Eule 🦉
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Das Wort zum Alltag

Buchvorstellungen, interessante Links, der tägliche Wahnsinn und sinnloses Gelaber - alles in einem Kanal.
Und Katzenfotos ^^

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Nano. Jede Sekunde zählt von Phillip P. Peterson

Die Freunde Andrew, Ben und Emma arbeiten beim Forschungszentrum für Nanotechnologie in der Nähe von Köln. Das Projekt wird von der Regierung unterstützt, der Kanzler kommt persönlich, um sich die Herstellung der ersten Nanoroboter anzusehen und für das Projekt zu werben. Ein Bombenanschlag mittels Drohne beschädigt den Behälter mit den Nanos und diese entkommen. Sie breiten sich aus, und für die Wissenschaftler und Feuerwehr beginnt ein Wettlauf gegen der Zeit.
Während Andrew, der Nanomaschinen-Schöpfer, alles versucht, um eine Katastrophe zu verhindern, wird Ben als wissenschaftlicher Berater dem Kanzler zur Seite gestellt und geht nach Berlin. Emma dagegen steht wegen einer Äußerung in ihrem Forschungsbericht vor den Trümmern ihrer Karriere.

Das Buch ist mehr als nur eine Story über entkommene Fressmaschinen. Es ist ein Guide zur Politik und Gesetzen. Peterson zeigt auf, dass es auch in der großen Politik um nichts anderes als Fressen und Gefressenwerden geht. Und der Roman beschreibt Zustände, die allen, die glauben, dass die Zivilisation nur eine dünne Farbschicht ist, Recht geben. Die Flucht von Emma und ihrer kleinen Tochter durch ein Deutschland kurz vor dem Weltuntergang ist beklemmend.

Seinem Schreibstil und der Figurenzeichnungen bleibt Peterson treu, hier darf man keinen Geniestreich erwarten. Das geht aber in der verstörenden und nervenaufreibenden Handlung unter.

Ich hätte diesen Roman gerne in einer Leserunde gelesen, es gibt Diskussionsmaterial satt. Er bekommt von mir die volle Punktzahl. Punktabzug gibt es nicht, auch wenn ich es vorhatte. Die Geschichte hat mich einfach so überrollt, dass die unbeantworteten Fragen unwichtig erscheinen.

Fazit: Nur für sehr starke Nerven.

#euleliest #eulehört #phillipppeterson #nano #sciencefiction
Glaub es oder glaub es nicht

Ich habe ein Problem mit meinem aktuellen Buch, Die Reise von Marina Lostetter.
Die Idee hat mich angesprochen, der Text liest sich leicht, aber ich komme nicht voran. Nach mehr als einer Woche habe ich noch immer nicht die 100. Seite geknackt.

Worum geht es?
Anfang des 22. Jahrhunderts hat die Menschheit sich auf die Werte besonnen, wie sie in Star Trek nicht besser hätten sein können. Nein, es ist kein Star Trek-Roman. Die da wären: Es gibt keine militärischen Konflikte mehr, die Ressourcen werden so verteilt, dass alle ein Stück vom Kuchen abbekommen, die Gefahr der Überbevölkerung ist gebannt. Idylle pur. Zu Forschungszwecken werden 12 Raumschiff-Konvois mit je 9 Schiffen gebaut, mit dem Ziel, die Galaxis zu erkunden. Einer dieser Konvois fliegt zu dem mehrere Hundert Lichtjahre entfernten Stern LQ Pyx, weil dieser ein auffälliges Strahlungsverhalten zeigt. Ein Teil von ihm scheint von etwas verdeckt zu sein. Eine Dysonsphäre? Oder etwas Natürliches und bis dato Unbekanntes?

Allein die Erwähnung des Aufbruchs der Menschheit ins All lässt mich alles vergessen und kopflos hinter dem Buch herjagen. Wenn die Reise auch noch Ewigkeiten dauert und die Besatzung immer wieder geklont wird - woho, bitte mehr davon.
Was stimmt also nicht?
Ich kann nicht genau den Finger darauf legen. Vielleicht ist es die Unglaubwürdigkeit der Ausgangsidee: die Idylle. Nie. Im. Leben. Glaube. Ich. Dass. Sich. Die. Menschheit. Zu. So. Einem. Projekt. Aufrafft. Es geht schließlich nicht um die Gefahr einer Invasion, nicht um wirtschaftliche Interessen, nicht um das Ende der Welt, es geht tatsächlich um die Neugier, den Drang, Neues zu entdecken, zu forschen. 108 Raumschiffe, gigantische, stadtgroße Dinger zu bauen und zu bestücken, ca. 100.000 Menschen pro Konvoi zu klonen und auszubilden - echt jetzt?! So viel Naivität verursacht bei mir nur hysterisches Gelächter.
Dann wäre da noch die episodenhafte Erzählweise. Ich bin ja dummerweise davon ausgegangen, dass wir die Reise des Konvois erst zu lesen bekommen, wenn dieser das Ziel erreicht hat und versucht herauszufinden, was diesen Stern so besonders macht. Aber nein. Es geht los mit Reggie, der den Stern entdeckt hat, dann mit der ersten Generation auf dem Schiff, und vermutlich wird jede weitere Generation auch zum Zuge kommen. Ich will nicht bis zum letzten Viertel des Buches auf die hypothetische Dysonsphäre warten. Ok, da sind meine Erwartungen nicht erfüllt worden, kommt vor, vielleicht wird ja doch noch alles gut. Das kriege ich schon verdaut.
Am ersten Punkt, der Friede-Freude-Eierkuchen-Welt werde ich aber möglicherweise ersticken. *hust*

