Odessa, Ukraine, 2. Mai 2014: Wochen nach Euromaidan-Protesten und Krym-Annexion kommt es hier zu massiven Zusammenstößen zwischen pro-russischen und pro-ukrainischen Aktivisten. 48 Menschen sterben. Viele der Opfer sind Vertreter des Antimaidan. Die Ereignisse werden seither intensiv von pro-russischer Propaganda aufgegriffen und instrumentalisiert.
Mitte März 2025 urteilt der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte: Die Ukraine hat die Eskalation zu wenig verhindert – und Russland zu viel beigetragen.
Das ukrainische Onlinemedium Graty.me hat die Argumentation des EGMR untersucht – und durch eine detaillierte Chronik der Proteste eingeordnet:
👉 https://www.dekoder.org/de/article/ukraine-odessa-gewerkschaftshaus-gerichtsurteil
PS: Wie andere Medien ist auch die Graty-Redaktion betroffen vom Stopp US-amerikanischer Förderprogramme. Wer die Kollegen und Kolleginnen und ihre Gerichtsberichterstattung unterstützen möchte, findet hier die nötigen Details: https://graty.me/support/
Mitte März 2025 urteilt der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte: Die Ukraine hat die Eskalation zu wenig verhindert – und Russland zu viel beigetragen.
Das ukrainische Onlinemedium Graty.me hat die Argumentation des EGMR untersucht – und durch eine detaillierte Chronik der Proteste eingeordnet:
👉 https://www.dekoder.org/de/article/ukraine-odessa-gewerkschaftshaus-gerichtsurteil
PS: Wie andere Medien ist auch die Graty-Redaktion betroffen vom Stopp US-amerikanischer Förderprogramme. Wer die Kollegen und Kolleginnen und ihre Gerichtsberichterstattung unterstützen möchte, findet hier die nötigen Details: https://graty.me/support/
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„Zone privilegierter Interessen“, „russki mir“, „nahes Ausland“ – der Kreml benutzt viele beschönigende Begriffe zur Rechtfertigung seiner systematischen Einmischung in die inneren Angelegenheiten souveräner Nachbarländer.
In seiner aktuellen Ausstellung New Fatigue legt der Fotograf Eiko Grimberg offen, wo dieser imperiale Anspruch auch an der Oberfläche bis heute sichtbar wird: an Gebäuden und in den Stadtbildern des ehemaligen Ostblocks, aber auch in öffentlichen Ritualen und Demonstrationen.
Ausstellung bis 10. Mai in der Galerie K' in Bremen, Auszug und Interview online bei dekoder hier:
👉 https://www.dekoder.org/de/article/fotografie-eiko-grimberg-nahes-ausland
Fotos: Eiko Grimberg
Bildredaktion: Andy Heller
In seiner aktuellen Ausstellung New Fatigue legt der Fotograf Eiko Grimberg offen, wo dieser imperiale Anspruch auch an der Oberfläche bis heute sichtbar wird: an Gebäuden und in den Stadtbildern des ehemaligen Ostblocks, aber auch in öffentlichen Ritualen und Demonstrationen.
Ausstellung bis 10. Mai in der Galerie K' in Bremen, Auszug und Interview online bei dekoder hier:
👉 https://www.dekoder.org/de/article/fotografie-eiko-grimberg-nahes-ausland
Fotos: Eiko Grimberg
Bildredaktion: Andy Heller
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dekoder-Redakteur Ingo Petz war in der Sendung Lesart von Deutschlandfunk Kultur und hat mit Moderator Joachim Scholl über sein Belarus-Buch gesprochen.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/rasender-stillstand-der-belarussische-revolutionssommer-und-die-folgen-100.html
https://www.deutschlandfunkkultur.de/rasender-stillstand-der-belarussische-revolutionssommer-und-die-folgen-100.html
Deutschlandfunk Kultur
Ingo Petz über sein Buch „Rasender Stillstand“
2020 gingen in Belarus Hunderttausende gegen die Politik von Präsident Lukaschenko auf die Straße. Ingo Petz analysiert in seinem Buch die Umstände und Folgen.
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Die nordukrainische Ortschaft Korjukiwka musste mit dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion verschiedenste Gewalterfahrungen machen. Damit steht sie stellverstretend für zahllose Orte in der Ukraine und Belarus.
