Kulturbüro Sachsen e.V.
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Wir bieten Beratung und Bildungsangebote zum Umgang mit rechtsextremen Erscheinungen in Sachsen an.
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Warum es problematisch ist, bei den Protesten gegen die Unterbringung von Geflüchteten von der „Angst der Bürger zu sprechen“ Pt. I


„Wir wollen keine Asylantenheime“, „“kulturfremde Migranten“ „Wir wollen nicht, dass Ausländer in unser Dorf kommen“, „Unsere Heimat“, „Unser Recht“
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Auch für diese Woche sind in #Sachsen wieder mehrere Proteste gegen Unterkunft geplant. Proteste, die verkünden, dass man Menschen, die vor akuter Bedrohung geflohen sind, kein Obdach geben will. Proteste, die demonstrieren, dass Solidarität nur nach den Regeln rassistischer Klassifikationsmuster gelebt werden soll. Rufe die klarmachen, dass Menschenrechte zu Gruppenrechten degradiert werden und somit keine Menschenrechte mehr gelten sollen.
#Strelln #Laußig #Mockrehna #Kriebethal (#Grevesmühlen)


Asylrecht ist Menschenrecht
Wo unbekannten Menschen, vor deren persönlichen Vorstellung, vermeintlich inkorporierte Eigenschaften wie Kriminalität, Faulheit, ausnutzendes Verhalten etc. zugeschrieben werden, da werden im Sinne rassistischer Ideologie „der Fremde“ und „die Anderen“ konstruiert, Menschen hierarchisiert, ausgegrenzt, diskriminiert, als ‚nicht zugehörig‘, nicht schützenswert abgewertet.
Wo „nein zum heim“ draufsteht oder „wir wollen keine Asylantenheime“ gerufen wird, da steckt auch eine rechtsextreme Ideologie drin. Die gegenwärtige Rhetorik, das Auftreten auf den Demonstrationen und das zugrundeliegende ideologische Programm sind auf Gewalt ausgerichtet.
Wo Aggression mit ‚Angst‘ verwechselt wird, wo Rassismus als ‚Bedenken‘ verschleiert wird, wo ideologische Versatzstücke und Panikmache mit Katastrophenrhetorik als ‚Angst‘ und ‚Sorge‘ kaschiert wird, da finden sich auch ideologische Brandstifter, die mit Zweifeln, Bedenken und Unwissenheit der Bevölkerung spielen.


‚Die Fremden‘ erfüllen die ‚Sündenbock‘-Funktion, sie sollen herhalten eine schwierige ökonomische Lage zu erklären, die tatsächlich in Immobilien-, Wirtschafts- und Finanzstrukturen zu finden sind. Sie sollen herhalten Kriminalität zu begründen, wo eine mangelhafte Einwanderungs- und Flüchtlingspolitik ursächlich sind.

Wo daraufhin gewirkt wird, dass Angst in Wut umschlägt, da beginnen Menschen aktiv zu diskriminieren und im schlimmsten Fall Gewalt anzuwenden.



Rechtsextreme Propaganda u.a. der #FreienSachsen bilden gefährlichen Nährboden für Angriffe auf Geflüchtete oder deren Unterkünfte im Freistaat.
Überall dort, wo rechtspopulistischer und rassistischer Rhetorik nicht klar widersprochen wird normalisiert sich das Verhältnis der Bevölkerung zu rechtsextremen Ideologien.
Wo rechtsextreme Grundhaltungen in den Chor der vermeintlich besorgten Bürger miteingeschlossen werden, da finden Normalisierungsprozesse rechtsextremer Ansichten statt, da kann zwischen Angst und Sorge und menschenverachtenden Einstellungen nicht mehr unterschieden werden.

Wo Rechtsextreme auf Demonstrationen toleriert werden, kann man mit Radikalisierungstendenzen rechnen. Wo sich Protest radikalisiert, muss auch mit tätlichen Übergriffen auf Flüchtlinge und Unterkünfte gerechnet werden.


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