Eule 🦉
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Shining

Auf zu einem weiteren Stephen-King-Post! Diesmal geht es, inspiriert vom frostigen Buch oben, in die verschneiten Berge von Colorado. Nämlich ins Hotel Overlook, in welchem der Roman Shining spielt.
Dieses Buch war das zweite Werk, das ich von Stephen King las. Seitdem habe ich es mehrmals als Hörbuch gehört, ebenso wie den den Nachfolgeband Doctor Sleep.

Worum geht es?
Jack Torrance zieht mit Ehefrau Wendy und dem kleinen Sohn Danny ins Hotel Overlook. Er soll dort über den Winter als Hausmeister arbeiten. Der Job kommt wie gerufen, denn die Familie braucht dringend einen Tapetenwechsel. Jack ist trockener Alkoholiker, Wendy denkt über die Scheidung nach und Danny hört Stimmen.
Das Hotel ist im Winter von der Außenwelt abgeschnitten. Es gibt nur eine Straße, über die man es erreichen kann - und diese ist im Winter nicht passierbar. Die Abgeschiedenheit soll die Risse kitten, die Jacks Alkoholsucht verursacht hat, und die Familie zusammenschweißen.
Das Overlook hat eine lange und sehr düstere Geschichte. Manchmal scheint es geradezu von bösartigem Leben erfüllt zu sein. Danny ist der erste, der das spürt. Doch das Hotel greift auch nach Jack und Wendy, es verstärkt ihre Ängste und beschleunigt seinen geistigen Zerfall. Die Torrances sind dem Overlook hilflos ausgeliefert.

Dieser Roman ist von der ersten bis zur letzten Seite der absolute Hammer. Es geht nicht so viel um die unheimlichen Vorgänge im Hotel, sondern in erster Linie um das Innenleben der Figuren. Und hier ist Stephen King natürlich der ungeschlagene König. Wie kein zweiter kann er lebendige Buchfiguren erschaffen, ihnen eine glaubwürdige Vergangenheit geben. Er präpariert sie geradezu, so dass man als Leser nicht eine Sekunde an ihnen zweifelt.
In Shining ist insbesondere der kleine Danny ein Highlight. Nicht in der Hinsicht, dass er paranormale Fähigkeiten hat, sondern weil er so ungeheuer echt wirkt. Ich frage mich jedesmal, wie King es schafft, gerade Kinder so exzellent zu schreiben, dass man glaubt, sie berühren zu können.
Auch das Abrutschen von Jack Torrance in eine Psychose hat King fast schon zu glaubwürdig und überaus beängstigend beschrieben. Beim Lesen dieser Passagen hat man eine Dauer-Gänsehaut.

Und zu guter Letzt ist da natürlich das Hotel selbst. Das Overlook kann man mit Fug und Recht als eine der Hauptfiguren des Romans bezeichnen, als einen mächtigen Antagonisten mit Zähnen. Spontan fällt mir kein unheimlicherer Ort in der Literatur ein.

Alles in allem ist Shining ein grandioser Roman, dem ich jedem ans Herz legen kann, der auf Grusel steht. Für Zartbesaitete ist das Buch aber nichts.
Stephen King schrieb den Roman in den 70ern. Es gibt mehrere Verfilmungen, eine mit dem brillanten Jack Nicholson als Jack Torrance.

Fazit: Ein königliches Meisterwerk!

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