Eule 🦉
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Bingo!

Nach dem Ende von The Expanse konnte ich an nichts anderes als an den Weltraum denken. Ich brauchte also dringend einen neuen Science-Fiction-Roman. In meiner Audible-Bibliothek befinden sich zum Glück noch ein paar, die ich nicht gehört habe.
Also lasse ich mir jetzt von Oliver Siebeck (💙) den Roman von John Sandford & Ctein vorlesen, der Titel lautet Das Objekt.

Handlung:
Ein Objekt nähert sich den Saturn-Ringen und verlangsamt. Für die Astronomen auf der Erde ist klar: wenn es verlangsamt, ist es ein Alien-Schiff. Sofort gibt es Pläne, ebenfalls zum Saturn zu fliegen. Die US-Regierung stellt in kürzester Zeit eine Mission auf die Beine. Leider sind die Chinesen schneller.

Ich habe jetzt ca. einen Drittel des Buches hinter mir. Der Originaltitel Saturn Run scheint zu passen, denn es geht hier um den Wettlauf zum Herrn der Planetenringe. So sehr ich auf alles Raumschiffähnliche stehe, so wenig kann ich den politischen Kram leiden. Das kommt einfach in zu vielen SF-Romanen vor. So als ob man nicht ohne mindestens eine politische Szene (die/der US-Präsident:in ist obligatorisch) in den Orbit käme. Ich könnte auch in Das Objekt schon wieder Bingo spielen: US-Regierung, Präsidentin, Wettlauf, Chinesen, Wirmüssenschnellerseinalsdieanderen. Irgendwann werde ich diese Szenen einfach überblättern, weil sie alle nahezu identisch sind.
Die Figuren sind ok, in dieser Hinsicht habe ich schon weit schlimmeres gelesen. Es fällt mir aber schwer, eine Hauptfigur zu identifizieren. Ist es Sandy? Der Sicherheitsmensch Wieheißterdochgleich? Rebecca?
Ich vermute, es ist Sanders Heacock Darlington, genannt Sandy. Er ist der Entdecker des fremden Raumschiffs. Am Anfang wird er als arbeitsscheuer Surferboy mit reichem Daddy dargestellt. Das ändert sich dann so schlagartig, dass man sich nicht sofort auf diese Umgestaltung einstellen kann. Sandy ist plötzlich ein ehemaliger hartgesottener Army-Angehöriger, auf dessen Kopf mehrere Millionen Dollar ausgesetzt sind.

Und zu guter Letzt noch ein wenig Bingo. An Bord des Raumschiffs befinden sich Johanssen und Martinez. Hier schrillten bei mir alle Wiedererkennungsglocken. Sind wir etwa wieder auf der Rettungsmission für Mark Watney?! Aber nein, puh! In Der Marsianer hießen die Figuren Beth Johanssen und Rick Martinez. Hier sind es Rebecca "Becca" Johanssen und Joe Martinez. Ich werde nach weiteren Ähnlichkeiten Ausschau halten.

Auch wenn das alles nach Gemeckere klingt, ich höre diese Geschichte ganz gern. Im Vergleich zu einigen anderen SF-Romanen, die ich in diesem Jahr schon durchhabe, ist dieser hier geradezu ein Leckerbissen. Miammm.

Und das Wichtigste! Es gibt eine Katze auf dem Raumschiff!

#euleliest #eulehört #johnsandford #ctein #dasobjekt
Mal ganz objektiv gesehen

Es geht um das von mir kürzlich gehörte Buch Das Objekt von John Sandford & Ctein. Weiter oben erwähnte ich den Roman bereits.

Handlung:
Ein außerirdisches Raumschiff wird in der Nähe des Saturn gesichtet und die Amerikaner und die Chinesen starten ein Wettrennen zum beringten Planeten. An Bord der Richard Nixon sind neben der Crew unter dem Commando von Naomi Fang-Castro auch Wissenschaftler und ein Medienteam.

Die Autoren erzählen im Nachwort ein wenig über die beschriebene Technologie, die im Grunde gar nicht so futuristisch ist. Mit den heutigen Möglichkeiten wäre so ein Flug zum Saturn schon fast zu stemmen.
Die Technologie beschreiben sie dann auch ganz genau. So detailiert, dass man als Hörer:in den Durchblick verliert und sich leicht ablenken lässt. Ich habe manche Stellen zwei-dreimal hören müssen, um dranzubleiben. Das Buch wird manchmal mit Der Marsianer von Andy Weir verglichen, doch weit gefehlt! Weir kann einem schwierigstes Technobabbel unterhaltsam herunterbeten, das ist hier nicht einmal ansatzweise der Fall.