Bleiben Sie dran. Es geht bald weiter.

#euleliest #diereise #sciencefiction #marinalostetter
Das Ende einer Reise

Abschließende Meinung zum Roman Die Reise von Marina Lostetter. Erster Teil ist hier zu finden.

Achtung, Spoiler!

Es gibt zwei Stellen im Roman, bei denen ich so gespannt war, dass ich an nichts anderes denken konnte als endlich weiterzulesen. Als der Konvoi endlich die Erde erreicht und alle Kommunikationskanäle schweigen. Und als die Verhandlungen mit der Erde ihre katastrophalen Nachteile offenbaren.
Lob Ende.
Diese beiden Ereignisse nehmen ein paar Seiten ein, sie sind inmitten langer Kapitel versteckt.

Der Rest ist eine episodenhafte Geschichte, die, genau wie der deutsche Titel sagt, eine Reise beschreibt, mit Höhen und Tiefen und ohne viel Schnickschnack. Die Autorin stellt ein paar Gedankenspiele vor, die an sich ja ganz interessant sind, die jedes für sich durchaus ein eigenes Buch verdient hätten. Wie entwickelt sich eine isolierte Gesellschaft innerhalb von ein paar Generationen? Welche Gesellschaftsformen können entstehen? Wie wäre es, ins 42. Jahrhundert zu reisen? Das Problem (vielleicht nur meines) ist, dass gleich das erste Kapitel falsche Erwartungen weckt. Der Leser soll mit dem Konvoi zu einem fernen Stern reisen, um diesen zu untersuchen. Der Konvoi erreicht den Stern, sämtliche Entdeckungen werden in einem Kapitel abgehandelt und schon geht's zurück zur Erde. Es ist eine Reise durchs All, verlixtnochmal. Wo bleiben die typischen Probleme einer Reise in einem Raumschiff? Es gibt keine. Bis auf eine Katastrophe (ein Schiff des Konvois wird zerstört, man baut mal eben ein neues) läuft alles völlig easy. Nie, nicht eine Seite lang, nicht einmal an Bord des fremden Objekts, kommt die Stimmung von RAUMFAHRT auf.

Dann die Erde. 42. Jahrhundert. Zweiundvierzigstes! Jahrhundert! Die Autorin hält sich nicht damit auf, ihren Lesern diese Zukunft zu zeigen. Ok, es gibt jetzt eine Art Telepathie. Aber das kann doch nicht alles sein. Als Leser bleibt man ratlos, hat keinen Schimmer vom Leben, dem technologischen und gesellschaftlichen Stand der Dinge in der Zukunft (außer, dass wirtschaftliche Interessen immer noch eine große Rolle spielen, Überraschung...)

Ja, ich bin sauer (das ist kein Spoiler), weil ich nicht das bekommen habe, was ich erwartet habe. Aber auch, weil Marina Lostetter die Entwicklungen nur in Umrissen zeigt. Sie versucht nicht einmal, dem Leser den wohligen Schauer zu bescheren, der entsteht, wenn die Rede vom "großen Schritt für die Menschheit" ist. Die Gedankenexperimente in allen Ehren, aber die sollen dann bitte auch entsprechend verpackt sein.

#euleliest #sciencefiction #diereise #marinalostetter
Reingefallen

Nein, es geht nicht um den 1. April, der nun ja schon fast wieder vorbei ist. Es geht - natürlich - um Bücher. Ich falle in letzter Zeit ziemlich oft auf Bücher herein, die mir das Blaue vom literarischen Himmel versprechen, und sich dann doch als Blindgänger entpuppen.

So gerade Gordons Berufung (Originaltitel: Postman) von David Brin. Brin kenne ich von einem Werk, das ich vor 20 Jahren gelesen und nie vergessen habe. Ich habe also erwartet, dass ein Buch dieses Autors ein Leseerlebnis sein wird. Weit gefehlt. Ich habe nicht gegoogelt, aber es würde mich nicht überraschen, wenn Gordons Berufung Brins Erstlingswerk war. Der Roman liest sich wie der Unfall eines Selfpublishers*.

