Huobi war schon immer bestrebt, führende Initiativen in ihrer Community-Interaktion zu unterstützen.
Am 26. Dezember kündigte Huobi an, dass es die Entwicklungen von Pi Network im Hinblick auf den bevorstehenden Mainnet-Start ständig überwachen wird.
Pi Network wurde von Dr. Nicolas Kokkalis und Dr. Chengdiao Fan gegründet, zwei Stanford-Doktoranden in Computertechnik und Sozialwissenschaften. Pi Nodes validieren Transaktionen in einem verteilten Ledger und vereinbaren die Reihenfolge, in der neue Transaktionen im Ledger aufgezeichnet werden.
Pi-Knoten verwenden ein auf dem Stellar-Konsensprotokoll (SCP) basierendes Verfahren.
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Leerverkäufer verzeichnen 2022 massiven Jahresgewinn
Leerverkäufer konnten in diesem Jahr massiv vom Einbruch an den Aktienmärkten profitieren. Es war der erste Gewinn seit 2018. Vor allem Wetten gegen Tesla zahlten sich aus.
Der deutliche Rückgang der US-Aktienkurse in diesem Jahr ist für eine Gruppe von Investoren ein Geschenk: Leerverkäufer können sich wohl zum ersten Mal seit 2018 auf einen Jahresgewinn freuen. Und der fällt nicht zu knapp aus: Daten der Analyse-Firma S3 Partners zufolge wird das Plus knapp 304 Milliarden Dollar betragen, etwa das Vierfache von 2018. Die Rendite liege bei gut 31 Prozent.
Die Jahre zuvor waren dagegen schwer für diese Händler, die auf fallende Kurse setzen. Allein 2021 verloren sie mehr als 142 Milliarden Dollar, unter anderem wegen Wetten gegen Meme-Aktien wie GameStop, die dann unerwartet in die Höhe schossen. Im Jahr zuvor war es die US-Notenbank Fed, die mit ihrer Zinssenkung als Reaktion auf die Coronavirus–Pandemie den Leerverkäufern das Leben schwer machte.
Die Situation für Leerverkäufe sei jahrelang "unmöglich" gewesen, klagt auch der Portfolio-Manager Moez Kassam von Anson Funds. In diesem Jahr habe dagegen "der Wind dem ganzen Markt ins Gesicht geblasen statt ihm Rückenwind zu geben". Tatsächlich dürfte der S&P-500-Index bis Silvester um etwa 19 Prozent im Minus liegen und damit den größten prozentualen Verlust seit 2008 erleiden. Es sind dabei besonders Technologie-lastige Unternehmen wie Tesla, Amazon, Meta und Apple, die den "short sellern" die Taschen füllen. Dazu kommen etwa das Biotech-Unternehmen Novavax - ein Kursminus von etwa 90 Prozent - und der E-Auto-Bauer Rivian, grob 80 Prozent schwächer.
Die größten Gewinne in absoluten Dollar-Beträgen haben jedoch Leerverkäufer bei dem E-Auto-Pionier Tesla erzielt, insgesamt 15 Milliarden Dollar. Die Aktie liegt im Jahresvergleich fast 70 Prozent im Minus. Der Portfolio-Manager Mark Spiegel von Stanphyl Capital wettet seit 2014 gegen den Konzern von Elon Musk - "durchgehend, mit verschiedenen Summen". Seitdem ist die Aktie zwar insgesamt über 1250 Prozent im Plus. In diesem Jahr verhalf Tesla dem Fonds allerdings zu einer Rendite von etwa 60 Prozent. Auf der Aktie haben unter anderem umfangreiche Verkäufe von Musk gelastet. Einige Investoren spekulieren zudem, dass die Übernahme von Twitter den Milliardär abgelenkt haben könnte.
Einige Händler erwarten allerdings ein weiter schwieriges Umfeld für Leerverkäufer. Konjunkturdaten und Zins-Entscheidungen der Fed haben demnach dazu geführt, dass Aktien sich jetzt oft im Gleichschritt bewegen. Dies mache es schwieriger, einzelne Titel als Ziele für Leerverkäufe herauszupicken. "Es ist ein sehr schwieriges Umfeld wegen der hohen Korrelation" bei Aktien, sagt etwa Venu Krishna von Barclays.
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Leerverkäufer konnten in diesem Jahr massiv vom Einbruch an den Aktienmärkten profitieren. Es war der erste Gewinn seit 2018. Vor allem Wetten gegen Tesla zahlten sich aus.
Der deutliche Rückgang der US-Aktienkurse in diesem Jahr ist für eine Gruppe von Investoren ein Geschenk: Leerverkäufer können sich wohl zum ersten Mal seit 2018 auf einen Jahresgewinn freuen. Und der fällt nicht zu knapp aus: Daten der Analyse-Firma S3 Partners zufolge wird das Plus knapp 304 Milliarden Dollar betragen, etwa das Vierfache von 2018. Die Rendite liege bei gut 31 Prozent.
Die Jahre zuvor waren dagegen schwer für diese Händler, die auf fallende Kurse setzen. Allein 2021 verloren sie mehr als 142 Milliarden Dollar, unter anderem wegen Wetten gegen Meme-Aktien wie GameStop, die dann unerwartet in die Höhe schossen. Im Jahr zuvor war es die US-Notenbank Fed, die mit ihrer Zinssenkung als Reaktion auf die Coronavirus–Pandemie den Leerverkäufern das Leben schwer machte.
Die Situation für Leerverkäufe sei jahrelang "unmöglich" gewesen, klagt auch der Portfolio-Manager Moez Kassam von Anson Funds. In diesem Jahr habe dagegen "der Wind dem ganzen Markt ins Gesicht geblasen statt ihm Rückenwind zu geben". Tatsächlich dürfte der S&P-500-Index bis Silvester um etwa 19 Prozent im Minus liegen und damit den größten prozentualen Verlust seit 2008 erleiden. Es sind dabei besonders Technologie-lastige Unternehmen wie Tesla, Amazon, Meta und Apple, die den "short sellern" die Taschen füllen. Dazu kommen etwa das Biotech-Unternehmen Novavax - ein Kursminus von etwa 90 Prozent - und der E-Auto-Bauer Rivian, grob 80 Prozent schwächer.
Die größten Gewinne in absoluten Dollar-Beträgen haben jedoch Leerverkäufer bei dem E-Auto-Pionier Tesla erzielt, insgesamt 15 Milliarden Dollar. Die Aktie liegt im Jahresvergleich fast 70 Prozent im Minus. Der Portfolio-Manager Mark Spiegel von Stanphyl Capital wettet seit 2014 gegen den Konzern von Elon Musk - "durchgehend, mit verschiedenen Summen". Seitdem ist die Aktie zwar insgesamt über 1250 Prozent im Plus. In diesem Jahr verhalf Tesla dem Fonds allerdings zu einer Rendite von etwa 60 Prozent. Auf der Aktie haben unter anderem umfangreiche Verkäufe von Musk gelastet. Einige Investoren spekulieren zudem, dass die Übernahme von Twitter den Milliardär abgelenkt haben könnte.
Einige Händler erwarten allerdings ein weiter schwieriges Umfeld für Leerverkäufer. Konjunkturdaten und Zins-Entscheidungen der Fed haben demnach dazu geführt, dass Aktien sich jetzt oft im Gleichschritt bewegen. Dies mache es schwieriger, einzelne Titel als Ziele für Leerverkäufe herauszupicken. "Es ist ein sehr schwieriges Umfeld wegen der hohen Korrelation" bei Aktien, sagt etwa Venu Krishna von Barclays.
Nach Darstellung des Portfolio-Mangers Charles Lemonides von ValueWorks dürfte die neue Zinspolitik der Fed kommendes Jahr immerhin für eine gedämpftere Stimmung am Markt sorgen. "Es ist sehr viel weniger wahrscheinlich, dass wir wieder einen solchen gefährlichen Enthusiasmus bei Investoren sehen für Aktien wie Tesla, der die Leerverkäufer gebeutelt hat", sagt er. Lemonides will gute Gelegenheiten erkennen: "Es gibt einen Haufen Unternehmen da draußen, die signifikant verschuldet sind, aber die von Aktien-Investoren im Moment für unverwundbar gehalten werden."
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Historischer Ansturm: Zentralbanken kaufen Gold wie zuletzt 1967
Dieses Jahr haben die Zentralbanken so viel Gold gekauft wie zuletzt vor 55 Jahren. Damals folgte das Ende von Bretton Woods. Und auch heute kündigt sich ein ähnlicher Umbruch an.
