Kulturbüro Sachsen e.V.
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Wir bieten Beratung und Bildungsangebote zum Umgang mit rechtsextremen Erscheinungen in Sachsen an.
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Das Bundesland #Sachsen ist #Corona-Hotspot. Die Krankenhäuser arbeiten am Limit. Trotzdem rufen Neonazis u Querdenker heute zu zahlreichen Demonstrationen gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie auf.
Die Neonazi-Partei #FreieSachsen veröffentlicht ca. 70 Orte an denen heute Proteste stattfinden sollen. Vielerorts sind das kleinere „Spaziergänge“ mit wenigen TN*. Aber es wird auch einige größere Aufmärsche geben.
Insbesondere in Bautzen, Chemnitz, Dresden, Freiberg, Limbach-Oberfrohna, Plauen, Zwönitz sowie anderen Städten im Erzgebirge, u Ostsachsen ist mit größeren Versammlungen zu rechnen. Diese werden im Vergleich zu den Vorwochen anwachsen.

Die Stimmung auf den Demonstrationen ist äußerst aggressiv. Es wird offen gegen die demokratische Ordnung, seine Verfahren, seine Vertreter*innen u Strukturen opponiert. Es geht längst nicht mehr nur um Corona. In Telegram-Gruppen u rechten Medien wird offen zur Revolte u zivilem Ungehorsam aufgerufen. Es werden Phantasien verbreitet, die eine neue politische Wende herbei halluzinieren. Dabei wird Gewalt nicht ausgeschlossen.
Überall in #Sachsen sind die Proteste gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie von Antidemokraten u Neonazis dominiert. Ihnen gelingt es derzeit eine extrem rechte Bürgergesellschaft zu mobilisieren.

Wenn die derzeitige Corona-Schutzverordnung ernst genommen werden soll, dann wird die Polizei Sachsen die Demonstrationen auflösen müssen. Dies wird leider nicht ohne Konfrontation gelingen: Eine schwierige Situation für die Beamten auf der Straße.

Neben dem konsequenten staatlichen Handeln ist eine Gegenöffentlichkeit notwendig. Die Mehrheit der Menschen in Sachsen ist nicht auf der Straße u minimiert Kontakte zur Eindämmung der Pandemie. Diese Mehrheit ist aber zu wenig oder überhaupt nicht sichtbar.

Deshalb: sagt eure Meinung, wo immer ihr könnt u so laut ihr könnt. Stellt in euren Bekannten-u. Freundeskreisen klar, dass es Maßnahmen braucht, damit wir die Pandemie eindämmen können. Und helft mit, wo ihr könnt.
Demokratische Institutionen u Verfahren sind eine Errungenschaft, die es immer wieder neu zu verteidigen gilt. Dabei haben wir alle eine aktive Rolle u sollten nicht zusehen was passiert, sondern uns immer wieder klar u öffentlich positionieren.
°°°Warum die Debatten über die #Gewalt an #Silvester entlang „gescheiterter #Integration“ ein Irrweg ist, weitere #Stigmatisierungen fördert und eine differenziertere Ursachenforschung nötig ist.°°°


„Die Diskussion über fehlgeschlagene Integration wird mir viel zu sehr so geführt, als seien die Migranten das Problem, die sich nicht integrieren ließen.“
Schreibt Talja Blokland in einer lesenswerten Diskussion über die Gründe für die Krawallen.
Die Stadtsoziologin sieht das Problem u.a. in mangelhafter Infrastruktur von Bildungseinrichtungen, #Sozialarbeit und Jugendarbeit, ungleicher Verteilung von Ressourcen und gesellschaftlicher Teilhabe.
#Segregation #Chancen #Ungleichheit #gesellschaftlicheTeilhabe
https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/berlin-interview-krawalle-gewalt-expertin-stadtsoziologin-talja-blokland-humboldt-universitaet-zur-silvesternacht-keine-ueberraschung-dass-es-jetzt-knallt-li.303845


Auch Daniela Hunold, Polizeiforscherin, Soziologin und kritische Kriminologin, hält die gegenwärtige Debatte für problematisch: „Auffällig ist auch, dass auf andere ähnliche Ausschreitungen – etwa bei Fußballspielen– in der Regel keine aufgeregte politische Debatte folgt."
Nur wenn Migrant*innen beteiligt seien, scheint Gruppengewalt eine gesellschaftspolitische Dimension zu erreichen.
Statt Herkunft, Wertevorstellungen oder ethnischen Zuschreibungen zu argumentieren, lässt sich die Gewalt viel mehr mit den Folgen der #Corona-Pandemie, sozialer Lage, gesellschaftlichen Konflikten und jugendlicher Gruppendynamik erklären.
https://mediendienst-integration.de/artikel/was-steckt-hinter-den-krawallen.html


Prof. Vorländer vom Sachverständigenrat für Integration und Migration (SVR) sieht darüber hinaus in den Silvesterkrawallen kein Einzelphänomen, sondern ein gesamtgesellschaftliches Gewaltproblem, das nicht nur in Vierteln mit hohem Anteil von Menschen mit #Migrationshintergrund auftritt, sondern z.B. auch bei Corona-Demos u rechtsextremen Aufmärschen:
https://www.sueddeutsche.de/panorama/jahreswechsel-silvesterkrawalle-warnungen-vor-rassistischen-ressentiments-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230104-99-107048