Worum geht es und warum habe ich es gekauft?
Zunächst das Warum. Weil ich nach jenem anderen Buch gesucht und festgestellt habe, dass es inzwischen als eBook auf dem Markt ist. Der Online-Handler schlug mir dann ein anderes Buch von Brin vor, ich las die Beschreibung und kaufte es.
In Gordons Berufung geht es um Gordon Krantz, der in einer postapokalyptischen Welt von einem Ort zum nächsten wandert und versucht, irgendwie zu überleben. Im Amerika nach einem Atomkrieg und einem nuklearen Winter kein leichtes Unterfangen. Eines Tages findet er einen Wagen der US-Post mit dem Skelett des Fahrers darin. Gordon nimmt sich die Uniform des Fahrers und gibt sich fortan als Postbeamter aus, unterwegs im Auftrag des neuen, wiederauferstandenen Amerika.

Was stört mich an diesem Buch? Alles. Die Naivität des Textes ist vermutlich der Entstehungszeit geschuldet, er erschien 1985. Heutige Leser:innen bringt der Roman nicht zum Nachdenken, sondern eher zum Augenverdrehen. Die Hauptfigur weiß nicht genau, was sie will. Die Kapitel beginnen allesamt nicht dort, wo das vorangegangene endete, d. h. es gibt Zeit- und Ortsprünge, die, wenn man Glück hat, im Laufe des neuen Kapitels näher erklärt werden.
Was dem Buch aber am meisten fehlt, ist die Spannung. Die ist einfach nicht vorhanden. Egal, was dem Helden und seinen Freunden auch zustößt, es ist öde. Wenn man eine Lektüre zum Einschlafen sucht, hat man die hier gefunden.

Ich habe das Buch nur deshalb noch nicht abgebrochen, weil der Gedanke "Das ist Brin! Ein Klassiker!" so laut in meinem Kopf herumspukt. Nach gut zwei Wochen Lesezeit bin ich erst bei 68 % des eBooks angekommen. Der Rest wird nicht schön...
Zum Glück höre ich nebenbei ein nettes Hörbuch. Wenn sich das im Laufe der Handlung auch zu etwas Langweiligem wandelt, werde ich so laut fluchen, dass man mich noch am Südpol hört.

#euleliest #davidbrin #gordonsberufung #postman #sciencefiction

*nichts gegen Selfpublisher, bin ja selber von der Sorte
Die nackte Sonne von Isaac Asimov

Machen wir gleich weiter mit der nächsten Robotergeschichte des Großmeisters.

Auf dem fernen Planeten Solaria wird ein Mord verübt und Elijah Baley von der Polizei New York wird abkommandiert, den Fall zu lösen. Kaum auf Solaria angekommen, begegnet er einem alten Bekannten, dem menschenähnlichen Roboter R. Daneel Olivaw, mit dem er erst von kurzem auf der Erde ermittelt hat.

Ich muss gestehen, dass ich zu diesem Roman eine ganz besondere Beziehung habe. Mit 15 bekam ich einen Sammelband mit SF-Klassikern in die Finger, dieser enthielt unter anderem Das Ding aus einer anderen Welt, Die Fliege und eben auch Die nackte Sonne. Letztere Geschichte war die umfangreichste in dem Buch und die interessanteste. Ich kann nicht zählen, wie oft ich die gelesen habe, ich war fasziniert - die Roboter, die solarianische Gesellschaft, der seltsame Erd-Bulle, der sich nach Möglichkeit nur in geschlossenen Räumen aufhält. Hach, war das spannend! Ich wusste, dass es eine Vorgeschichte geben muss, denn die frühere Ermittlung wird in Die nackte Sonne ein paar Mal erwähnt. Aber die kannte ich nicht und so begnügte ich mich mit der Geschichte auf Solaria.

Der Kriminalfall ist viel besser geschrieben als in Die Stahlhöhlen, ich habe, obwohl ich die Auflösung kannte, wieder mitgefiebert und mich zusammen mit Elijah Baley über die Verrücktheiten der Solarianer gewundert.
Die von Asimov gezeichnete Gesellschaft des Planeten ist sehr merkwürdig. Es gibt nur 20.000 Menschen auf Solaria, aber dafür 200.000.000 Roboter. Die Solarianer sehen einander nie, es sei denn übers Sichten, eine Art Hologramm. Sie wirken auf den Erdenmenschen Baley - und auf den Leser - verklemmt, prüde und manchmal einfältig. Das Wort Kinder wird z. B. nie ausgesprochen, wenn es sich vermeiden lässt, denn wenn man die Anweisung bekommen hat, ein Kind zu zeugen, muss man ja mit seinem Ehegatten - igittigitt! Der Beruf des Arztes ist auf Solaria am wenigsten angesehen, denn ein Arzt muss seine Patienten ja manchmal besuchen.
Schnell wird klar, dass diese Welt nicht mehr lange wird bestehen können.