Die Zentralbanken haben dieses Jahr so viel Gold gekauft wie zuletzt 1967. Dies zeigen Daten des World Gold Council, einer von der Edelmetallbranche finanzierten Gruppe. Für erhebliche Mengen Gold ist noch nicht geklärt, welche Zentralbanken hinter den Käufen stecken. Doch Analysten sehen China und Russland als große Käufer, was darauf hindeutet, dass einige Länder ihre Reserven weg vom Dollar diversifizieren wollen.
Die Flucht der Zentralbanken hin zum Gold "würde darauf hindeuten, dass der geopolitische Hintergrund von Misstrauen, Zweifeln und Unsicherheit geprägt ist", nachdem die USA und ihre Verbündeten die Dollarreserven der russischen Zentralbank eingefroren haben, zitiert die Financial Times Adrian Ash, Forschungsleiter beim Goldmarktplatz BullionVault.
Als die Zentralbanken das letzte Mal so extrem viel Gold kauften wie dieses Jahr, markierte dies einen historischen Wendepunkt für das globale Währungssystem. Im Jahr 1967 kauften die europäischen Zentralbanken massive Goldmengen von den USA, was zu einem Ansturm auf den Preis und zum Zusammenbruch des Londoner Goldpools führte. Dies beschleunigte schließlich den Untergang des Bretton-Woods-Systems und die Bindung des Dollars ans Gold.
Im November schätzte der World Gold Council, dass die offiziellen Finanzinstitute der Welt im Verlauf der ersten drei Quartale bereits 673 Tonnen gekauft hatten. Allein im dritten Quartal kauften die Zentralbanken demnach fast 400 Tonnen Gold. Dies war der größte dreimonatige Kaufrausch seit Beginn der vierteljährlichen Aufzeichnungen im Jahr 2000.
Allerdings übertreffen die eigentlich konservativen Schätzungen des World Gold Council die von den einzelnen Zentralbanken an den Internationalen Währungsfonds (IWF) gemeldeten Käufe deutlich. Laut dem IWF hatten die einzelnen Zentralbank für die neun Monate von Januar bis September Goldkäufe im Umfang von lediglich 333 Tonnen gemeldet.
Die Diskrepanz zwischen den Schätzungen des World Gold Council und den Zahlen, welche die Zentralbanken dem IWF offiziell gemeldet haben, lässt sich jedoch erklären. Zum einen melden einige Zentralbanken ihre Goldkäufe erst mit deutlicher Verzögerung. Zum anderen können staatliche Stellen Gold kaufen und halten, ohne es als Reserven zu melden.
Die chinesische Zentralbank (People's Bank of China) hat kürzlich mitgeteilt, dass sie ihre Goldbestände im November zum ersten Mal seit 2019 aufgestockt hat, und zwar um 32 Tonnen. Die Goldindustrie sagt jedoch, dass die chinesischen Käufe mit Sicherheit höher sind. Laut Mark Bristow, dem Vorstandsvorsitzenden von Barrick Gold, dem zweitgrößten Goldförderer der Welt, hat China Gold im Bereich von 200 Tonnen gekauft.
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Teil 1 von 2
Dieses Jahr haben die Zentralbanken so viel Gold gekauft wie zuletzt vor 55 Jahren. Damals folgte das Ende von Bretton Woods. Und auch heute kündigt sich ein ähnlicher Umbruch an.
Die Zentralbanken haben dieses Jahr so viel Gold gekauft wie zuletzt 1967. Dies zeigen Daten des World Gold Council, einer von der Edelmetallbranche finanzierten Gruppe. Für erhebliche Mengen Gold ist noch nicht geklärt, welche Zentralbanken hinter den Käufen stecken. Doch Analysten sehen China und Russland als große Käufer, was darauf hindeutet, dass einige Länder ihre Reserven weg vom Dollar diversifizieren wollen.
Die Flucht der Zentralbanken hin zum Gold "würde darauf hindeuten, dass der geopolitische Hintergrund von Misstrauen, Zweifeln und Unsicherheit geprägt ist", nachdem die USA und ihre Verbündeten die Dollarreserven der russischen Zentralbank eingefroren haben, zitiert die Financial Times Adrian Ash, Forschungsleiter beim Goldmarktplatz BullionVault.
Als die Zentralbanken das letzte Mal so extrem viel Gold kauften wie dieses Jahr, markierte dies einen historischen Wendepunkt für das globale Währungssystem. Im Jahr 1967 kauften die europäischen Zentralbanken massive Goldmengen von den USA, was zu einem Ansturm auf den Preis und zum Zusammenbruch des Londoner Goldpools führte. Dies beschleunigte schließlich den Untergang des Bretton-Woods-Systems und die Bindung des Dollars ans Gold.
Im November schätzte der World Gold Council, dass die offiziellen Finanzinstitute der Welt im Verlauf der ersten drei Quartale bereits 673 Tonnen gekauft hatten. Allein im dritten Quartal kauften die Zentralbanken demnach fast 400 Tonnen Gold. Dies war der größte dreimonatige Kaufrausch seit Beginn der vierteljährlichen Aufzeichnungen im Jahr 2000.
Allerdings übertreffen die eigentlich konservativen Schätzungen des World Gold Council die von den einzelnen Zentralbanken an den Internationalen Währungsfonds (IWF) gemeldeten Käufe deutlich. Laut dem IWF hatten die einzelnen Zentralbank für die neun Monate von Januar bis September Goldkäufe im Umfang von lediglich 333 Tonnen gemeldet.
Die Diskrepanz zwischen den Schätzungen des World Gold Council und den Zahlen, welche die Zentralbanken dem IWF offiziell gemeldet haben, lässt sich jedoch erklären. Zum einen melden einige Zentralbanken ihre Goldkäufe erst mit deutlicher Verzögerung. Zum anderen können staatliche Stellen Gold kaufen und halten, ohne es als Reserven zu melden.
Die chinesische Zentralbank (People's Bank of China) hat kürzlich mitgeteilt, dass sie ihre Goldbestände im November zum ersten Mal seit 2019 aufgestockt hat, und zwar um 32 Tonnen. Die Goldindustrie sagt jedoch, dass die chinesischen Käufe mit Sicherheit höher sind. Laut Mark Bristow, dem Vorstandsvorsitzenden von Barrick Gold, dem zweitgrößten Goldförderer der Welt, hat China Gold im Bereich von 200 Tonnen gekauft.
Für Russlands Goldminenindustrie, die nach Chinas Goldminenindustrie die größte der Welt ist, haben die Sanktionen des Westens erhebliche Probleme im Export geschaffen. Nach Angaben des Schweizer Goldraffinerie- und Handelsunternehmens MKS PAMP produziert Russland jährlich etwa 300 Tonnen, hat aber nur einen Inlandsmarkt von 50 Tonnen.
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Historischer Ansturm: Zentralbanken kaufen Gold wie zuletzt 1967
Neben den Sanktionen der Goldexporte haben westliche Regierungen Russlands Devisenreserven in Höhe von 300 Milliarden Dollar durch Sanktionen eingefroren. Laut Nicky Shiels, Metallstratege bei MKS PAMP, hat dies die Länder außerhalb des Westens dazu veranlasst, sich zu fragen: "Sollten wir so viele Dollars halten, wenn die USA und westliche Regierungen diese jederzeit beschlagnahmen können?"
Russlands Goldkäufe sind eine Wiederholung der südafrikanischen Strategie während der Apartheid-Sanktionen, den heimischen Bergbau durch den Kauf des gelben Metalls in Landeswährung zu unterstützen, sagt Adrian Ash von BullionVault. "Angesichts der Beschränkungen auf der Exportseite macht es Sinn, dass es die russische Zentralbank ist", sagte Giovanni Staunovo, Rohstoffanalyst bei UBS.
Die russische Zentralbank hat kurz nach Kriegsbeginn aufgehört, monatliche Zahlen zu ihren Reserven zu melden. Beamte der Notenbank haben die Vermutung zurückgewiesen, dass sie Gold kauft. "Unsere Gold- und Devisenreserven sind ausreichend. Wir haben nicht die Aufgabe, Gold- und Devisenreserven anzuhäufen", sagte Gouverneurin Elvira Nabiullina Mitte Dezember.
