Kulturbüro Sachsen e.V.
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Wir bieten Beratung und Bildungsangebote zum Umgang mit rechtsextremen Erscheinungen in Sachsen an.
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Wir feiern Geburtstag - 20 Jahre Kulturbüro Sachsen e.V. - seit 20 Jahren engagiert mit der sächsischen Zivilgesellschaft!
Uns haben schon viele liebe Glückwünsche erreicht. Einige per Video und die könnt ihr euch hier ansehen (weitere folgen): https://youtube.com/channel/UCD3d7TbWTrUIqy59yYJpmzA
Die vierte Ausgabe unseres "Monitorium Rechts" ist erschienen. Das Thema diesmal: Völkische Siedler in Sachsen.
In Sachsen existieren inzwischen mehrere Höfe von völkischen Siedlern, die ein Netzwerk bilden. Als Schwerpunktregion lässt sich dabei der Landkreis Mittelsachsen ausmachen. Im Monitorium Rechts des Kulturbüro Sachsen e.V. werden diese aktuellen Entwicklungen in einer übersichtlichen, handhabbaren Form einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Die Publikation kann kostenlos als PDF heruntergeladen werden oder in gedruckter Form gegen Rückporto kostenfrei bestellt werden: https://kulturbuero-sachsen.de/monitorium-rechts-zu.../
Vor 10 Jahren – am 4. November 2011 ging in Eisenach ein Wohnmobil in Flammen auf und ein Wohnhaus in der Zwickauer Frühlingsstraße explodierte. An diesem Tag enttarnte sich die rechtsterroristische Gruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“.
So herrscht nun seit 10 Jahren die Gewissheit, dass Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat und die Polizistin Michèle Kiesewetter von Rechtsterrorist:innen ermordet wurden.

Seit 10 Jahren versuchen Überlebende, Angehörige und Hinterbliebene, Aktivist:innen, Abgeordnete und Journalist:innen den NSU-Komplex aufzuarbeiten.

Statt einer Rückblende auf die letzten zehn Jahre in Zwickau betrachten wir in unserer gemeinsamen Bestandsaufnahme zu "10 Jahre NSU Selbstenttarnung in Zwickau" mit der RAA Sachsen die aktuelle Situation in der Region: https://kulturbuero-sachsen.de/10-jahre-nsu.../
Das Bundesland #Sachsen ist #Corona-Hotspot. Die Krankenhäuser arbeiten am Limit. Trotzdem rufen Neonazis u Querdenker heute zu zahlreichen Demonstrationen gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie auf.
Die Neonazi-Partei #FreieSachsen veröffentlicht ca. 70 Orte an denen heute Proteste stattfinden sollen. Vielerorts sind das kleinere „Spaziergänge“ mit wenigen TN*. Aber es wird auch einige größere Aufmärsche geben.
Insbesondere in Bautzen, Chemnitz, Dresden, Freiberg, Limbach-Oberfrohna, Plauen, Zwönitz sowie anderen Städten im Erzgebirge, u Ostsachsen ist mit größeren Versammlungen zu rechnen. Diese werden im Vergleich zu den Vorwochen anwachsen.

Die Stimmung auf den Demonstrationen ist äußerst aggressiv. Es wird offen gegen die demokratische Ordnung, seine Verfahren, seine Vertreter*innen u Strukturen opponiert. Es geht längst nicht mehr nur um Corona. In Telegram-Gruppen u rechten Medien wird offen zur Revolte u zivilem Ungehorsam aufgerufen. Es werden Phantasien verbreitet, die eine neue politische Wende herbei halluzinieren. Dabei wird Gewalt nicht ausgeschlossen.
Überall in #Sachsen sind die Proteste gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie von Antidemokraten u Neonazis dominiert. Ihnen gelingt es derzeit eine extrem rechte Bürgergesellschaft zu mobilisieren.

Wenn die derzeitige Corona-Schutzverordnung ernst genommen werden soll, dann wird die Polizei Sachsen die Demonstrationen auflösen müssen. Dies wird leider nicht ohne Konfrontation gelingen: Eine schwierige Situation für die Beamten auf der Straße.

Neben dem konsequenten staatlichen Handeln ist eine Gegenöffentlichkeit notwendig. Die Mehrheit der Menschen in Sachsen ist nicht auf der Straße u minimiert Kontakte zur Eindämmung der Pandemie. Diese Mehrheit ist aber zu wenig oder überhaupt nicht sichtbar.

Deshalb: sagt eure Meinung, wo immer ihr könnt u so laut ihr könnt. Stellt in euren Bekannten-u. Freundeskreisen klar, dass es Maßnahmen braucht, damit wir die Pandemie eindämmen können. Und helft mit, wo ihr könnt.
Demokratische Institutionen u Verfahren sind eine Errungenschaft, die es immer wieder neu zu verteidigen gilt. Dabei haben wir alle eine aktive Rolle u sollten nicht zusehen was passiert, sondern uns immer wieder klar u öffentlich positionieren.
In eigener Sache noch die Bitte: Ladet eure Freund*innen gern in unseren Telegram-Kanal ein und versendet den entsprechenden Link an Menschen, die sich dafür interessieren könnten: https://t.me/KulturbueroSachsen
Mut kostet Geld!
Kämpft mit uns, Ideologien der Ungleichwertigkeit zurückzudrängen!

Bei der Bundestagswahl erhielt die zu großen Teilen rechtsextreme AfD in Sachsen ein Viertel der Zweitstimmen. Nach dem Rückzug von AfD-Chef Jörg Meuthen, der beim Parteitag im Dezember nicht mehr für den Vorsitz der Partei kandidieren wird, wird es wohl innerhalb der Partei keine sichtbaren Gegner*innen des angeblich aufgelösten rechtsextremen Flügels mehr geben. Extremere Strömungen werden die AfD noch stärker in ihrem Sinn ausrichten. Dies ist überaus besorgniserregend, denn immer wieder legen die Mitglieder der Partei den Nährboden für rechte Hassrede und Gewalttaten.