Korjukiwka erlebte Massenmorde an Jüdinnen und Juden sowie Romnja und Roma, die Ermordung von Kommunist·innen und Sowjetfunktionären, die Verschleppung von Zivilist·innen zur Zwangsarbeit.
Schließlich zerstörten die Deutschen das gesamte Städtchen, töteten alle, die sie finden konnten. Sie nannten es eine „Vergeltungsaktion“ für einen Partisanenangriff. Die wenigen Überlebenden erzählen von diesen Verbrechen in
Die Aschestadt
Das ist die finale Folge unserer dekoder-Scroll-Doku über die (fast) vergessenen Opfer des Zweiten Weltkrieges auf dem Gebiet der Sowjetunion.
Wir bedanken uns herzlich für die Zusammenarbeit mit der Universität Heidelberg, die Unterstützung durch die Stiftung EVZ und bei allen, die zum Projekt beigetragen haben!
Korjukiwka erlebte Massenmorde an Jüdinnen und Juden sowie Romnja und Roma, die Ermordung von Kommunist·innen und Sowjetfunktionären, die Verschleppung von Zivilist·innen zur Zwangsarbeit.
Schließlich zerstörten die Deutschen das gesamte Städtchen, töteten alle, die sie finden konnten. Sie nannten es eine „Vergeltungsaktion“ für einen Partisanenangriff. Die wenigen Überlebenden erzählen von diesen Verbrechen in
Die Aschestadt
Das ist die finale Folge unserer dekoder-Scroll-Doku über die (fast) vergessenen Opfer des Zweiten Weltkrieges auf dem Gebiet der Sowjetunion.
Wir bedanken uns herzlich für die Zusammenarbeit mit der Universität Heidelberg, die Unterstützung durch die Stiftung EVZ und bei allen, die zum Projekt beigetragen haben!
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„Stark können wir nur zusammen werden. Belarusischsein ist keine Sache einer Einzelperson, sondern die einer Gemeinschaft. Wir brauchen einander, damit jedes Jahr mehr Menschen fühlen, dass Belarus nicht nur ein Land ist, sondern ein Zuhause, das wir alle gemeinsam
bauen.”
Das Nachdenken über die eigene Identität gehört in Belarus zu den treibenden Diskursen einer Kultur, die in Geschichte und Gegenwart immer wieder unterdrückt und marginalisiert wurde und wird. Die Lyrikerin und Autorin Taciana Niadbaj fragt sich anhand ihrer
eigenen Belarusisch-Werdung in ihrem Essay für unser Projekt Spurensuche in der Zukunft mit der S. Fischer Stiftung, wie belarusische Sprache und Kultur unter den aktuellen Bedingungen von Verfolgung und Exil überleben und gestärkt werden können. Dazu
erzählt sie ihre persönliche Geschichte der Identitätsfindung:
https://www.dekoder.org/de/article/belarus-niadbaj-identitaet-kultur-zukunft
bauen.”
Das Nachdenken über die eigene Identität gehört in Belarus zu den treibenden Diskursen einer Kultur, die in Geschichte und Gegenwart immer wieder unterdrückt und marginalisiert wurde und wird. Die Lyrikerin und Autorin Taciana Niadbaj fragt sich anhand ihrer
eigenen Belarusisch-Werdung in ihrem Essay für unser Projekt Spurensuche in der Zukunft mit der S. Fischer Stiftung, wie belarusische Sprache und Kultur unter den aktuellen Bedingungen von Verfolgung und Exil überleben und gestärkt werden können. Dazu
erzählt sie ihre persönliche Geschichte der Identitätsfindung:
https://www.dekoder.org/de/article/belarus-niadbaj-identitaet-kultur-zukunft
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Zwischen den Fronten erzählt eine besondere Geschichte von Verteidigungskampf und Gefangenschaft: Wassil Werameitschyk war 2020 bei den Massenprotesten in Belarus verhaftet worden, unterstützte seit 2022 die Ukraine im Kampf gegen Russlands Angriffskrieg und landete schließlich über Vietnam in belarussischer Haft.
