Eule 🦉
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Das Wort zum Alltag

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Leseberichte

Ich lese zur Zeit zwei Bücher parallel. Sage mir jedes Mal, dass ich das nicht tun sollte, es stresst. Aber lassen kann ich es nicht. Ein Buch ist ein Sachbuch, das lese ich auf Papier. Das andere ist ein Mysteryroman, den lese ich auf dem Kindle.
Meistens lese ich, wenn ich schon zwei Bücher zugleich "in der Mache" habe, auch in verschiedenen Sprachen, doch diesmal sind beide auf Deutsch.

Das Sachbuch heißt Unsichtbare Frauen. Wie eine von Daten beherrsche Welt die Hälfte der Bevölkerung ignoriert von Caroline Criado-Perez. Das ist ein tatsächlich ein Buch, das den Blutdruck beim Lesen steigen lässt. Ich stelle es gerne näher vor, sobald ich ganz durch bin.

Der Mysteryroman ist Die Augen der Finsternis von Dean Koontz. Der Autor wird oft als Stephen King ebenbürtig beschrieben, aber das ist er natürlich nicht. Niemand ist Stephen King ebenbürtig, um das mal klar zu stellen 😎. Das Buch Die Augen der Finsternis erlebte im Frühjahr diesen Jahres ein Comeback, denn es handelt von einer Pandemie. Der Roman ist aus den 80ern, und er liest sich tatsächlich ein wenig altbacken. Ich bin aktuell bei 35 % des Buches angelangt und von der Pandemie ist noch nichts zu sehen. Die Figuren sind sehr schwarz-weiß und der Grusel nicht sonderlich gruselig. Die meiste Zeit will ich mit jemandem über das Buch lästern 🤪, was vermutlich alles sagt.

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"Die Augen der Finsternis" von Dean Koontz

In der Hoffnung, einen Roman über eine Pandemie lesen zu können, griff ich nach dem eBook von Dean Koontz. Den Autor kannte ich schon, ich habe schon einiges von ihm gelesen und bisher war nichts Grottiges dabei. Da kann frau nichts falsch machen, dachte ich. Doch!

Worum geht's?
Tina Evans hat vor einem Jahr ihren Sohn durch einen Unfall verloren und sich in die Arbeit geflüchtet. Seit der Trennung von ihrem Ehemann lebt sie allein. Seit einigen Wochen hat sie immer wieder unheimliche Träume von einer Gruselgestalt. In ihrem Haus geschehen unerklärliche Dinge, im Zimmer ihres toten Sohnes erscheinen auf einer Tafel immer wieder die Worte "Nicht tot", Sachen fliegen durch die Luft. Tina ist zunehmend verunsichert und will nun die Leiche von Danny exhumieren lassen.
Damit nimmt das Unheil seinen Lauf. Tinas Anwalt wird fast getötet, ihr Haus fliegt in die Luft und immer wieder nimmt sie eine unsichtbare Präsenz wahr, die sie als Danny identifiziert.