Irritiert hat mich in diesem Buch nur eines: Gegen Ende bezieht sich Elijah Baley auf ein früheres Gespräch mit dem Robotiker Leebig, in dem Leebig Raumschiffe erwähnt. Ich bin dieses frühere Gespräch noch mal durchgegangen und habe keine solche Erwähnung gefunden. In meiner zerfledderten alten Ausgabe ist der Absatz aber drin. Was ist das? Ein Fehler? Eine absichtliche Kürzung? Sehr mysteriös. Ich frage mich, ob noch weitere Dinge fehlen.
* Dieser Hinweis bezieht sich auf den alten Doppelband. Die neue Heyne-Ausgabe habe ich nicht vorliegen, vielleicht ist die Textpassage dort enthalten.*

Alles in allem: Neben der Robotergeschichte Robbie ist diese hier meine liebste. Absolut zeitlos und immer faszinierend.

#euleliest #roboter #isaacasimov #dienacktesonne #diestahlhöhlen #robbie #sciencefiction #buchtipp
Der Unbesiegbare

Vor etlichen Jahren las ich den Roman Solaris von Stanislaw Lem. Das war die ödeste Lektüre, die ich mir bis dahin überhaupt hatte vorstellen können. Natürlich entging mir nicht Lems Genie, aber das Buch kam für mich einfach zu falschen Zeit. Ich war noch nicht bereit für Lem.
Der Unbesiegbare ist schon von einem anderen, wesentlich verdaulicheren Kaliber. Das ist tatsächlich ein Roman, den ich jedem empfehlen kann, ob Lem-Fan oder nicht.

Worum geht es?

Das Raumschiff Der Unbesiegbare landet mit ca. 80 Mann Besatzung auf dem Planeten Regis III, wo vor Jahren das Schwesternschiff Kondor verschwand. Regis III ist eine Welt, auf der es nicht einmal Bakterien gibt. Nur in der Tiefe des Ozeans entdeckten die Forscher Leben in Form von Fischen und Algen. Vorsichtig erkunden die Menschen die neue Umgebung, stoßen auf einige seltsame Konstruktionen - und auf Kondor, der für seine Besatzung zum Grab geworden ist. Es wird klar, dass Regis III zwar tot ist, aber nicht unbewohnt.

Die Geschichte wird aus der Sicht des Navigators Rohan erzählt, der Nr. 2 auf dem Schiff. Er ist nicht mehr jung, hat schon einiges erlebt. Der tote Planet wird für ihn zur Herausforderung, an der er fast zugrunde geht.

Lem hält sich nicht damit auf, uns die Welt und die Zeit zu erklären, in der sein Roman spielt. Es gibt eine Basis, in der alle Erkenntnisse zusammenkommen, und von der die Expeditionen zu fremden Welten aufbrechen. Doch man erfährt weder etwas über die Gesellschaftsform noch über diese anderen Expeditionen. Auf dem Schiff gibt es keine militärischen Ränge. Es gibt auch keine Frauen (was vermutlich der Entstehungszeit des Buches zu verdanken ist, nämlich 1964). Wir sehen nur das, was sich auf dieser speziellen Mission abspielt. Das ist weder gut noch schlecht, es ist einfach eine Tatsache. Stört das? Nein.

Wie in Solaris spielt der Autor mit dem Gedanken, wie ein Kontakt mit einer nicht-menschlichen Spezies aussehen könnte. Und genau wie in jenem Roman gibt es keine Lösung. Es gibt keine Berührungspunkte zwischen uns und dem Fremden. Einer der Unterschiede zu Solaris besteht darin, dass in jenem Buch das fremde Leben ein unbegreiflicher planetengroßer Ozean war, hier dagegen sind es insektengroße roboterartige Metallkonstrukte, die nicht weniger unbegreiflich sind.

Im Gegensatz zu Solaris gibt es in Der Unbesiegbare Action, atemlose Spannung und erfreulicherweise kein Geschwafel in Form von seitenlangen Abhandlungen. Gleich nach dem Lesen war mir klar, dass ich mir das Buch noch einmal vornehmen werde. Kurz darauf stieß ich auf die Audioversion auf Audible. Jetzt höre ich das Buch noch einmal. Es wird hervorragend vorgelesen von Simon Elias, den ich bis dato gar nicht kannte, den ich mir merken werde.

Fazit: Wenn man einen Roman innerhalb von zwei Wochen ein zweites Mal liest bzw. hört, lohnt er sich wirklich.

