Eule 🦉
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Das Wort zum Alltag

Buchvorstellungen, interessante Links, der tägliche Wahnsinn und sinnloses Gelaber - alles in einem Kanal.
Und Katzenfotos ^^

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Die nächste Runde über die „Salkurning“-Trilogie von Loons Gerringer
Diesmal: Die Nebenfiguren

Jede Nebenfigur in #Salkurning ist authentisch. Dank des Schreibtalents der Autorin fällt es dem Leser leicht, sich die Figuren vorzustellen und sie auf ihrem Weg durch die Geschichte zu begleiten.

Wir sehen diese Personen nur durch die Augen der vier Hauptcharaktere. Da diese sehr verschieden sind, nehmen sie auch die Menschen in ihrer Umgebung sehr unterschiedlich wahr.
Der wichtigste Nebencharakter der Bücher ist wohl Firn Marrin. James sieht in ihm einen Freund, der mal abweisend und mal arrogant und manchmal verloren wirkt. In Pix‘ Welt ist Firn aber nur „der Killer“, diese beiden Figuren wechseln im Laufe der Handlung kaum je ein Wort. Entsprechend undurchschaubar kommt Firn für den Leser rüber. Bis zum Schluss fragt man sich, welche Pläne er verfolgt, ob man sich überhaupt auf ihn verlassen kann. Ob auch nur ein Wort von ihm wahr ist. Ob man ihm trauen kann. Ich fand diese Figur großartig gezeichnet. Firn ist weder schwarz noch weiß, ihm ist die Welt meistens ziemlich egal, aber für einen Freund würde er fast alles tun.
Von den anderen Nebenfiguren nimmt keine soviel Raum in den Büchern ein wie Firn, aber auch kurze Textpassagen genügen, um einer Figur Leben einzuhauchen.

Da sind z. B. die Montagus – der Chef, der die ganze Truppe zusammenhält, John, den kaum etwas aus der Ruhe bringen kann, die total unterschiedlichen Brüder Horgest, der Mann fürs Grobe, und Halfast, der wissensdurstige Geiger, Juniper, der Carminos bester Freund wird.

Die Frauen haben in Salkurning wenig zu sagen, aber die Bücher geben auch ihnen eine Stimme. Die plappernde Nella, die sich ein wenig in James verguckt, Odette, die Wahrsagerin der Truppe, die ihre geistig beeinträchtigte Tochter wie ihren Augapfel hütet, die Seilartistin Haminta, die von Größerem träumt, und natürlich Jakobe, die Hexe, die jeden in den Wahnsinn treiben kann mit ihrer Art – sie alle verlässt man mit Bedauern, wenn die Bücher ausgelesen sind (na ja, vielleicht nicht gerade Jakobe).

Das war das Wort zum Ende der Sommerzeit
Allen eine gute Nacht und bis zum nächsten Mal
@Eulenalltag

#euleliest
#fantasy
#salkurning #loonsgerringer
Hier kommt der letzte Teil der „Salkurning“-Besprechung.
#Salkurning von Loons Gerringer ist eine wirklich in jeder Hinsicht beeindruckende Reihe. Die Autorin erzählt die Geschichte gemächlich und detailreich, was sich natürlich auf den Umfang der Bücher auswirkt:
„Forlorner. Salkurning 1“ hat 854 Seiten
„Tyggboren. Salkurning 2“ hat 890 Seiten
„Halkarna. Salkurning 3“ hat 1042 Seiten
Erschienen sind die Bücher zunächst als eBook, Teil 1 und 2 bereits 2013, der 3. Band kam erst im Sommer 2018 raus.
Nahezu zeitgleich mit dem letzten Band kamen auch die Taschenbücher in den Handel. Da der VK-Preis für ein Taschenbuch dieses Umfangs viel zu hoch wäre, wurden die Bücher geteilt. D. h. es gibt jetzt „Forlorner 1 & 2“ und entsprechend auch die beiden anderen Bücher. Insgesamt sind es also 6 Bände geworden. Die geteilten Romanversionen gibt es auch als eBooks.
Zusätzlich zur Romanreihe ist 2014 eine Kurzgeschichte mit ca. 22 Seiten erschienen. „Die Bestie im Grün“ spielt zeitlich nach „Tyggboren“ und handelt von der Suche nach James Barrett. Wer nicht weiß, ob er den Büchern eine Chance geben soll oder nicht, könnte es mit dieser Kurzgeschichte versuchen. Danach wird er oder sie weiterlesen wollen, garantiert!

Für die „Salkurning“-Trilogie sollte man sich Zeit nehmen. Sie ist nichts für Thriller-Fans, sie ist für Lese-Genießer.
Fröhliches Genießen wünscht
@Eulenalltag

#euleliest
#fantasy
#salkurning #loonsgerringer
Warum heißt mein Buch "Erstkontakt mit Violine"?
Der Titel entstand spontan, vorher hatte die titelgebende Kurzgeschichte einen ganz anderen Namen - "Das Mädchen mit der Violine". Also eher unspektakulär. Nichtssagend. Laaangweiiilig!

