Pastor Oliver Dembski (Kanal)
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Das ist der Kanal von Pastor Oliver Dembski, Hamburg.
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Ich wünsche einen gesegneten Sonntag!
(Vor 1955 wurde der Sonntag verdrängt durch das Fest der Sieben Schmerzen Mariens.)

Diese Woche ist Quatemberwoche mit Fasttagen am Mittwoch, Freitag und Samstag, unabhängig vom jeweiligen Meßformular des Tages.
Das Martyrologium ist Teil des Stundengebets der Kirche.
In der Prim, dem Morgengebet zwischen Laudes und Terz, wird das Martyrologium des folgenden Tages gelesen.

16. September

Als heilige Blutzeugen der Papst Cornelius und der Bischof Cyprian von Karthago. Ihr Gedächtnis wird am 14. September begangen.
Zu Chalcedon der Heimgang der heiligen Jungfrau und Blutzeugin Euphemia. Unter Kaiser Diokletian und dem Prokonsul Priscus mußte sie um Christi willen Folterqualen, Kerkerhaft und Schläge erdulden; sie wurde gerädert, ins Feuer geworfen, mit Steinen beschwert aufgehängt, den wilden Tieren vorgeworfen, gegeißelt, mit scharfen Sägen zerschnitten, in glühende Pfannen gelegt. Als man sie neuerdings im Theater vor die Bestien schleppte, betete sie zum Herrn, er möge doch ihren Geist zu sich nehmen. Da hieb eine der Bestien ihr Gebiß in ihren heiligen Leib, indes die anderen ihre Füße leckten. So gab sie ihre makellose Seele Gott zurück.
Zu Rom die heiligen Blutzeugen Lucia, eine vornehme Frau, und Geminianus. Der Kaiser Diokletian ließ sie bitter quälen und lange foltern. Da sie dies ruhmvoll überstanden, befahl er, sie mit dem Schwert zu töten. Der Heimgang des heiligen Papstes und Blutzeugen Martinus I. Weil er auf einer Synode zu Rom die Irrlehrer Sergius, Paulus und Pyrrhus verurteilte, wurde er auf Befehl des häretischen Kaiseres Constand hinterlistig gefangen, nach Konstantinopel gebracht und an den Chersones verbannt. Dort hatte er wegen des katholischen Glaubens viel zu leiden und starb an Erschöpfung. Viele Wunder verherrlichten ihn. Sein Leib wurde später nach Rom gebracht und in der Kirche der heiligen Silvester und Martinus beigesetzt. Sein Fest wird am 12. November gefeiert.
Zu Rom der Heimgang der heiligen Jungfrau und Martyrerin Cäcilia. Sie führte ihren Bräutigam Valerianus und seinen Bruder Tiburtius zum Glauben an Christus und ermutigte sie zum Martyrium. Daraufhin ließ sie der Stadtpräfekt Almachius gefangennehmen, im Feuer quälen und mit dem Schwerte töten. Ihr ruhmvoller Tod fällt in die Zeit des Kaisers Marcus Aurelius Severus Alexander. Ihr Fest wird am 22. November
begangen.
Zu Heraklea in Thrazien die heilige Blutzeugin Sebastiana. Sie wurde vom heiligen Apostel Paulus zum Glauben an Christus geführt. Unter Kaiser Domitianus und dem Statthalter Sergius wurde sie nach mannigfacher Folterung mit dem Schwerte hingerichtet.
Zu Rom, an der Flaminischen Straße, als heilige Blutzeugen der Priester Abundius und der Diakon Abundantius. Kaiser Diokletian ließ sie zusammen mit Marcianus, einem vornehmen Mann, und seinen Sohn Johannes, den sie von den Toten erweckt hatten, am zehnten Meilenstein vor der Stadt mit dem Schwerte töten.
Zu Cordoba in Spanien die heiligen Martyrer Rogellus und Servusdei. Ihnen wurden zuerst Hände und Füße und dann das Haupt abgeschlagen.
Zu Withorn in Schottland der heilige Bischof und Bekenner Ninianus.
In England die heilige Jungfrau Editha, Tochter des Königs Edgar von England. Von zarter Jugend an im Kloster Gott geweiht, hat sie die Welt nicht verlassen, sie vielmehr gar nicht gekannt.
Zu Montecassino der selige Papst Victor III. Er war der Nachfolger des heiligen Gregorius VII. und umgab den päpstlichen Stuhl mit neuem Glanz, da er mit Gottes Beistand einen herrlichen Sieg über die Sarazenen errang. Die Verehrung, die ihm seit unvordenklicher Zeit erwiesen wurde, hat Papst Leo XIII. anerkannt und bestätigt.

Ferner anderwärts eine große Anzahl anderer heiliger Blutzeugen und Bekenner sowie heiliger Jungfrauen. Dank sei Gott.


Aus: https://introibo.net/brevier.php
Das liturgische Kalenderblatt
Fest der hll. Cornelius und Cyprianus

16. September

Der hl. Cornelius war Priester in Rom. Als solcher erlebte er die Sedisvakanz nach dem Martyrium des heiligen Papstes Fabian zu Beginn der decischen Verfolgung. Vom Anfang 250 bis zur Mitte des folgenden Jahres war der Thron Petri verwaist. - Der römische Priester Novatian mag gehofft haben, zum Nachfolger St. Fabians gewählt zu werden. Stattdessen wurde St. Cornelius Papst (251 - 253).

Nach dem Tode von Kaiser Decius (249 - 251) stellte sich die Frage nach einer Wiederaufnahme derer, die ihren Abfall während der Verfolgung bereuten. Papst Cornelius nahm alle, die bußfertig umkehrten, mit offenen Armen auf. Wie hätte er ihnen die Wiederaufnahme verweigern können, nachdem dem hl. Petrus die Verleugnung vergeben worden war? - Die Anhänger des Novatian aber verwarfen die Wiederaufnahme der Abgefallenen vehement. Sie erklärten die Wahl des hl. Cornelius für ungültig und erhoben Novatian (251) zum Gegenpapst.

Eine römische Synode verurteilte die Novatianer bereits im Herbst 251. Die exkommunizierten Schismatiker wurden zu einer Sekte, die noch jahrhundertelang bestand. - Die Novatianer selbst bezeichneten sich als Katharoi, Reine, wie später die Albigenser.

Papst Cornelius korrespondierte mit den Bischöfen der zu seiner Zeit bedeutendsten Bischofssitze, Alexandria, Antiochia und Karthago. Sie alle stimmten in der Wiederaufnahme der reuigen Abgefallenen mit dem Papst überein.