Dennoch legen die russischen Zentralbanker seit langem strategischen Wert auf die Erhöhung der Goldreserven. Im Jahr 2006 erklärte die Bank, dass es wünschenswert wäre, wenn Gold 20 bis 25 Prozent ihrer Devisenbestände ausmachen würde. im Februar 2022, als die russische Zentralbank zum letzten Mal ihre statistischen Daten veröffentlichte, lag der Goldanteil bei 20,9 Prozent.
Nach Angaben der Schweizer Privatbank Julius Bär hat die russische Zentralbank ihre Bestände an US-Staatsanleihen von mehr als 150 Milliarden Dollar im Jahr 2012 auf nur noch 2 Milliarden Dollar reduziert und gleichzeitig ihre Goldreserven um mehr als 1.350 Tonnen erhöht. Bei aktuellen Marktpreisen entspricht die Erhöhung der russischen Goldreserven fast 80 Milliarden Dollar.
Carsten Menke, Leiter des Next-Generation-Research bei Julius Bär, geht davon aus, dass die Käufe Russlands und Chinas darauf hindeuten, dass sich die Länder immer weniger auf den Dollar verlassen wollen. "Die Botschaft dieser Zentralbanken, die einen größeren Anteil ihrer Reserven in Gold anlegen, ist, dass sie nicht vom Dollar als Hauptreservewährung abhängig sein wollen."
In der Branche wird spekuliert, dass die Regierungen des Nahen Ostens die Exporteinnahmen aus fossilen Brennstoffen nutzen, um Gold zu kaufen, höchstwahrscheinlich über Staatsfonds. In den kommenden Monaten wird sich zeigen, ob die Rekordkäufe der Zentralbanken ein opportunistischer Spurt waren, als die Goldpreise fielen, oder ob es sich um eine eher strukturelle Veränderung handelt.
Quelle 1 | Quelle 2
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Teil 2 von 2
Neben den Sanktionen der Goldexporte haben westliche Regierungen Russlands Devisenreserven in Höhe von 300 Milliarden Dollar durch Sanktionen eingefroren. Laut Nicky Shiels, Metallstratege bei MKS PAMP, hat dies die Länder außerhalb des Westens dazu veranlasst, sich zu fragen: "Sollten wir so viele Dollars halten, wenn die USA und westliche Regierungen diese jederzeit beschlagnahmen können?"
Russlands Goldkäufe sind eine Wiederholung der südafrikanischen Strategie während der Apartheid-Sanktionen, den heimischen Bergbau durch den Kauf des gelben Metalls in Landeswährung zu unterstützen, sagt Adrian Ash von BullionVault. "Angesichts der Beschränkungen auf der Exportseite macht es Sinn, dass es die russische Zentralbank ist", sagte Giovanni Staunovo, Rohstoffanalyst bei UBS.
Die russische Zentralbank hat kurz nach Kriegsbeginn aufgehört, monatliche Zahlen zu ihren Reserven zu melden. Beamte der Notenbank haben die Vermutung zurückgewiesen, dass sie Gold kauft. "Unsere Gold- und Devisenreserven sind ausreichend. Wir haben nicht die Aufgabe, Gold- und Devisenreserven anzuhäufen", sagte Gouverneurin Elvira Nabiullina Mitte Dezember.
Dennoch legen die russischen Zentralbanker seit langem strategischen Wert auf die Erhöhung der Goldreserven. Im Jahr 2006 erklärte die Bank, dass es wünschenswert wäre, wenn Gold 20 bis 25 Prozent ihrer Devisenbestände ausmachen würde. im Februar 2022, als die russische Zentralbank zum letzten Mal ihre statistischen Daten veröffentlichte, lag der Goldanteil bei 20,9 Prozent.
Nach Angaben der Schweizer Privatbank Julius Bär hat die russische Zentralbank ihre Bestände an US-Staatsanleihen von mehr als 150 Milliarden Dollar im Jahr 2012 auf nur noch 2 Milliarden Dollar reduziert und gleichzeitig ihre Goldreserven um mehr als 1.350 Tonnen erhöht. Bei aktuellen Marktpreisen entspricht die Erhöhung der russischen Goldreserven fast 80 Milliarden Dollar.
Carsten Menke, Leiter des Next-Generation-Research bei Julius Bär, geht davon aus, dass die Käufe Russlands und Chinas darauf hindeuten, dass sich die Länder immer weniger auf den Dollar verlassen wollen. "Die Botschaft dieser Zentralbanken, die einen größeren Anteil ihrer Reserven in Gold anlegen, ist, dass sie nicht vom Dollar als Hauptreservewährung abhängig sein wollen."
In der Branche wird spekuliert, dass die Regierungen des Nahen Ostens die Exporteinnahmen aus fossilen Brennstoffen nutzen, um Gold zu kaufen, höchstwahrscheinlich über Staatsfonds. In den kommenden Monaten wird sich zeigen, ob die Rekordkäufe der Zentralbanken ein opportunistischer Spurt waren, als die Goldpreise fielen, oder ob es sich um eine eher strukturelle Veränderung handelt.
Nach Ansicht von Bernard Dahdah, einem leitenden Rohstoffanalysten bei der französischen Investmentbank Natixis, sagte, bedeuten die Deglobalisierung und die geopolitischen Spannungen, dass das Streben der Zentralbanken außerhalb des Westens nach einer Diversifizierung weg vom Dollar "ein Trend ist, der sich mindestens ein Jahrzehnt lang nicht ändern wird".
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Ein wunderschönes Wochenende 💚
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Eine spannende Reise in der Finanzwelt geht weiter. Ich wünsche euch ein wunderschönes, erholsames Wochenende und ein gutes und erfolgreiches neues Jahr 2023!💥 💥🎉🎊
Schön, dass ihr da seid und Danke, für die vielen wertvollen Feedbacks! Jeder trägt dazu bei, dem Kanal einen Mehrwert zu bieten. DANKE!
Euer Alexander✨
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Elon Musk ist der erste Mensch, der 200 Milliarden Dollar verloren hat
Der CEO von Tesla, SpaceX und Twitter, Elon Musk, ist der erste und bisher einzige Mensch in der Geschichte, der 200 Milliarden Dollar seines Vermögens verloren hat, berichtet Bloomberg.
Dem Bloomberg Billionaires Index zufolge ist Musks Nettovermögen auf 137 Milliarden Dollar gesunken, nachdem die Tesla-Aktien in den letzten Wochen gefallen sind, darunter am Dienstag um 11 %. Sein Vermögen erreichte am 4. November 2021 einen Höchststand von 340 Milliarden Dollar, und er blieb der reichste Mann der Welt, bis er diesen Monat von Bernard Arnault, dem französischen Tycoon hinter dem Luxusgüterkonzern LVMH, überholt wurde.
Die Tesla-Aktien fielen 2022 um atemberaubende 65 %, was größtenteils darauf zurückzuführen ist, dass Musk selbst Aktien verkaufte, um seinen 44 Milliarden Dollar schweren Kauf von Twitter Ende Oktober zu decken.
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Der CEO von Tesla, SpaceX und Twitter, Elon Musk, ist der erste und bisher einzige Mensch in der Geschichte, der 200 Milliarden Dollar seines Vermögens verloren hat, berichtet Bloomberg.
Dem Bloomberg Billionaires Index zufolge ist Musks Nettovermögen auf 137 Milliarden Dollar gesunken, nachdem die Tesla-Aktien in den letzten Wochen gefallen sind, darunter am Dienstag um 11 %. Sein Vermögen erreichte am 4. November 2021 einen Höchststand von 340 Milliarden Dollar, und er blieb der reichste Mann der Welt, bis er diesen Monat von Bernard Arnault, dem französischen Tycoon hinter dem Luxusgüterkonzern LVMH, überholt wurde.
Die Tesla-Aktien fielen 2022 um atemberaubende 65 %, was größtenteils darauf zurückzuführen ist, dass Musk selbst Aktien verkaufte, um seinen 44 Milliarden Dollar schweren Kauf von Twitter Ende Oktober zu decken.
Musk hat in diesem Jahr so viele Tesla-Aktien verkauft, dass sie laut dem Bloomberg-Vermögensindex nicht mehr sein größtes Vermögen darstellen. Musks Beteiligung an SpaceX in Höhe von 44,8 Mrd. USD übersteigt seine Position in Tesla-Aktien in Höhe von rund 44 Mrd. USD (er besitzt noch Optionen im Wert von rund 27,8 Mrd. USD).
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🎊💥🎉💥🎊💥🎉💥🎊
🍾 Dir und deiner Familie wünsche ich ein gesegnetes Jahr 2023! 🥂
Für das neue Jahr wünsche ich Dir, dass sich einige Träume erfüllen, einige neue hinzukommen!
