Eule 🩉
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Die amerikanische Schriftstellerin Lois McMaster Bujold hat eine Space-Saga geschrieben, die in der Science-Fiction-Literatur (und nicht nur dort) ihresgleichen sucht. Da die meisten Romane des Zyklus sich um Miles Vorkosigan drehen, wird dieser als "Die Vorkosigan-Saga" bezeichnet, manchmal auch einfach als "Barrayar-Reihe".

Zu dem Zyklus gehören neben gut 15 Romanen auch einige ErzĂ€hlungen, alle zusammen zeichnen sie ein sehr realistisches, glaubwĂŒrdiges und sehr interessantes Roman-Universum, das sogar diejenigen Leser begeistern könnte, die einen Bogen um das Genre Science-Fiction machen. Ich bin mir sicher, richtiger wĂ€re es, die Reihe als Abenteuer-Zyklus zu bezeichnen, aber da Raumschiffe und Wurmlöcher etc. vorkommen, ist SF so falsch nicht.
Die Handlung der BĂŒcher spielt in ferner Zukunft, etwa 700 Jahre ab jetzt, möglicherweise auch mehr. Diese ZeitrĂ€ume kommen in den BĂŒchern nicht immer durch, es gibt kein ausschweifendes Techno-Gebabbel, die meiste beschriebene Technik klingt von der heutigen vermutlich nicht weit entfernt. Das liegt daran, dass die "Vorkosigan-Saga" bereits in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts gestartet wurde, viele der heutigen technischen Entwicklungen existierten damals vermutlich höchstens in den Köpfen der Phantasten. Moderne Science-Fiction-Romane sind da viel weiter, beispielsweise die "Commonwealth-Saga" von Peter F. Hamilton, die ca. 300 Jahre in der Zukunft spielt, aber technisch wesentlich mehr zu bieten hat als die BĂŒcher von Lois McMaster Bujold.

Die ErzÀhlungen und Romane der Reihe sind nicht chronologisch erschienen und eigentlich kann mit jedem Werk beginnen das Vorkosiganversum zu erkunden, aber wer die Entwicklung der Hauptfigur beobachten will, fÀngt am besten ganz am Anfang an. Die chronologisch erste Geschichte ist eine kurze ErzÀhlung mit dem Titel "Dreamweaver's Dilemma" (nicht auf Deutsch erschienen).

Mehr ĂŒber #Barrayar demnĂ€chst

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Teil 2 ĂŒber #Barrayar von Lois McMaster Bujold

Als die Menschheit Wurmlöcher im All entdeckt, die in die verschiedensten Ecken der Galaxis fĂŒhren, beginnt eine Expansion "nach draußen". Kolonie Beta wurde bereits vor dieser Entdeckung besiedelt, aber die anderen Planeten sind nur per Wurmloch erreichbar. Auf einem erdĂ€hnlichen Planeten, zu welchem nur ein-einziges Wurmloch fĂŒhrt, landen Kolonisten aus Russland, Frankreich und Griechenland. Sie nennen ihre neue Heimat Barrayar und beginnen mit der Terraformung des Planeten, denn Flora und Fauna sind fĂŒr den menschlichen Bedarf ungeeignet. Kurz darauf ereignet sich die Katastrophe, die Barrayar fĂŒr immer prĂ€gen sollte: das Wurmloch schließt sich und die Kolonisten sind ohne Verbindung zum Rest der Menschheit auf dem Planeten gestrandet.
WĂ€hrend der Fortschritt draußen in der Galaxis unaufhaltsam weitergeht, drehen sich die Uhren auf Barrayar eher rĂŒckwĂ€rts. Im Laufe der Zeit entsteht auf Barrayar eine militĂ€risch-aristokratische Gesellschaft, die fĂŒr jahrhundertelang buchstĂ€blich im Mittelalter stecken bleibt. Die grĂ¶ĂŸte Angst haben die wenigen tausend Kolonisten vor genetischen Mutationen, deshalb werden Neugeborene mit sichtbaren Mißbildungen – und sei es nur eine Hasenscharte – von den MĂŒttern oder GroßmĂŒttern getötet.