Die Familie wendet sich mit der Bitte um Austausch an belarussische und ukrainische Behörden: „Das ist wichtig, weil die Ukraine so für die gesamte belarussische Freiwilligenbewegung ein Zeichen des Respekts setzen würde. Leider betrachten viele Ukrainer heute Belarus als Aggressor-Land. Doch an den Freiwilligen sieht man, dass unsere Völker einander nicht fremd sind und die Ukrainer auch in so einer schwierigen Lage auf die Unterstützung der Belarussen zählen können.“
Das belarussische Online-Portal Euroradio hat mit Werameitschyks Frau Jauhenija gesprochen und erzählt die tragische Geschichte ihres Mannes:
👉 https://www.dekoder.org/de/article/belarus-ukraine-freiwilliger-werameitschyk-haft
Die Familie wendet sich mit der Bitte um Austausch an belarussische und ukrainische Behörden: „Das ist wichtig, weil die Ukraine so für die gesamte belarussische Freiwilligenbewegung ein Zeichen des Respekts setzen würde. Leider betrachten viele Ukrainer heute Belarus als Aggressor-Land. Doch an den Freiwilligen sieht man, dass unsere Völker einander nicht fremd sind und die Ukrainer auch in so einer schwierigen Lage auf die Unterstützung der Belarussen zählen können.“
Das belarussische Online-Portal Euroradio hat mit Werameitschyks Frau Jauhenija gesprochen und erzählt die tragische Geschichte ihres Mannes:
👉 https://www.dekoder.org/de/article/belarus-ukraine-freiwilliger-werameitschyk-haft
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Heute vor 39 Jahren kam es zur größten Atomkatastrophe in der Geschichte: Nahe der ukrainischen Stadt Prypjat explodierte der Reaktor-Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl.
Hunderte Notfall-Einsatzkräfte – vor allem die sogenannten Liquidatoren – starben unmittelbar nach der Katastrophe. Am schwersten betroffen waren die Ukraine, Russland und Belarus, auf dessen Territorium rund 70 Prozent des nuklearen Fallouts als Cäsium-137 niedergingen. Die langfristigen Folgen und die Opferzahl werden nie eindeutig bestimmbar sein.
Der russische Publizist Andrej Archangelski diagnostiziert der russischen Gesellschaft eine Unfähigkeit zu trauern – und warnt vor einem „mentalen Tschernobyl“, dem moralischen Kollaps.
Ein Archiv-Text von 2016:
👉 Der Wendepunkt
Hunderte Notfall-Einsatzkräfte – vor allem die sogenannten Liquidatoren – starben unmittelbar nach der Katastrophe. Am schwersten betroffen waren die Ukraine, Russland und Belarus, auf dessen Territorium rund 70 Prozent des nuklearen Fallouts als Cäsium-137 niedergingen. Die langfristigen Folgen und die Opferzahl werden nie eindeutig bestimmbar sein.
Der russische Publizist Andrej Archangelski diagnostiziert der russischen Gesellschaft eine Unfähigkeit zu trauern – und warnt vor einem „mentalen Tschernobyl“, dem moralischen Kollaps.
Ein Archiv-Text von 2016:
👉 Der Wendepunkt
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Der belarussische Autor und Intellektuelle Siarhieij Dubaviec lebt seit vielen Jahren in Vilnius. Von dort schreibt er für Radio Svaboda Briefe an einen fiktiven Freund in Minsk, das nur 180 Kilometer von der litauischen Hauptstadt entfernt ist. In seinen Briefen reflektiert Dubaviec über die aktuellen Geschehnisse und Entwicklungen.
In diesem Brief beschäftigt er sich mit der großen Frage der Rückkehr, von der viele Belarussen im Exil träumen, die aber unter den aktuellen Gegebenheiten von Verfolgung und Repression unvorstellbar ist. Dabei geht es um Gefühle von Heimweh, Nostalgie und Sehnsucht, die mit der Wirklichkeit kollidieren.
https://www.dekoder.org/de/article/belarus-dubaviec-brief-minsk
In diesem Brief beschäftigt er sich mit der großen Frage der Rückkehr, von der viele Belarussen im Exil träumen, die aber unter den aktuellen Gegebenheiten von Verfolgung und Repression unvorstellbar ist. Dabei geht es um Gefühle von Heimweh, Nostalgie und Sehnsucht, die mit der Wirklichkeit kollidieren.
https://www.dekoder.org/de/article/belarus-dubaviec-brief-minsk
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Die Stadt Kars im heutigen Ostanatolien ist bekannt durch den Roman „Schnee“ von Orhan Pamuk. Im Lauf der Jahrhunderte war die Region nacheinander Teil mehrerer Reiche: Armenisches Königreich, Byzanz, Georgisches Königreich, Osmanisches Reich. Nach dem Russisch-Osmanischen Krieg von 1877/78 wurde Kars von Russland annektiert. Die neuen Herrscher verpassten Kars ein neues Antlitz mit am Reißbrett geplanten Straßen als Symbol von Ordnung und Fortschritt. Die „Modernisierung“ bedeutete aber auch Vertreibung zehntausender muslimischer Bewohner.