#euleliest #eulehört #stanislawlem #solaris #derunbesiegbare #sciencefiction
Janus von Phillip P. Peterson

Worum geht es?
Auf dem Marsmond Phobos wird ein außerirdisches Objekt entdeckt. Eine Mission wird geplant, bei der buchstäblich alles schiefgehen kann und bei der das Überleben der Menschheit auf dem Spiel stehen könnte.

Schon ein paar Mal habe ich beim Lesen bzw. Hören von Petersons Büchern bemängelt, dass sie sich alle ähneln und dass ich mir etwas Neues von ihm wünsche. Aber - Neues gibt es auch in Janus nicht. Mehr noch: Ich habe das Buch vor knapp 3 Wochen gehört und musste mir die Beschreibung sowie die Leseprobe vornehmen, um mich überhaupt an die Handlung zu erinnern.
Ja, ich lese bzw. höre alles von Peterson, werde damit auch so lange weitermachen, wie er schreibt. Mir ist klar, dass die Bücher eines Autors nicht alle gleich gut und spannend sein können. Dass hin und wieder welche dabei sind, die keinen Eindruck hinterlassen. Ich hoffe, das nächste wird wieder etwas interessanter.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Jenny Nelson und ihrem Freund Daniel Perito erzählt. Sie ist Astronautin, er ein NASA-Beamter. Während Jenny sich mit den technologischen Möglichkeiten der Reise zum Phobos beschäftigt, muss sich Daniel mit Politikern und Funktionären herumschlagen. An der Glaubwürdigkeit dieser beiden Linien ist nicht zu rütteln. Peterson zeigt hier sein Wissen über Raumfahrt und versucht sich in politischer Wahrsagerei, wobei letztere mal wieder zum Haareraufen ist. Nicht, weil langweilig oder schlecht geschrieben, sondern weil es in wenigen Jahren genauso zugehen könnte. Ja, Raumfahrt ist ohne Politik nicht möglich, aber ginge es vielleicht etwas weniger frustrierend?

Wie bereits in anderen Romanen, lässt sich der Autor hier viel Zeit, bis das Raumschiff endlich zum Marsmond startet. Gefühlt passiert das auf den letzten paar Seiten. An vielen Stellen erinnerte mich das Buch an Das Objekt von John Sandford & Ctein, welches mir übrigens weit weniger gefallen hat als Janus. Der Schluss klingt nach einer Fortsetzung.

Fazit: Für Fans des Autors ein Muss.

#euleliest #eulehört #phillipppeterson #janus #dasobjekt #sciencefiction
Es wird nass

Heute war eine der Straßen hier in der Gegend schon wieder überflutet. Natürlich habe ich auch zum Thema Flut ein Buch gelesen 😎.

Die letzte Flut von Stephen Baxter

Die Pilotin Lily Brooke wird zusammen mit einigen Leidensgenossen aus der mehrjährigen Geiselhaft religiöser Fanatiker gerettet. Nach all der Zeit der Isolation kommt ihr die Welt stark verändert vor. Politik, Technik und sogar das Wetter sind ihr und ihren Kameraden fremd. Letzteres stellt sich als besonders unberechenbar heraus. Während im Internet vom Ansteigen des Meerespiegels um einen ganzen Meter zu lesen ist, wird dies von Politikern und Wissenschaftlern strickt abgestritten. Für sie ist es nur schlechtes Wetter, kommt eben vor. Klimawandel und so weiter.
Als immer mehr Städte überschwemmt und unbewohnbar werden, wird klar, dass es nicht bloß der Klimawandel ist.

Es fällt mir schwer, dieses Buch zu beschreiben. Es besteht aus mehreren Episoden und umfasst mehrere Jahrzehnte. Die Figuren sind kaum mehr als Beobachter und haben keine große Funktion, außer zu verhindern, dass das Buch in die Kategorie Sachbuch abdriftet.
Durch die episodenhafte Erzählweise wird auch verhindert, dass der Leser irgendeine Beziehung zu den Figuren aufbaut.

Ganz vorne im Buch befinden sich einige Karten, die zeigen, wie stark sich das Antlitz des Planeten verändert, wenn der Meeresspiegel ansteigt. Die Karten haben bei mir ein beklemmendes Gefühl ausgelöst, in Verbindung mit der Handlung verstören sie einen geradezu.
Das ist dann auch das Hauptgefühl, das ich beim Lesen hatte.
Baxter schreibt nicht bloß über das steigende Meer, sondern auch über die Reaktionen der Menschen, den verzweifelten Überlebenskampf, den Verlust jahrtausendealter menschlicher Kultur sowie der Menschlichkeit.
Schnell wird klar, dass es keine Hoffnung für die Welt, wie wir sie kennen, gibt, keine Zukunft. Kleine Teile der Menschheit überleben auf dem Meer, die neuen Generationen kennen nichts anderes als Wasser und können mit Geschichten über die Vergangenheit nicht das geringste anfangen.