Ich liebe Violinenmusik und hatte schon lange die vage Idee, etwas darüber zu schreiben, wie ein fremdes Wesen, ein Alien, diese Klänge wahrnimmt. Über die vage Idee ging es aber jahrelang nicht hinaus. Dann hatte ich einen - nennen wir es beim Namen - Musenangriff. Die Muse kreiste mich ein und hämmerte die Idee und die Details mit solcher Wucht in meinen Schädel, dass ich buchstäblich zum Laptop hechtete, um mit dem Schreiben zu beginnen. Anfangs unsturkturiert, diffus, aber sich stetig weiter entwickelnd entstand "Das Mädchen mit der Violine". Ich erschuf ein, wie ich bis heute hoffe, fremdartiges Alien, das Kontakt mit den Menschen aufnimmt. Von dem Moment an, als es die Violinenmusik hört, geht für die Menschen alles schief.
Obwohl ich jahrelang an der Kurzgeschiche herumkorrigierte, wurde sie nie zu diesem einen grandiosen Schreibwerk, das ich mir erträumt hatte *an dieser Stelle ein irres Lachen einfügen. Alles wirkte halbgar, zäh. Nach dem Lektorat und der Erkenntnis, dass es noch viel schlimmer ist, als erwartet, mit einer schwachen, weinerlichen Frauenfigur, schrieb ich hier eine Ergänzung, löschte dort eine ganze Passage, verpasste dem Mädchen ein paar Zähne, mit denen sie das Alien beißen konnte. Ob's nun beser ist? Das müssen wohl andere entscheiden.

Aber wie entstand denn nun der Titel? Ganz einfach: Im letzten Jahr besuchte ich ein Schreibseminar, wo wir Teilnehmer kurz über unser (geplantes) Buch erzählen sollten. Da es sich bei meinem später um einen Kurzgeschichtenband handeln sollte, beschrieb ich jede der sieben geplanten Kurzgeschichten mit einem Satz. Beim "Mädchen mit der Violine" schrieb ich spontan "Erstkontakt mit Violine". Voila! Treffender ging's nicht! Das wundervoll klingende Wort "Violine" ist drin und "Erstkontakt", das zumindest mich sofot an Sci-Fi denken lässt. Wieder zu Hause, änderte ich den Titel der Kurzgeschichte sofort und verwendete ihn dann später für das Buch.

@Eulenalltag

#euleschreibt
#erstkontaktmitvioline
#fantasy #sciencefiction
Nun ist es (mit viel Hilfe) geschafft: Die Textdatei wurde in ein eBook umgewandelt und hochgeladen.
Titel: "Nachtmahr"
Veröffentlichungsdatum: 08.03.2019
Startpreis: 0,99 Euro

Beschreibung:

*Vor mir erhob sich eine kaum sichtbare Säule aus Rauch. Meine Nackenhaare stellten sich auf. Ich hatte zwar viel Mühe und Geld in dieses Unterfangen gesteckt, aber glaubte ich wirklich an Dämonen? Schwachsinn. Es gab weder Magie noch übernatürliche Wesen.

Auf der Suche nach dem Traummann wählte ich von allen möglichen Wegen den unmöglichsten. Ich rief einen Dämon, der mein perfekter Liebhaber wurde. Aber ich habe mich verrechnet, denn ein Dämon lässt sich nicht zähmen. Wie komme ich da jetzt wieder heraus? Und will ich das überhaupt?*

Auch wenn das Cover es vielleicht suggeriert, est ist kein erotischer Roman. Beim Schreiben hatte ich eher eine Schauergeschichte im Sinn.

Mit aufgeregten Grüßen
Eule

#euleschreibt
#ebook #fantasy
#nachtmahrnovelle
In den letzten Wochen habe ich mich in die Hörbücher von Kevin Hearne hineingesteigert - in "Die Chronik des Eisernen Druiden".
Die ersten beiden Bücher hörte ich bereits um 2015 herum, sogar mehr als einmal. Die anderen Bände waren damals noch gar nicht erschienen. Inzwischen sind es 9 + 2 Kurzgeschichten-Bände und die Reihe ist abgeschlossen (*schnief*).
Worum geht es? In Arizona begegnen wir Atticus, einem jungen Mann mit dem Aussehen eines sorglosen Studenten, der seit mehreren Jahren einen Buch- und Teeladen führt. Aber natürlich ist es komplizierter! Atticus ist nämlch ein Druide, gut 2000 Jahre alt und mit magischen Kräften samt einem sprechenden Hund.
Der erste Band erschien auf Deutsch als Hardcover bei Klett-Cotta unter dem Titel "Die Hetzjagd". Ab dem zweiten Band, "Verhext", änderte Klett-Cotta die Strategie. Der erste Band wurde umbenannt in "Gehetzt" und alle Folgebände bekamen Ein-Wort-Titel wie "Gejagt", "Zerschmettert" und "Getrickst" und die Cover der amerikanischen Ausgaben.
Im Laufe der Reihe legt sich Atticus mit Göttern, Dämonen, Feenherrscherinnen und Vampiren an, bestreitet gemeinsame Abenteuer mit Werwölfen, Hexen und Elementargeistern. Das alles zu lesen bzw. zu hören ist Genuss pur!
Er hat einen irischen Wolfshund namens Oberon, mit dem er sich in Gedanken unterhalten kann, was oft zum Kringeln komisch ist. Wenn so ein Riesenhund (googelt mal nach irischen Wolfshunden!) von Würsten und französischen Pudeldamen schwärmt, ist es mit jedem Ersnt vorbei.
Ernst gibt es aber natürlich trotzdem. Atticus hat im Laufe seines langen Lebens viele Fehler gemacht und ist selbst jetzt noch nicht gegen sie gefeit. Er trifft falsche Entscheidungen, leistet Wiedergutmachung, sehnt sich nach Ruhe, bloß um wieder in die nächste Katastrophe zu schlittern.

