Eule 🦉
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Das Wort zum Alltag

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Tief im Buch

Zur Zeit bin ich mal wieder in drei Geschichten unterwegs. Zwei Bücher, ein Hörbuch sind es.

1. Die Autobiografie von Mariah Carey, Mariah - Ganz ich selbst, habe ich fast beendet. Es sind nur noch wenige Seiten, die ich heute wohl noch schaffen werde. Ich kannte sie vor diesem Buch kaum. Der Name sagte mir selbstverständlich etwas, und ich liebe ihr Without You und My All. Aber die Songs habe ich immer von der Person Mariah Carey getrennt. Jetzt, da ich über ihr Leben gelesen habe, gehören ihre Songs und sie für mich untrennbar zusammen. Das Buch liest sich leicht, aber da es ziemlich umfangreich ist, komme ich nur im Schneckentempo voran. Seit ich mit dem Lesen angefangen habe, frage ich Google ständig nach Fotos von Mariah. Z. B., wenn sie ein Event beschreibt, das sie besucht hat oder wo sie aufgetreten ist, will ich Bilder sehen. Ich habe auch (und das tue ich praktisch nie beim Lesen einer Biografie) die Personen gegoogelt, über die sie schreibt. Kurz: Ich bin voll in diese Geschichte eingetaucht.

2. Die russischen Booktuberinnen, denen ich auf Youtube nachstelle, haben mich verführt. Ja, ich bin sehr beeinflussbar, wenn ich eine begeisterte Buchbesprechung sehe. Die Verführung betrifft diesmal die Tetralogie Pan Lodowego Ogrodu (Der Herr des Eisgartens) des polnischen Autors Jaroslaw Grzedowicz. Leider gibt es die nicht auf Deutsch. Auf Englisch, glaube ich, auch nicht. Und da ich kein Polnisch spreche, habe ich die russischen eBooks geladen. Bisher habe ich erst zwei Kapitel gelesen, aber ich bin schon sehr gespannt auf den Rest. Es geht um einen Mann von der Erde, der auf einem fremden Planeten eine verschollene Expedition suchen soll. Die Bewohner des Planeten Midgard leben in einer mittelalterlichen Welt und dürfen nichts von irgendwelchen Besuchern von den Sternen wissen. Da ich eine Geschichte mit einem ähnlichen Inhalt, Es ist schwer ein Gott zu sein von den Strugatzkis, sehr mochte, hoffe ich, dass auch diese Bücher mich nicht enttäuschen.

3. Vorhin habe ich ein Hörbuch gestartet, das schon seit Monaten auf seinen Auftritt wartet - Golden House von Salman Rushdie. Vom Autor habe ich bereits seine Autobiografie gelesen (das beste Buch des Genres in meinem Regal) und zwei Kinderbücher. Noch weiß ich nicht so recht, worum es geht. Zunächst wird ein unangenehmer älterer Herr namens Nero Julius Golden beschrieben. Mal sehen, was der noch kann, außer unangenehm und reich zu sein.

#euleliest #eulehört #mariahcarey #biografie #jaroslawgrzedowicz #salmanrushdie
Aufregender (Lese)Stoff

Ich hasse Golden House. Wirklich, Mr. Rushdie, das habe ich von Ihnen nicht erwartet!
Ein Viertel des Hörbuches liegt hinter mir. Ca. 13 Kapitel, vielleicht ein-zwei mehr, das kann man bei einem Hörbuch leicht überhören. Die ersten 10 Kapitel sind reiner erzählerischer Text. Die Figuren werden vorgestellt, sehr detailliert. Es wird nichts gezeigt, nur erzählt. Ständig wird zudem auf spätere Ereignisse angespielt. Ja, wirklich, ich habe nach zwei Absätzen schon kapiert, dass es zu einer Katastrophe kommen wird, man muss es mir nicht jede Seite viermal auf die Nase binden. Das soll wohl Spannung aufbauen, aber das einzige, das sich bei mir aufbaut, ist der Wunsch, auf das Buch einzuschlagen.
Warum ich es höre? In der nächsten Woche erscheint das letzte Hörbuch von The Expanse, ich habe es vorbestellt. Eine ganze Woche lang kann ich nicht ohne Hörbuch sein, und Golden House befand sich bereits auf dem Player.
Ich habe von Salman Rushdie noch Des Mauren letzter Seufzer im Regal, aber ich schätze, dort wird der Seufzer bleiben, bis er nicht mehr seufzt.