Bis zum Ersten Weltkrieg war Kars von großer ethnischer Vielfalt geprägt. In der Stadt lebten Armenier, Türken, Kurden, Griechen, Russen, Juden, Esten, Deutsche und zahlreiche andere. Nach der Oktoberrevolution zogen die Bolschewiki die Truppen zurück und Kars kam wieder unter türkische Herrschaft.
Der Fotograf Max Sher hat sich in Kars auf Spurensuche gemacht: nicht nach dem Fremden, sondern dem Vertrauten. 2025 erschien sein Buch „Snow“. Wir zeigen Auszüge.
Bis zum Ersten Weltkrieg war Kars von großer ethnischer Vielfalt geprägt. In der Stadt lebten Armenier, Türken, Kurden, Griechen, Russen, Juden, Esten, Deutsche und zahlreiche andere. Nach der Oktoberrevolution zogen die Bolschewiki die Truppen zurück und Kars kam wieder unter türkische Herrschaft.
Der Fotograf Max Sher hat sich in Kars auf Spurensuche gemacht: nicht nach dem Fremden, sondern dem Vertrauten. 2025 erschien sein Buch „Snow“. Wir zeigen Auszüge.
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Die russische Grenzregion Belgorod hat sich schon im Vorfeld des Überfalls auf die Ukraine zu einem zentralen logistischen Knotenpunkt und Nachschubbasis für die Invasion entwickelt. Außerdem beschießen die Truppen in der Region systematisch ukrainische Städte in der Oblast Charkiw.
Vor allem aus diesen Gründen ist die Oblast Belgorod zu einer wichtigen Zielscheibe ukrainischer Gegenangriffe geworden. Satelliten und Drohnen liefern dabei die Koordinaten, aber auch (pro-)ukrainische Partisanen vor Ort betreiben Zielaufklärung. Einen solchen Zielaufklärer hat Viktoria Litwin zufällig kennengelernt. Für die Novaya Gazeta Europe hat sie mit ihm darüber gesprochen, wie er den Krieg dorthin zurückbringt, wo er herkommt – und wie er mit zivilen Opfern auf dem Gewissen umgeht.
https://www.dekoder.org/de/article/belgorod-zielaufklaerer-partisan-interview
Vor allem aus diesen Gründen ist die Oblast Belgorod zu einer wichtigen Zielscheibe ukrainischer Gegenangriffe geworden. Satelliten und Drohnen liefern dabei die Koordinaten, aber auch (pro-)ukrainische Partisanen vor Ort betreiben Zielaufklärung. Einen solchen Zielaufklärer hat Viktoria Litwin zufällig kennengelernt. Für die Novaya Gazeta Europe hat sie mit ihm darüber gesprochen, wie er den Krieg dorthin zurückbringt, wo er herkommt – und wie er mit zivilen Opfern auf dem Gewissen umgeht.
https://www.dekoder.org/de/article/belgorod-zielaufklaerer-partisan-interview
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Szenarien einer Ausweitung der Krise in Osteuropa sind häufig spekulative Gedankenspiele.
Aber: Sie können Wege einer Risikovorbeugung aufzeigen – und dabei die bedeutsame Rolle von Belarus verdeutlichen.
Schon jetzt ergreifen europäische Staaten Maßnahmen, um eine Eskalation abzuschrecken:
Sie investieren in ihre Wehrfähigkeit, führen Elemente einer Wehrpflicht ein, befestigen Grenzen, ...
Hauptsächlich zielen die Maßnahmen auf eine Einhegung Russlands ab.
Eine Einflussnahme auf Minsk spielt dabei kaum eine Rolle.
Und das, obwohl das Lukaschenko-Regime in einem kritischen Moment die Krise entweder verschärfen – oder ein Hindernis für Moskaus mögliche Eskalationspläne darstellen könnte.