Die Hörbücher werden von meinem Lieblingssprecher Stefan Kaminski gelesen und DAS ist ein Erlebnis! Jede Figur bekommt seine eigene Stimme, einen eigenen Charakter. Ich habe schon Hörbücher gekauft, nur weil sie von Stefan Kaminski gelesen wurden. Wenn dann noch eine spannende Story dazukommt, bin ich nicht zu halten.

Also, wer die Reihe noch nicht kennt, hat etwas verpasst. Holt es schnell nach!

#euleliest #eulehört
#fantasy #kevinhearne #chronikdeseisernendruiden #buchtipp

https://www.youtube.com/watch?v=AwOnbj2RDPs
Die letzte Woche verbrachte ich im Bann einer Hörbuch-Trilogie. Die Bücher hatte ich schon mehrmals gelesen, diesmal waren die Audioversionen dran. Die Reihe ist - hoffentlich! - noch nicht beendet. Einen vierten Band gibt es inzwischen auf Englisch, aber der befasst sich offenbar nicht mit den Ereignissen von Band 1-3, sondern erzählt eine neue Geschichte.

Die Reihe nennt sich "Innkeeper Chronicles" und ist von dem amerikanischen Autorenpaar, das unter dem Pseudonym Ilona Andrews schreibt.
Die einzelnen Bände heißen:
"Dina - Hüterin der Tore"
"Dina - Macht des Zaubers"
"Dina - Stunde des Schicksals"

Ehrlich gesagt, Bücher mit solchen Titeln schrecken mich ab. Ich lese mir nicht einmal die Beschreibung durch. Außerdem kannte ich zum Zeitpunkt des Erscheinens von Band 1 bereits ein Buch von Ilona Andrews und das hatte mich nicht umgehauen.
In meinem Stammforum tauchte dann eine Rezension auf, die ich nur mäßig interessiert anklickte. Dort wurde eine magische Pension erwähnt. Tja, das reichte, um auf den Kaufen-Button zu klicken. Magische Häuser, deren Türen in andere Welten führen, finde ich unwiderstehlich.

Inhalt:
Dina DeMille führt in Texas eine Frühstückspension, in der genau ein Gast lebt, hat einen kleinen Shih Tzu namens Beast und versteht sich gut mit den Nachbarn. Aber natürlich täuscht der erste Eindruck. Dina ist eine Wirtin, ihr Gasthaus ist magisch, Aliens gehen bei ihr ein und aus, in der Nachbarschaft lebt ein Werwolf, Beast ist ein Monster in Wuschelhundgestalt, und Dinas Besen ist ein Stück Hochtechnologie, wie es sie auf der Erde nicht gibt.

Die Bücher sind eine Mischung aus Fantasy und Science-Fiction, was ich sehr faszinierend finde, denn solche Vermischungen der Genres können nach hinten losgehen. Hier funktioniert es grandios. Als Leser*in taucht man sofort ein in die Welt interstellarer Konflikte, fremder Sternensysteme und interessanter Aliens. Für Dina, die in einen ähnlichen Gasthaus aufgewachsen ist, ist diese Welt völlig normal, deshalb findet man sich als Leser*in nach nur wenigen Seiten zurecht.

Die Romane sind wunderbar geschrieben, sehr spannend und einfach süchtigmachend. Besonders das erste Buch ist zudem auch noch witzig. Wenn der Werwolf Sean und der Vampir Arland die verbalen Klingen kreuzen, bekommt man als Leser*in schon mal einen Lachanfall. Die anderen beiden Bände sind ernster, nachdenklicher, sogar ein wenig philosophisch.

Gelesen werden die Bücher von Katja Hirsch, die Dina genau die richtige Mischung aus Seriosität und Humor verleiht.

Ich empfehle diese Reihe jedem, der Literatur zum Abtauchen sucht. Aber Vorsicht! Entzugserscheinungen sind nach Beendigung der Trilogie garantiert.

#euleliest
#fantasy #sciencefiction
#innkeeperchronicles #ilonaandrews #dina #buchtipp
Eines der letzten Telegram-Updates erlaubt es mir, ältere Beiträge zu aktualisieren. Vorher konnte man das nur innerhalb von 24 Stunden nach dem Erstellen eines Beitrags tun. Ich bin also jetzt fleißig dabei, die Hashtags nachzutragen.