Nur etwa ein Jahr lang leitete der hl. Cornelius die Herde Christi von Rom aus, dann verbannte Kaiser Gallus (251 - 253) ihn nach Centumcellae. Dort starb er im Juni 253. Wegen der Vielzahl der Leiden, die er zu erdulden hatte, wurde er fortan als Martyrer verehrt. - In der Legenda aurea heißt es allerdings, Cornelius sei als Blutzeuge getötet geworden.

Die hl. Lucina d.J. sorgte für die Beisetzung des Papstes in der Kallistus-Katakombe an der Via Appia. - Lucina war noch jung, als sie die sterblichen Überreste des hl. Cornelius, möglicherweise am 14. September 253, bestattete. Die Heilige wurde etwa ein halbes Jahrhundert später selbst Martyrin während der diokletianischen Verfolgung.

Einige Teile der Reliquien des hl. Cornelius kamen später auch nach Köln und nach Kornelimünster, das nach dem heiligen Papst benannt worden ist. Seit dem Spätmittelalter wurde Cornelius als einer der vier hll. Marschälle des göttlichen Hofstaates verehrt neben Antonius, Quirinus von Neuß und Bischof Hubertus von Tongern-Maastricht.

Am 16. September wird ebenso des hl. Cyprian gedacht.

Thascius Caecilius Cyprianus wurde zu Beginn des dritten Jahrhunderts in Karthago geboren. Er entstammte einer wohlhabenden, heidnischen Famile.

Cyprian war ein bekannter Rhetor, als er durch den Priester Caecilius oder Caecilianus zum Christentum fand. Zu Ostern 246 wurde Cyprian getauft und nahm den Namen Caecilius an; seinen Besitz verschenkte er. Bald danach empfing er die Priesterweihe.

Schon 248 oder 249 wurde Cyprian zum Bischof von Karthago gewählt. Einzelne Sätze aus seinen theologischen Schriften fassen Grundsätze katholischen Glaubens so kurz und präzis zusammen, daß sie immer wieder zitiert werden: „Salus extra ecclesiam non est.“, Heil gibt es nicht außerhalb der Kirche. „Habere non potest Deum patrem, qui ecclesiam non habet matrem“, es kann nicht einer Gott zum Vater haben, der die Kirche nicht zur Mutter hat.

Ungefähr ein Jahr nach Cyprians Amtsantritt als Bischof Karthagos brach die decische Verfolgung über die Kirche herein. Während die Menge im Amphitheater schrie: „Coprianus vor die Tiere! Coprianus vor die Löwen!“, begab sich der Heilige gemäß einer himmlischen Weisung aus Karthago fort und leitete das Bistum durch Briefe von einem Versteck aus. - Nach dem Ende der Verfolgung kehrte er 251 nach Karthago zurück.

In der Frage der Wiederaufnahme der Abgefallenen stimmte der heilige Bischof Karthagos dem Papst zu. Eine Synode zu Karthago, die bereits 251 abgehalten wurde, bestätigte St. Cyprian und regelte die Wiederaufnahme der reuigen Abgefallenen.
Von 255 bis 257 währte der sog. Ketzertaufstreit zwischen Rom und Karthago, zwischen Stephan I. und Cyprian. Dieser vertrat die irrige Auffassung, außerhalb der katholischen Kirche Getaufte hätten das wirksame Sakrament nicht empfangen und müßten darum bei ihrer Aufnahme erneut getauft werden. Der Tod des heiligen Papstes Stephan I. beendete den Streit vorläufig. Die Frage wurde endgültig im Sinne Roms entschieden auf einer Synode zu Arelate im Jahre 314.

Kurz vor Ausbruch der valerianischen Verfolgung starb St. Stephan I. im Jahre 257. Der hl. Cyprian aber wurde am 30. August desselben Jahres nach einem Orte namens Curubis verbannt. 258 dann führte man den gefangenen Bischof nach Karthago, wo er erfahren haben dürfte, daß Papst Sixtus II. zusammen mit vieren seiner Diakone zu Rom das Martyrium erlitten hatte.

Am Morgen des 14. September führte man St. Cyprian noch einmal vor und forderte ihn zum Götzenopfer auf, daß er unverzüglich ablehnte. Nach seiner Weigerung wurde vom Prokonsul das Todesurteil verkündet. Die umstehenden Christen riefen: „Laß auch uns enthaupten!“ Cyprian aber trat vor und ordnete an, daß dem Henker von den Christen fünfundzwanzig Goldstücke auszuzahlen seien, da er ihm ja das Tor zum Himmel öffnen sollte. Dann wurden noch zahlreiche Tücher ausgebreitet, um das Blut des treuen Zeugen aufzufangen.

Nach der Hinrichtung wurden während des ganzen Tages die sterblichen Überreste des heiligen Bischofs zur Belustigung der Heiden ausgestellt. Doch nach Einbruch der Nacht konnten die Christen sie bergen und beisetzen.

Am 16. September wird ebenfalls der hl. Euphemia gedacht. - Sie soll eine Senatorentochter gewesen sein, die als Jungfrau lebte, bis sie während der diokletianischen Verfolgung zum Tode verurteilt wurde. Nachdem ihr von einem Soldaten die Zähne eingeschlagen worden waren, wurde St. Euphemia am 16. September 303 zu Chalkedon hingerichtet, entweder durch Feuer oder durch den Biß eines wilden Tieres; manchmal wird sie mit einem Bären dargestellt.

Bereits am Ende des 4. Jahrhunderts wurde eine Basilika über Euphemias Grabstätte errichtet. Darin fanden 451 die Versammlungen des vierten ökumenischen Konzils statt. - Zu Beginn des 7. Jahrhunderts wurden die Gebeine der Heiligen nach Konstantinopel überführt.

Ebenso wird am 16. September der hll. Lucia und Geminianus gedacht.

Die hl. Lucia war eine fünfundsiebzigjährige Witwe, die während der diokletianischen Verfolgung zu Rom das Martyrium erlitt, da ihr eigener Sohn Cuprepius sie angezeigt hatte. Einem Kessel mit siedendem Blei entstieg sie unverletzt.

Das Beispiel ihrer gläubigen Standhaftigkeit veranlaßte den jungen Geminianus dazu, sich ebenfalls als Christ zu bekennen. Auf dem Wege zur Richtstätte schloß er sich der hl. Lucia an. Beide wurden hingerichtet. Während man St. Lucia zu Tode marterte, wurde St. Geminianus, ihr geistliches Kind, enthauptet.


