Forwarded from Jessica Hamed
#covid19insverhältnissetzen #andereKrankheiten #gesundheitsgefahr
Gestern berichtete die Tagesschau davon, wovor wir seit März 2020 warnen: einem massiven Anstieg anderer - nicht selten auch deutlich gravierenderer - Erkrankungen. Im Zentrum des Berichts: #Lungenkrebs:
„Es sind keine schönen Tage für Peter Hollaus im Moment. Der Chefarzt der Lungenabteilung am Marienhaus Klinikum in Mainz steht in OP-Kleidung auf einem Gang, den Blick gesenkt. "Es ist für uns schon schmerzhaft", sagt er. "Wenn wir auf den Tumor-Konferenzen sitzen und sehen, dass wir keinem Patienten mit unserer Kunst mehr helfen können, weil es zu weit fortgeschritten ist. Das ist schon hart."
Früher konnten sie am Marienhaus-Klinikum gut 41 Prozent der Patienten operieren - Menschen mit meist kleineren Tumoren in der Lunge, oftmals mit guten Heilungschancen. Die Zahlen aus diesem Jahr sind ganz anders. Es gibt deutlich mehr schwere Fälle. Operieren können die Ärzte jetzt nur noch ein Viertel der betroffenen Patienten - bei den anderen sind die Tumore laut Chefarzt Hollaus so groß, dass die Patienten den Eingriff nicht überleben würden….
Report Mainz hat die 20 Krankenhäuser mit den meisten Lungenkrebs-Patienten angefragt. Von denen, die Angaben machen konnten, sehen 71 Prozent jetzt mehr Patienten mit schweren Lungentumoren als vor Corona im Jahr 2019…
Die #Angst vor #Corona, dem Infektionsrisiko in der Arztpraxis oder im Krankenhaus - sie hat im vergangenen Jahr #dramatische #Auswirkungen gehabt. Laut den Zahlen des Zentralinstituts der Kassenärztlichen Versorgung fielen mehr als 20 Millionen Behandlungen aus. Auch Anfang 2021 kam es zu einem deutlichen Einbruch. Ähnlich war es in den Krankenhäusern. Nach Angaben des Wissenschaftlichen Instituts der AOK betrug der Rückgang zwischen Oktober 2020 und Februar 2021 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, im Frühjahr 2020 waren es sogar 27 Prozent weniger als 2019. Die Folgen spüren auch Diabetes- und Schmerzkliniken, auch hier hat Report Mainz jeweils 20 Kliniken mit den jeweils meisten Patienten angefragt. Die Ergebnisse sind nicht repräsentativ, geben aber ebenfalls eine Tendenz wieder: Bei Diabetes sehen 50 Prozent der Kliniken, die über Zahlen verfügen, eine deutliche Steigerung schwerer Fälle. Beim Schmerz berichten 44 Prozent über eine deutliche Verschlechterung der Situation ihrer Patienten - meist, weil der Arztbesuch versäumt wurde….
https://www.tagesschau.de/investigativ/report-mainz/corona-chronisch-kranke-101.html
In unserem Schriftsatz am 30.03.20 zitierten wir u.a.:
„Denn dann könnte es dazu kommen, dass viele nicht an Covid-19 sterben, aber vielleicht an einem Herzinfarkt, der durch die Folgen von Bewegungsmangel erst manifest wird. Es darf nicht passieren, dass man Menschen vor einem Risiko schützen will und sie zugleich einem anderen aussetzt.“
https://m.faz.net/aktuell/wirtschaft/mehr-wirtschaft/corona-krise-home-office-wird-zu-todesfaellen-fuehren-16698308.html
Gestern berichtete die Tagesschau davon, wovor wir seit März 2020 warnen: einem massiven Anstieg anderer - nicht selten auch deutlich gravierenderer - Erkrankungen. Im Zentrum des Berichts: #Lungenkrebs:
„Es sind keine schönen Tage für Peter Hollaus im Moment. Der Chefarzt der Lungenabteilung am Marienhaus Klinikum in Mainz steht in OP-Kleidung auf einem Gang, den Blick gesenkt. "Es ist für uns schon schmerzhaft", sagt er. "Wenn wir auf den Tumor-Konferenzen sitzen und sehen, dass wir keinem Patienten mit unserer Kunst mehr helfen können, weil es zu weit fortgeschritten ist. Das ist schon hart."
Früher konnten sie am Marienhaus-Klinikum gut 41 Prozent der Patienten operieren - Menschen mit meist kleineren Tumoren in der Lunge, oftmals mit guten Heilungschancen. Die Zahlen aus diesem Jahr sind ganz anders. Es gibt deutlich mehr schwere Fälle. Operieren können die Ärzte jetzt nur noch ein Viertel der betroffenen Patienten - bei den anderen sind die Tumore laut Chefarzt Hollaus so groß, dass die Patienten den Eingriff nicht überleben würden….