Pan Lodowego Ogrodu bzw. Der Herr des Eisgartens habe ich ein wenig vernachlässigt. Ich lese es bereits seit 3 Tagen und bin jetzt erst auf Seite 34, wobei ich allein heute 15 Seiten gelesen habe. Das Buch ist aber inzwischen der einzige Lesestoff, ich verzichte erstmal auf ein Parallelbuch. Werde also ab jetzt schneller vorankommen.
Was bisher geschah: Der Ich-Erzähler ist gelandet. Ob sein Name erwähnt wird, habe ich schon wieder vergessen. Auf dem Planeten Midgard nennt er sich jedenfalls Vuko Drakkainen, und dieser Name imponiert mir sehr. Drakkainen hat in seinem Kopf eine Art Bio-Computer, der eine Datenbank von allem möglichen enthält, und der für superschnelle Reaktionen sorgt. Das war auch nötig! Kaum angekommen, muss Drakkainen schon gegen einen überdimensionierten Frosch mit Haizähnen kämpfen, der sich wahnsinnig schnell bewegt. Der Erdling hackt das Ding mit dem Schwert in Stücke, aber es - das Ding - bewegt sich immer noch! Bin ich froh, dass ich das bei Tageslicht gelesen habe! Mit Kadaverstückchen, die einen fressen wollen, würde ich ungern allein im Dunkeln sein.
Gerade ist Drakkainen dem ersten Midgarder - Midgardianer - Guardian of the Galaxy (sorry, konnte nicht widerstehen) begegnet. Der sieht aus wie ein Mensch, hat aber Augen ohne Weiß. Gruselig!

Gute Nacht!

#euleliest #eulehört #salmanrushdie #jaroslawgrzedowicz
Durch den Eisgarten

Den ersten Band der Reihe Pan Lodowego Ogrodu/Der Herr des Eisgartens habe ich soeben beendet. Der Schluss hat mich nicht zu 100 % zufriedengestellt, dafür war ich vom Rest mehr als angetan. Weiß gar nicht, wann ich zuletzt so durch ein Fantasybuch gerauscht bin.

Auf einem fernen Planeten verschwindet ein Team von Wissenschaftlern. Ein Mann wird nach Midgaard entsandt, um nach dem Rechten zu sehen und die Forscher um jeden Preis zurückzuholen, so sie denn noch am Leben sind.
Der Mann heißt Vuko Drakkainen, auf dem Planeten nennt er sich Ulf Nitj'sefni, der Nachwanderer. Er ist halb Pole, halb Finne, in Kroatien aufgewachsen und hat jahrelang das Abenteuer gesucht. Midgaard ist für ihn genau das Richtige.
Tatsächlich findet er gleich nach der Landung die sterblichen Überreste dreier Wissenschaftler. Nun ja, die Überreste von zweien. Der dritte ist - verändert, nicht mehr zu retten. Drakkainen wird klar, dass der Planet viele unerklärliche Dinge für ihn bereithält. Er macht sich auf den Weg durch finstere Wälder, übelriechende Städte, tiefe Wasser etc., ausgerüstet mit hochmodernen Waffen, einem Computerchip im Kopf und seinem Grips.

Eine zweite Hauptfigur (nehme ich an) ist der Thronfolger eines untergegangenen Reiches. Er ist in einem Land voller Wohlstand und Freiheit aufgewachsen. Doch nach einer anhaltenden Dürre erwacht eine alte blutrünstige Religion, deren Anhänger alles niedermetzeln, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Der Prinz flieht mit seinem Leibwächter ins Unbekannte.

Während ich Vukos Abenteuer mit Spannung verfolgt habe, ist die Handlung um den Prinzen sowas von ausgelutscht, dass man ein Trinkspiel machen könnte und nach drei Seiten stockbesoffen wäre. 99 % der Geschichte ist auf die eine oder andere Weise bereits zigmal erzählt worden. Da ich aber mehr von der beschriebenen Welt lesen wollte, habe ich diese Kapitel nicht einfach überblättert, sondern gewissenhaft gelesen.
Jaroslaw Grzedowicz hat Drakkainens Kapitel interessant gestaltet. Es hat eine Weile gedauert, bis ich dahinterkam, warum es Vuko mal in der ersten Person Singular gibt und mal in der dritten Person. Die Auflösung fand ich wirklich gelungen.
Was dem Autor noch gelungen ist, ist die Welt Midgaard. Sie unterscheidet sich im Grunde nicht von anderen Fantasywelten, sie hätte auch gar nicht ins Weltall verfrachtet werden müssen. Aber er beschreibt sie so plastisch, so detailliert, dass man fast die dortige Luft schmecken und den kalten Nebel fühlen kann. Hat mir sehr gut gefallen.

Was der Eisgarten ist, wurde noch nicht erklärt. Der Ort wird im Buch genau einmal erwähnt, und es ist nicht klar, ob es ein realer ist oder eine Art Jenseits. Natürlich gibt es auch noch keine Spur des Herrn des Eisgartens. Ich bin irgendwie immer davon ausgegangen, dass es Vuko, der Fremdling, ist, aber dem scheint nicht so zu sein. Sobald ich es weiß, werde ich berichten.
Band 2 ist jedenfalls schon auf dem Reader.

Ich finde es sehr schade, dass es diese Reihe (noch) nicht auf Deutsch gibt. Es gibt ein Brettspiel, dass auf den Büchern beruht, aber keine Übersetzung. Es wird Zeit! Spätestens nach Andrzej Sapkowski ist doch klar, dass die polnischen Autoren es wirklich drauf haben.

#euleliest #jaroslawgrzedowicz #fantasy