Aus: Ralf Oppermann, Der Widerschein der Herrlichkeit. Begleitbuch zum Kirchenjahr im Alten Ritus.
https://www.sarto.de/der-widerschein-der-herrlichkeit
Das Martyrologium ist Teil des Stundengebets der Kirche.
In der Prim, dem Morgengebet zwischen Laudes und Terz, wird das Martyrologium des folgenden Tages gelesen.

17. September

Bei Bingen in der Diözese Mainz die heilige Jungfrau Hildegardis.
Auf dem Berg Alvernia in Etrurien das Gedächtnis der heiligen Wundmale, die dem heiligen Franciscus, dem Stifter des Ordens der Minderen Brüder, durch Gottes besondere Gnade an Händen und Füßen und an der Seite eingeprägt wurden.
Zu Rom der Heimgang des heiligen Bekenners Robert Bellarmin aus der Gesellschaft Jesu. Er war Kardinal und ehemals Bischof von Capua. Er zeichnete sich aus durch Heiligkeit und Gelehrsamkeit und bemühte sich viel um die Verteidigung des katholischen Glaubens und des apostolischen Stuhles. Papst Pius XI. Verlieh ihm die Ehren der Heiligen und erklärte ihn zum Kirchenlehrer. Sein Fest setzte er auf den 13. Mai fest.
Gleichfalls zu Rom, an der Tiburtinischen Straße, der Heimgang des heiligen Priesters und Blutzeugen Justinus. In der Verfolgung des Valerianus und Gallienus zeichnete er sich durch ein ruhmvolles Bekenntnis aus. Er bestattete den heiligen Papst Sixtus II., die hl. Laurentius, Hippolytus und viele andere. Unter Claudius erlitt er selbst den Martertod.
Ferner zu Rom die heiligen Blutzeugen Narcissus und Crescention.
Bei Lüttich in Belgien der heilige Lambert, Bischof von Maastricht. Als er in heiligem Eifer gegen das königliche Haus auftrat, wurde er schuldlos von den Schuldigen getötet. So durfte er in den himmlischen Hof eingehen, um dort ewig zu leben.
Zu Saragossa in Spanien der heilige Petrus de Arbues, der erste Inquisitor im Königreich Aragonien. Wegen des katholischen Glaubens, den er kraft seines Amtes tatkräftig zu schützen sich mühte, wurde er von wiederabgefallenen Juden auf unmenschliche Weise ermordet. Papst Pius IX. trug ihn in das Verzeichnis der heiligen Blutzeugen ein.
In Britannien die heiligen Blutzeugen Sokrates und Stephanus.
Zu Noyon in Frankreich die heiligen Martyrer Valerianus, Makrinus und Gordianus.
Zu Autun der heilige Knabe Flocellus. Er hatte unter Kaiser Antoninus und dem Statthalter Valerianus viel zu leiden und wurde schließlich von wilden Tieren zerissen. So erlangte er die Krone des Martyriums.
Zu Cordoba in Spanien die heilige Jungfrau und Blutzeugin Columba.
In Phrygien unter Kaiser Hadrian die heilige Blutzeugin Ariadne.
Am gleichen Tage die heilige Agathoklia. Sie war Magd einer heidnischen Frau und wurde lange von ihrer Herrin durch Schläge und andere Mißhandlungen bearbeitet, daß sie Christus verleugne. Dann wurde sie dem Richter übergeben und grausam zerfleischt. Als sie dennoch im Bekenntnis ihres Glaubens verharrte, wurde sie der Zunge beraubt und ins Feuer geworfen.
Zu Mailand das Hinscheiden des heiligen Bekenners Satyrus, über dessen außerordentliche Verdienste sein Bruder, der heilige Ambrosius berichtet.
Zu Rom die heilige Frau Theodora. Sie nahm sich in der diokletianischen Verfolgung eifrig der heiligen Martyrer an.

Ferner anderwärts eine große Anzahl anderer heiliger Blutzeugen und Bekenner sowie heiliger Jungfrauen. Dank sei Gott.


Aus: https://introibo.net/brevier.php
Ein guter Kommentar zur Migrationspolitik der dt. Bischöfe, nachdem der Hamburger Erzbischof als Verantwortlicher der Deutschen Bischofskonferenz dazu kürzlich wieder einmal eine Stellungnahme veröffentlichte.

Noch eine Anmerkung zum Kommentar:
Es ist Aufgabe der Bischöfe, auch in moralischen Fragen die Gläubigen zu belehren.
Die aktuelle Position dieser zum Migrationsproblem ist aber weder durch die kath. Moraltheologie noch durch die dt. bzw. europäische Gesetzgebung gedeckt.

https://www.die-tagespost.de/kirche/aktuell/seit-2015-nichts-dazugelernt-art-255425
Das liturgische Kalenderblatt
Fest der hl. Hildegard

17. September

In Deutschland wird am 17. September der hl. Hildegard von Bingen gedacht.

Hildegard wurde 1098 auf dem Gut Bermersheim bei Alzey geboren. Ihr Vater ist der Edelfreie Hildebert von Bermersheim, der Name ihrer Mutter lautet Mechthild. - Von acht Kindern wählten vier den geistlichen Stand.

1106, also mit etwa acht Jahren, wurde Hildegard zur Erziehung der mit ihr wohl verwandten, ungefähr acht Jahre älteren Klausnerin Jutta von Sponheim übergeben. Die sel. Jutta bezog am Allerheiligentag des Jahres 1106 ihre Zelle mit einem von einer Mauer umgebenen Garten, um diese Stätte erst bei ihrem Tode wieder zu verlassen. Hildegard und ein gleichaltriges Mädchen wurden als Schülerinnen zusammen mit der Reklusin eingeschlossen. - Die Klause der sel. Jutta gehörte zum Benediktinerkloster auf dem Disibodenberg, das 1559 oder 1560 aufgehoben wurde. Die Reste der Gebäude riß man um 1790 nieder.

Um 1114, mit etwa sechzehn Jahren, entschloß sich die hl. Hildegard, Benediktinerin zu werden. Inzwischen hatte sich um Jutta von Sponheim eine geistliche Frauengemeinschaft gesammelt. Sie werden ihre Behausungen rings um die Zelle B. Juttas errichtet haben, um in der Nähe der Magistra, der Meisterin, zu wohnen. Unter ihnen wird auch Hildegard nach der Regel des hl. Benedikt gelebt haben, während sich die Frauenvereinigung allmählich hin auf eine klösterliche Gemeinschaft entwickelte.