Report Mainz hat die 20 Krankenhäuser mit den meisten Lungenkrebs-Patienten angefragt. Von denen, die Angaben machen konnten, sehen 71 Prozent jetzt mehr Patienten mit schweren Lungentumoren als vor Corona im Jahr 2019…
Die #Angst vor #Corona, dem Infektionsrisiko in der Arztpraxis oder im Krankenhaus - sie hat im vergangenen Jahr #dramatische #Auswirkungen gehabt. Laut den Zahlen des Zentralinstituts der Kassenärztlichen Versorgung fielen mehr als 20 Millionen Behandlungen aus. Auch Anfang 2021 kam es zu einem deutlichen Einbruch. Ähnlich war es in den Krankenhäusern. Nach Angaben des Wissenschaftlichen Instituts der AOK betrug der Rückgang zwischen Oktober 2020 und Februar 2021 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, im Frühjahr 2020 waren es sogar 27 Prozent weniger als 2019. Die Folgen spüren auch Diabetes- und Schmerzkliniken, auch hier hat Report Mainz jeweils 20 Kliniken mit den jeweils meisten Patienten angefragt. Die Ergebnisse sind nicht repräsentativ, geben aber ebenfalls eine Tendenz wieder: Bei Diabetes sehen 50 Prozent der Kliniken, die über Zahlen verfügen, eine deutliche Steigerung schwerer Fälle. Beim Schmerz berichten 44 Prozent über eine deutliche Verschlechterung der Situation ihrer Patienten - meist, weil der Arztbesuch versäumt wurde….
https://www.tagesschau.de/investigativ/report-mainz/corona-chronisch-kranke-101.html
In unserem Schriftsatz am 30.03.20 zitierten wir u.a.:
„Denn dann könnte es dazu kommen, dass viele nicht an Covid-19 sterben, aber vielleicht an einem Herzinfarkt, der durch die Folgen von Bewegungsmangel erst manifest wird. Es darf nicht passieren, dass man Menschen vor einem Risiko schützen will und sie zugleich einem anderen aussetzt.“
https://m.faz.net/aktuell/wirtschaft/mehr-wirtschaft/corona-krise-home-office-wird-zu-todesfaellen-fuehren-16698308.html
tagesschau
Massiver Anstieg bei anderen Krankheiten
Wegen ausgefallener Arzt- und Krankenhausbesuche sind in der Corona-Zeit viele andere Krankheiten nicht entdeckt und behandelt worden - das zeigt eine Umfrage von Report Mainz bei Fachkliniken. Von D. Meiländer.
Forwarded from J
Ende letzten Jahres habe ich über das gesellschaftliche Gegeneinander geschrieben.
Über die #Angst, die #Spaltung, u.a.:
„Jüngst wurde ich von einem Leser meiner Beiträge und Schriftsätze gefragt:
„Welche Möglichkeiten bleiben uns denn noch, wenn dem Recht in einem Rechtsstaat nicht mit rechtsstaatlichen Mitteln Geltung verschafft werden kann? Verzweifeln Sie da nicht als Rechtsanwältin?“
Meine Antwort hierauf ist: Der Rechtstaat wird sich erst erholen, wenn ein sachlicher, angstbefreiter Diskurs möglich ist. Das bedeutet, es gilt die Angst zu überwinden, um aufeinander zugehen und ins Gespräch kommen zu können.
Eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung löst man nicht, in dem man eine immer größer werdende Minderheit diffamiert und zurücklässt. Genau das hat man zu Beginn der Coronakrise allerdings getan und damit die Angst der „Gegenseite“ befeuert, unmittelbar vor dem Beginn einer Diktatur zu stehen.
Ich gehe davon aus, dass mit der nötigen Distanz festgestellt werden wird, dass unser Rechtsstaat in der Coronakrise in einem unerträglichen Maße in Mitleidenschaft gezogen wurde. Aber auch das werden wir verzeihen müssen.Wir haben gesehen, dass es einer Vielzahl an Richter*innen nicht gelungen ist, sich dem großen gesellschaftlichen Druck aber auch ihren individuellen Ängsten zu entziehen. Das darf sich nicht wiederholen, sodass es mir geboten erscheint, die juristische Ausbildung aber auch die Auswahlprozesse für diese Ämter in den Blick zu nehmen. Dass es Richter*innen nicht gelingt, evidente Rechtsfehler zu benennen und entsprechend zu entscheiden, ist insbesondere für etwaige zukünftige Zeiten, in denen Politiker*innen an der Macht sein sollten, die keine „guten“ Absichten haben, für den Rechtsstaat – und ggf. auch für Menschen – tödlich. Dieser Fehlentwicklung gilt es unbedingt entgegenzuwirken. Der Rechtsstaat ist nur so gut, wie es die Menschen sind, die ihn durchsetzen. Ein Rechtsstaat braucht Richter*innen, die sich nicht scheuen, unpopuläre Entscheidungen zu treffen.Genauso, wie der Rechtsstaat Menschen braucht, die sich nicht scheuen, ihre Meinung zu sagen. Menschen, die Briefe schreiben, Petitionen und Klagen einreichen, mit Menschen diskutieren, demonstrieren. Die das Risiko eingehen, für ihre Ansicht angefeindet, ausgegrenzt und unter Druck gesetzt zu werden. Mich persönlich hat meine Ansicht vier enge Freundschaften gekostet. Vier Freund*innen, die mein Engagement verurteilen. Derartige Geschichten hat jede*r zu erzählen. Die Spaltung der Gesellschaft ist mutmaßlich bei jedem in das persönliche Umfeld gerückt. Aus dem social distancing, dass eigentlich als physical distancing gedacht war, wurde bedauerlicherweise ein echtes social distancing.“
https://www.ckb-anwaelte.de/gedanken-zum-aktuellen-gesellschaftlichen-gegeneinander/
Wie konnten wir zulassen, dass es noch schlimmer wurde?
