Feldzug Blog
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Die neue YouGov Umfrage sieht die AfD inzwischen bei 17%. Es zeigt sich mal wieder, ein vor allem thematisches Muster, wie schon bei anderen Hochs rechtskonservativer Parteien.

Asyl und Migration werden zu den wichtigsten Themen/Problemen in der Bevölkerung.

In diesem Thema ist die AfD am klarsten profiliert & gegenüber der Konkurrenz abgegrenzt. Das ist ihre Mobilisierungsbatterie, d auch hier offensichtlich zum tragen kommt. Wir haben dazu vor wenigen Tagen die Muster und Modelle dazu genau analysiert.

Der Nativismus ist der zentrale Faktor im Einstellungsprofil für rechte Wahlmotivationen.

Umso stärker ein Wähler kritisch gegenüber der Migrationspolitik eingestellt ist, umso stärker neigt er zur AfD oder einer anderen rechten Partei. Dieser Effekt sticht auch alle sozioökonomischen Faktoren aus.
Die Analyse zu der Berlin-Wahl ist eigentlich gar nicht so schwer. Dort wo die CDU sich als alternatives Protestangebot zur AfD aufstellt und auf den blauen Markenkern der Migrationskritik zugreift, kann sie mit einer realistischen Machtperspektive die AfD neutralisieren oder zumindest klein halten.

Die AfD kann hier natürlich ihre Migrationskritik noch weiter verschärfen und zuspitzen, nur glaube ich eben auch nicht, dass die CDU als die "härtere" Anti-Migrationspartei wahrgenommen wurde. Das Zielsystem der Protestwähler war jedoch klar auf die Abwahl von Rot-Rot-Grün fokussiert. Und das taktisch - für den Normalwähler - einleuchtende Mittel dazu war die Wahl der CDU.

https://sezession.de/67094/faktenlage-21-wahlanalyse-berlin-2023
Wer wählt rechts - und warum?

Unter diesem Vortragstitel referierte ich auf der letzten Winterakademie des Instituts für Staatspolitik, insbesondere über die Geschichte des rechten Wählerpotentials und die sozialen Vorbedingungen des AfD-Aufstiegs. Dabei präsentiere ich den Stand der wichtigsten Forschungsperspektiven auf das rechte Wahlverhalten und gebe einen Überblick zu den Gewissheiten als auch Mythen über die Wähler rechter Parteien.

https://www.youtube.com/watch?v=CAZQIQvyBZ4&t=685s
Die wichtigsten Aussagen und kleinere Ergänzungen können auch im dazugehörigen Beitrag der neuen Sezessionsausgabe nachgelesen werden.

Hier bestellen: https://sezession.de/bestellen
https://sezession.de/67253/faktenlage-22-liste-wagenknecht

Was können wir von einer Liste Wagenknecht im Hinblick auf Wählerpotentiale und die Gefahr von Abwanderungstendenzen aus dem AfD-Lager erwarten?

Ich denke Wagenknecht unterliegt grundsätzlich einem gewissen Kalkulationsfehler. Ihr Wählerpotential wird deutlich überschätzt. Enttäuschte Linksparteiwähler (und gerade jene versuchte Wagenknecht die letzten Jahre mit ihrem populistischen Stil anzusprechen) wandern nicht zur AfD, sondern hauptsächlich in das Lager der linken Mitte (Grüne und SPD) oder werden Nichtwähler - Zur AfD trennt sie jedoch noch einiges.

Was die Attraktivität Wagenknechts innerhalb der AfD-Wählerschaft anbetrifft, so sollte man berücksichtigen, dass in den Potentialanalysen nur hypothetische Zweitwahlpräferenzen abgefragt werden. Aber keine konkreten Wahlabsichten. Die AfD muss meiner Meinung nach nicht übermäßig beunruhigt sein, sollte aber auch darauf achten, dass sie ihre thematische Flanke Soziale Gerechtigkeit und Migrationskritik nicht angreifbar macht und konsistent hält.
In den letzten Jahren haben sich über unser Projekt einige Studienauswertungen, Analysen, Texte und Daten gesammelt. Viele davon sind nun als komprimierte Zusammenfassung in die neue IfS Studie "Wer wählt rechts - und warum?" geflossen.

Die Studie beginnt mit einer Übersicht zu den Bedingungen und Hintergründen von Wahlerfolgen rechter und konservativer Parteien nach 1945. Wer waren die damaligen Wähler? Und über welche Einstellungsprofile und sozialen Klassenlagen verteilten sie sich?