Jutta von Sponheim starb 1136. Zu ihrer Nachfolgerin wurde Hildegard gewählt. - Diese hatte seit ihrer Kindheit Schauungen erlebt, doch bemühte sie sich, diese für sich zu behalten. Erst 1141, im Alter von fast dreiundvierzig Jahren erhielt sie auf übernatürliche Weise den Auftrag, die ihr von da an zuteil werdenden Schauungen aufzuzeichnen. So entstand das Buch Scivias, Wisse die Wege, das sie ihrem Beichtvater diktierte. Eine noch unvollständige Fassung dieses Werkes wurde 1147 bis 1148 in päpstlichem Auftrag geprüft und als Privatoffenbarung anerkannt. Der sel. Eugen III. (1145 - 1153) ermunterte die Autorin ausdrücklich, ihre Schauungen weiterhin niederzuschreiben.

Schon vor 1147 umfaßte die geistliche Gemeinschaft, der sie vorstand, zwanzig Frauen. Hildegard beschloß, für sie ein eigenes Benediktinerinnenkloster zu gründen. 1147 erhielt sie die päpstliche Erlaubnis. Etwa drei Jahre später erreichte sie die Gründung eines Klosters auf dem Rupertsberg bei Bingen. - Das Gelände war ihr von den Geschwistern überlassen worden, nachdem der Erbe, ihr Bruder Drudwin, kinderlos verstorben war.

Im Kloster auf dem Rupertsberg vollendete die hl. Hildegard von Bingen ihr Werk Scivias im Jahre 1151. Viele weitere Schriften folgten, Werke der Theologie, aber auch der Heil- und Naturkunde. Hildegard dichtete und komponierte. Sie korrespondierte mit zahlreichen Menschen, z.B. dem hl. Bernhard von Clairvaux. Fürsten und Bischöfe, ja der Kaiser und mehrere Päpste baten die Heilige um ihren Rat. - Als die Benediktinerinnen auf dem Rupertsberg zu zahlreich wurden, gründete die hl. Hildegard 1165 in einer leerstehenden Augustinerabtei ein Tochterkloster in Eibingen bei Rüdesheim.

Zwischen 1160 und 1170 unternahm Hildegard von Bingen vier Reisen, die sie u.a. nach Köln, Trier und Süddeutschland führten. Überall rief sie Volk und Klerus zur Buße auf.

An der Heiligen wurden ihre Schweigsamkeit und milde Herzensruhe gerühmt sowie ihre Bevorzugung kärglicher Nahrung und einfacher Kleidung. - Obwohl sie bereits als Kind zart bis schwächlich und auch später stets kränklich war, erreichte die hl. Hildegard von Bingen ein Alter von über achtzig Jahren.

Am 17. September 1179, morgens um vier Uhr früh, starb sie auf dem Rupertsberg. Da erschienen darüber zwei sich kreuzende Lichtbögen, die sich in die vier Himmelsrichtungen erstreckten. An ihrer Schnittstelle leuchtete ein rötliches Kreuz in einem strahlenden Lichtkreis. Das Kreuz und der Lichtkreis vergrößerten sich zunehmend. Dabei umgaben lauter kleine Kreise aus leuchtenden, schillernden Farben die Erscheinung, die alle ein Kreuz in der Mitte trugen.
Nach der Zerstörung des Klosters auf dem Rupertsberg 1632 durch schwedische Truppen übersiedelte der Konvent nach Eibingen. - Das Kloster Eibingen fiel 1802 der Säkularisierung anheim. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde dann eine Abtei St. Hildegard anstelle dessen gegründet, die bis heute besteht.


Aus: Ralf Oppermann, Der Widerschein der Herrlichkeit. Begleitbuch zum Kirchenjahr im Alten Ritus.
https://www.sarto.de/der-widerschein-der-herrlichkeit
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In der Prim, dem Morgengebet zwischen Laudes und Terz, wird das Martyrologium des folgenden Tages gelesen.

18. September

Zu Osimo im Pizenischen der heilige Priester und Bekenner Joseph von Cupertino aus dem Minoritenorden. Papst Clemens XIII. nahm ihn in die Zahl der Heiligen auf.
Zu Chalcis in Griechenland der Heimgang des heiligen Methodius. Er war zuerst Bischof von Olympus in
Lyzien, dann von Tyrus in Phönizien, hochangesehen wegen der Schönheit seiner Sprache und seiner Gelehrsamkeit. Nach dem Bericht des heiligen Hieronymus empfing er am Schluß der letzten Christenverfolgung die Martyrerkrone.
Im Gebiet von Vienne der heilige Blutzeuge Ferreolus. Er bekleidete das Amt eines Tribunen. Auf Befehl des gottlosen Statthalters Crispinus wurde er festgenommen, grausam geschlagen, in schwere Ketten gelegt und in einen finsteren Kerker geworfen. Doch durch Gottes Fügung lösten sich seine Fesseln und die Gefängnistüren taten sich auf. Er ging heraus, wurde aber von den Verfolgern wieder ergriffen und enthauptet. So empfing er die Palme des Martyriums.
Ferner die heiligen Blutzeuginnen Sophia und Irene.
Zu Mailand der heilige Eustorgius I., Bischof dieser Stadt. Seiner gedenkt rühmend der heilige Ambrosius. Zu Gortyna auf Kreta der heilige Bischof und Bekenner Eumenius.

Ferner anderwärts eine große Anzahl anderer heiliger Blutzeugen und Bekenner sowie heiliger Jungfrauen. Dank sei Gott.


Aus: https://introibo.net/brevier.php
Das liturgische Kalenderblatt
Fest des hl. Joseph von Cupertino

18. September

Joseph Desa wurde am 17. Juni 1603 zu Copertino im süditalienischen Bistum Nardo geboren. Sein Vater Felice Desa war ein Zimmermann. Er starb noch vor Josephs Geburt. Der Vater hatte ein so gutes Herz, daß er einst es nicht ablehnen mochte, für andere, die sich Geld liehen, zu bürgen. Daher kam es, daß Felice Desa sich verschuldete. Als er starb, fand eine Pfändung im Hause statt, so daß seine Witwe Panara in den Stall ging, wo sie ihren Sohn Joseph gebar.