Möge das neue Jahr ein gesundes, glückliches und erfolgreiches werden!
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Die Adresse der von den bahamaischen Behörden sichergestellten FTX-Vermögenswerte wurde am 1. Januar auf Twitter veröffentlicht, mit einem aktuellen Vermögen von rund 167 Millionen Dollar. Das Vermögen umfasst 1938,41 Ethereum und fast 196 Millionen FTT. Insgesamt wurden 3,5 Milliarden Dollar beansprucht.
Laut früheren Berichten gab die Bahamas Securities Commission am Donnerstag bekannt, dass sie die Kontrolle über mehr als 3,5 Milliarden Dollar an digitalen FTX-Vermögenswerten übernommen hat, die zur Rückzahlung von FTX-Kunden und anderen Gläubigern in der Zukunft verwendet werden sollen, aber die Behörde gab weder die Art noch den Wert der beschlagnahmten Vermögenswerte an. FTX hatte zuvor beantragt, dass die beschlagnahmten Vermögenswerte von den bahamaischen Behörden zurückgegeben werden.
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Zentralbanken: Herrscher unserer Zeit
Im Zuge der „Finanzialisierung“ unserer Welt sind die Zentralbanken zu den wichtigsten Institutionen aufgestiegen, schreibt James Livingston. Diese Machtkonzentration birgt enorme Risiken für unsere Gesellschaft.
Wir alle haben in den letzten Jahren von forderungsbesicherten Schuldverschreibungen, quantitativer Lockerung, Helikoptergeld, Schattenbanken, Hedge-Fonds, Private Equity, fremdfinanzierten Übernahmen, Vermögenswertblasen, Kryptowährungen und ähnlichen Dingen gehört. Vielleicht können wir sie nicht alle erklären – um ehrlich zu sein, können das die wenigsten – aber wir wissen, dass sie irgendwie mit Notenbanken oder der Hochfinanz zu tun haben. Womöglich haben wir sogar den Unterschied zwischen Fiskal- und Geldpolitik verstanden, sei sie nun diskretionär oder nicht.
Ziemlich sicher kennen wir die Namen der Leute, die diese Politik gestalten und umsetzen, wie den derzeitigen Chef der Federal Reserve, kurz Fed, d. h. der US-Notenbank Jerome Powell und seine direkten Vorgängerinnen und Vorgänger Janet Yellen, Ben Bernanke und Alan Greenspan. Wie kommt das? Warum sind uns die absichtlich unverständlichen Begriffe der Finanzwelt, die „Geheimnisse des Tempels“, wie William Greider sie nannte, so vertraut und warum haben ihre angegrauten Protagonisten den Status von VIPs?
Die kurze Antwort ist leicht: wo Banker mitmischen, sind Katastrophen scheinbar nie weit. Aber auch ohne Skandale und/oder Krisen von der Größenordnung der Wirtschaftskrise nach 2008 sind die meisten Ökonomen, Analysten und Konzernchefs der Meinung, die „Finanzialisierung“ der Wirtschaft sei der Grund, warum Banken und Banker sich so erfolgreich in unseren Alltag geschlichen haben.
Darum konnte Thomas Pikettys Das Kapital im 21. Jahrhundert, eine langatmige, extrem ernste Parodie auf Karl Marx Das Kapital, in den USA und in vielen anderen Ländern zum Beststeller werden. Und darum waren die ersten Zeichen der Rebellion gegen dieses neue Regime in Downtown Manhattan bei der „Besetzung“ der Wall Street zu sehen.
Unter „Finanzialisierung“ verstehen diese Beobachter unterschiedliche Phänomene, zu denen Deindustrialisierung, Globalisierung und die unaufhaltsame Verschärfung der Ungleichheit in den fortgeschrittenen kapitalistischen oder „postindustriellen“ Ländern des Westens gehören. Sie hat nach einhelliger Meinung dazu geführt, dass das, was die Linke früher „Finanzkapital“ nannte, seit den 1970er Jahren zum Vorreiter für Innovationen, Sprachrohr des Neoliberalismus und dem größten Nutznießer des wirtschaftlichen Wandels werden konnte.
So ist beispielsweise der Anteil von „Finanzdienstleistungen“ an Unternehmensgewinnen, einschließlich der Bereiche Versicherungen und Immobilien, zwischen 1950 und 2005 von 10 Prozent auf 30 Prozent gestiegen und der Finanzsektor macht inzwischen 20 Prozent des BIP aus. Private-Equity-Firmen wie Kohlberg Kravis Roberts (KKR) verwalten heute 11 Prozent aller Gelder in amerikanischen Rentenfonds und damit ungefähr 500 Milliarden US-Dollar.
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Teil 1 von 6
Im Zuge der „Finanzialisierung“ unserer Welt sind die Zentralbanken zu den wichtigsten Institutionen aufgestiegen, schreibt James Livingston. Diese Machtkonzentration birgt enorme Risiken für unsere Gesellschaft.
Wir alle haben in den letzten Jahren von forderungsbesicherten Schuldverschreibungen, quantitativer Lockerung, Helikoptergeld, Schattenbanken, Hedge-Fonds, Private Equity, fremdfinanzierten Übernahmen, Vermögenswertblasen, Kryptowährungen und ähnlichen Dingen gehört. Vielleicht können wir sie nicht alle erklären – um ehrlich zu sein, können das die wenigsten – aber wir wissen, dass sie irgendwie mit Notenbanken oder der Hochfinanz zu tun haben. Womöglich haben wir sogar den Unterschied zwischen Fiskal- und Geldpolitik verstanden, sei sie nun diskretionär oder nicht.
Ziemlich sicher kennen wir die Namen der Leute, die diese Politik gestalten und umsetzen, wie den derzeitigen Chef der Federal Reserve, kurz Fed, d. h. der US-Notenbank Jerome Powell und seine direkten Vorgängerinnen und Vorgänger Janet Yellen, Ben Bernanke und Alan Greenspan. Wie kommt das? Warum sind uns die absichtlich unverständlichen Begriffe der Finanzwelt, die „Geheimnisse des Tempels“, wie William Greider sie nannte, so vertraut und warum haben ihre angegrauten Protagonisten den Status von VIPs?
Die kurze Antwort ist leicht: wo Banker mitmischen, sind Katastrophen scheinbar nie weit. Aber auch ohne Skandale und/oder Krisen von der Größenordnung der Wirtschaftskrise nach 2008 sind die meisten Ökonomen, Analysten und Konzernchefs der Meinung, die „Finanzialisierung“ der Wirtschaft sei der Grund, warum Banken und Banker sich so erfolgreich in unseren Alltag geschlichen haben.
Darum konnte Thomas Pikettys Das Kapital im 21. Jahrhundert, eine langatmige, extrem ernste Parodie auf Karl Marx Das Kapital, in den USA und in vielen anderen Ländern zum Beststeller werden. Und darum waren die ersten Zeichen der Rebellion gegen dieses neue Regime in Downtown Manhattan bei der „Besetzung“ der Wall Street zu sehen.
Unter „Finanzialisierung“ verstehen diese Beobachter unterschiedliche Phänomene, zu denen Deindustrialisierung, Globalisierung und die unaufhaltsame Verschärfung der Ungleichheit in den fortgeschrittenen kapitalistischen oder „postindustriellen“ Ländern des Westens gehören. Sie hat nach einhelliger Meinung dazu geführt, dass das, was die Linke früher „Finanzkapital“ nannte, seit den 1970er Jahren zum Vorreiter für Innovationen, Sprachrohr des Neoliberalismus und dem größten Nutznießer des wirtschaftlichen Wandels werden konnte.
So ist beispielsweise der Anteil von „Finanzdienstleistungen“ an Unternehmensgewinnen, einschließlich der Bereiche Versicherungen und Immobilien, zwischen 1950 und 2005 von 10 Prozent auf 30 Prozent gestiegen und der Finanzsektor macht inzwischen 20 Prozent des BIP aus. Private-Equity-Firmen wie Kohlberg Kravis Roberts (KKR) verwalten heute 11 Prozent aller Gelder in amerikanischen Rentenfonds und damit ungefähr 500 Milliarden US-Dollar.
Gemeinsam kontrollieren die drei größten Indexfonds – BlackRock, Vanguard und State Street – Aktiva im Wert von über 20 Billionen US-Dollar. Damit sind sie bei 40 Prozent aller an der Börse gehandelten Unternehmen in den USA und bei 90 Prozent der Unternehmen im S&P 500 die größten Anteilseigner.