Eskalationsszenarien im Osten Europas und wie man ihnen vorbeugen könnte:
https://www.dekoder.org/de/article/belarus-russland-eskalation-analyse-shraibman
Aber: Sie können Wege einer Risikovorbeugung aufzeigen – und dabei die bedeutsame Rolle von Belarus verdeutlichen.
Schon jetzt ergreifen europäische Staaten Maßnahmen, um eine Eskalation abzuschrecken:
Sie investieren in ihre Wehrfähigkeit, führen Elemente einer Wehrpflicht ein, befestigen Grenzen, ...
Hauptsächlich zielen die Maßnahmen auf eine Einhegung Russlands ab.
Eine Einflussnahme auf Minsk spielt dabei kaum eine Rolle.
Und das, obwohl das Lukaschenko-Regime in einem kritischen Moment die Krise entweder verschärfen – oder ein Hindernis für Moskaus mögliche Eskalationspläne darstellen könnte.
Eskalationsszenarien im Osten Europas und wie man ihnen vorbeugen könnte:
https://www.dekoder.org/de/article/belarus-russland-eskalation-analyse-shraibman
дekoder | DEKODER | Journalismus aus Russland und Belarus in deutscher Übersetzung |
Russische Eskalationsspiele mit Belarus
Das Lukaschenko-Regime ist der einzige europäische Partner Russlands und ist zugleich für die EU ein wichtiger Faktor, um ein weiteres Ausgreifen des Krieges zu verhindern. Artyom Shraibman zeigt
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Die 73 Jahre alte belarussische Aktivistin Nina Bahinskaja wurde 2020 zu einer der zentralen Figuren der Massenproteste in Belarus.
Nun wurde ein Strafverfahren gegen die Rentnerin eingeleitet: Weil sie im Jahr 2024 Spaziergänge mit der weiß-rot-weißen Flagge abhielt.
Bahinskaja hatte auch zuvor jahrzehntelang öffentlich gegen Lukaschenko protestiert.
Im dekoder-Special Das andere Minsk, einem virtuellen Rundgang durch das Minsk kurz nach den Protesten, spricht sie über die Motivation für ihren langjährigen Protest.
Nun wurde ein Strafverfahren gegen die Rentnerin eingeleitet: Weil sie im Jahr 2024 Spaziergänge mit der weiß-rot-weißen Flagge abhielt.
Bahinskaja hatte auch zuvor jahrzehntelang öffentlich gegen Lukaschenko protestiert.
Im dekoder-Special Das andere Minsk, einem virtuellen Rundgang durch das Minsk kurz nach den Protesten, spricht sie über die Motivation für ihren langjährigen Protest.
specials.dekoder.org
Das andere Minsk | dekoder-Specials
Exkursion durch eine Stadt, die neue Bedeutung gewonnen hat
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Heute vor 80 Jahren, am 8. Mai 1945, kapitulierte die deutsche Wehrmacht bedingungslos – der Krieg war vorbei, das NS-Regime beendet.
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🇷🇺In Russland wird am 9. Mai der „Tag des Sieges“ gefeiert – mit Militärparaden und großem Nationalstolz. Der Datumsunterschied ist durch die Zeitzonen bedingt.
Die Erinnerung an das Kriegsende ist seit Sowjetzeiten stark vom Staat geprägt. Heute wird Russlands Krieg gegen die Ukraine oft als Fortsetzung des „Großen Vaterländischen Krieges“ gerechtfertigt.
In diesem Jahr wird es weniger Paraden geben als sonst: aus Sicherheitsgründen – Kritiker vermuten auch andere Gründe wie schwindende militärische Ausrüstung. Die Hauptparade in Moskau soll stattfinden.
🇺🇦In der Ukraine hatte das Gedenken in den vergangenen drei Jahrzehnten teils gegensätzliche Ausrichtungen: In diesem Jahr finden aufgrund des Krieges keine offiziellen Gedenkveranstaltungen statt.
Präsident Selensky hat den 9. Mai offiziell zum „Europatag“ erklärt, als Zeichen der politischen und historischen Neuausrichtung.
An die Opfer und das Ende des Zweiten Weltkrieges erinnert die Ukraine seit 2024 auch am 8. Mai.
Die Erinnerung an das Kriegsende ist seit Sowjetzeiten stark vom Staat geprägt. Heute wird Russlands Krieg gegen die Ukraine oft als Fortsetzung des „Großen Vaterländischen Krieges“ gerechtfertigt.