Im Hauptteil geben wir schließlich einen Überblick zur wissenschaftlichen Studienlage und Literatur der AfD-Wählerschaft, mit der das über Jahrzehnte latente rechte Wählerpotential nicht nur aktiviert, sondern auch deutlich erweitert wurde.

Die Studien kann hier für 9€ bestellt werden.

https://antaios.de/buecher-anderer-verlage/aus-dem-aktuellen-prospekt/175948/wer-waehlt-rechts-und-warum
Forwarded from Freilich Magazin
💬 Stadt-Land-Differenz: Urbanität als metapolitische Machtressource

„Fläche und Land sind nicht synonym mit politischen Mehrheiten. Eine banale Erkenntnis, die aber aufzeigt, dass sich die Machtkonfigurationen innerhalb der westlichen Parteisysteme immer stärker anhand der demographischen Verhältnisbeziehungen zwischen Stadt und Land ausrichten.“

Ein Kommentar von Daniel Fiß.

▶️ Weiterlesen: https://www.freilich-magazin.com/politik/urbanitaet-als-metapolitische-machtressource
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Forwarded from 📢 Heimatkurier
❗️VS-Beobachtung von Junge Alternative & Co - Im Gespräch mit Daniel Fiß

Die Junge Alternative wird seit einigen Tagen hochoffiziell vom Verfassungsschutz beobachtet. Der Grund? Ihr vermeintlich "rechtsextremes" Volksverständnis. Daniel Fiß, ehemaliger Obmann der Identitären Bewegung Deutschland, kennt diese Argumentation nur zu gut: Er selbst hat deshalb über fünf Jahre lang gegen den VS prozessiert und dabei wichtige Erkenntnisse gewonnen. Wir haben mit ihm über die fragwürdige Rolle der Schlapphüte, die Notwendigkeit des juristischen Widerstandes sowie die angesichts dessen drängende theoretisch-weltanschauliche Aufgabe des rechten Lagers gesprochen.

▶️ Weiterlesen: https://www.heimat-kurier.at/2023/05/01/vs-beobachtung-von-junge-alternative-co-im-gespraech-mit-daniel-fiss/

⚠️ TEILEN UND FOLGEN: t.me/heimatkurier
Interessante Daten von Forsa zu den konkreten Wanderungsbewegungen der AfD-Wählerschaft. 2017 waren die Zuwächse aus Union und Nichtwählern noch am massivsten. Sie sind immer noch auf hohem Niveau, aber stärkste Dynamik bei SPD und FDP. Unzufriedenseffekt mit der Ampel schlägt hier voll durch, da diese beiden Wählerschaften im Gegensatz zu den Grünen noch am unideologischsten sein dürften.
🔴 Analyse zu den Wahlen in Bayern und Hessen

🎙Im heutigen "Info-DIREKT Live-Podcast" werfen wir einen Blick auf die beiden Landtagswahlen in Deutschland. Unseren Fokus legen wir dabei auf die AfD.

👤 Zu Gast: Daniel Fiß
Fiß beobachtet seit Jahren die AfD anhand zahlreicher Zahlen, Daten und Fakten sehr genau. Seine Analysen veröffentlicht er u.a. bei Sezession und auf seinem eigenen Blog: https://feldzug.net

🗣 Am Ende der Sendung können Zuhörer auf Telegram wieder live Fragen stellen.

Los geht's heute bereits um 20:30 Uhr auf YouTube und Telegram!

Sei dabei und lade auch deine Freunde ein! 💪
Forwarded from Freilich Magazin
💬 Politikberater Daniel Fiß zur möglichen Großen Koalition: „Ein plausibler Weg“

Im Interview mit FREILICH äußert sich Daniel Fiß zu den Gerüchten über eine mögliche Große Koalition und erklärt, wer von einer solchen Entwicklung profitieren könnte.

▶️ Weiterlesen: https://www.freilich-magazin.com/politik/politikberater-daniel-fiss-zur-moeglichen-grossen-koalition-ein-plausibler-weg
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Kurz ein paar lose Gedanken und Hypothesen nach der Vorstellung des "Bündnis Sarah Wagenknecht":

1.) Nach dem langen Geraune und vielen kleineren PR-Aktionen wartete man nun gespannt auf die programmatischen Leitlinien des Wagenknecht Bündnis. Das Ergebnis ist dann tatsächlich langweiliger als gedacht. Keine wirklich "polarisierende" Forderung und nur inhaltliche Allgemeinplätze. Ein bisschen sozialdemokratische Nostalgie aus den 90er Jahren.