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Zentralbanken: Herrscher unserer Zeit
Diese Firmen – „Schattenbanken“, die nicht den gesetzlichen oder branchenüblichen Beschränkungen unterliegen, die die Fed ihren „Mitgliedsbanken“ auferlegen kann – haben seit Oktober 1987, als der Aktienmarkt, der dank Ronald Reagans Steuersenkungen mit brachliegendem Geld nur so überschwemmt worden war, gecrasht und in Flammen aufgegangen ist, eine Krise nach der anderen ausgelöst.
Oder besser gesagt: Weil die Fed als „Kreditgeber der letzten Instanz“ ein Sicherheitsnetz aufspannt und für die nötige Liquidität zur Auszahlung von Anlegern und Kunden sorgt, wenn sie in Panik geraten und mehr als Forderungen auf künftige Gewinne auf Papier brauchen, haben diese Firmen vom Dot-Com-Debakel des Jahres 2000 bis zur Subprimekrise von 2007-2008 eine Blase nach der anderen geschaffen. Oder, noch schlimmer, sie haben von den wirtschaftlichen Katastrophen profitiert, die diese Krisen zuverlässig auslösen.
Für Marx war dieser Furunkel, dieser leichtsinnige Umgang mit dem „Geld anderer Leute“, unvermeidlich, sobald die Einführung der Rechtsform „Gesellschaft“ die Kontrolle über Produktionsmittel von deren Besitz abtrennt. Das moderne Kreditwesen – Anteilsmärkte, Unternehmenswertpapiere, Terminhandel und so weiter – spülten „eine neue Finanzaristokratie“ nach oben: Männer, die ohne eigenes Risiko mit den Ersparnissen der kleinen Leute oder reicher Einzelpersonen oder schließlich der Unternehmen selbst, die keine anderen Abnehmer für ihre enormen Profite finden konnten, hohe Wetten eingehen.
Die Panik von 2008-2009 brachte diese neue Aristokratie wieder ins Bewusstsein der Amerikaner, weil die Wall Street nebenan eingezogen war. Diejenigen von uns mit Renten oder Hypotheken merkten, dass plötzlich ein Drittel ihres Vermögens weg war, ausgelöscht vom „irrationalen Überschwang“ der Finanzbranche, die auf (oder laut „The Big Short“ gegen) einen anhaltenden, oder sogar ewigen Anstieg der Hauspreise gewettet hatte. Ihre gewaltigen Investitionen in forderungsbesicherte Schuldverschreibungen – Hypotheken, die gebündelt und Renten- und Anlagefonds als todsichere Wertpapiere angedreht wurden – waren den Bach herunter gegangen.
Diejenigen von uns mit sicheren Jobs in der echten (nicht finanziellen) Wirtschaft merkten, dass auch wir nun von Kündigung und Arbeitslosigkeit bedroht waren. Aber warum? War Lehman Brothers nicht weg vom Fenster und waren nicht Bear Stearns und AIG, zwei andere riesige „Schattenbanken“ am Rande der Insolvenz mit Billigung und Hilfe der Fed in den Mägen von JPMorgan und der Citibank verschwunden? Wie uns Amerikanern schnell klar wurde, waren unsere Abgeordneten entschlossen, alle restlichen Banken, schattenhaft oder nicht, auf unsere (staatlichen) Kosten durch ein kompliziertes Programm mit dem Titel „Troubled Assets Relief Program“ zu retten (das ursprünglich mit 700 Milliarden US-Dollar ausgestattet war).
Dann, lange bevor irgendjemand begriffen hatte, wie weit die Fed ihr Mandat als „Kreditgeber der letzten Instanz“ bereits ausgeweitet hatte – und lange vor der vollständigen Erholung von der Wirtschaftskrise nach 2008 – kam Corona. Das Ausmaß der wirtschaftlichen Eingriffe der Fed seit der kolossalen Finanzpanik im März 2020, als Corona offiziell zur Pandemie erklärt wurde und alle dachte, das Ende der Welt stehe kurz bevor, sind fast unvorstellbar.
🔹 Deus ex Washington?
Diese neuen Instrumente, im Ganzen „unkonventionelle Geldpolitik“ genannt, werden in drei neuen Büchern thematisiert, die wie durch ein Wunder alles andere als unverständlich sind. Sie wurden von echten Profis geschrieben, sind aber frei von Banken-Sprech und klingen tatsächlich fast umgangssprachlich (vielleicht, weil wir vom Finanzjargon unserer Zeit inzwischen so durchdrungen sind).
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Teil 2 von 6
Diese Firmen – „Schattenbanken“, die nicht den gesetzlichen oder branchenüblichen Beschränkungen unterliegen, die die Fed ihren „Mitgliedsbanken“ auferlegen kann – haben seit Oktober 1987, als der Aktienmarkt, der dank Ronald Reagans Steuersenkungen mit brachliegendem Geld nur so überschwemmt worden war, gecrasht und in Flammen aufgegangen ist, eine Krise nach der anderen ausgelöst.
Oder besser gesagt: Weil die Fed als „Kreditgeber der letzten Instanz“ ein Sicherheitsnetz aufspannt und für die nötige Liquidität zur Auszahlung von Anlegern und Kunden sorgt, wenn sie in Panik geraten und mehr als Forderungen auf künftige Gewinne auf Papier brauchen, haben diese Firmen vom Dot-Com-Debakel des Jahres 2000 bis zur Subprimekrise von 2007-2008 eine Blase nach der anderen geschaffen. Oder, noch schlimmer, sie haben von den wirtschaftlichen Katastrophen profitiert, die diese Krisen zuverlässig auslösen.
Für Marx war dieser Furunkel, dieser leichtsinnige Umgang mit dem „Geld anderer Leute“, unvermeidlich, sobald die Einführung der Rechtsform „Gesellschaft“ die Kontrolle über Produktionsmittel von deren Besitz abtrennt. Das moderne Kreditwesen – Anteilsmärkte, Unternehmenswertpapiere, Terminhandel und so weiter – spülten „eine neue Finanzaristokratie“ nach oben: Männer, die ohne eigenes Risiko mit den Ersparnissen der kleinen Leute oder reicher Einzelpersonen oder schließlich der Unternehmen selbst, die keine anderen Abnehmer für ihre enormen Profite finden konnten, hohe Wetten eingehen.
Die Panik von 2008-2009 brachte diese neue Aristokratie wieder ins Bewusstsein der Amerikaner, weil die Wall Street nebenan eingezogen war. Diejenigen von uns mit Renten oder Hypotheken merkten, dass plötzlich ein Drittel ihres Vermögens weg war, ausgelöscht vom „irrationalen Überschwang“ der Finanzbranche, die auf (oder laut „The Big Short“ gegen) einen anhaltenden, oder sogar ewigen Anstieg der Hauspreise gewettet hatte. Ihre gewaltigen Investitionen in forderungsbesicherte Schuldverschreibungen – Hypotheken, die gebündelt und Renten- und Anlagefonds als todsichere Wertpapiere angedreht wurden – waren den Bach herunter gegangen.
Diejenigen von uns mit sicheren Jobs in der echten (nicht finanziellen) Wirtschaft merkten, dass auch wir nun von Kündigung und Arbeitslosigkeit bedroht waren. Aber warum? War Lehman Brothers nicht weg vom Fenster und waren nicht Bear Stearns und AIG, zwei andere riesige „Schattenbanken“ am Rande der Insolvenz mit Billigung und Hilfe der Fed in den Mägen von JPMorgan und der Citibank verschwunden? Wie uns Amerikanern schnell klar wurde, waren unsere Abgeordneten entschlossen, alle restlichen Banken, schattenhaft oder nicht, auf unsere (staatlichen) Kosten durch ein kompliziertes Programm mit dem Titel „Troubled Assets Relief Program“ zu retten (das ursprünglich mit 700 Milliarden US-Dollar ausgestattet war).
Dann, lange bevor irgendjemand begriffen hatte, wie weit die Fed ihr Mandat als „Kreditgeber der letzten Instanz“ bereits ausgeweitet hatte – und lange vor der vollständigen Erholung von der Wirtschaftskrise nach 2008 – kam Corona. Das Ausmaß der wirtschaftlichen Eingriffe der Fed seit der kolossalen Finanzpanik im März 2020, als Corona offiziell zur Pandemie erklärt wurde und alle dachte, das Ende der Welt stehe kurz bevor, sind fast unvorstellbar.