Wir sind viel zu weit gegangen. Es wird ein mühsamer Weg zurück. Gehen wir heute gemeinsam den ersten Schritt. #friedlichzusammen
Über die #Angst, die #Spaltung, u.a.:
„Jüngst wurde ich von einem Leser meiner Beiträge und Schriftsätze gefragt:
„Welche Möglichkeiten bleiben uns denn noch, wenn dem Recht in einem Rechtsstaat nicht mit rechtsstaatlichen Mitteln Geltung verschafft werden kann? Verzweifeln Sie da nicht als Rechtsanwältin?“
Meine Antwort hierauf ist: Der Rechtstaat wird sich erst erholen, wenn ein sachlicher, angstbefreiter Diskurs möglich ist. Das bedeutet, es gilt die Angst zu überwinden, um aufeinander zugehen und ins Gespräch kommen zu können.
Eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung löst man nicht, in dem man eine immer größer werdende Minderheit diffamiert und zurücklässt. Genau das hat man zu Beginn der Coronakrise allerdings getan und damit die Angst der „Gegenseite“ befeuert, unmittelbar vor dem Beginn einer Diktatur zu stehen.
Ich gehe davon aus, dass mit der nötigen Distanz festgestellt werden wird, dass unser Rechtsstaat in der Coronakrise in einem unerträglichen Maße in Mitleidenschaft gezogen wurde. Aber auch das werden wir verzeihen müssen.Wir haben gesehen, dass es einer Vielzahl an Richter*innen nicht gelungen ist, sich dem großen gesellschaftlichen Druck aber auch ihren individuellen Ängsten zu entziehen. Das darf sich nicht wiederholen, sodass es mir geboten erscheint, die juristische Ausbildung aber auch die Auswahlprozesse für diese Ämter in den Blick zu nehmen. Dass es Richter*innen nicht gelingt, evidente Rechtsfehler zu benennen und entsprechend zu entscheiden, ist insbesondere für etwaige zukünftige Zeiten, in denen Politiker*innen an der Macht sein sollten, die keine „guten“ Absichten haben, für den Rechtsstaat – und ggf. auch für Menschen – tödlich. Dieser Fehlentwicklung gilt es unbedingt entgegenzuwirken. Der Rechtsstaat ist nur so gut, wie es die Menschen sind, die ihn durchsetzen. Ein Rechtsstaat braucht Richter*innen, die sich nicht scheuen, unpopuläre Entscheidungen zu treffen.Genauso, wie der Rechtsstaat Menschen braucht, die sich nicht scheuen, ihre Meinung zu sagen. Menschen, die Briefe schreiben, Petitionen und Klagen einreichen, mit Menschen diskutieren, demonstrieren. Die das Risiko eingehen, für ihre Ansicht angefeindet, ausgegrenzt und unter Druck gesetzt zu werden. Mich persönlich hat meine Ansicht vier enge Freundschaften gekostet. Vier Freund*innen, die mein Engagement verurteilen. Derartige Geschichten hat jede*r zu erzählen. Die Spaltung der Gesellschaft ist mutmaßlich bei jedem in das persönliche Umfeld gerückt. Aus dem social distancing, dass eigentlich als physical distancing gedacht war, wurde bedauerlicherweise ein echtes social distancing.“
https://www.ckb-anwaelte.de/gedanken-zum-aktuellen-gesellschaftlichen-gegeneinander/
Wie konnten wir zulassen, dass es noch schlimmer wurde?
Wir sind viel zu weit gegangen. Es wird ein mühsamer Weg zurück. Gehen wir heute gemeinsam den ersten Schritt. #friedlichzusammen
Rechtsanwälte BERNARD KORN & PARTNER
Gedanken zum aktuellen gesellschaftlichen Gegeneinander - Rechtsanwälte BERNARD KORN & PARTNER