Hier im Eulenkanal kann man jetzt also suchen nach:

#euleliest - über gelesene Bücher
#euleschreibt - Neues aus dem Autorinnenleben einer Eule
#euleguckt - über Filme und Serien
#eulehört - Hörbücher
#eulenalltag - Beobachtungen
#büroeule - auch eine Eule braucht Mäuse, der tägliche Bürowahnsinn
#leutegibts - Leute gibt's, die gibt's gar nicht!
#sciencefiction #fantasy #romantasy #biographie - Büchergenres
#links - interessante Links
#Katzen - Stubentiger-Alarm

Ergänzungen folgen...
Vor zwei Jahren stieß ich in einem Bücherblog hier auf Telegram auf die Rezension eines Fantasybuches, die mich neugierig machte. Der Rezensent schrieb über A Night In The Lonesome October von Roger Zelazny. Das Buch sei eine Ansammlung von 31 kleinen Geschichten, die er jeden Oktober lese. Ich bestellte mir das Buch, das auf Deutsch unter dem Titel Der Clan der Magier erschienen war, aber ich konnte damals nicht dem Rezensenten-Beispiel folgen und jeden Oktobertag ein Kapitel lesen. Ich verschob es auf das nächste Jahr. Das kam und ging, ohne Zelazny auf meinem Lesezettel.

Doch diesmal! In diesem Oktober werde ich es lesen, Kapitel für Kapitel. Und natürlich werde ich hier darüber schreiben, vielleicht täglich, vielleicht alle zwei Tage, mal sehen.

Kundige Leser sagen, das sei das beste Zelazny-Buch. Ich habe bisher nur ein Buch des Autors gelesen, den ersten Band der Chroniken von Amber, der mich nicht vom Hocker haute. Vergleichen kann ich also nicht. Sei's drum, das kann mich nicht aufhalten.
Also - ab morgen ist #leseoktober !

#euleliest
#rogerzelazny #anightinthelonesomeoctober #derclandermagier #fantasy #herbst
Hier kommt eine Buchempfehlung für den Herbst:

Erntenacht: Dunkle Folklore von Bruno E. Thyke, Nora Bendzko, Stefanie Fahlteich, Katrin Ils, Ben Lesser u. a.

Diese Anthologie ist die perfeke Herbstlektüre. Die verschiedenen Autor*innen haben sich durch die deutsche Sagenwelt geschrieben und die Legenden neu interpretiert.
Es geht um Korndämonen, Wichtelmännchen, Nachtalbe etc. Von einigen dieser Gestalten hatte ich persönlich noch nie etwas gehört und deshalb war das Eintauchen in diese Anthologie ein sehr feines und gruseliges Erlebnis.

Die einzelnen Geschichten, es sind 19 an der Zahl, sind alle unterschiedlich spannend, unterschiedlich lang und unterschiedlich ernst. Die Geschichte über die Wichtelmännchen (Nichts wie raus aus Märchenstadt von Thomas Williams) ist z. B. eher skurill und witzig, Die Blutlese von Bruno E. Thyke dagegen haarsträubend, in Karin Jacobs Eine Handvoll Ähren sprechen die Figuren in einem regionalen Dialekt, in Nachtalb von Andreas Hagemann scheint alles hoffnungs- und lichtlos. Nach den meisten Kurzgeschichten möchte man mindestens mit Licht schlafen (und vorher unter dem Bett nach Monstern suchen).

Mir hat die Kurzgeschichtensammlung sehr gut gefallen, auch wenn ich sie nicht im Herbst, sondern im Frühjahr gelesen habe. Es ist schwer, eine Lieblingsgeschichte zu nennen, aber wenn ich zwei wählen müsste, wären es der erwähnte Nachtalb und Benjamin Spangs Die Drei.

Ich finde die Idee der Anthologie toll und werde mich auf jeden Fall nach ähnlicher Lektüre umsehen. Das Buch habe ich mir gleich in doppelter Ausführung gekauft, einmal als eBook für mich und das Taschenbuch zum Verschenken.

Eine klare Empfehlung für alle, die sich gerne gruseln.
Außerdem geht der gesamte Erlös aus dem Buchverkauf in ein Projekt zum Schutz der Wildbienen 🐝

#euleliest
#erntenacht #herbstbuch #fantasy
"Der Hobbit" von J. R. R. Tolkien

Vor vielen Jahren habe ich bereits eine Rezension zu diesem Buch geschrieben, aber wo die jetzt ist, weiß Smaug allein.
Also auf ein Neues.

Gibt es überhaupt Personen, die noch nie vom kleinen Hobbit gehört haben? Ich denke, die dürften schwer zu finden sein.

Die Geschichte wurde von Prof. Tolkien für seine Kinder geschrieben, soweit ich weiß. Es ist daher auch ein ganz niedliches Kindermärchen. Im Buch geht ein Hobbit (ein kleines menschenähnliches Wesen mit bepelzten Füßen und Vorliebe für gute Mahlzeiten) auf eine lange Reise. Seine Gefährten sind 13 Zwerge, die einem Drachen einen Schatz abjagen wollen. Der Hobbit Bilbo Beutlin soll als Meisterdieb eine Möglichkeit finden, am Drachen vorbeizukommen. Soweit die Zusammenfassung.