Als Achtjähriger erlebte der hl. Joseph von Copertino seine ersten Schauungen. Die Mitschüler nannten ihn „Bocca aperta“, offener Mund, weil er öfter in Ekstase geriet, so beispielsweise schon dann, wenn er nur geistliche Musik von der Orgel hörte. - Wegen einer geschwürigen Krankheit war Joseph von Copertino fünf Jahre bettlägerig, so daß er die Schule verlassen mußte. Die Mutter erzählte ihm viele Legenden der Heiligen, und der junge Joseph entwickelte eine Vorliebe für den hl. Franziskus. Von einem Einsiedler wurde der hl. Joseph von Copertino schließlich auf wunderbare Weise geheilt.

St. Joseph von Copertino übernahm als Jüngling verschiedene Gelegenheitsarbeiten, doch wollte er eigentlich ein Franziskaner werden. Als er aber mit siebzehn Jahren bei den Konventualen um Aufnahme bat, wurde er wegen seiner zu großen Unwissenheit abgelehnt, obwohl der Bruder seines Vaters, Francesco Desa, ein Pater des Ordens war.

Zwar fand der hl. Joseph von Copertino 1620 Aufnahme als Laienbruder bei den Kapuzinern in Martino bei Tarento, doch seine häufigen Ekstasen ließen ihn für die ihm in der Küche übertragene Arbeit untauglich erscheinen, so daß er bald wieder entlassen wurde. Danach hielt selbst die Mutter ihren Sohn für einen Taugenichts. Ein weiterer Oheim, ebenfalls Franziskanerpater, aber sorgte dafür, daß der hl. Joseph in den Dritten Orden der Franziskaner aufgenommen wurde. Dadurch wurde er zugleich der weltlichen Gerichtsbarkeit entzogen, so daß ihm nicht mehr die Haft wegen der von seinem Vater hinterlassenen Schulden drohte.

Ab 1621 lebte Joseph von Copertino im Franziskanerkloster La Grotella. Giandonato Caputo, ein Bruder der Mutter, der als Pater diesem Konvent angehörte, hatte sich für Josephs Aufnahme eingesetzt. Der Heilige durfte als Laienbruder des Dritten Ordens im Stall arbeiten. Joseph trug ein härenes Büßerhemd, und er fastete jedes Jahr sieben mal vierzig Tage, wobei er nur donnerstags und sonntags etwas aß. - Es zeigte sich bald, daß sein Gehorsam, seine Bußfertigkeit, seine Tugenden insgesamt überragend waren, so daß er 1625 für die Priesterweihe ausgewählt wurde. Allerdings fiel dem Heiligen das Lernen äußerst schwer. Nur durch glückliche Fügungen bestand er die Prüfungen. Am 18. März 1628, dem Quatember-Samstag in der Fastenzeit, wurde er zum Priester geweiht.

Immer häufiger geriet der hl. Joseph in Ekstase. Schon der Klang einer Kirchenglocke oder die bloße Nennung des Namens des Heilandes oder der Muttergottes ließen ihn in Verzückung geraten. Als am 4. Oktober 1630 eine Prozession zu Ehren des Ordensgründers stattfand, schwebte Joseph von Copertino vor aller Augen empor. - Er selbst war durch diese Levitation so verstört, daß er sich hinterher im Haus seiner Mutter verbarg.

Zahlreiche Wunder ereigneten sich, insbesondere Krankenheilungen. Doch auch eine Dürrezeit fand auf das fürbittende Gebet des Heiligen hin ihr Ende. Weil viele Schaulustige angezogen wurden, entfernte man den hl. Joseph von Copertino immer weitgehender aus der Öffentlichkeit. Nachdem ihm die Teilnahme an Prozessionen untersagt worden war, mußte er seine Messen in einer Privatkapelle zelebrieren. Er wurde vom gemeinsamen Chorgebet und den gemeinsamen Mahlzeiten ausgeschlossen. - Alles ertrug der Heilige in gottinniger Geduld.
Wohl aus Neid wurde der Heilige als Betrüger verdächtigt und bei der Inquisition angezeigt. 1638 wurde Joseph von Copertino in Neapel drei Mal verhört. Um ihn aus der Öffentlichkeit zu entfernen, versetzte der Orden ihn im Jahr darauf nach Assisi, wo er nicht predigen und keine Beichte hören durfte. In Assisi erlebte der Heilige eine Phase geistiger Trockenheit, während der sich die gewohnten Wunder und Verzückungen nicht ereigneten. Dadurch wurde jedoch der Glaube des Heiligen nicht etwa erschüttert, sondern im Gegenteil noch vertieft. - 1641 nahm man ihn endlich unter die Franziskaner-Konventualen auf.

Besucher aus ganz Europa zogen zu dem hl. Joseph von Copertino nach Assisi. Auch Herzog Johann Friedrich von Braunschweig-Lüneburg-Herzberg suchte ihn auf und empfing von ihm 1649 den Anstoß zur Konversion, da er während einer von dem Heiligen zelebrierten Messe eine von dessen Levitationen miterlebte.

Weil ständig eine große Menge von Menschen zu St. Joseph von Copertino reiste und sich zahlreiche Wunder ereigneten, wurde der Heilige von Papst Innozenz X. (1644 - 1655) 1653 zu den Kapuzinern nach Pietrarubbia gesandt. Doch nach wie vor suchten viele den hl. Joseph auf. - Es folgte der Aufenthalt im Kapuzinerkloster Fossombrone, wo Joseph von Copertino nur noch unter Ausschluß der Öffentlichkeit zelebrieren durfte. Der Heilige nahm alles geduldig an.

Nach dem Tode Innozenz’ X. wollte die Ordensleitung den hl. Joseph wieder nach Assisi versetzen, doch Papst Alexander VII. (1655 - 1667) entschied anders. Er schickte den Heiligen 1657 nach Osimo, wo ein Neffe von ihm Bischof war. Dort angekommen erhielt der Heilige ein Sprechverbot. Allein mit dem Bischof durfte er reden und mit Ärzten, wenn solche ihn aufsuchen sollten.

Im Jahre 1663 endete das irdische Leben des Heiligen. Ab dem 10. August litt er an einer fiebrigen Erkrankung. Zu Mariae Himmelfahrt ereignete sich die letzte Levitation, während er schon so schwach war, daß er nicht mehr vom Bett aufstehen konnte. Am 18. September 1663 starb der hl. Joseph von Copertino zu Osimo.