Fazit: Ein verstörender, aber verdammt realistischer Roman über das Ende der uns bekannten Welt.

#euleliest #stephenbaxter #dieletzteflut #sciencefiction
Noah hat das besser hinbekommen

Die letzte Arche von Stephen Baxter

Die Geschichte der letzten Flut wird fortgesetzt. Sie beginnt mit dem Vortrag von Thandie Jones über das steigende Meer. Nach diesem Vortrag schmieden die Reichsten der Reichen Pläne, um sich und ihre Familien zu retten. Die Entstehung und der Untergang der Arche III wird schon in Die letzte Flut erzählt, hier geht es um die Arche I.
Arche I ist ein Raumschiff, welches mit einem experimentellen Warp-Antrieb zu einer neuen Welt fliegen soll. Die Besatzungsmitglieder/Kolonisten werden bereits als Kinder ausgewählt und ausgebildet, unter ihnen Holle Groundwater, deren Vater das Projekt zunächst finanziert, bevor die Regierung es beschlagnahmt.

Die episodenhafte Erzählweise aus Die letzte Flut wird hier vom Autor konsequent weiterverwendet. Es gibt Zeitsprünge von mehreren Jahren, was der Geschichte nicht immer guttut.

Als großer Fan von Raumschiffen und Weltallgeschichten aller Art habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut. Aber es dauert mehrere hundert Seiten, bis es soweit ist und die Arche I ins All startet. Zuvor kämpft man sich durch das Leben und Ausbildung der Kandidaten, manchmal darf man einen Blick auf den gnadenlosen Überlebenskampf der Flutopfer werfen. Als die Arche I dann endlich unterwegs ist, wird es geradezu langweilig. Es gibt Konflikte, Machtkämpfe und Diskussionen, einmal sogar einen Aufstand, aber im großen Ganzen gondelt die Arche I ohne großes Tamtam durch die Weiten des Universums. Jahre vergehen, die Erde II erweist sich als kaum bewohnbar, dann fliegt die Arche I zum nächsten Stern, Jahrzehnte lang...

Die letzte Flut fand ich erschreckend realistisch, und die Szenen, die auf der Erde spielen, sind auch hier in Die letzte Arche erschreckend und realistisch. Der Flug des Raumschiffs dagegen ist für mich persönlich an kaum einer Stelle glaubhaft. Da fliegt das Warp-Schiff munter durch die Galaxis, aber nie geht etwas kaputt. Jahrzehntelang (!) gibt es für die wachsende Anzahl der Besatzung genug zu essen und Luft zum Atmen. Der Treibstoff geht nie aus.
Gefallen haben mir die psychologischen Auswirkungen der Reise: Die Menschen an Bord verlieren zum Teil nicht nur ihre Menschlichkeit, sondern auch das Wissen um die Vergangenheit. Irgendwann glauben viele von ihnen nicht mehr daran, sich in einem Raumschiff zu befinden, und brechen die Außenwand auf, um rauszukommen.

Fazit: Nicht ganz eine Enttäuschung, aber nahe dran.

#euleliest #stephenbaxter #dieletztearche #weltenschiff #sciencefiction

P. S.
Diese beiden Romane habe ich vor 10 Jahren gelesen. Wie die Zeit vergeht!
Per ardua ad astra

Weil's gerade so nett ist, hier noch ein weiterer Beitrag über ein Buch von Stephen Baxter. Der letzte für heute, versprochen.

Proxima
1. Teil der Dilogie

Im Jahre 2166 werden auf dem Mars ein paar hundert Sträflinge und Unruhestifter kurzerhand auf das Raumschiff Ad Astra verfrachtet, welches nach Proxima Centauri startet. Die Sträflinge sollen dort eine menschliche Kolonie aufbauen. Da dies das erste Projekt dieser Art ist, geht alles recht schnell und auf Kosten der gründlichen Überprüfung des erdähnlichen Planeten Prox. Die Kolonisten werden nach über 3 Jahren Flug in kleinen Gruppen einfach auf der neuen Heimat abgeladen und müssen zusehen, wie sie überleben. Da diese Menschen aber größtenteils wenig Skrupel haben und ein Menschenleben für sie nicht viel zählt, vor allem auf Proxima nicht, schrumpfen die Gruppen sehr schnell.
Der rätselhafte Yuri ist in seiner Gruppe aus ursprünglich etwa einem Dutzend Menschen am Ende allein mit der zurückgelassenen Raumflottenoffizierin Mardina auf Proxima gestrandet. Schon bald merken sie, dass der Ort, an dem man sie ausgesetzt hat, sich bald nicht mehr zum Leben eignen wird, und müssen weiterziehen. Unterwegs lernen sie mit der Hilfe des Kolonisationsroboters ColE mehr über den Planeten und deren seltsamen Bewohner.

