, der nicht viel sagt und viel schießt.
Der Spruch "Die Klugheit des Fuchses besteht zu 50 % aus der Dummheit der Hühner" passt genau auf dieses Buch.
Im Grunde ist es eine öde Ode an die Waffen und den ehrenhaften Streiter Jack Reacher. Ich habe das Hörbuch nur mit Mühe beenden können. Leider dreht sich die zweite Amazon-Video-Staffel nicht um diesen Buchteil, denn möglicherweise wäre der Roman in bewegten Bildern viel besser gewesen.

Das erste Buch war Popcorn, dieses hier ist ziemlich abgestandenes, längst nicht mehr knuspriges Popcorn. Ich werde es noch mit Band 3 versuchen und wenn dieser auch nichts taugt, dann war es das mit den Romanen von Lee Child.

#eulehört #eulelies #leechild #jackreacher #ausgeliefert
Nur 2 eBooks bisher!
🤯
#eulehört #euleliest
Es war einmal - oder - Der Weltraum, unendliche Weiten

Ein Autor, von dem ich immer gerne was gelesen bzw. gehört habe, hat mich enttäuscht. Die Rede ist von Brandon Sanderson. Ich habe möglicherweise auch einfach eine Überdosis seiner Werke bekommen. In diesem Jahr habe ich 8 (acht) seiner Bücher durch, von denen es sich bei der Hälfte um ReReads handelte. Um die ersten sieben geht es ein anderes Mal, heute will ich über Weit über der smaragdgrünen See schreiben.

Worum geht es?

Die junge Tress lebt auf einem seltsamen Planeten. Leben ist nur auf Inseln möglich, und ein Meer im eigentlichen Sinne gibt es nicht. Alle "Meere" bestehen aus Sporen, die von Monden herabfallen. (Aber nein, nicht bei Anne McCaffrey geklaut, wo denkt ihr denn hin? Nienicht.) Die Sporen wachsen explosionsartig, wenn sie in Kontakt mit Flüssigkeit kommen, so dass man plötzlich von einem Baum oder einem kristallenen Gebilde aufgespießt werden kann (je nach "Meer").
Tress verliebt sich in Charlie, dem Sohn des Inselherzogs, doch wird Charlie von seinem Vater mit auf eine Reise genommen, von der er nicht mehr zurückkehrt. Tress macht sich auf die Suche.

Wo fange ich bloß an.
Das Buch spielt im Cosmere-Universum, in den deutschen Ausgaben auch gerne Kosmeer genannt. Meine oberflächliche Recherche ergab, dass es sich bei Cosmere um eine fiktive Zwerggalaxie handelt. Wie auch immer. Viel Relevanz hat das Ganze nicht, außer dass es wiederkehrende Figuren gibt und viel Unsinn.

Auch in diesem speziellen Tress-Buch taucht eine Figur aus anderen Sanderson-Romanen auf, nämlich Hoid. Der ist hier insofern wichtig, dass Weit über der smaragdgrünen See aus seiner Sicht erzählt wird. Normalerweise sind die Erzähler einer Geschichte in diese Geschichte eingebunden, sie spielen eine tragende Rolle. Hoid dagegen ist hier nicht nur eine Nebenfigur aus der zweiten Reihe, sondern eine aus Reihe 125 oder so. Er taucht nur hin und wieder mal auf, damit wir Leser:innen nicht vergessen, dass es ja eigentlich sein Abenteuer ist. Das geht so: Tress schmiedet Pläne, gerät in Gefangenschaft, wird Piratin etc., alles ganz fein, - und plötzlich steckt Hoid seine Nase in die Handlung und teilt uns mit "Ich habe in dem Moment, als Tress xyz tat, daran gedacht, dass [...]". Das ist absolut ekelhaft, ein Autor, zudem ein erfahrener Autor, eine Größe wie Sanderson, sollte es wirklich besser wissen. Diese Einschübe reißen einen mit Lichtgeschwindigkeit aus der Geschichte und sind unsäglich störend.

Und da ich schon die Lichtgeschwindigkeit erwähne, kommen wir zum zweiten und letzten Punkt der Enttäuschungen. Was für ein Genre ist das überhaupt? Ist es ein Märchen, weil ja alles süß und abenteuerlich und märchenhaft ist? Oder ist es Fantasy, weil ja sogar Drachen auftauchen und so. Oder ist es Science-Fiction, weil ja andere Planeten vorkommen und ein waschechtes Raumschiff? Für wen, um Henker, ist diese Geschichte geschrieben worden? Wer ist die Zielgruppe? Nach Beendigung dieses Buches konnte ich zumindest diese letzte Frage beantworten: Es ist ein Buch für Sanderson-Fans. Ausschließlich!

Gibt es denn wenigstens einen Punkt, der mir nicht ganz so sauer aufstieß, der vielleicht ganz und gar positiv überraschend war? Genau einen. Es war die Szene in der Drachenhöhle. Damit hatte ich nicht gerechnet, das war clever.

Ich habe diesem Buch einen Stern von fünf gegeben. Weniger ging leider nicht.

Einer der Flops des Jahres, ein echtes Kaminbuch.

#euleliest #brandonsanderson #tressoftheemeraldsee #cosmere #weitüberdersmaragdgrünensee #lesenamkamin