In diesem Jahr wird es weniger Paraden geben als sonst: aus Sicherheitsgründen – Kritiker vermuten auch andere Gründe wie schwindende militärische Ausrüstung. Die Hauptparade in Moskau soll stattfinden.
🇺🇦In der Ukraine hatte das Gedenken in den vergangenen drei Jahrzehnten teils gegensätzliche Ausrichtungen: In diesem Jahr finden aufgrund des Krieges keine offiziellen Gedenkveranstaltungen statt.
Präsident Selensky hat den 9. Mai offiziell zum „Europatag“ erklärt, als Zeichen der politischen und historischen Neuausrichtung.
An die Opfer und das Ende des Zweiten Weltkrieges erinnert die Ukraine seit 2024 auch am 8. Mai.
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🧠 Der 8./9. Mai zeigt deutlich, wie unterschiedlich Geschichte erinnert und gedeutet wird.
Umso wichtiger bleibt es, kritisch zu erinnern – und nicht zu vergessen:
➡️ In unserem Erinnerungsprojekt Der Krieg und seine Opfer porträtiert dekoder Opfer des Krieges aus der ehemaligen Sowjetunion – ein Blick auf hierzulande oft übersehene Menschengruppen.
➡️ „Zivilreligion“ und Ankerpunkt offizieller Geschichtspolitik in Russland: Politologe Sergej Medwedew analysiert den 9. Mai in Russland (aus unserem Archiv).
Umso wichtiger bleibt es, kritisch zu erinnern – und nicht zu vergessen:
➡️ In unserem Erinnerungsprojekt Der Krieg und seine Opfer porträtiert dekoder Opfer des Krieges aus der ehemaligen Sowjetunion – ein Blick auf hierzulande oft übersehene Menschengruppen.
➡️ „Zivilreligion“ und Ankerpunkt offizieller Geschichtspolitik in Russland: Politologe Sergej Medwedew analysiert den 9. Mai in Russland (aus unserem Archiv).
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дekoder | DEKODER | Journalismus aus Russland und Belarus in deutscher Übersetzung |
Der 9. Mai war schon vor dem 24. Februar ein Trauertag
Was bedeuten 80 Jahre Kriegsende in Zeiten des Krieges? Ein Gespräch über Erinnerungskultur in Russland, Osteuropa und Deutschland.
„Nie wieder Krieg“ waren die Worte, die den 9. Mai als „Tag des Sieges“ über Jahrzehnte hinweg in vielen Familien des (post-)sowjetischen Raumes bestimmten.
Doch es war immer schon ein Mythos – mehr Wunschdenken denn Realität:
In Wirklichkeit kämpften sowjetische und später russländische Soldaten ständig – in Afghanistan, Tschetschenien, Afrika, Georgien ...
Doch erst der vollumfängliche Krieg Russlands gegen die Ukraine seit 2022 stellt diese Erinnerungskultur endgültig bloß.
dekoder-Redakteur Dmitry Kartsev spricht darüber mit dem Historiker Alexej Uwarow:
https://www.dekoder.org/de/article/interview-historiker-9-mai-trauertag
Doch es war immer schon ein Mythos – mehr Wunschdenken denn Realität:
In Wirklichkeit kämpften sowjetische und später russländische Soldaten ständig – in Afghanistan, Tschetschenien, Afrika, Georgien ...
Doch erst der vollumfängliche Krieg Russlands gegen die Ukraine seit 2022 stellt diese Erinnerungskultur endgültig bloß.
dekoder-Redakteur Dmitry Kartsev spricht darüber mit dem Historiker Alexej Uwarow:
https://www.dekoder.org/de/article/interview-historiker-9-mai-trauertag
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Falschmeldung mit Kalkül: Wenn ein Taschentuch plötzlich Kokain sein soll
„Unglaubliche Aufnahmen“ seien das:
Emmanuel Macron, Friedrich Merz und Keir Starmer hätten unmittelbar vor dem Foto „eine Line gezogen“ und seien davon so breit gewesen, „dass sie vergaßen, die Utensilien (Tütchen und Röhrchen) vor dem Eintreffen der Journalisten wegzuräumen“, schreibt die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, auf Telegram.
Grundlage der Behauptung? Ein gewöhnliches Taschentuch und ein Zahnstocher im Bildausschnitt.
Das Fake wird schnell entlarvt. Doch das ist zweitrangig.