Ein anderer Erzählstrang befasst sich mit der Physikerin Stef, die sich mit den Kernels beschäftigt. Kernels sind geheimnisvolle Energieartefakte, welche die Menschen auf dem Merkur gefunden haben und seitdem munter nutzen, ohne ihre Funktionsweise so recht zu verstehen.
Als mehrere hundert Kilometer unter der Oberfläche des Merkur eine Luke gefunden wird, steigt Stef hinunter.

Die Handlung um Stef Kalinski und später Penny ist zwar stellenweise sehr interessant, dient sie doch dazu, die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen auf dem Heimatplaneten zu verdeutlichen, doch mein persönlicher Favorit ist eindeutig die Handlung auf Per Ardua, ehemals Proxima C. Mich interessieren die Probleme, auf die Kolonisten auf einer neuen Welt stoßen können, die Beschaffenheit dieser Welt etc. Deshalb war ich auch viel lieber in Gesellschaft von Yuri und Mardina, als in der von Stef/Penny und Künstlichen Intelligenzen. Allerdings ist auch hier nach etwa der Hälfte des Buches die Luft ein wenig raus.

Wie in den beiden anderen Büchern von Baxter, die ich weiter oben vorgestellt habe, spielt auch die Geschichte von Proxima in einem Zeitraum von mehreren Jahrzehnten, so dass die Figuren einem etwas fremd bleiben. Dafür stürzt sich der Autor in die genauen Erklärungen der politischen Situation im Sonnensystem, welche in einer Katastrophe kulminiert. Was hat Baxter bloß gegen den Blauen Planeten?
Der klare, sehr verständliche Schreibstil in Verbindung mit der spannenden Handlung lassen den Leser schnell vorankommen. Sobald die Spannung abflaut, kann auch der Erzählstil der Geschichte nicht mehr helfen. Der Schluss ist relativ offen, Abhilfe schafft hier vermutlich der Nachfolgeband Ultima, den ich bis heute nicht gelesen habe.

Fazit: Die Geschichte der Besiedelung einer neuen Welt kann spannend sein, aber Proxima ist es nur zum Teil.

#euleliest #stephenbaxter #proxima #sciencefiction
Die Starfarer-Verschwörung

Die Starfarer-Verschwörung ist der erste Band der Sax-Chroniken von Richard Schwartz und erschien 2019. Der Name des Autors war mir zu dem Zeitpunkt schon wohlbekannt, daher musste das Buch natürlich sofort her.
Bis dato hatte ich Richard Schwartz nur als Fantasy-Autor kenenngelernt, war also ein ganz klein wenig skeptisch, ob er auch wirklich Science-Fiction kann. Kann er.

Worum geht es?

Die obdachlose Trickbetrügerin Sax findet unterhalb der Straßen der Stadt Eltyr einen perfekt erhaltenen Shuttle. Versehentlich aktiviert sie die Künstliche Intelligenz Maya, die sich fortan in Sax' Körper einnistet. Sax wird dadurch beinahe unbesiegbar, praktisch zur Superheldin.

Auch wenn meine Zusammenfassung ein wenig uninteressant klingen mag, das Buch ist es nicht. Richard Schwartz zeichnet hier eine komplexe Welt, die keinerlei Logiklöcher aufweist, jedenfalls konnte ich auch beim wiederholten Hören des Hörbuchs keine entdecken.
Sax' Geschichte spielt sich vor dem Hintergrund einer fernen Zukunft ab, in der die Menschheit sich über etliche Planeten ausgebreitet hat. Einst waren die Kolonien in einer Hegemonie vereint, doch die Hegemonie ging vor gut 300 Jahren unter. Inzwischen gibt es viele Spannungen zwischen den Kolonien, die aus einer unbekannten Quelle immer wieder neu entfacht werden. Sax und ihre Freunde begeben sich auf die Suche nach dieser Quelle.

Mir hat das Hörbuch beim zweiten Hören sogar noch ein wenig besser gefallen als beim ersten. Beim ersten Hören kann einen die vielschichtige Geschichte mit ihren zahlreichen Figuren und Intrigen möglicherweise etwas überfordern, man muss der Geschichte genau folgen und sich nicht ablenken lassen. Beim zweiten Mal ist es besser, man kennt sich bereits aus und kann einfach nur ein rasantes Abenteuer genießen.

Was mich, nein, nicht gestört, nur ein wenig gepiekst hat, waren die unzähligen Zufälle, die sich im Laufe der Handlung ergeben. Der Autor liebt es auch, mal eben wichtige Infos aus dem Ärmel zu ziehen, von denen man vorher nichts geahnt hat. Nach dem Motto: Ich habe XYZ bisher mit keinem Wort erwähnt, aber hier ist es, Bon Appétit.