Nach Jahrhunderten findet das Imperium von Cetaganda ein Wurmloch nach Barrayar und fĂ€llt ĂŒber den rĂŒckstĂ€ndigen Planeten und seine Bevölkerung her. Die Cetagandaner wĂ€hnen sich mit hoch entwickelten Waffen und allerlei technischem Schnickschnack den Barrayaranern, die nur ĂŒber berittene Armeen verfĂŒgen, haushoch ĂŒberlegen. Sie glauben an einen schnellen Sieg – doch es kommt anders. Die barrayaranischen Grafen haben im Laufe des letzten halben Jahrtausends enorm viel Erfahrung in der KriegsfĂŒhrung gesammelt, in dem sie immer wieder gegeneinander kĂ€mpften. Es dauert fast ein Jahrhundert, doch am Ende mĂŒssen sich die Cetagandaner geschlagen von Barrayar zurĂŒckziehen – und in der Galaxis gibt es plötzlich einen zahnbewehrten neuen Spieler, mit dem sich niemand mehr so schnell anlegt: das Barrayaranische Kaiserreich.

Nicht ganz ein Jahrhundert nach diesen Ereignissen startet die eigentliche Geschichte der Vorkosigan-Saga. Dazu demnÀchst mehr.

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Die Roman-Reihe von Heyne
#Barrayar von Lois McMaster Bujold
Achtung: Spoiler!

Die Welt, in die die Autorin ihre Leser entfĂŒhrt, wirkt sehr real. Sie hat eine Geschichte, sie entwickelt sich weiter. Die immer wieder eingestreuten Anekdoten und Überlieferungen machen Barrayar lebendig.
Die Figuren in den Romanen sind wunderbar gelungen. Sie sind schrullig, abgeklĂ€rt, hochmĂŒtig, rebellisch, trĂ€ge, verschlagen, clever, charmant und und und.

Wenn man die Romane in chronologischer Reihenfolge liest, begegnet man zunĂ€chst Cordelia Naismith und Aral Vorkosigan, die spĂ€teren Eltern von Miles Vorkosigan. Cordelia ist Captain eines Forschungsschiffs und stammt von der fortschrittlichen Kolonie Beta. Aral ist ein degradierter Offizier der Barrayaranischen Raumflotte, genannt "der SchlĂ€chter von Komarr". So verschieden die beiden sind, sie heiraten und zwingen die traditionsbewusste und damit manchmal rĂŒckstĂ€ndige Gesellschaft von Barrayar dazu sich weiter zu verĂ€ndern, ihre Grenzen zu erweitern und neue Chancen zu erkennen.
Aral ist ein naher Verwandter des Imperators, und in der Position des Regenten hat er die Möglichkeit, die Weichen fĂŒr die Zukunft seiner Welt zu stellen. Als Cordelia und er Opfer eines Giftgasanschlags werden, bei dem auch das ungeborene Kind der beiden vergiftet wird, sieht Aral die Zeit gekommen, einer der barbarischsten Traditionen seiner Welt den Kampf anzusagen. SĂ€uglinge, die mit einer sichtbaren Missbildung zur Welt kommen, werden sofort getötet. Das Giftgas hat dafĂŒr gesorgt, dass Miles Vorkosigan verkrĂŒppelt geboren wird, sein Knochenwachstum wurde stark eingeschrĂ€nkt. FĂŒr Cordelia und Aral ist klar, dass sie sich mit halb Barrayar werden anlegen mĂŒssen, um ihrem Sohn eine Zukunft zu geben. Selbst der legendĂ€re Graf Pjotr, Arals Vater und die Geißel der Cetagandaner, wetzt die Messer, er kann keinen Mutanten in der Familie akzeptieren.

Miles Vorkosigan und sein Alter Ego Admiral Naismisth sind die Hauptfiguren fast aller Barrayar-BĂŒcher. In seinem Gefolge lernen wir seinen trĂ€gen und auf den ersten Blick (aber nur auf den ersten!) etwas dumpfen Cousin Ivan Vorpatril kennen, dessen aristokratische Mutter Alys, Miles erste große Liebe Elena Bothari, den ĂŒberaus charismatischen Kaiser Gregor Vorbarra, den SöldnerkapitĂ€n Bel Thorne, Miles' rechte Hand Elli Quinn, Miles' geschĂ€ftstĂŒchtigen Klon-Bruder Mark und sehr viele mehr. Alle diese Figuren sind wunderbar lebendig und machen das Lesen eines jeden Romans der Reihe zum Erlebnis.

Über Miles' Abenteuer (und die des Admiral Naismith) geht es im nĂ€chsten und vorletzten Teil.