Es war mein mindestens vierter Ausflug in Hobbit-Gesellschaft. Wieder fand ich die Abenteuer von Bilbo und seinen Freunden recht spannend und vor allem - putzig. Ja, es ist eine putzige Geschichte. Nicht viel erinnert hier an das epochale "Der Herr der Ringe". Die Abenteuerreise ist kindgerecht aufgearbeitet, es passiert im Grunde nicht viel Schlimmes. Und das Schlimme, das doch geschieht, ist nicht viel grausiger als z. B. ein beliebiges Grimm-Märchen.
Die Zwerge erinnern in "Der Hobbit" eher an die Zwerge im Schneewittchen-Märchen, die Elben sind verspielte, dauer-singende Gestalten, die man nicht ernst nehmen kann (auch wenn sie am Ende in die Schlacht ziehen, vermutlich singend).

Dieses Buch ist die "Vorgeschichte" zum "Herrn der Ringe", vor allem wegen des Rings, den Bilbo unter dem Nebelgebirge findet. Gleichzeitig sind diese beiden Werke ganze Universen voneinander entfernt.

Vermutlich kann man über den "Hobbit" ganze Abhandlungen schreiben - und vermutlich ist das sogar bereits geschehen. Ich bin keine große Tolkien-Kennerin und will es auch gar nicht werden. Ich mag diese Geschichte, kann sie jedem empfehlen, der Märchen mag. Als Hintergrundlektüre zum "Herrn der Ringe" eignet sie sich allerdings nur bedingt. Hier wäre man beispielsweise mit dem "Silmarillion" besser beraten.

Fazit: Süß, aber das ist Popcorn auch.

#euleliest #fantasy #tolkien #derhobbit #derherrderringe
Es wird wieder magisch

2019 schrieb ich hier über die "Chronik des Eisernen Druiden" von Kevin Hearne. Mir fiel es damals richtig schwer, mich von der Reihe zu verabschieden. Zum Glück ist Kevin Hearne ein sehr produktiver Autor!
In diesem Jahr ist "Tinte und Siegel" erschienen, der erste Band einer neuen Reihe. Diesmal geht es um einen Siegelagenten. Das sind Personen, die magische Verträge zwischen verschiedenen Wesenheiten besiegeln.
Schon die ersten Sätze des Buches ziehen einen hinein die faszinierende Welt der Siegel und Tinten. Die Geschichte beginnt nämlich mit einem Unfall: ein junger Mann ist an einem Rosinenscone erstickt.
Wie groß war meine Begeisterung, als ich begriff, dass "Tinte und Siegel" in der gleichen Welt spielt wie "Die Chronik des Eisernen Druiden"! Atticus wird zwar nicht namentlich genannt, aber sehr genau beschrieben. Ich hoffe, ich erfahre auch noch, wie es ihm jetzt geht und ob er körperlich wieder fit ist. Die Geschichte spielt ein Jahr nach den Ereignissen im letzten Atticus-Band.

Natürlich habe ich mich auch hier wieder für das Hörbuch entschieden. Stefan Kaminski ist einfach der König der Hörbuchsprecher ❤️.

Alles in allem ist das eine Buchreihe, die ich unbedingt weiter verfolgen werde.

#euleliest #fantasy #kevinhearne #diechronikdessiegelmagiers #tinteundsiegel
Durch den Eisgarten

Den ersten Band der Reihe Pan Lodowego Ogrodu/Der Herr des Eisgartens habe ich soeben beendet. Der Schluss hat mich nicht zu 100 % zufriedengestellt, dafür war ich vom Rest mehr als angetan. Weiß gar nicht, wann ich zuletzt so durch ein Fantasybuch gerauscht bin.

Auf einem fernen Planeten verschwindet ein Team von Wissenschaftlern. Ein Mann wird nach Midgaard entsandt, um nach dem Rechten zu sehen und die Forscher um jeden Preis zurückzuholen, so sie denn noch am Leben sind.
Der Mann heißt Vuko Drakkainen, auf dem Planeten nennt er sich Ulf Nitj'sefni, der Nachwanderer. Er ist halb Pole, halb Finne, in Kroatien aufgewachsen und hat jahrelang das Abenteuer gesucht. Midgaard ist für ihn genau das Richtige.
Tatsächlich findet er gleich nach der Landung die sterblichen Überreste dreier Wissenschaftler. Nun ja, die Überreste von zweien. Der dritte ist - verändert, nicht mehr zu retten. Drakkainen wird klar, dass der Planet viele unerklärliche Dinge für ihn bereithält. Er macht sich auf den Weg durch finstere Wälder, übelriechende Städte, tiefe Wasser etc., ausgerüstet mit hochmodernen Waffen, einem Computerchip im Kopf und seinem Grips.

Eine zweite Hauptfigur (nehme ich an) ist der Thronfolger eines untergegangenen Reiches. Er ist in einem Land voller Wohlstand und Freiheit aufgewachsen. Doch nach einer anhaltenden Dürre erwacht eine alte blutrünstige Religion, deren Anhänger alles niedermetzeln, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Der Prinz flieht mit seinem Leibwächter ins Unbekannte.

