Das Kriegstagebuch
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Hier werden euch Kriegstagebücher und Neuerscheinungen vorgestellt. Zusätzlich erhaltet ihr Informationen über Zeitzeugen und Ritterkreuzträger und deren Geschichten. Aber auch Kriegsschauplätze und Soldatenfriedhöfe werde thematisiert.
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Ein Panzerknacker im Endkampf von Berlin

Kurt H. - Mein unsichtbarer Beschützer

Ich trug die weißen Spiegel

Bei den Kämpfen in Ostpreußen wurde er zweimal verwundet und trug u.a ein Panzervernichtungsabzeichen an seiner Uniform. Im Endkampf um Berlin, den er besonders eindrucksvoll und präzise schildert, wurde er noch einmal verwundet. Auch im Chaos des Zusammenbruchs, der für ihn gleichzeitig die Chance zu einem Neuanfang bietet, fühlt er eine schützende Hand über sich.

72 Seiten, mit etlichen Bildern und Dokumenten, Softcover

15,00 EUR

Bestellung an: traditionsbuchreihe2013@googlemail.com
Ein bisher ungeklärtes Schicksal geklärt?
Bei unseren Recherchen zu den Kämpfen in der Lausitz, stießen wir auch auf einen Soldaten der Flakartillerie, dessen Todesdaten etwas verwirrend wirken.
Ritterkreuzträger Oberst Georg Tyroller (1897-1945), vermisst bei Cottbus seit 27.04.1945.
Man muss dazu sagen, die Kämpfe endeten hier soweit am 22.04.45, der Ausbruch aus dem Kessel bei Neupetershain.
Er ist, neben Obergefreiter Heinrich Maurer, der einzig vermisste Ritterkreuzträger der hier eingesetzten oder durchziehenden Einheiten. (Zu Maurer später mehr).

Wir stießen vor ein paar Wochen auf einen Bericht eines Mannes aus Radensdorf, der damals als Zeitzeuge den Ausbruch am 22.04.45 indirekt miterlebt hatte, ebenso die Zeit danach.
(Radensdorf liegt direkt an der Ausbruchstelle im Kessel von Kausche und Ressen)

Bericht...
Am Gutshaus von Radensdorf wurde ein Ritterkreuzträger und fünf Soldaten erschossen und später dort begraben [laut Aussage eines Zeitzeugen wurde diese später wieder ausgebettet und auf den Radensdorfer Friedhof gebracht)
Leider konnte man seinen Namen nicht mehr feststellen, da die russischen Soldaten strengstens darauf achteten, dass alle Papiere, die die Soldaten bei sich trugen, vernichtet wurden.
Wer dennoch versuchte, Papiere oder Erkennungsmarken an sich zu nehmen, spielte mit seinem Leben!

An die Umstände bei der Bergung der Gefallenen erinnert sich ein Radensdorfer:
„[...] An einem Tag wurden die Männer von den Russen aus den Wohnungen geholt und mußten mit Schippen und Spaten hinter dem Gutshof erscheinen [Von den Russen hingeführt - wir dachten wir werden erschossen].
Dort stand ein deutscher Schützenpanzerwagen. Drin lagen 5 tote Soldaten und ein Offizier [Ritterkreuzträger].
Wir mußten den SPW von den Toten beräumen, diese begraben (an Ort und Stelle) und den SPW reinigen. Erkennungsmarken und andere Dinge der Toten durften wir nicht an uns nehmen (wurde von den Russen verbrannt).
Das Aufstellen eines Holzkreuzes auf dem Grab wurde uns verboten.

Durch einen weiteren Zufall fand ich in einer Fachzeitschrift "Das Ritterkreuz" einen weiteren Zeitzeugenbericht über diesen Tag, geschrieben von einem Offizier unter Georg Tyroller. Er schrieb ähnliche Fakten, auch das Tyroller in einen SPW stieg beim Ausbruch.
Er schrieb diesen Bericht Jahre später, was möglicherweise die falsche Datierung erklärt! Denn er schrieb vom 27.04.45. Doch zu dieser Zeit war Alles schon tagelang vorbei.
Tyroller war seit Februar 45 Kommandeur des Flakregiment 107, welches in Cottbus lag und in den Raum Spremberg verlegt wurde.
Uns liegen weitere Zeitzeugenberichte von Angehörigen des Flakregiment 107 vor. Ebenso sind Erkennungsmarken des Regiment bei Bergungen gefunden worden. Somit ist klar belegbar, das das Regiment, samt Kommandeur, beim Ausbruch beteiligt war.
Die Stelle, wo der SPW stand, befand sich schon außerhalb des Ringes um den Kessel, wir haben diese Stelle mehrmals besucht und ausgewertet.
Wahrscheinlich war er auf dem Weg zur 21. Panzerdivision, welche 2Kilometer(!) weiter vorbei gezogen ist, Richtung Halbe.

