Nikita Gerassimow
7.79K subscribers
5.22K photos
2.55K videos
4 files
860 links
Konfliktbeobachter.
Wer mich unterstützen will, gerne über:
http://paypal.me/NikGerassimow
oder
nikgerassimow@blink.sv
Download Telegram
So heißt es weiter, dass dies nur ein Teil einer für bis zu 10 Jahre anvisierten langfristigen Finanzierungsstrategie sei, um Kiew langfristig zu stärken.
Inwiefern das mit einem potentiellen baldigen Machtwechsel in Washington vereinbar wäre (Trump?), bleibt ungeklärt.
(18/25)
Die Debatten um die eh prekäre Lage an der Front, gerade nach und wegen der weitgehend gescheiterten und hochgehypten "Sommeroffensive", wurden am Montag noch mal durch Gerüchte um eine mögliche Absetzung des ukr. Generalstabschefs Saluzhnyj angefeuert.
(19/25)
Am Montagnachmittag kamen zunächst unter einigen Telegram-Kanälen, danach unter Konfliktbeobachtern, schließlich unter ukr. Ex-Regierungsvertretern Gerüchte auf, dass Saluzhnyj von Selenski abgesetzt worden sei.
Noch am gleichen Tag kam vom offiziellen Kiew ein Dementi.
(20/25)
Die Gerüchte hat dies aber nicht entkräftigt. Ebenfalls noch am gleichen Tag kamen Berichte von ukr. Medien auf, wonach Saluzhnyj ein "freiwilliger Rücktritt" angeboten worden sei. Im Gegenzug solle er je nach Quelle entweder einen Berater- oder Botschafterposten bekommen
(21/25)
Westliche Medien zogen bald nach.
Financial Times schrieb mit Verweis auf vier anonyme Quellen in der Ukraine, dass Selenski seinen Generalstabschef "ersetzen" will, was allerdings "das größte Beben im Militärkommando seit der russischen Invasion" wäre.
(22/25)
https://www.ft.com/content/aa9aacfc-c248-4550-bf28-d79ad4c553cb?shareType=nongift
u.A. hieß es, dass Saluzhnyj auf jeden Fall entfernt werden solle, egal ob er sich nun freiwillig für eine der "Ersatzpositionen" entscheide oder nicht.
Saluzhnyj soll abgelehnt haben nach dem Motto "Von alleine gehe ich nicht, ihr müsst mich schon öffentlich absetzen".
(23/25)
Dies wäre allerdings innenpolitisch ein großes Risiko für Selenski, denn Saluzhnyj genießt in der ukr. Bevölkerung ein weitaus größeres Vertrauen. Laut Umfragen sind es 88% vs. 62%.
Einfach ausgedrückt:
Man kann Saluzhnyj nicht einfach "unauffällig verschwinden" lassen.
(24/25)
Gerade ukr. Beobachter zeigten sich von der Lage alarmiert. Der Grabenkrieg zwischen Militärstab und Regierung sei eine Gefahr für die innenpolitische Einigkeit und Stabilität der Front.
Manche warnten gar vor einem Aufstand des Militärs, falls Saluzhnyj "entfernt" werde.
(25/25)
Zum Abschluss heute zwei Videos von beiden Seiten mit ungewöhnlichen militärischen Fortbewegungsmitteln.
Video 1: ukr. Soldaten nutzen ein alternatives, zu 100% grünes, auf keinen Sprit angewiesenes Gefährt.
Video 2: das ist keine fahrende Nebelmaschine, sondern ein russischer Militärlkw mit drauf montierten Nebelwurfanlagen, "um das Fahrzeug vor FPV-Drohnen zu schützen". Leiden tut drunter recht sichtlich die Tarnung.
(26/25)
Update #Wagner
Nach dem Absturz von Prigoschin tauchte seine Söldnertruppe medial weitgehend ab.
Mittlerweile hat sich der Trupp unter einer Doppelführung allerdings neu aufgestellt.
Einsätze in Belarus und Afrika laufen. Eine Rückkehr in die Ukraine ist im Gange.
Thread👇
(1/25)
Zunähst zur Erinnerung.
Im Sommer 2023 eskalierte der Streit und Machtkampf zwischen "Wagner"-Chef Prigoschin und dem russ. Verteidigungsministerium.
Daraufhin folgte ein Putschversuch und der Absturz von Prigoschins Jet - mutmaßlich durch einen Anschlag.
(2/25)
https://twitter.com/NikGerassimow/status/1694458667200881121
Spekulationen, ob der Trupp diesen Enthauptungsschlag überleben kann, waren sofort zahlreich.
Die Versionen reichten von kompletter Auflösung der "Wagner"-Strukturen oder deren Übernahme durch das Ministerium bis hin zu neuer Zukunft in Belarus und Afrika.
(3/25)
https://twitter.com/NikGerassimow/status/1696994506208387196
"Wagner"-Kommandeure und nahestehende Portale erklärten damals, dass es um eine Auflösung des Trupps nicht geht.
Jetzt, ziemlich genau einen halben Jahr nach dem Tod von Prigoschin, Utkin und "Rover", hat sich die Gruppe offensichtlich unter einer Doppelführung neu aufgestellt...
(4/25)
Den verfügbaren Infos zur Folge wurde das Prigoschin-Imperium (weitaus mehr als "nur" der Trupp. Auch Immobilien, Medienkanäle, Logistik etc.) durch den "natürlichen" Nachfolger übernommen - seinen Sohn Pavel Prigoschin, der bei den "Wagner" den Kampfnamen "Prinz" tragen soll.
(5/25)
Der "Prinz" soll damals schnell Verhandlungen mit "Wagner"-Kommandeuren auf einer Seite und Vereidigungsministerium auf anderer aufgenommen haben.
Der Trupp sollte einerseits kontrollierbar für das Ministerium gemacht werden und andererseits schnell zurück an die Front kommen.
(6/25)
Parallel dazu deuteten "Wagner"-nahe Quellen an, dass Prigoschin jr. nur eine teilweise Befehlsgewalt über "Wagner"-Kämpfer hat.
Ihre eigentliche Loyalität gelte weiterhin dem in den Kreisen bekannten "Lotos" - einem der Hauptverantwortlichen für Wagners Afrika-Geschäft.
(7/25)
Insgesamt zeichnet sich bei "Wagner 2.0" somit eine Doppelführung ab, bei der Prigoschin jr. alias "Prinz" den Trupp formell "besitzt", während Elizarov alias "Lotos" mindestens mitentscheidend ist, möglicherweise aber auch die eigentliche operative Befehlsgewalt ausführt.
(9/25)
Als ob diese Vermutung bestätigend, wurde am Montag eine längere Ansprache von "Lotos" veröffentlicht, in der er mitteilte, dass:
- "die Arbeit in Afrika und Belarus in Interessen Russlands weitergeht";
- neue Feldlager zum baldigen Einsatz im #Ukrainekrieg errichtet werden
(10/25)
Genau genommen hat "Lotos" nichts Neues gesagt.
Afrika, Belarus, Ukraine: diese drei Richtungen blieben auch nach dem Putschversuch in der Debatte.
Die jüngste Mitteilung gilt aber de facto als offizielle Bestätigung der Gerüchte sowie dass eben Elizarov federführend im Trupp ist.
(11/25)