Was den Rest angeht, haben die Autoren es nicht ganz so gut gemacht. Die Figuren sind eher Nebendarsteller, eine richtige Hauptfigur, mit der man als Leser:in mitfiebern konnte, gibt es nicht.
Die politischen Verwicklungen gingen mir meist auf den Geist. Wie ich schon schreib, erfinden Sandford & Ctein hier nicht das Rad neu. Die Intrigen und Irreführungen der Regierungen habe ich alle schon mehrmals gelesen. Es gibt einen Roman von Gregory Benford, Das Rennen zum Mars, wo es ebenfalls um einen Wettlauf zu einem anderen Himmelskörper geht, - und jenes Buch ist um Längen spannender.
Was aber durchaus gelungen ist, sind die Dialoge. Die sind manchmal wirklich witzig, ich habe mehrmals laut lachen müssen.

Fazit: Kann, muss aber nicht.

#euleliest #eulehört #dasobjekt #johnsandford
Ich höre gerade Janus von Phillip P. Peterson. Der gute Peterson hat offenbar, genau wie ich, Das Objekt gelesen. Je näher ich dem Schluss komme, desto deutlicher wird das. Ich ahne also, wohin die Reise geht. Nimmt einem viel von der Spannung...

P. S.
Und schon wieder gibt es idiotische Politiker. Von denen hat Peterson offenbar einen unerschöpflichen Vorrat in seiner Schreibtischschublabe. Oder es können natürlich auch immer dieselben sein, nur mit anderen Namen. Arghhhhh

#euleliest #eulehört #janus #phillipppeterson #johnsandford #ctein #dasobjekt
Janus von Phillip P. Peterson

Worum geht es?
Auf dem Marsmond Phobos wird ein außerirdisches Objekt entdeckt. Eine Mission wird geplant, bei der buchstäblich alles schiefgehen kann und bei der das Überleben der Menschheit auf dem Spiel stehen könnte.

Schon ein paar Mal habe ich beim Lesen bzw. Hören von Petersons Büchern bemängelt, dass sie sich alle ähneln und dass ich mir etwas Neues von ihm wünsche. Aber - Neues gibt es auch in Janus nicht. Mehr noch: Ich habe das Buch vor knapp 3 Wochen gehört und musste mir die Beschreibung sowie die Leseprobe vornehmen, um mich überhaupt an die Handlung zu erinnern.
Ja, ich lese bzw. höre alles von Peterson, werde damit auch so lange weitermachen, wie er schreibt. Mir ist klar, dass die Bücher eines Autors nicht alle gleich gut und spannend sein können. Dass hin und wieder welche dabei sind, die keinen Eindruck hinterlassen. Ich hoffe, das nächste wird wieder etwas interessanter.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Jenny Nelson und ihrem Freund Daniel Perito erzählt. Sie ist Astronautin, er ein NASA-Beamter. Während Jenny sich mit den technologischen Möglichkeiten der Reise zum Phobos beschäftigt, muss sich Daniel mit Politikern und Funktionären herumschlagen. An der Glaubwürdigkeit dieser beiden Linien ist nicht zu rütteln. Peterson zeigt hier sein Wissen über Raumfahrt und versucht sich in politischer Wahrsagerei, wobei letztere mal wieder zum Haareraufen ist. Nicht, weil langweilig oder schlecht geschrieben, sondern weil es in wenigen Jahren genauso zugehen könnte. Ja, Raumfahrt ist ohne Politik nicht möglich, aber ginge es vielleicht etwas weniger frustrierend?

Wie bereits in anderen Romanen, lässt sich der Autor hier viel Zeit, bis das Raumschiff endlich zum Marsmond startet. Gefühlt passiert das auf den letzten paar Seiten. An vielen Stellen erinnerte mich das Buch an Das Objekt von John Sandford & Ctein, welches mir übrigens weit weniger gefallen hat als Janus. Der Schluss klingt nach einer Fortsetzung.

Fazit: Für Fans des Autors ein Muss.

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