Fazit...
Wenn wir alle bekannten Fakten zusammen rechnen, kommen wir zu 99,9% zum Ergebnis...
Es handelt sich um Oberst Georg Tyroller, das Todesdatum ist somit der 22.04.45!
- Einzig vermisste Ritterkreuzträger in der Region
- Flakregiment 107 war beteiligt
- Zeitzeugenberichte, speziell Thema SPW

Er ruht somit als Unbekannter auf der Kriegsgräberstätte in Radensdorf, anbei ein Foto von Weihnachten 2024.

Die Zeitzeugenberichte sind im Buch "Spurensuche im Spremberger Kessel" veröffentlicht worden, aus dem wir öfters Material nutzen werden.
Zu Heinrich Maurer, den wir oben erwähnten, erfolgt ein separater Bericht.
Ein Scharfschützenzug der Division HG" in Kubschütz bei Bautzen.
Heute vor 80 Jahren begann die Schlacht um Bautzen, in der 50.000 Deutsche Soldaten gegen 90.000 russische und polnische Soldaten kämpften.
Zum 80. Todestag

Der einzige Generalfeldmarschall, der bei seinen Soldaten beigesetzt wurde...
Walter Model (1891-1945) aus Genthin, für ihn gab es nur Sieg oder den Tod.

Die Vernichtung seiner Divisionen konnte praktisch nicht mehr verhindert werden, die Heeresgruppe B begann sich aufzulösen. Für Model gab es nur den Tod auf dem Schlachtfeld, da seiner Meinung nach eine derartige Niederlage eines deutschen Generalfeldmarschalls nicht würdig wäre. Model selbst hatte einmal gesagt: „Ein Feldmarschall geht nicht in Gefangenschaft, er hat, wie der Kapitän eines Schiffes, als letzter auf der Brücke stehend, mit seinem Schiff unterzugehen!“ Am 21. April 1945 setzte Walter Model unter einer Gruppe mächtiger Eichen in einem Waldstück zwischen Lintorf und Wedau, südlich von Duisburg seinem Leben mittels seiner Dienstwaffe ein Ende. Seine Generalstabsoffiziere, der Chef der Personalverwaltung Oberst Theodor Pilling, der Feindlageoffizier Oberstleutnant i. G. Roger Michael und der zuständige Stabsoffizier für die Heerestruppen Major i. G. Winrich Behr, begruben ihn an Ort und Stelle.
In Models persönlichen Unterlagen fand man einen Zettel mit den Anfangszeilen eines Gedichtes: „Als Sieger will ich kommen, sonst nicht…“
Zum heutigen 80. Jahrestag 🕯️

Neupetershain, auf den Spuren von...
Oberleutnant Wilhelm Geisberg (1919-1945) aus Unwürde/Oberlausitz vom Panzerregiment 1 der F-Begleit-Division

Seine Ritterkreuztat...
Am 26.03.1945 besetzten Oberleutnant Geisberg und seine 3./Pz.Rgt. FBD den wichtigen Hügel 305, gleich westlich von Paulinenhof. Die Aufklärung meldete eine feindliche Panzeransammlung von über 30 Fahrzeugen in der Gegend. Geisberg beschloss, aus eigener Initiative, die Kontrolle über den Hügel, trotz der ständigen feindlichen Panzerangriffe und Bombardierungen durch Artillerie/Flugzeuge, zu behalten.
Letztlich konnten sich Geisberg und seine Panzer bis zum 29.03.1945 behaupten. Alle feindlichen Panzerangriffe wurden abgewehrt und insgesamt 27 feindliche Panzer wurden während der Verteidigung des Hügels durch die Kompanie zerstört. Auf Oberleutnant Geisberg und seine Besatzung entfielen persönlich 6 Panzerabschüsse.
All dies wurde ohne eigene Panzerverluste erreicht.

Am 22.04.45 begann der Ausbruch aus dem Kessel von Kausche, Geisberg im Infanterieeinsatz.
Dort wurde er schwer verwundet, übergab seinem Fahrer noch Ritterkreuz und persönlich Gegenstände, bevor er letztmalig gesehen wurde. Somit galt Geisberg als vermisst seit 22.04.45.
Doch andere Soldaten müssen ihn mitgenommen haben, nach Alt-Döbern, ins "Café Böll".
Dort agierte eine einzige Krankenschwester, ohne Ärzte und Medikamente.
Doch Geisberg verstarb hier am 28.04 und wurde zuerst in Alt-Döbern beigesetzt, bevor er nach Halbe umgebettet wurde.
Berlin Anhalter Bahnhof
Aktuelle Bilder aus Halbe. Im Gedenken an unsere Gefallenen . . .