🔹 Deus ex Washington?
Diese neuen Instrumente, im Ganzen „unkonventionelle Geldpolitik“ genannt, werden in drei neuen Büchern thematisiert, die wie durch ein Wunder alles andere als unverständlich sind. Sie wurden von echten Profis geschrieben, sind aber frei von Banken-Sprech und klingen tatsächlich fast umgangssprachlich (vielleicht, weil wir vom Finanzjargon unserer Zeit inzwischen so durchdrungen sind).
Alle drei Bücher lassen keinen Zweifel daran, dass es selbstregulierende Märkte schlicht und einfach nicht gibt. Wo deren Verfasser dies nicht ausdrücklich vertreten, setzen sie es entweder voraus oder zeigen es.
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Zentralbanken: Herrscher unserer Zeit
Lev Menands kurze Studie The Fed Unbound ist keineswegs nur eine exakte Nacherzählung dessen, was „unsere“ Notenbank getan hat, um den Kapitalismus, wie wir ihn kennen, zu retten, sondern das beste Buch über das Federal Reserve System aller Zeiten. (Ich habe sie alle gelesen und sogar selbst eines geschrieben).
Menand erklärt seine Anfänge, Entwicklung und neu entdeckte Macht in einer Sprache, durch die das schwierige Thema allgemein verständlich erscheint. Genau das war es schließlich im 19. Jahrhundert, als die Amerikaner ständig über die „Geldfrage“ debattierten, weil sie, die normalen Bürger, wussten, dass sie die relevanten Fragen verstanden und entsprechend handeln konnten.
Menands Thema ist „ökonomisch“ oder genauer „finanziell“, aber seine Argumente sind hochgradig und notwendigerweise politisch. Er fragt, ob die Demokratie überleben kann, wenn nicht gewählte Amtsträger, die damit beauftragt wurden, ein System wiederzubeleben, das über Nacht plötzlich gestorben war, mit wohlmeinenden und effizienten Machenschaften rund 3 Billionen US-Dollar ausgeben, die ihnen vom Kongress durch den CARES Act und andere Gesetze bewilligt wurden (oder auch nicht).
Die Fed hat mit diesem Geld die Finanzmärkte geflutet, von Konzernen (unter anderem Apple, AT&T, Ford, Toyota und BMW) und Bundesstaaten und Gemeinden (einschließlich Illinois und New York City) herausgegebene Rentenfonds an sich gerafft und von Zentralbanken in Europa und Asien Dollarreserven aufgekauft. Wie Menand zeigt, verschärften die Rettungspakete von 2009 und 2020-2021 jedoch die Ungleichheit, weil sie alle, die Vermögen wie etwa Immobilien besaßen, und die Eigentümer der Schattenbanken ohne Unterschied belohnten, nicht jedoch Menschen mit wenigen oder keinen Ersparnissen. Indem sie das Richtige getan und das System gerettet haben, verschlimmerten Powell und der damalige Finanzminister Steven Mnuchin das zentrale Problem unserer Zeit: sie haben den Kapitalismus wiederbelebt, aber die Demokratie beschädigt.
Was also ist zu tun? Nach Menands Überzeugung, die Schattenbanken bändigen und denselben Regeln und Vorschriften unterwerfen, wie sie für „Mitgliedsbanken“ gelten. Sonst werden sie immer neue Finanzkrisen verursachen, die auf die echte Wirtschaft übergreifen. Menand, ein Juraprofessor von der Columbia University, ist womöglich keine Quelle für radikale Alternativen, wie sie 1892 von der Populist Party in ihrem Programm von Omaha vorgeschlagen wurden. Er begnügt sich mit dem Hinweis, dass „Schattenbanken die Gewinne einer von der Regierung gestützten Geldschöpfung privatisieren“ und dass die Fed inzwischen als nationale Investitionsbehörde fungiert und ihre Fähigkeit zur indikativen Planung der Wirtschaftsentwicklung ausreichend bewiesen hat. Wir können auf die Wall Street als Kommandozentrale des postindustriellen Kapitalismus verzichten: Wir haben Beamte, die das besser können als Banker.
🔹 Gierig nach Krisen
Obwohl Bernanke nie bei dieser Schlussfolgerung landet, bestätigt seine Darstellung der Ereignisse Menands Analyse. Geldpolitik des 21. Jahrhunderts ist ein abschreckender Titel – wer will schon eine Abhandlung über die Geldpolitik irgendeines Jahrhunderts lesen?
Bernanke hat jedoch eine „Plattform“, wie Verleger sagen, weil er an der Schaffung der entfesselten Fed beteiligt war, also der Fed, die vor, während und nach der Wirtschaftskrise Schattenbanken am Leben gehalten hat. Das heißt, seine Bücher verkaufen sich auch dann, wenn sie langweilig sind. Er behandelt in etwa dieselben Dinge wie Menand.
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Teil 3 von 6
Lev Menands kurze Studie The Fed Unbound ist keineswegs nur eine exakte Nacherzählung dessen, was „unsere“ Notenbank getan hat, um den Kapitalismus, wie wir ihn kennen, zu retten, sondern das beste Buch über das Federal Reserve System aller Zeiten. (Ich habe sie alle gelesen und sogar selbst eines geschrieben).
Menand erklärt seine Anfänge, Entwicklung und neu entdeckte Macht in einer Sprache, durch die das schwierige Thema allgemein verständlich erscheint. Genau das war es schließlich im 19. Jahrhundert, als die Amerikaner ständig über die „Geldfrage“ debattierten, weil sie, die normalen Bürger, wussten, dass sie die relevanten Fragen verstanden und entsprechend handeln konnten.
Menands Thema ist „ökonomisch“ oder genauer „finanziell“, aber seine Argumente sind hochgradig und notwendigerweise politisch. Er fragt, ob die Demokratie überleben kann, wenn nicht gewählte Amtsträger, die damit beauftragt wurden, ein System wiederzubeleben, das über Nacht plötzlich gestorben war, mit wohlmeinenden und effizienten Machenschaften rund 3 Billionen US-Dollar ausgeben, die ihnen vom Kongress durch den CARES Act und andere Gesetze bewilligt wurden (oder auch nicht).
Die Fed hat mit diesem Geld die Finanzmärkte geflutet, von Konzernen (unter anderem Apple, AT&T, Ford, Toyota und BMW) und Bundesstaaten und Gemeinden (einschließlich Illinois und New York City) herausgegebene Rentenfonds an sich gerafft und von Zentralbanken in Europa und Asien Dollarreserven aufgekauft. Wie Menand zeigt, verschärften die Rettungspakete von 2009 und 2020-2021 jedoch die Ungleichheit, weil sie alle, die Vermögen wie etwa Immobilien besaßen, und die Eigentümer der Schattenbanken ohne Unterschied belohnten, nicht jedoch Menschen mit wenigen oder keinen Ersparnissen. Indem sie das Richtige getan und das System gerettet haben, verschlimmerten Powell und der damalige Finanzminister Steven Mnuchin das zentrale Problem unserer Zeit: sie haben den Kapitalismus wiederbelebt, aber die Demokratie beschädigt.
Was also ist zu tun? Nach Menands Überzeugung, die Schattenbanken bändigen und denselben Regeln und Vorschriften unterwerfen, wie sie für „Mitgliedsbanken“ gelten. Sonst werden sie immer neue Finanzkrisen verursachen, die auf die echte Wirtschaft übergreifen. Menand, ein Juraprofessor von der Columbia University, ist womöglich keine Quelle für radikale Alternativen, wie sie 1892 von der Populist Party in ihrem Programm von Omaha vorgeschlagen wurden. Er begnügt sich mit dem Hinweis, dass „Schattenbanken die Gewinne einer von der Regierung gestützten Geldschöpfung privatisieren“ und dass die Fed inzwischen als nationale Investitionsbehörde fungiert und ihre Fähigkeit zur indikativen Planung der Wirtschaftsentwicklung ausreichend bewiesen hat. Wir können auf die Wall Street als Kommandozentrale des postindustriellen Kapitalismus verzichten: Wir haben Beamte, die das besser können als Banker.
🔹 Gierig nach Krisen
Obwohl Bernanke nie bei dieser Schlussfolgerung landet, bestätigt seine Darstellung der Ereignisse Menands Analyse. Geldpolitik des 21. Jahrhunderts ist ein abschreckender Titel – wer will schon eine Abhandlung über die Geldpolitik irgendeines Jahrhunderts lesen?