Sowohl auf der Webseite, in den FAQs als auch in der PK wurde das derzeit WICHTIGSTE gesellschaftliche Thema der Migration vollständig ausgespart. Kein polarisierender Aufschlag zu einer linken Migrationskritik. Stattdessen auf der Webseite und im Video sogar das klassische Multikulti Stockbilder-Material. Dabei ist die Migrationsfrage eigentlich aktuell der schärfste sozialpolitische Sprengstoff.

Das Russland-Thema ist im öffentlichen Bewusstsein kaum mehr präsent und der Nahost-Konflikt vermutlich auch ein zu heißes Eisen was sich Wagenknecht nicht traut anzupacken.

2. Wagenknecht und Co sehen die Linkspartei nicht als Konkurrenten (so auch explizit in der PK erwähnt). Sie sind zwar aus der Partei ausgetreten, wollen aber bis Anfang nächsten Jahres in der Bundestagsfraktion bleiben. Man sieht aber auch am Programm, dass es da kaum eigene ideenpolitische Akzente gibt. Das Bündnis sieht sich selbst als Korrektiv zur Linken. Man will eigentlich die Linkspartei sein, nur ohne Wokeismus, Cancel-Culture und ein bisschen weniger Einwanderung.

3. Die Partei will laut Vorstandsmitglied Leye auf ein "kontrolliertes Wachstum" setzen. Sie grenzen sich gegen "Karrieristen", "Glücksritter" und "Personen mit polarisierenden Ansichten" ab. Voraussichtlich also eine eher restriktive Mitgliederpolitik. Wie man dann aber die strukturelle Grundbasis schaffen will, steht in den Sternen. Wagenknecht selbst meinte, dass auch der Name "Bündnis Sarah Wagenknecht" nur eine Übergangslösung sein soll, um über die Popularität ihrer Person das Projekt in der Startphase bekannter zu machen. Das mag taktisch für den Moment klug sein, aber sowie die kommende Partei nicht mehr mit Wagenknecht verbunden wird, wird das Projekt nach den Gesetzen der Aufmerksamkeitsökonomie gnadenlos pulverisiert werden.

4. Leye betonte mehrfach die Gefahr des "rechten Randes" und der AfD. Von träumerischen Illusionen einer Koalition in unserem Lager, sollte man sich hier erstmal ganz schnell verabschieden. Das woran Wagenknecht und Co wenn überhaupt als letztes denken werden, ist eine Allianz mit der AfD. Man fokussiert sich zunächst auf das eigene enttäuschte Milieuspektrum (bspw. Linke-Wähler die zu Nichtwählern geworden sind).

5. Der gesamte "Pitch" des Projekts ist kommunikativ eher schwach ausgefallen. Die Webseite ist optisch solide aber kein Kracher. Das Werbevideo ist eine Aneinanderreihung von eingekauften Stock-Material mit schlechter Aussteuerung des "Sprecher-Hintergrundmusik" Verhältnisses. Keine Dynamik, kein Pep, keine Aufbruchsstimmung.

So ähnlich war dann auch die Pressekonferenz. Einschläfernde Monotonie der verschiedenen Sprecher und viel rhetorische Zurückhaltung.

Fazit: Die AfD sollte Wagenknecht nicht unterschätzen, muss sich aber nach diesem Auftritt nach meiner Meinung auch nicht übermäßig fürchten. Die Potentiale für eine Wagenknecht-Partei bleiben vorerst Luftschlösser. Sollte es programmatisch als auch kommunikativ bei dieser heute präsentierten Performance bleiben, sehe ich nicht einmal mehr eine längere Zukunftsperspektive für dieses Projekt.
Forwarded from 📢 Heimatkurier
❗️ Folge #12 - Europa rückt nach rechts | mit Daniel Fiß

In der zwölften Folge unseres Podcasts unterhält sich Heimatkurier-Chefredakteur Philipp Huemer mit dem Politanalysten Daniel Fiß über die Ergebnisse der vergangenen EU-Wahl, das Erwachen der europäischen Jugend, die turbulente Situation in Frankreich sowie mögliche Bündnissysteme auf europäischer Ebene.

Welche Rückschlüsse lassen sich aus dem Ergebnis für die Situation der AfD in Deutschland ziehen? Warum war die FPÖ in Österreich diesmal nicht die stärkste Kraft bei den Jungwählern? Was bedeuten die ausgerufenen Neuwahlen in Frankreich? Und welche Rolle werden Meloni, Le Pen und Orbán künftig auf europäischer Ebene spielen? Das und vieles mehr wird ausführlich besprochen - reinhören lohnt sich!

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