Die Fortsetzung, Die Rovan-Intrige, hat auf sich warten lassen, sie erschien erst vor wenigen Wochen. Ich werde mir das Hörbuch baldmöglichst anhören.

Fazit: Rasant und unwiderstehlich!

#euleliest #eulehört #richardschwartz #diesaxchroniken #diestarfarerverschwörung #dierovanintrige #sciencefiction #buchtipp
Die letzte Siedlerin

Die letzte Siedlerin ist ein Roman von Elizabeth Moon und erschien 1996. Im Jahr darauf wurde Moon für ihr Werk für den Hugo nominiert.

Worum geht es?
Ofelia hat über 40 Jahre mit ihrer Familie auf Sims Bancorp gelebt, einem Kolonieplaneten mit nur einer kleinen Siedlung. Als die Firma Sims Bancorporation die Konzession für den Planeten verliert, müssen alle Siedler ihre Heimat verlassen. Ofelia bleibt zurück und genießt ihr neues Leben als Einsiedlerin. Bis sie Besuch von Einheimischen bekommt.

Das Buch handelt von einer 70jährigen Frau, die es satt hat, sich sagen zu lassen, was sie zu tun hat. Deshalb zeigt sie ihrem "Arbeitgeber", der Verwalterfirma des Planeten, den Stinkefinger und setzt sich ab, als sämtliche Dorfbewohner ausgeflogen werden. Endlich, endlich allein! Sie richtet sich ihr neues Leben nach ihren eigenen Bedürfnissen ein, und niemand kann ihr reinreden, wenn sie mal keine Unterwäsche unter dem Rock trägt oder sich von oben bis unten mit buntem Schmuck behängt. Sie kümmert sich um den Garten, genauer gesagt, um einige Gärten, versorgt das zurückgebliebene Vieh in Gestalt von Rindern und Schafen. Sie findet die trockenen Aufzählungen im Logbuch der Kolonie langweilig und fügt romanreife Details ein. Mit einem Wort: Freiheit!
Dann findet sie auf dramatische Weise heraus, dass sie auf dem Planeten doch nicht allein ist. Es gibt vogelartige Zweibeiner, die prompt eine im Entstehen begriffene Kolonie überrennen. Bald stehen sie bei Ofelia vor der Tür.

Über weite Teile des Romans war ich einfach begeistert. So eine alte Dame mit Alterswehwehchen und Sturkopf lief mir in der Buchlandschaft bisher noch nie über den Weg. Kennt ihr diese Zeichnungen, die so echt wirken wie Fotos? So eine ist Ofelia. Sie wirkt echt. Sie ist schrullig, hat viel Selbstbewusstsein (auch wenn sie das erst im Laufe der Geschichte lernt), und sie hat eine klasse "Lasst mich bloß in Ruhe!"-Einstellung, für die ich ihr immer wieder applaudieren wollte. Ihr Leben lang durfte sie nicht sie selbst sein, deshalb will sie es jetzt erst recht wissen. Zu alldem kommt das Alter der Figur hinzu, das man ihr ohne Weiteres abkauft. Mit einem Wort: Woho, ich will mehr!

Die Geschehnisse des Romans konnte ich nicht immer zu 100 % glauben. Ein Unternehmen, das das Feld räumen muss, wird doch wohl alles Wertvolle mitnehmen, oder? Aber nein, nicht hier. Hier wird alles - bis auf die Menschen mit ein paar Kilo Handgepäck - zurückgelassen, nicht einmal die sicher teure Technik des Kraftwerks wird angetastet. Natürlich ist es so besser für Ofelia, denn ohne die Technik der Kolonie hätte sie wohl nicht überleben können.
Auch konnte ich die anderen Figuren, die im letzten Drittel des Buches eingeführt werden, nicht glauben, ich fand sie stellenweise stark überzeichnet und arg eindimensional. Sie sollten wohl den Kontrast zur fast schon zu perfekten Ofelia verstärken.
Zudem hat mich ein wenig genervt, dass die Autorin ihre Hauptfigur ausschließlich als Ofelia, sie oder alte Frau bezeichnet (die Aliens sind entweder Burschen oder Monster). Ok, Ofelia ist über hunderte von Seiten die einzige Akteurin der Geschichte, und ich weiß auch nicht, wie man das hätte besser machen können, aber irgendwann bekam ich davon ein nervöses Augenlidzucken. Ich würde gerne erfahren, ob das auch im Original so ist.

Alles in allem war das eine sehr gute Unterhaltung. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der Robinsonaden und/oder Erstkontakt-Geschichten mag.

#euleliest #elizabethmoon #dieletztesiedlerin #buchtipp #sciencefiction