Bernanke hat jedoch eine „Plattform“, wie Verleger sagen, weil er an der Schaffung der entfesselten Fed beteiligt war, also der Fed, die vor, während und nach der Wirtschaftskrise Schattenbanken am Leben gehalten hat. Das heißt, seine Bücher verkaufen sich auch dann, wenn sie langweilig sind. Er behandelt in etwa dieselben Dinge wie Menand.
Weil er jedoch an der Princeton Universität gelehrt hat, bevor er von George W. Bush in seinen Beraterstab berufen und später zum Vorsitzenden der Fed befördert wurde, spickt er seinen Bericht mit mehr Wirtschaftstheorie und Pseudogeschichte. Die interessantesten Kapitel des Buchs behandeln demnach die Ursachen der Panik und der Krisen, mit denen er sich auseinandersetzen musste, eine Frage, die Menand ignoriert.
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Zentralbanken: Herrscher unserer Zeit
Bernanke zitiert hier ausgiebig und schamlos selbst – und das ist gut so, weil seine Diagnose einer „globalen Ersparnisschwemme“ die Basis für die derzeit beste, theoretische und faktische, Erklärung der weltweiten Wirtschaftskrise bietet. Der Begriff „Schwemme“ bezieht sich auf die immer größer werdende Kluft zwischen den Einkünften – Einnahmen, Gewinnen, Abschreibungsfonds und so weiter – und Investitionen von Unternehmen.
Diese Kluft spiegelt sich in den gewaltigen Geldbeträge wider, auf denen Konzerne wie Apple sitzen, oder in den Aktienrückkäufen, die die Wertpapierpreise aufblähen und die Gehälter der Vorstände in majestätische Höhen treiben. Und sie wirft eine offensichtliche Frage auf, die in diesem und allen bisherigen Büchern über das Bankwesen nicht gestellt wird. Wenn Profite so sinnlos sind, wie die „globale Ersparnisschwemme“ meint, ist die „Liebe zum Geld“ dann in den Worten von John Maynard Keynes eine „leicht ekelhafte Krankheit“?
Als Erklärung für chronische Wirtschaftskrisen passt die „globale Ersparnisschwemme“ zu den Thesen von Larry Summers und Robert Gordon, zwei postkeynesianischen „Stagnationisten“, die glauben, dass sich das Wirtschaftswachstum immer weiter verlangsamt, weil die Innovationsrate und die Zahl neuer Investitionsmöglichkeiten immer weiter abnimmt.
Und sie passt zu den Ideen des herausragenden Kommentators der Financial Times Martin Wolf, der selbst eine Art Keynesianer ist, und übrigens auch zu denen von Bernankes Vorgänger Greenspan, dem ersten und einzigen Jünger Ayn Rands an der Spitze der Fed. Und es ist eine Erklärung, die mit den Theorien von Charles Conant, dem wichtigsten intellektuellen Architekten des Federal Reserve System, übereinstimmt. Er überzeugte seine Zeitgenossen, dass überschüssiges Kapital, also Geld, das ungenutzt bleibt, weil produktive Investitionsmöglichkeiten fehlen, und dann ruhelos nach lukrativen Erträgen sucht und Spekulationsblasen auslöst, die eigentliche Ursache moderner Wirtschaftskrisen darstellt. Die „globale Ersparnisschwemme“ ist ein neuer Name für Conants Überlegungen.
In diesem Sinne bringt uns Bernanke zum Gründungsmoment zurück und erinnert uns daran, dass die Fed Ausdruck der Idee ist, dass der Markt, wenn er sich selbst überlassen wird, alles zerstört, mit dem er in Kontakt kommt, und sogar sich selbst. Greenspan selbst hat uns gewarnt: „Denken Sie daran, dass Märkte kein Selbstzweck sind. Sie sind Konstrukte, die es den Menschen erleichtern, ihre Ressourcen optimal zu nutzen.“ Bernanke und Menand würden dem aus vollem Herzen zustimmen und, da bin ich sicher, den Begriff „Ressourcen“ so weit fassen, dass er auch immaterielle Güter wie Literatur und Ideen einschließt.
🔹 Der zentrale Plan der Zentralbanken
Edward Chancellors Buch The Price of Time hat von den drei hier besprochenen Werken den am spannendsten klingenden Titel. Leider löst sein Inhalt das Versprechen der Verpackung nicht ganz ein, obwohl der lebhafte, knappe Stil des Autors und die zielstrebige, man könnte auch sagen monomanische, Verfolgung seiner intellektuellen Beute das Buch zu einer leichten, fast genussvollen Lektüre macht.
Seine Argumentation ist ziemlich einfach. Fast jeder „große Geist“ seit Plato hat das Verleihen von Geld gegen Zinsen scharf abgelehnt. Sie alle haben sich jedoch geirrt, weil es ohne diese ehrbaren Mittler keine Ersparnisse, keine Investitionen, keine Steigerung von Produktivität oder Einkommen, keine Moderne und keinen Kapitalismus gäbe.
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Teil 4 von 6
Bernanke zitiert hier ausgiebig und schamlos selbst – und das ist gut so, weil seine Diagnose einer „globalen Ersparnisschwemme“ die Basis für die derzeit beste, theoretische und faktische, Erklärung der weltweiten Wirtschaftskrise bietet. Der Begriff „Schwemme“ bezieht sich auf die immer größer werdende Kluft zwischen den Einkünften – Einnahmen, Gewinnen, Abschreibungsfonds und so weiter – und Investitionen von Unternehmen.
Diese Kluft spiegelt sich in den gewaltigen Geldbeträge wider, auf denen Konzerne wie Apple sitzen, oder in den Aktienrückkäufen, die die Wertpapierpreise aufblähen und die Gehälter der Vorstände in majestätische Höhen treiben. Und sie wirft eine offensichtliche Frage auf, die in diesem und allen bisherigen Büchern über das Bankwesen nicht gestellt wird. Wenn Profite so sinnlos sind, wie die „globale Ersparnisschwemme“ meint, ist die „Liebe zum Geld“ dann in den Worten von John Maynard Keynes eine „leicht ekelhafte Krankheit“?
Als Erklärung für chronische Wirtschaftskrisen passt die „globale Ersparnisschwemme“ zu den Thesen von Larry Summers und Robert Gordon, zwei postkeynesianischen „Stagnationisten“, die glauben, dass sich das Wirtschaftswachstum immer weiter verlangsamt, weil die Innovationsrate und die Zahl neuer Investitionsmöglichkeiten immer weiter abnimmt.
Und sie passt zu den Ideen des herausragenden Kommentators der Financial Times Martin Wolf, der selbst eine Art Keynesianer ist, und übrigens auch zu denen von Bernankes Vorgänger Greenspan, dem ersten und einzigen Jünger Ayn Rands an der Spitze der Fed. Und es ist eine Erklärung, die mit den Theorien von Charles Conant, dem wichtigsten intellektuellen Architekten des Federal Reserve System, übereinstimmt. Er überzeugte seine Zeitgenossen, dass überschüssiges Kapital, also Geld, das ungenutzt bleibt, weil produktive Investitionsmöglichkeiten fehlen, und dann ruhelos nach lukrativen Erträgen sucht und Spekulationsblasen auslöst, die eigentliche Ursache moderner Wirtschaftskrisen darstellt. Die „globale Ersparnisschwemme“ ist ein neuer Name für Conants Überlegungen.
In diesem Sinne bringt uns Bernanke zum Gründungsmoment zurück und erinnert uns daran, dass die Fed Ausdruck der Idee ist, dass der Markt, wenn er sich selbst überlassen wird, alles zerstört, mit dem er in Kontakt kommt, und sogar sich selbst. Greenspan selbst hat uns gewarnt: „Denken Sie daran, dass Märkte kein Selbstzweck sind. Sie sind Konstrukte, die es den Menschen erleichtern, ihre Ressourcen optimal zu nutzen.“ Bernanke und Menand würden dem aus vollem Herzen zustimmen und, da bin ich sicher, den Begriff „Ressourcen“ so weit fassen, dass er auch immaterielle Güter wie Literatur und Ideen einschließt.
🔹 Der zentrale Plan der Zentralbanken
Edward Chancellors Buch The Price of Time hat von den drei hier besprochenen Werken den am spannendsten klingenden Titel. Leider löst sein Inhalt das Versprechen der Verpackung nicht ganz ein, obwohl der lebhafte, knappe Stil des Autors und die zielstrebige, man könnte auch sagen monomanische, Verfolgung seiner intellektuellen Beute das Buch zu einer leichten, fast genussvollen Lektüre macht.