Denn es geht nicht um Fakten, sondern um Wirkung: Emotionen statt Argumente. Verwirrung statt Wahrheit.
Und darin ist Sacharowa eine Meisterin.
Mehr dazu in unserer Gnose:
👉 https://www.dekoder.org/de/gnose/maria-sacharowa
„Unglaubliche Aufnahmen“ seien das:
Emmanuel Macron, Friedrich Merz und Keir Starmer hätten unmittelbar vor dem Foto „eine Line gezogen“ und seien davon so breit gewesen, „dass sie vergaßen, die Utensilien (Tütchen und Röhrchen) vor dem Eintreffen der Journalisten wegzuräumen“, schreibt die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, auf Telegram.
Grundlage der Behauptung? Ein gewöhnliches Taschentuch und ein Zahnstocher im Bildausschnitt.
Das Fake wird schnell entlarvt. Doch das ist zweitrangig.
Denn es geht nicht um Fakten, sondern um Wirkung: Emotionen statt Argumente. Verwirrung statt Wahrheit.
Und darin ist Sacharowa eine Meisterin.
Mehr dazu in unserer Gnose:
👉 https://www.dekoder.org/de/gnose/maria-sacharowa
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Willkürliche Schläge, grausame Folter und sexuelle Gewalt:
Das ist die Realität für tausende Ukrainer in russischer Gefangenschaft. Für diejenigen, die zum Beispiel im Zuge eines Austauschs freikommen, gibt es zu wenig Programme, die sie nach diesen Erlebnissen gezielt unterstützen.
Betroffene haben deshalb die Sache selbst in die Hand genommen und eine eigene NGO aufgebaut: „Wypusknyky“ (Wortspiel aus „Freigelassene“ und „Alumni“) heißt das Netzwerk, nicht ganz unironisch.
Es setzt sich für die Rechte der Befreiten ein und unterstützt andere Opfer russischer Kriegsverbrechen. Vor allem Männer, die selten Zielgruppe bisheriger Hilfsprojekte sind.
Das ukrainische Reportagemedium Frontliner berichtet über die Gründer, ihre Erfahrungen in Gefangenschaft und die heutige Arbeit.
Eine Leseempfehlung von dekoder-Redakteurin Peggy Lohse:
👉 https://www.dekoder.org/de/article/krieg-ukraine-aktuelle-leseempfehlungen
Das ist die Realität für tausende Ukrainer in russischer Gefangenschaft. Für diejenigen, die zum Beispiel im Zuge eines Austauschs freikommen, gibt es zu wenig Programme, die sie nach diesen Erlebnissen gezielt unterstützen.
Betroffene haben deshalb die Sache selbst in die Hand genommen und eine eigene NGO aufgebaut: „Wypusknyky“ (Wortspiel aus „Freigelassene“ und „Alumni“) heißt das Netzwerk, nicht ganz unironisch.
Es setzt sich für die Rechte der Befreiten ein und unterstützt andere Opfer russischer Kriegsverbrechen. Vor allem Männer, die selten Zielgruppe bisheriger Hilfsprojekte sind.
Das ukrainische Reportagemedium Frontliner berichtet über die Gründer, ihre Erfahrungen in Gefangenschaft und die heutige Arbeit.
Eine Leseempfehlung von dekoder-Redakteurin Peggy Lohse:
👉 https://www.dekoder.org/de/article/krieg-ukraine-aktuelle-leseempfehlungen
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Belarussische Staatsmedien bedienen sich zunehmend russischer Propaganda-Vorlagen, vor allem zum Thema Ukraine.
Dabei kopiert Minsk nicht immer eins zu eins, sondern so, dass es zur eigenen Agenda passt.
Das Online-Medium Pozirk hat die Zusammenführung der Propaganda-Narrative analysiert.
Dabei kopiert Minsk nicht immer eins zu eins, sondern so, dass es zur eigenen Agenda passt.
Das Online-Medium Pozirk hat die Zusammenführung der Propaganda-Narrative analysiert.
дekoder | DEKODER | Journalismus aus Russland und Belarus in deutscher Übersetzung |
Belarus und Russland: Propaganda aus einem Guss
Um die Ukraine zu verunglimpfen, gleichen sich belarussische Staatsmedien mit russischen Propagandakanälen ab und werden zur Nachahmung russischen Propagandaguts. Eine Analyse von Pozirk.
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