Wo ist denn hier eine Pandemie?
Genau... Es gibt keine. Es kommt ein Virus vor, ja. Es heißt sogar Wuhan-400. Das ist der Grund, warum dieser Roman in diesem Jahr ein Comeback feiern durfte. Koontz hat Corona vorhergesagt! Buhu! - Alles Quatsch mit Soße.
Der Roman ist nämlich aus den frühen 80er Jahren und wurde vom Autor kürzlich minimal überarbeitet und wieder auf den Markt geworfen. "Die Augen der Finsternis" ist eines der ganz frühen Bücher von Dean Koontz. Das merkt man dem Buch deutlich an.
Es ist sehr oberflächlich, die Spannung hält sich in Grenzen, die Figuren sind eindimensional und ich weiß nicht einmal mehr genau, wie der Anwalt denn nun hieß. Elliot? Wohlgemerkt, ich habe es erst vor drei Tagen fertig gelesen.
Laut Buchbeschreibung hat der Roman 368 Seiten. Da ich es auf dem eBook-Reader las und nur eine Prozentangabe vor Augen hatte, musste ich das gerade mal recherchieren. Die Seitenzahl ist erstaunlich. Gefühlt waren es für mich nur ca. 200, maximal. Denn es passiert nicht viel, die Figuren rennen herum und unterhalten sich. Sie suchen den Geheimstützpunkt in den Bergen und kommen ohne Probleme hinein - weil der Autor alle Schwierigkeiten von Dannys Geist lösen lässt. Das kommt einem beim Lesen wie Betrug vor und ist langweilig.
Insgesamt habe ich über 3 Wochen für das Buch gebraucht, was für meine Verhältnisse schon eine Zumutung ist. Aber es war so öde, dass ich kaum mehr als ein paar Absätze am Tag lesen konnte. Mehrmals überlegte ich, abzubrechen, dann sagte ich mir wieder, komm, es ist doch nur ganz wenig Text...

Fazit: Ein Wuhan-Virus macht noch keine spannende Geschichte.

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Das Grauen ist Programm

Früher habe ich die Bücher von Dean Koontz gerne gelesen, ich fand sie unterhaltsam und sehr spannend. Danach lernte ich die Romane von Stephen King kennen und mit Koontz war es vorbei. Dennoch habe ich immer noch etliche seiner Bücher im Regal. Im November habe ich mir eines vorgenommen. Ich las es mehr als vier Wochen...

Es geht um den Roman Ort des Grauens. Frank Pollard kommt in einer Gasse zu sich und erinnert sich an nichts außer seinem eigenen Namen. Und dass er in Gefahr ist. Er bittet die Privatdetektive Julie und Bobby Dakota um Hilfe. Die beiden wünschen sich bald, sie hätten den Fall niemals angenommen.

Ich konnte das Buch nur häppchenweise lesen. Nicht, weil es schlecht ist. Oder langweilig. Es dauerte mehrere Wochen und einige Hundert Seiten, bis mir klar wurde, warum ich nicht vorankam. Dazu gleich mehr.

Koontz erzählt seinen Roman aus Sicht mehrerer Personen. Da sind einmal die beiden Privatschnüffler, dann - zunehmend weniger - Frank, Julies Bruder Thomas, und der Serienkiller Candy. Hin und wieder schleichen sich auch einige Nebenfiguren ein, und hier begreift man schnell, dass ihnen kein langes Romanleben vergönnt sein wird. Dean Koontz kann einer Figur durchaus Mehrdimensionalität verleihen, oft erkennt man schon an wenigen Sätzen, im Kopf welcher Person man gerade steckt. Er sorgt dafür, dass man mit den Figuren mitfühlt.
Die Handlung ist wie immer bei Koontz voller mysteriöser Ereignisse. Die Krimihandlung ist damit stark verwoben. Mir hätte etwas weniger davon vermutlich besser gefallen. Besonders der Teil, wo sich Mystery in Science-Fiction verwandelt, hat mich sehr irritiert und den ohnehin schwierigen Lesefluss noch weiter behindert. Es ist reine Geschmackssache, einem gefällt es, dem anderen nicht.

Warum habe ich denn ein Buch, das nicht wirklich schlecht ist und einen nicht zu leugnenden Unterhaltungsfaktor hat, wochenlang gelesen? Ein Wort: Schachtelsätze. Es gab Stellen, die musste ich mehr als einmal lesen, um der Handlung folgen zu können. Es gibt im Roman zudem endlose Monologe. Sicherlich hat Koontz schon immer so geschrieben und mir ist es nur nicht aufgefallen. Hier ist es mir aber aufgefallen — und es hat mir nicht gefallen. Aber auch das ist Geschmackssache.

Fazit: Durchschnitt.

#euleliest #deankoontz #ortdesgrauens #mystery