Während ich Vukos Abenteuer mit Spannung verfolgt habe, ist die Handlung um den Prinzen sowas von ausgelutscht, dass man ein Trinkspiel machen könnte und nach drei Seiten stockbesoffen wäre. 99 % der Geschichte ist auf die eine oder andere Weise bereits zigmal erzählt worden. Da ich aber mehr von der beschriebenen Welt lesen wollte, habe ich diese Kapitel nicht einfach überblättert, sondern gewissenhaft gelesen.
Jaroslaw Grzedowicz hat Drakkainens Kapitel interessant gestaltet. Es hat eine Weile gedauert, bis ich dahinterkam, warum es Vuko mal in der ersten Person Singular gibt und mal in der dritten Person. Die Auflösung fand ich wirklich gelungen.
Was dem Autor noch gelungen ist, ist die Welt Midgaard. Sie unterscheidet sich im Grunde nicht von anderen Fantasywelten, sie hätte auch gar nicht ins Weltall verfrachtet werden müssen. Aber er beschreibt sie so plastisch, so detailliert, dass man fast die dortige Luft schmecken und den kalten Nebel fühlen kann. Hat mir sehr gut gefallen.

Was der Eisgarten ist, wurde noch nicht erklärt. Der Ort wird im Buch genau einmal erwähnt, und es ist nicht klar, ob es ein realer ist oder eine Art Jenseits. Natürlich gibt es auch noch keine Spur des Herrn des Eisgartens. Ich bin irgendwie immer davon ausgegangen, dass es Vuko, der Fremdling, ist, aber dem scheint nicht so zu sein. Sobald ich es weiß, werde ich berichten.
Band 2 ist jedenfalls schon auf dem Reader.

Ich finde es sehr schade, dass es diese Reihe (noch) nicht auf Deutsch gibt. Es gibt ein Brettspiel, dass auf den Büchern beruht, aber keine Übersetzung. Es wird Zeit! Spätestens nach Andrzej Sapkowski ist doch klar, dass die polnischen Autoren es wirklich drauf haben.

#euleliest #jaroslawgrzedowicz #fantasy
Feuer und Flamme (oder so)

Lieber über Bücher reden als Bücher kaufen, dachte ich mir heute. Deshalb kommt hier schon wieder eine kleine Buchbesprechung.
Das Buch bekam ich zum Geburtstag (*winke und danke!*) und inzwischen habe ich es gelesen. Die Rede ist von Der Hüter des Feuers von Jo Graham.

Worum geht es?
Nach dem Tod von Alexander von Makedonien reist sein Kampfgefährte Ptolemaios nach Ägypten. Das Land ist von den Kriegen und Eroberungen der Vergangenheit gezeichnet. Die Göttin Isis erscheint Ptolemaios, er soll der neue Pharao werden. Doch um das Land von den herumstreifenden Dämonen zu befreien, muss Alexanders Leichnam nach Ägypten gebracht werden. Mit dieser Aufgabe betraut Ptolemaios seinen treuen Gefolgsmann Lydias.

Das erste Buch von Jo Graham, Die Seherin von Troja, habe ich schon früher hier im Kanal vorgestellt. Ich wusste also schon, worauf ich mich einlasse. Und tatsächlich, meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Das Buch liest sich wieder sehr leicht, man kommt schnell voran, stockt nirgends.
Der Roman überfordert einen nicht, auch dann nicht, wenn man null Ahnung von ägyptischer Geschichte hat. Von den Ptolemäern, dem Geschlecht der Pharaonen, dem auch die berühmte Cleopatra entstammte, hatte ich zumindest schon einmal gehört, und nun weiß ich auch, wie es dazu kam.
Im Buch gibt es viel Ägypten. Die Autorin beschreibt Landschaften, Götterkulte, streift mehrmals den Bau von Alexandria.
Die Figuren jedoch bleiben recht eindimensional. Lydias, der Ich-Erzähler, ist einfach nur ein guter Kerl, er hat keine dunklen Seiten.
Eine der Nebenfiguren hat allerdings meine Neugier geweckt, nämlich die Hetäre Thais von Athen. Laut Jo Graham war sie die Geliebte von Ptolemaios. Über diese historische Gestalt würde ich gerne mehr erfahren. Zum Glück habe ich den Roman Thais von Athen von Iwan Jefremow hier stehen, der als eines der besten Werke über Thais gilt.

Beim Lesen habe ich mehrfach nachgesehen, ob dieses Buch nicht vielleicht der zweite Band einer Reihe um Alexander, Ptolemaios und Lydias ist. Weil stellenweise der Eindruck entsteht, als ob etwas fehlen würde, als hätte man etwas überlesen. Dies ist nicht der Fall, es ist offenbar einfach so eine Geschichte. Sei's drum.

Fazit: der dritte Roman von Jo Graham kommt demnächst auf Deutsch raus und ich will ihn lesen.

#euleliest #jograham #derhüterdesfeuers #historischeromane #fantasy
Auf in eine magische Welt!

Der Fremdling
von Max Frei
Das Echo-Labyrinth, Band 1

Das Leben des Ich-Erzählers Max verläuft eher glücklos: Er behält keinen Job für lange, hat Geldprobleme, Kumpels, aber keine echten Freunde, er liebt die Nacht, was gar nicht gut ist für die sozialen Kontakte und und und. Aber wenn Max schläft, träumt er von anderen Orten, seine Träume kann er später nicht von der Realität unterscheiden, so echt wirken sie. Irgendwann begegnet er im Traum Juffin Halli, dem Chef der magischen Geheimpolizei der Stadt Echo, der ihm ein verlockendes Angebot macht. Max zögert keine Sekunde und reist in einem Straßenbahnwaggon samt Gruselfahrer nach Echo.