Am 18. September des Jahres 1962 starb Therese von Konnersreuth.
Therese Neumann wurde zu Konnersreuth als erstes von elf Kindern am späten Abend des 8. April 1898, einem Karfreitag, geboren. Am Ostersonntag empfing sie die Taufe. Ihr Vater war ein armer Schneider.

Am 18. April 1909, dem Weißen Sonntag jenes Jahres, schaute Resl beim Empfang der ersten hl. Kommunion anstelle der Hostie das Christkind.

Mit guten Noten wurde sie aus der Schule entlassen und begann danach, auf dem Hof eines Verwandten ihres Vaters Dienst zu tun. Resl wäre gern in einen Orden eingetreten und in die Mission gegangen, doch wegen des Kriegsausbruches 1914 mußte sie dies aufschieben.

Am 10. März 1918, dem Sonntag Laetare jenes Jahres, erlitt Therese Neumann durch Überanstrengung bei Löscharbeiten während des Brandes der Scheune eines Nachbarn eine Rückgratschädigung. Sie litt unter Schmerzen und konnte nicht mehr aufrecht gehen. Dazu kam die mangelnde Fahigkeit, Nahrung aufzunehmen. Während der Zeit ihres unsicheren Ganges erfolgten im Laufe des Jahres 1918 mehrere schlimme Stürze. Die Folge waren Sehstörungen und eine Bettlägerigkeit ab dem 22. Oktober 1918. Am 17. März 1919 erblindete sie vollständig, und ab Ende 1919 war sie taub.
Stets fügte sich Resl in Gottes Willen. Beständig betete sie auch um die Seligsprechung der Kleinen Therese. Auf der Rückseite eines Bildes, das der Vater aus dem Krieg mit heimgebracht hatte, stand nämlich ein Gebet um die Seligsprechung der Karmeliterin Therese von Lisieux. Im Jahr 1923, als es Therese Neumann besonders schlecht ging, wurde ihr von den Eltern eine Reliquie, eine Locke vom Haupt der Kleinen Therese, in einem Beutelchen umgebunden. Als Therese von Lisieux am 29. April 1923, dem Sonntag Cantate jenes Jahres, seliggesprochen wurde, endete schlagartig die Blindheit Resls. Am Sonntag Rogate 1925 aber, dem 17. Mai jenes Jahres, als Therese von Lisieux heiliggesprochen wurde, nahm plötzlich auch Resls Bettlägerigkeit ein Ende. Während ihres Rosenkranzgebetes hatte sie eine Licht-Vision, und anschließend erhob sie sich sogleich von ihrem Lager. Am 30. September jenes Jahres, dem Todestag der hl. Therese von Lisieux, konnte Resl nach einer erneuten Vision ohne fremde Hilfe gehen. Als sie am 13. November 1925 durch eine Blinddarmentzündung in höchste Lebensgefahr geriet, rief Resl die hl. Therese von Lisieux an. Wiederum schaute sie das Licht und war sogleich geheilt.

Während der Fastenzeit 1926 war Therese Neumann an einer Grippe schwer erkrankt und bettlägerig. In der Nacht zum Freitag nach Reminiscere schaute sie Christus im Garten Gethsemani und empfing die Seitenwunde des Heilands. An den folgenden Freitagen hatte sie weitere Schauungen. Seit dem Karfreitag trug sie die Stigmata an Händen und Füßen. - Von Weihnachten desselben Jahres an lebte Therese von Konnersreuth ohne Speise, nachdem sie bereits seit 1922 keine feste Nahrung mehr hatte aufnehmen können. Sie lebte fortan ausschließlich von der hl. Kommunion, die sie mit etwas Wasser zu sich nahm, um sie besser schlucken zu können. Vom September 1927 an fiel auch der Löffel Wasser weg. In demselben Jahr wurde ihre Nahrungslosigkeit bereits im Auftrage des Bischofs untersucht und geprüft.

Von 1926 an schaute Therese von Konnersreuth jeden Freitag die Passion und erlebte sie leidend und blutend mit. Zu Schauungen kam die Fähigkeit, manches auf übernatürliche Weise vorherzusehen und echte Reliquien zu erkennen. - Dabei lebte Therese von Konnersreuth still und bescheiden. Sie verrichtete Putzarbeiten und nähte. In ihrer freien Zeit besuchte sie die Kranken der Umgegend. Nachts las sie die ihr zugesandte Post. Sie schlief nie länger als zwei Stunden. Stets betete sie den Rosenkranz und verbrachte täglich eine Stunde vor dem Tabernakel.

Am Freitag, dem 14. September 1962, dem Fest der Kreuzerhöhung, hatte Therese von Konnersreuth ihre letzte Schauung. Sie erblickte den Kaiser Heraklius (610 - 641), der das Kreuz durch Jerusalem zum Kalvarienberg bei der Grabeskirche trug. - Seit Septem Dolorum, dem Vortag des 14. Sonntags nach Pfingsten jenes Jahres, litt Therese unter starken Herzschmerzen. Am 17. September, dem Tag der Stigmatisierung des hl. Franziskus, sagte sie vorher, daß sich ihr weiteres Ergehen am folgenden Tage entscheiden werde. Am Dienstag, dem 18. September 1962, kommunizierte Therese von Konnersreuth noch einmal. Dabei verlangte sie wegen ihres trockenen Mundes zum ersten Mal seit 1927 wieder nach etwas Wasser. Sogleich danach verstarb sie.


Aus: Ralf Oppermann, Der Widerschein der Herrlichkeit. Begleitbuch zum Kirchenjahr im Alten Ritus.
https://www.sarto.de/der-widerschein-der-herrlichkeit
Das Martyrologium ist Teil des Stundengebets der Kirche.
In der Prim, dem Morgengebet zwischen Laudes und Terz, wird das Martyrologium des folgenden Tages gelesen.