Schönen Abend wĂŒnscht
@Eulenalltag

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Über #Barrayar von Lois McMaster Bujold

In den meisten BĂ€nden der Reihe spielt Miles Vorkosigan die Hauptrolle. In „Barrayar“, dem chronologisch zweiten Band taucht Miles als FĂŒnfjĂ€hriger auf den letzten Seiten auf, aber auch hier kann man bereits erahnen, was aus ihm einmal wird – ein Mensch, der niemals aufgibt.
Der dritte Band der Reihe, „Der Kadett“, widmet sich ganz und gar Miles. Wir bekommen ihn zunĂ€chst als gescheiterten 17jĂ€hrigen KadettenanwĂ€rter zu sehen. Miles hat Glasknochen, deshalb fĂ€llt er bei der AufnahmeprĂŒfung mit Pauken und Trompeten durch. Seine Eltern schicken ihn zur Großmutter auf Kolonie Beta, und hier startet er unbeabsichtigt seine Karriere als AnfĂŒhrer einer Söldnerflotte. Wie das bei Miles meist so ist, schlittert er ganz zufĂ€llig in eine Situation, aus der ein anderer nicht mehr mit heiler Haut herausgekommen wĂ€re. Miles ist aber hat schon sehr frĂŒh gelernt, seine körperlichen MĂ€ngel durch SchlĂ€ue, Manipulation und unbĂ€ndige Energie auszugleichen. Von einem Tag auf den anderen steckt er mitten in einem interplanetaren Krieg, muss sich mit Raumpiraten, Untergebenen und entwerteter WĂ€hrung herumschlagen und zusehen, wie seine Jugendliebe Elena sich in einen anderen verliebt.
Miles Vorkosigan, nach Meinung seines Cousins Ivan ein hyperaktiver kleiner Mistkerl, ist trotz – oder gerade wegen – seiner Fehler sehr menschlich. Er muss sich selbst und Barrayar stĂ€ndig beweisen, dass es nicht auf KörpergrĂ¶ĂŸe und starke Knochen ankommt. Wenn er sich davon einen Vorteil verspricht, flunkert er und fĂ€lscht auch schon mal einen Geheimdienstbericht. Zugleich hat er ein tiefsitzendes VerstĂ€ndnis von Ehre, ist ein loyaler Freund und Untertan. Er entwirft SchlachtplĂ€ne, scheitert und macht weiter.
Miles‘ Entwicklung vom Teenager ĂŒber den Admiral einer Raumflotte bis zum hohen barrayaranischen Staatsmann (der seine neugierige Nase in einfach ALLES stecken muss) wird im Laufe der Reihe eindrucksvoll beschrieben.
Die Autorin geht schwierigen Entscheidungen nicht aus dem Weg und wenn Mies Mist baut, muss er ihn ausbaden. Bujold hĂ€tte in einigen Situationen den fĂŒr Miles leichteren Weg nehmen können, andere Autoren hĂ€tten es vielleicht sogar getan, aber das ist hier nicht der Fall. Das Leben ist eben nicht immer ein Zuckerschlecken, manchmal wird man eben mit dem Gesicht in den Dreck getunkt. Genau das lernt Miles und reift daran. Ihm dabei zuzusehen, ist VergnĂŒgen und Privileg zugleich.

Den letzten Teil ĂŒber die Barrayar-BĂŒcher gibt’s bald und nur hier auf
@Eulenalltag

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Letzter Teil ĂŒber #Barrayar von Lois McMaster Bujold

Wie weiter oben schon ausgefĂŒhrt, sind die BĂŒcher nicht chronologisch erschienen.
Hier die Chronologie der Romane und Kurzgeschichten:

„Dreamweaver‘s Dilemma“ – Kurzgeschichte, spielt mehrere Jahrhunderte vor „Barrayar“ und ist nur an einer kurzen ErwĂ€hnung von Kolonie Beta als der Reihe zugehörig zu erkennen / keine deutsche Übersetzung
„Die Quaddies von Cay Habitat“ – Roman, spielt ca. 200 Jahre vor dem Beginn der eigentlichen Reihe
„Scherben der Ehre“ – Roman, erste Begegnung von Cordelia Naismith und Aral Vorkosigan
„Barrayar“ – Roman, Machtkampf auf Barrayar, Cordelia und Aral mittendrin. Miles wird geboren
„Der Kadett“ – Roman, Miles wird versehentlich zum Söldner-Admiral
„Berge der Trauer“ – Kurzgeschichte, Miles untersucht den Mord an einem SĂ€ugling
„Der Prinz und der Söldner“ – Roman, Miles schlittert in den Reihen des Kaiserlichen Sicherheitsdienstes
„Cetaganda“ – Roman, Miles und Ivan geraten auf Cetaganda in eine Verschwörung
„Ethan von Athos“ – Roman, Ethan vom MĂ€nnerplaneten Athos begegnet auf Station Klein Miles‘ rechter Hand Elli Quinn
„Labyrinth“ – Kurzgeschichte, Miles alias Admiral Naismith auf einer Mission auf Jackson’s Whole
„Grenzen der Unendlichkeit“ – Kurzgeschichte, Miles befreit Kriegsgefangene
„WaffenbrĂŒder“ – Roman, Miles trifft auf seinen Klonbruder Mark
„Spiegeltanz“ – Roman, Mark Vorkosigan in der Bredouille, Miles eilt zur Rettung
„Viren des Vergessens“ – Roman, Miles muss Admiral Naismith begraben und zu Lord Vorkosigan werden / der wohl beste Roman der ganzen Reihe
„Komarr“ – Roman, Miles deckt eine Verschwörung auf Komarr auf und begegnet Ekaterin Vorsoisson
„Botschafter des Imperiums“ – Roman, Miles auf FreierfĂŒĂŸen! Der definitiv lustigste Roman der Reihe
„Geschenke zum Winterfest“ – Kurzgeschichte, Miles heiratet
„Diplomatische Verwicklungen“ – Roman, Miles und Ekaterin und das politische Chaos auf der Quaddie-Raumstation
„Captain Vorpatril’s Alliance“ – Roman, Ivan Vorpatril heiratet und bekommt sehr aufregende Verwandtschaft / leider nicht auf Deutsch erschienen
„Cryoburn“ – Roman, Miles ermittelt auf einem Planeten voller KĂ€lteschlaf-Toter / keine deutsche Übersetzung
„Gentleman Jole and the Red Queen“ – Roman, Cordellia, Vizekönigin von Sergyar, kommt Admiral Jole nĂ€her / keine deutsche Übersetzung

Alle Kurzgeschichten und Romane wÀrmstens empfohlen von
@Eulenalltag

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Das Jahr fÀngt ja gut an

Das erste Hörbuch des Jahres ist fertiggehört. Ich habe mich erneut im Lois McMaster Bujolds Vorkosiganversum verloren. Da es die HörbĂŒcher zu dieser Reihe nicht auf Deutsch gibt, habe ich das erste Buch Scherben der Ehre auf Russisch gehört. Über den Barrayar-Zyklus schrieb ich hier im Kanal schon, wer es nachlesen will, hier klicken #Barrayar, oder meine Homepage besuchen. Die BĂŒcher gibt es auf Deutsch nur noch antiquarisch, aber ob nun vergilbt oder nicht, jede Seite lohnt sich.
In dem Buch geht es um die Begegnung zwischen Cordelia Naismith und Aral Vorkosigan, den Eltern von Miles, der Hauptfigur der Reihe. Es kommen vor: ferne Zukunft, Raumschiffe (!), Palastintrigen, ein interstellarer Krieg, eine Liebesgeschichte und leider noch kein Miles.
Das war wieder einmal eine (Lese)Freude.

Gestern habe ich mir mein Weihnachtsgeschenk vorgenommen, Von hier bis zum Anfang von Chris Whitaker. Noch liegen keine 50 Seiten hinter mir. Ich weiß also nicht, welchem Genre das Buch zuzurechnen ist. Noch nicht. Es beginnt damit, dass ein Kindermörder 30 Jahre nach der Tat in seine Heimatstadt zurĂŒckkehrt. Das gibt Gerummel!
Es liest sich sehr leicht und wird daher zur (Lese)Freude Nr. 2 erklÀrt.

Und eine erste EnttĂ€uschung gibt es auch schon. So frĂŒh hĂ€tte ich gar nicht damit gerechnet, aber nun... Die Douglas-Schwestern von Charlotte Jacobi haben mich neulich beim Einkaufen angeblinzelt und ich konnte nicht vorbei. Es ist ein sehr hĂŒbsches Taschenbuch und hat ein Thema zum Inhalt, dass mich neugierig gemacht hat, nĂ€mlich die Geschichte der ParfĂŒmerie-Kette Douglas. Ich ParfĂŒmjunkie musste einfach zugreifen.
Meine.Fresse.
Ich hĂ€tte noch im Laden die erste Seite lesen sollen. Dann wĂŒrde ich jetzt nicht so dumm dastehen. Der Schreibstil ist so plump, dass einem fast die TrĂ€nen kommen. Schon beim dritten Buch des Jahres so frustriert zu sein, ist ein sehr schlechtes Zeichen. Jetzt werde ich die Geschichte von Douglas wohl nur erfahren, wenn ich Onkel Google frage. Sei's drum. Nach dem Prolog habe ich aufgehört, das Buch kommt weg. Eindeutig ein Kaminbuch.

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