Wir sprechen den Rechtsextremismus dieser Partei offen an und werden im kommenden Jahr einen Schwerpunkt unserer Arbeit hierauf legen. Kämpft mit uns, Ideologien der Ungleichwertigkeit zurückzudrängen und Demokratie und Menschenrechte zu fördern. Es braucht noch mehr Präventions- und Bildungsarbeit und Einsatz für eine vielfältige und starke Zivilgesellschaft.
Mit unserer Expertise, unseren Analysen, Veranstaltungen und Informationsmaterialien können wir hierzu einen Beitrag leisten und die Öffentlichkeit informieren. Wir stehen Vereinen, Bündnissen, Politik und Verwaltung beratend zur Seite.

Damit uns dies gelingt, bitten wir euch, unsere Arbeit mit eurer Spende zu unterstützen, denn Mut kostet Geld. Mit einer Dauerspende könnt ihr unsere Arbeit kontinuierlich stärken und absichern. Jede Spende hilft uns, unsere Angebote und Projekte fortzuführen und auszubauen! Herzlichen Dank!
https://kulturbuero-sachsen.de/spenden/spendenformular/
Unser neuer Newsletter ist da!
Wieder neigt sich ein ereignisreiches Jahr dem Ende zu. Mit diesem Newsletter bedanken wir uns herzlich für eure Unterstützung und euer Interesse an unseren Projekten, die vielen Glückwünsche zu unserem 20-jährigen Jubiläum im Sommer und die Teilnahme an unseren Veranstaltungen – online wie in Präsenz.
News Update Nummer 14 - das erste Mal mit Kreuzworträtsel und Gewinnchance 😎: https://kulturbuero-sachsen.de/news-update-14/
Eine Einschätzung zu den Demonstrationen gestern Abend in Sachsen:

*Exklusiv nur für unseren Telegram-Kanal*

Am gestrigen Montag, den 06.12.21 waren in verschiedenen Städten und Dörfern in Sachsen zahlreiche Menschen auf der Straße, um gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu demonstrieren. Aufgerufen wurde dazu in erster Linie über die Kanäle der Neonazi-Kleinstpartei Freie Sachsen, rechte Websites und Telegram-Gruppen von Querdenkern.

Insgesamt sollen an 80 Orten in Sachsen Versammlungen stattgefunden haben. An vielen dieser Orte handelt es sich um die Ansammlung kleinerer Gruppen von 12-25 Personen. Größere Aufzüge haben hingegen z.B. in Bautzen, Chemnitz, Hoyerswerda, Freiberg, Zwickau, Zwönitz und Zittau stattgefunden. Insgesamt waren in Sachsen nach unserer Zählung rund 10.000 Menschen auf der Straße. Auch in den Nachbarbundesländern Sachsens fanden teilweise einige Aufmärsche statt.

Die Polizei hat an vielen Orten gut reagiert und Ordnungswidrigkeiten (Verstöße gegen Corona-Schutzverordnung) geahndet. Die Attraktivität der Demonstrationen war dadurch an vielen Orten stark eingeschränkt. Einige der Teilnehmer*innen können mit Bußgeldbescheiden rechnen.

In den sozialen Medien und Telegram-Gruppen der gesamten extrem rechten Szenen bundesweit werden die Demonstrationen als Erfolg gefeiert. Es soll suggeriert werden, dass „das Volk“ sich erhebt und „Volkes Stimme“ sich Bahn bricht. Im Telegram-Kanal der Freien Sachsen heißt es, dass es derzeit einen „Flächenbrand in Mitteldeutschland“ gäbe und eine neue Wendezeit angebrochen sei. Vor das Privathaus der Gesundheitsministerin Petra Köpping zogen Corona-Leugner mit Fackeln auf.

Fakt ist, dass diese Proteste ernst genommen werden müssen als rechte Aufmärsche von erheblicher Größe. Ebenso ist eine hoch aufgeladene Stimmung innerhalb der rechten Szenen zu beobachten. Die Telegram-Kanäle der entsprechenden Strippenzieher erreichen mehr als 100.000 Abonnent*innen, die tagtäglich mit aggressivem Hass und Hetze versorgt werden. Hier existiert das Potential für weitere Eskalationen und Gewalt.

Trotzdem ist es wichtig klarzustellen, dass wir gemessen an der Einwohnerzahl Sachsens über weniger als 0,3 Prozent der Bevölkerung sprechen, die derzeit demonstriert. Das ist nicht die Mehrheit, sondern eine kleine und brandgefährliche Minderheit.

Wenn jetzt wieder diejenigen um die Ecke kommen, die einen Dialog mit den Demonstranten in Sachsen fordern und darauf viel Kraft und Ressourcen verwenden, dann haben wir viele Fragen.

Auf wen wollen wir in unserer Gesellschaft den Scheinwerfer richten und für wen möchten wir unsere begrenzten Ressourcen und unsere Kraft aufwenden? Sind es diejenigen, die durch die Straßen ziehen, um Polizisten zu beschimpfen und Ministerpräsident Kretschmer den Tod zu wünschen? Oder sind es diejenigen, die gerade unter der Pandemie leiden, weil sie sich an die Maßnahmen halten und ihr Leben einschränken?

Es gibt zahlreiche Menschen in Sachsen die ernst zu nehmende Nöte, Ängste und Fragen in der Pandemie haben. Die wenigsten von ihnen ziehen jedoch derzeit durch die Straßen.