19. September

Zu Puzzuoli in Kampanien als heilige Blutzeugen Januarius, Bischof von Benevent, sein Diakon Festus und der Lektor Desiderius; ferner Sosius, Diakon der Kirche von Misenum, Proculus, Diakon in Puzzuoli, Eutychius und Acutius. Sie alle wurden unter dem Herrscher Diokletian eingekerkert und enthauptet. Der Leib des heiligen Januarius wurde nach Neapel gebracht und dort in der Kirche ehrenvoll beigesetzt. Dort wird auch noch in einem Glasgefäß das Blut des hochseligen Martyrers aufbewahrt. Sobald es in die Nähe seines Hauptes gebracht wird, sieht man, wie es flüssig wird und aufschäumt, als ob es noch frisch wäre. In Palästina als heilige Blutzeugen die Bischöfe Peleus, Nilus und Elias aus Ägypten. Sie wurden mit vielen Klerikern zur Zeit der diokletianischen Verfolgung um Christi willen verbrannt.
Zu Nocera der Heimgang der heiligen Blutzeugen Felix und Constantia, die unter Nero litten.
Am gleichen Tage die heiligen Blutzeugen Trophimus, Sabbatius und Dorymedon, unter Kaiser Probus. Sabbatius wurde zu Antiochien auf Befehl des Statthalters Atticus so lange mit Geißeln geschlagen, bis er den Geist aufgab. Trophimus wurde nach Synnada in Phrygien zum Statthalter Perennius gesandt. Dort wurde er nach vielen Peinigungen zusammen mit dem Senator Dorymedon enthauptet und erlitt so das Martyrium.
Zu Eleutheropolis in Palästina die heilige Jungfrau und Martyrerin Susanna. Sie war die Tochter des Götzenpriesters Arthemius und der Jüdin Martha. Nach dem Tode ihrer Eltern bekehrte sie sich zum christlichen Glauben. Deswegen wurde sie vom Statthalter Alexander nach mannigfacher Folterung in den Kerker geworfen. Dort ging sie betend zum himmlischen Bräutigam ein.
Zu Cordoba in Spanien die heilige Jungfrau und Blutzeugin Pomposa. Sie wurde in der Arabischen Verfolgung wegen ihres unerschrockenen Bekenntnisses zu Christus mit dem Schwert enthauptet und erlangte so die Palme.
Zu Canterbury der heilige Bischof Theodorus. Vom seligen Papst Vitalianus nach England gesandt, glänzte er durch Gelehrsamkeit und Heiligkeit.
Zu Tours in Frankreich der heilige Bischof Eustochius, ein Mann hoher Tugenden.
Im Gebiet von Langres der heilige Priester und Bekenner Sequanus.
Zu Barcelona in Spanien die selige Jungfrau Maria von Cervellione aus dem Merzedarierorden. Weil sie auf Bittgebete bereitwillig Hilfe gewährt, wird sie vom Volk Maria von der Hilfe genannt.
Zu Drouelle in der Diözese Rodez in Frankreich die heilige Jungfrau Maria Wilhelma Emilia de Rodat. Sie ist die Stifterin der Schwesternkongregation von der heiligen Familie und weihte alle ihre Kräfte dem Unterricht der weiblichen Jugend und dem Beistand der Armen. Papst Pius XII. Nahm sie in die Schar der heiligen Jungfrauen auf.

Ferner anderwärts eine große Anzahl anderer heiliger Blutzeugen und Bekenner sowie heiliger Jungfrauen. Dank sei Gott.


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Das liturgische Kalenderblatt
Fest des hl. Januarius

19. September

Der hl. Januarius wird um 300 Bischof von Neapel gewesen sein. Er stammte entweder aus Neapel oder Benevent. - Während der diokletianischen Verfolgung wurde St. Januarius auf Anordnung des Statthalters von Campanien zusammen mit sechs Gefährten an einem Ad Sulphuratoriam, Bei den Schwefelquellen, genannten Orte nahe Puteoli hingerichtet. Die Gefährten des heiligen Bischofs waren sein Diakon Festus und sein Lektor Desiderius, der Diakon Sosius aus Misenum sowie der Diakon Proculus und die Laien Eutyches und Acutius aus Puteoli.

Der Diakon Sosius war als erster festgenommen worden und hatte das Götzenopfer verweigert. Daraufhin wurde er mißhandelt und zu Puteoli in den Kerker geworfen. Dort besuchten ihn Proculus, Eutyches und Acutius, mit denen der Statthalter Dracontius in derselben Weise verfuhr wie zuvor mit Sosius. Zu diesem kam auch öfter sein Freund, der Bischof Januarius, um ihn zu trösten.

Timotheus löste Dracontius als Statthalter Campaniens ab. Er ließ Januarius festnehmen und ebenfalls einkerkern. Über die grausame Behandlung ihres Bischofs beklagten sich der Diakon Festus und der Lektor Desiderius bei Timotheus. So wurden sie den Gefangenen hinzugefügt und schließlich alle sieben zum Tode durch Enthauptung verurteilt.

Sosius, Proculus, Eutyches und Acutius wurden danach in ihren Herkunftsorten Misenum und Puteoli beigesetzt. Der Leichnam des hl. Januarius kam nach Neapel, die sterblichen Überreste der hll. Festus und Desiderius aber überführte man nach Benevent.

Zu den Reliquien des hl. Januarius in Neapel gehören Blutampullen, deren Inhalt sich alljährlich während der Feste des Heiligen dadurch verflüssigt, daß sie seinem Haupte angenähert werden. An jenen Tagen befinden sie sich nämlich zusammen mit dem Schädel auf demselben Altar. - Diese Feste werden begangen am ersten Sonntag im Mai zur Erinnerung an die Übertragung der Reliquien nach Neapel, am 19. September und zur Erinnerung an die Bewahrung vor dem Ausbruch des Vesuvs 1631 am 16. Dezember.

Prozessionen mit den Reliquien des hl. Januarius bewahrten Neapel mehrmals vor Verwüstungen durch Ausbrüche des Vulkans Vesuv, der im Jahre 79 Pompeji vernichtete. - Das Ausbleiben des Blutwunders kündigt regelmäßig bevorstehendes Unheil an.

Zu La Salette erschien 1846 die allerseligste Jungfrau vor zwei Kühe hütenden Kindern, Melanie Calvat und Maximin Girand, damals fünfzehn und elf Jahre alt. Die Erscheinung geschah am 19. September 1846, dem Vortag des 16. Sonntags nach Pfingsten, gegen drei Uhr nachmittags. Sie wurde kirchlich anerkannt vom Bischof Grenobles am 19. September 1851. - Der heilige Pfarrer von Ars stand dieser Marienerscheinung von 1850 bis 1858 nach anfänglicher Bejahung ablehnend gegenüber wegen eines mißverständlichen Gespräches mit Maximin Girand. Doch noch vor seinem Tode im Jahr 1859 revidierte er sein Urteil über La Salette.

Den beiden Kindern teilte die weinende Gottesmutter zu La Salette eine Botschaft mit, die sogleich bekannt werden sollte: Wegen der Mißachtung der ersten drei der göttlichen Gebote drohten der ganzen Gegend Mißernten und Hungersnot. Für den Fall einer Bekehrung der Menschen wurde ihnen erneutes Wohlergehen verheißen. - Diese Botschaft löste sogleich eine Wallfahrtsbewegung größten Ausmaßes aus.