Als Ich-Erzähler macht Max nicht viel her, als Leser erfährt man zu wenig über ihn. Mich persönlich hat die Sache mit der Magie besonders interessiert, aber darauf wird kaum eingegangen. Max lernt magische Tricks, aber wie tut er das? Was passiert da? Was kostet ihn diese Gabe? Immer wenn Max etwas - in den Augen seines Chefs - schwieriges vollbracht hat und fragt, wie er es denn hatte tun können, kommt keine richtige Antwort, sondern Sprüche wie "Musst du es unbedingt verstehen? Reicht doch, dass du es kannst. Werd erstmal älter" oder ähnliche. Das ist unbefriedigend.
Die Kriminalfälle sind teilweise recht originell, aber schnell gelöst und enthalten zu wenige Details.

Was das Ganze herausreißt aus der Kategorie "Langweilig", sind die Sprache (ich habe das Original gelesen), die lockeren und wirklich witzigen Dialoge, die Figuren (außer Max) und die skurillen Ideen.
Besonders der Figuren wegen werde ich die Reihe(n) von Max Frei weiter verfolgen. Da ist der unerschütterliche Schurf, der hyperaktive Melifaro, der zerstreute Luukfi, die bezaubernde Melamori, der vielgesichtige Kofa und der schlaue Juffin. Sie alle sorgen ständig für Unterhaltung und Kurzweil. Für Schmunzler sorgen aber auch die Sitten und Gebräuche von Echo, über die Max so manches mal stolpert.

Max Frei ist das Pseudonym der russischen Autorin Svetlana Martynchik, die ersten Echo-Erzählungen hat sie, soweit ich das recherchieren konnte, noch zusammen mit ihrem Mann verfasst. Die Bücher von Max Frei sind in Russland längst Kult, aus ihnen wird zitiert, sie werden in den Medien erwähnt. Der Fremdling ist der allererste Band der Reihe, er stammt noch aus der Mitte der neunziger Jahre. Die derzeitige Anzahl der Bände geht vermutlich auf die 50 zu.

Fazit: Nicht wirklich ein Geniestreich, macht aber Lust auf mehr.

#euleliest #fantasy #maxfrei
Voll verzaubert

Ich habe mir ein Hörbuch aus meiner Sammlung in den Player geladen und gestartet. Es handelt sich um das bereits 2018 gekaufte Hörbuch Die Gefährten von David Eddings, dem ersten Band der fünfteiligen Belgariad-Saga.
Nicht nur das Hörbuch ist bereits etwas älter, auch die Geschichte an sich ist schon ganz betagt. Das merkt man dem Buch an. Es ist ein klassisches High-Fantasy-Werk - und daher bin ich jetzt schon recht gereizt. Ich höre den Roman und denke: Das kennst du schon, dieses auch, und ich wette, jenes taucht auch noch auf. Wenn ein Text so vorhersehbar ist, muss er überhaupt sein?
Die Belgariad-Saga ist ist zumindest am Anfang ein Flickenteppich aus zig bekannten Geschichten. Osten Ard von Tad Williams, Das Rad der Zeit von Robert Jordan etc. Ich glaube, diese Buchreihen sind ungefähr zur selben Zeit entstanden, damals, als man Fantasywerke eben so erzählte.
Mein Problem ist, dass ich die alle schon kenne. Jetzt brauche ich etwas Neues, Frisches. Sonst schlafe ich auf der Stelle ein.

Das nächste Hörbuch wird mich auf den Mars führen. Dort gibt es keine Zauberer (hoffe ich).

#euleliest #eulehört #davideddings #fantasy
Über Klunker

Es geht gar nicht um Klunker. Die Überschrift diente dazu, euch zum Reinklicken zu bewegen. Hat wohl funktioniert 😎
Spaß beiseite: es geht um mein aktuelles Hörbuch. Heute begonnen, ein paar Seiten gehört. Und schon jetzt habe ich das Gefühl, das Ganze schon einmal gelesen/gehört zu haben.
Der Reihe nach.

Ich höre Der Thron im Diamant von David Eddings. Die ganze Elenium-Trilogie steht seit sage und schreibe 2004 ungelesen in meinem Regal. Wie gut, dass es inzwischen die Hörbücher gibt.
Es geht um einen Ritter namens Sperber, der sich für seine Königin auf eine gefährliche Mission begibt.
Warum glaube ich, die Geschichte schon zu kennen? Weil die Reihe Das Geheimnis von Askir von Richard Schwartz mit der gleichen Grundidee spielt. In beiden Werken kommt ein Ritter vor, der seine beste Zeit bereits hinter sich hat. Er ist ein treuer Anhänger der Königin, die er schon als kleines Mädchen gekannt hat. Nun ist die Königin erkrankt, und der Ritter geht auf eine abenteuerliche Reise, um Königin und Land zu retten.
Die Königin bei Eddings wurde in einen Diamanten eingeschlossen, in eine Art Stasiskammer, um ihr Leben zu verlängern. Die Königin bei Schwartz ist querschnittsgelähmt, ist also fast so unbeweglich als wäre sie ebenfalls in Stasis.