Neben dieser Botschaft wurde jedem der beiden Kinder noch ein Geheimnis anvertraut. Sie wurden 1851 von Melanie und Maximin niedergeschrieben und an den sel. Pius IX. (1846 - 1878) gesandt. Das Geheimnis Maximins war allein für den Papst bestimmt; es ist nie bekannt geworden. Dasjenige Melanies, die sog. Große Botschaft, durfte von der Seherin gemäß der Weisung Mariens von 1858 an bekannt gemacht werden. 1879 wurde die im Jahr zuvor erfolgte Niederschrift mit bischöflicher Erlaubnis gedruckt. - Später wurde die Veröffentlichung der Großen Botschaft zeitweilig, aber nicht dauernd, verboten.
Die Große Botschaft offenbart den bereits eingetretenen, geistlichen Niedergang des Priestertums, der ein göttliches Strafgericht herausfordert. - Das Unheil von Entzweiungen in Familien, Völkern und deren Obrigkeit zieht herauf. Fünfunddreißig Jahre lang andauernde Strafgerichte werden der Menschheit vorhergesagt.

Für das Jahr 1864 heißt es, daß dann der Teufel mit einer großen Menge seiner Dämonen losgelassen wird. Danach folgt die allmähliche Auslöschung des katholischen Glaubens und der geistliche Niedergang der Orden. Der Papst hat große Leiden zu ertragen, die Kirche wird eine schreckliche Krise durchleiden. Alle kirchliche sowie weltliche Obrigkeit und jegliche Ordnung verfällt. Die Regierungen fördern Atheismus, Aberglauben und Laster.

Im Jahre 1865 soll der Gräuel an hl. Stätte zu sehen sein. Aufruhr tobt in verschiedenen Ländern des Abendlandes, der in einen allgemeinen Krieg mündet. Nach seinem Ende blüht in einer Friedenszeit die Kirche, der sich auch die weltliche Obrigkeit wieder fügt, noch einmal auf, doch werden fünfundzwanzig Jahre des Wohlstands dazu führen, daß man Sünde nicht mehr ernstnimmt. Überall sucht man nach Vergnügungen, und die Sünde breitet sich aus. Dann beginnen Kriege, die dem Kommen des Antichrists vorhergehen. Dieser tritt als Sieger auf, während sich die natürliche Umwelt des Menschen verändert. Rom verliert den Glauben und wird zum Sitz des Antichrists. Die Apostel der letzten Zeiten werden aufgerufen, die Welt mit dem Licht der Heilsbotschaft zu erfüllen, während die Kirche verfinstert ist. Enoch und Elias predigen. Sie verurteilen die Irrtümer des Antichrists. Kriege und Seuchen verheeren die Erde. Das heidnisch gewordene Rom geht unter. Dann bricht das Ende herein. Die gesamte Unterwelt will zum Himmel aufsteigen, doch St. Michael siegt über den Teufel, der zusammen mit den Seinen in die Hölle fährt. Die Erde aber wird von Wasser und Feuer gereinigt.

Diese Weissagung ist gewiß nicht so zu verstehen, als müsse eine Ankündigung nach der andern in Erfüllung gehen, sondern es mögen sich durchaus mehrere in der Wirklichkeit überlagern. Manches mag den Menschen auch erspart bleiben, weil zahlreiche opferbereite Seelen Sühne geleistet haben. - Gemäß den Geheimnissen, die Maria in Fatima mitteilte, scheint es so zu sein, daß wir uns in der Phase der schrecklichen Krise der Kirche befinden, nachdem der katholische Glaube bis dahin unvorstellbare Einbußen erlitten hat.


Aus: Ralf Oppermann, Der Widerschein der Herrlichkeit. Begleitbuch zum Kirchenjahr im Alten Ritus.
https://www.sarto.de/der-widerschein-der-herrlichkeit
Das Martyrologium ist Teil des Stundengebets der Kirche.
In der Prim, dem Morgengebet zwischen Laudes und Terz, wird das Martyrologium des folgenden Tages gelesen.

20. September

Zu Rom das Leiden der heiligen Blutzeugen Eustachius und Theopistes, seiner Gattin sowie ihrer beiden Söhne Agapitus und Theopistus. Unter Kaiser Hadrian vor die Bestien geworfen, blieben sie mit Gottes Hilfe unversehrt. Zuletzt schloß man sie in einen glühend gemachten ehernen Stier ein. So beschlossen sie das Martyrium.
Zu Cyzicus in der Propontis der Heimgang der heiligen Blutzeugen Fausta, einer Jungfrau, und Evilasius, unter Kaiser Maximianus. Evilasius war erst Götzenpriester und ließ Fausta zum Hohne kahl scheren, aufhängen und foltern. Als man sie mitten entzweischneiden wollte, konnten ihr die Henkersknechte nichts anhaben. Da staunte Evilastius und glaubte an Christus. Nun wurde auch er auf Befehl des Kaisers heftig gefoltert. Indessen durchbohrte man Fausta das Haupt, trieb ihr überall Nägel in den Leib und legte sie auf eine glühende Pfanne. Schließlich durfte sie auf eine himmlische Stimme hin zusammen mit Evilasius zum Herrn eingehen.
In Phrygien die heiligen Blutzeugen Dionysius und Privatus.
Ferner der heilige Blutzeuge Priscus, der mit Dolchstichen durchbohrt und enthauptet wurde.
Zu Perge in Pamphylien als heilige Blutzeugen Theodorus, seine Mutter Philippa und ihre Gefährten, unter Kaiser Antoninus.
Zu Karthago die heilige Jungfrau und Blutzeugin Candida. Sie empfing, am ganzen Körper mit Wunden bedeckt, unter Kaiser Maximianus die Martyrerkrone.
Zu Mailand der heilige Bischof und Bekenner Clicerius.
Zu Rom die Übertragung des Leibes des heiligen Papstes und Bekenners Agapitus I. Von Konstantinopel, wo er am 22. April im Herrn entschlafen war, wurde er nach Rom gebracht.

Ferner anderwärts eine große Anzahl anderer heiliger Blutzeugen und Bekenner sowie heiliger Jungfrauen. Dank sei Gott.


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Zur Info: Neue Videos erscheinen erst wieder Anfang Oktober.
(Bildquelle: Netzfund -- sehr beruhigendes Motiv!)