Wenn sich zwei Geschichten schon zu Beginn so sehr ähneln, was kommt dann noch alles? Ich hoffe, nicht all zu viel Ähnliches, das wäre ja langweilig.
Über Elenium werde ich künftig noch schreiben, hoffentlich nur Gutes.
Das Geheimnis von Askir ist hier im Blog noch nicht zur Sprache gekommen, oder? Es ist eine großartige Reihe, eine Septalogie, die ich in einem Rutsch durchgesuchtet habe. Wenn Eddings spannungsmäßig an Schwartz herankommt, dann hätte ich zwei tolle Reihen in meinem Lesegepäck. Das wünsche ich mir.

#euleliest #eulehört #davideddings #richardschwartz #elenium #askir #fantasy
So von weitem gesehen

... sind die Bücher, die ich gerade lese, ganz ok. Aus der Nähe betrachtet ziehen sie sich doch endlos.
Es geht um die Weitseher-Trilogie von Robin Hobb.
In meinen Regalen stehen die alten Weltbild-Hardcover aus dem Jahr 2000 mit den Titeln Der Adept des Assassinen, Des Königs Meuchelmörder und Die Magie des Assassinen.
Irgendwann hat sich der Penhaligon Verlag der Romane angenommen, sie entstaubt (sprich: die Übersetzung überarbeitet) und mit neuen Titeln auf die Fantasy-Leser losgelassen. Jetzt heißen die Bücher Die Gabe der Könige, Der Bruder des Wolfs und Der Erbe der Schatten (Schatten gehen immer, sind sehr beliebt 😴).

Weil ich jahrelang nicht zum Lesen dieser Bücher kam, lud ich mir schließlich die Audible-Version herunter, vor allem, weil der erste Teil mal gratis im Angebot war. Jetzt höre ich den zweiten Band, der dritte wird vermutlich auch noch folgen, aber ich habe es damit nicht eilig. Warum nicht?
Weil Robin Hobb schwafelt. Sie schreibt unglaublich detailiert, die Romane strotzen nur so vor überladenen und teils unwichtigen Szenen. Das muss man als Leser:in abkönnen. Ich stecke seit 10 Tagen im zweiten Band, ohne dass sich die Handlung voranbewegt hat.

Der Umfang der Bücher zeigt, dass da etwas Großes auf einen zukommt. Der erste Band ist 19, der zweite 31 und der letzte 41 Stunden lang. Es liegt natürlich auch daran, dass Sprecher Matthias Lühn ein gemächliches Tempo einschlägt, man möchte ihn ständig ermuntern, doch ein wenig schneller zu lesen. Die Seitenzahlen meiner Ausgaben sehen so aus: 1. Band 511 Seiten, 2. Band 862 Seiten, 3. Band 1212 Seiten.

Und worum geht es jetzt in dieser Trilogie? Um einen jungen Mann, Fitz Chivalric, der als Bastard des Thronfolgers am Königshof aufwächst und zum Meuchelmörder ausgebildet wird. Er verfügt über eine magische Gabe, die er einsetzt, um seinen König zu beschützen. Im zweiten Band ist er gerade einmal 15 Jahre alt und versucht, die Palastintrigen zu entwirren.
Ich schreibe in den nächsten Tagen etwas mehr dazu, sonst wird dieser Post zu lang. Schon einmal sagen möchte ich, dass die Bücher ok sind (bisher), aber mehr auch nicht. Sie mögen in den 90ern, als Robin Hobb sie geschrieben hat, etwas Grandioses gewesen sein, heute sind sie eindeutig etwas veraltet..

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Fehl am Platz

Ich höre gerade den letzten Teil der Elenium-Trilogie von David Eddings. Neben guter Unterhaltung tauchen immer wieder Fragen auf. Eine Fantasywelt ist fast immer eine mittelalterliche Welt. Begriffe von heute sollte man nicht in ein Fantasybuch packen.
Eddings hat das getan. Oder vielleicht auch die Übersetzerin, Frau Straßl, so genau kann ich das nicht sagen, ohne das Original zu kennen. Wie auch immer: Manche Dinge gehören schlicht nicht in eine solche Geschichte.
Zum Beispiel, das Wochenende. Das Wochenende (nicht die Wochentage!) ist eine recht neue Erfindung - gehört nicht in ein Fantasybuch. Genausowenig wie die Minuten. Wenn in einer phantastisch-mittelalterlichen Geschichte "fünfzehn Minuten später" steht - lauft.
In der Eddingsschen Trilogie kommt so etwas immer wieder vor. Für manche Leser:innen dürfte das okay sein, mir verdirbt es den Lese- bzw. den Hörspaß.

Auch tauchen immer wieder unlogische Momente auf. Ganz frisch gehört: Der neu eingesetzte Statthalter wurde von den Fieslingen in den Kerker geworfen. Als er befreit wird, zieht er einen dringend benötigten Schlüssel aus seiner Tasche. Der Mann kommt geradewegs aus dem Kellerverlies! Wird man(n) denn heutzutage mit der ganzen Habe eingekerkert?!

Abgesehen von alldem ist die Trilogie nett und unterhaltsam. Die Dialoge sind sehr gut und die Welt komplex genug, um interessant zu sein. Ich könnte mir sogar vorstellen, mir die Bücher in einigen Jahren noch einmal anzuhören. Sofern im letzten Drittel nichts Haarsträubendes mehr passiert.

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