Seine Argumentation ist ziemlich einfach. Fast jeder „große Geist“ seit Plato hat das Verleihen von Geld gegen Zinsen scharf abgelehnt. Sie alle haben sich jedoch geirrt, weil es ohne diese ehrbaren Mittler keine Ersparnisse, keine Investitionen, keine Steigerung von Produktivität oder Einkommen, keine Moderne und keinen Kapitalismus gäbe.
Man könnte sogar noch weiter gehen: Der Anthropologe David Graeber hat überzeugend gezeigt, dass Schulden in der Menschheitsgeschichte ein uraltes Instrument sind, das schon im 14. Jahrhundert vor Christus genutzt wurde. Ohne dass Geld (oder irgendetwas anderes – wie es aussieht, geht auch Vieh oder Saatgut) gegen Zinsen verliehen wird, gäbe es keine menschliche Zivilisation in unserem Sinne.
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Zentralbanken: Herrscher unserer Zeit
In Babylon, Griechenland und Rom folgten die Zinssätze über die Jahrhunderte einer U-förmigen Kurve. Sie sind gesunken, solange sich diese Zivilisationen etablierten und blühten, und stiegen in Zeiten des Nieder- und Untergangs rasant an.
Sehr niedrige Zinssätze sind anscheinend die Ruhe vor dem Sturm. […] Angesichts der außergewöhnlich niedrigen Zinssätze im frühen 21. Jahrhundert ist das ein beunruhigender Gedanke.“ Nein, ist es nicht. Und er wird von Chancellors eigener Darstellung des aufstrebenden Westeuropas im 16. und 17. Jahrhundert widerlegt, in dem die Zinssätze die meiste Zeit niedrig waren. Auch behauptet niemand, dort sei im 18. oder 19. Jahrhundert die Zivilisation zusammengebrochen.
Chancellor gibt zu, dass er nicht der erste ist, der in diese Kerbe schlägt: Tatsächlich ist sein Buch ein Kompendium von Aussagen zum Thema Zinsen, eine Art Geflügelte Worte für Analysenfanatiker und Finanzgeeks, die genauso felsenfest wie der Autor an entfesselte Märkte ohne jede Beschränkung durch gesellschaftliche Ziele oder Regulierungsbehörden glauben (außer als kurzfristige Maßnahme in einer tiefen Wirtschaftskrise).
Seine Neuheit, falls dies das richtige Wort ist, steckt in der unerbittlichen Wiederholung der Idee, dass Zinssätze, die mit leichtem Geld niedrig gehalten werden – ausnahmslos durch Fehler einer Art Zentralbank, die zu viel Papiergeld in Umlauf bringt – zu Spekulationsblasen, Krisen, wirtschaftlichen Katastrophen und mehr Ungleichheit führen. Die Südseeblase und ihr französisches Gegenstück, John Laws skandalöse Mississippi-Blase, wurden Chancellor und den von ihm zitierten zeitgenössischen Autoritäten zufolge zur Schablone für dieses Muster und die Instrumente moderner Zentralbanken, die es verstärken.
So gesehen war die Finanzpanik von 2008 und 2009 die Generalprobe für den massiven Zusammenbruch im Jahr 2020. Die Pandemie löst sich einfach in Luft auf und wird als wahrscheinliche Ursache der Krise durch die Machenschaften von Greenspan, Bernanke (vor allem Bernanke!), Yellen und Powell ersetzt. Beide Ereignisse wurden durch eine krasse Abweichung von „dem“ natürlichen Zinssatz verursacht und weder durch eine Schwemme überflüssigen Kapitals noch durch eine profane Stagnation und ganz sicher nicht durch die katastrophalen Auswirkungen der Coronapandemie. Die Zentralbanker waren von Laws Geist besessen, nicht von Bagehots.
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Teil 5 von 6
In Babylon, Griechenland und Rom folgten die Zinssätze über die Jahrhunderte einer U-förmigen Kurve. Sie sind gesunken, solange sich diese Zivilisationen etablierten und blühten, und stiegen in Zeiten des Nieder- und Untergangs rasant an.
Sehr niedrige Zinssätze sind anscheinend die Ruhe vor dem Sturm. […] Angesichts der außergewöhnlich niedrigen Zinssätze im frühen 21. Jahrhundert ist das ein beunruhigender Gedanke.“ Nein, ist es nicht. Und er wird von Chancellors eigener Darstellung des aufstrebenden Westeuropas im 16. und 17. Jahrhundert widerlegt, in dem die Zinssätze die meiste Zeit niedrig waren. Auch behauptet niemand, dort sei im 18. oder 19. Jahrhundert die Zivilisation zusammengebrochen.
Chancellor gibt zu, dass er nicht der erste ist, der in diese Kerbe schlägt: Tatsächlich ist sein Buch ein Kompendium von Aussagen zum Thema Zinsen, eine Art Geflügelte Worte für Analysenfanatiker und Finanzgeeks, die genauso felsenfest wie der Autor an entfesselte Märkte ohne jede Beschränkung durch gesellschaftliche Ziele oder Regulierungsbehörden glauben (außer als kurzfristige Maßnahme in einer tiefen Wirtschaftskrise).
Seine Neuheit, falls dies das richtige Wort ist, steckt in der unerbittlichen Wiederholung der Idee, dass Zinssätze, die mit leichtem Geld niedrig gehalten werden – ausnahmslos durch Fehler einer Art Zentralbank, die zu viel Papiergeld in Umlauf bringt – zu Spekulationsblasen, Krisen, wirtschaftlichen Katastrophen und mehr Ungleichheit führen. Die Südseeblase und ihr französisches Gegenstück, John Laws skandalöse Mississippi-Blase, wurden Chancellor und den von ihm zitierten zeitgenössischen Autoritäten zufolge zur Schablone für dieses Muster und die Instrumente moderner Zentralbanken, die es verstärken.
So gesehen war die Finanzpanik von 2008 und 2009 die Generalprobe für den massiven Zusammenbruch im Jahr 2020. Die Pandemie löst sich einfach in Luft auf und wird als wahrscheinliche Ursache der Krise durch die Machenschaften von Greenspan, Bernanke (vor allem Bernanke!), Yellen und Powell ersetzt. Beide Ereignisse wurden durch eine krasse Abweichung von „dem“ natürlichen Zinssatz verursacht und weder durch eine Schwemme überflüssigen Kapitals noch durch eine profane Stagnation und ganz sicher nicht durch die katastrophalen Auswirkungen der Coronapandemie. Die Zentralbanker waren von Laws Geist besessen, nicht von Bagehots.
Zum Schluss singt Chancellor noch ein Loblied auf Hayeks Bestseller Der Weg zur Knechtschaft. Ein passendes Ende für ein Buch, das Recht, Gebräuche und die Regierung selbst wie Eindringlinge, oder besser Invasoren, in den heiligen Hallen des Marktes behandelt, in denen nur Freiheit, Eigentum und Jeremy Bentham – ja, auch der wird mit demselben Tenor zitiert, wie die anderen – herrschen dürfen. Hayeks zentraler These zufolge muss „eine Regierung, die die wirtschaftliche Tätigkeit lenken will, ihre Macht nutzen, um irgendein Ideal von Verteilungsgerechtigkeit zu verwirklichen.
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Zentralbanken: Herrscher unserer Zeit
Die konkurrierenden Ideale könnten nur durch „absolute Gleichheit“ unter einen Hut gebracht werden, die ihrerseits Initiativgeist, Ehrgeiz und jedes andere Charaktermerkmal zerstören würde, von denen der Kapitalismus, und mit ihm die Freiheit selbst, leben.
Chancellor formuliert diese Aussage um und weist darauf hin, dass Hayeks Furcht vor der Planwirtschaft auf Zentralbanken übertragen werden sollte: „Planwirtschaft im 21. Jahrhundert beinhaltet die Manipulation des wichtigsten Preises in einer Marktwirtschaft, des universellen Preisen, nämlich des Zinssatzes.“
Das klingt absurd, enthält aber genug Wahrheit, um diese Behauptung, wenn auch nicht zu übernehmen, dann doch zumindest nicht gleich von der Hand zu weisen. In jedem Fall widerspricht sie nicht der Argumentation von Menand und Bernanke, und ebenso wenig der von Marx und Greenspan. Genau wie sie nimmt Chancellor, wenn auch äußerst widerwillig, an oder besser: legt er nahe, dass die Fed und ihre politischen Ableger die intellektuellen Fähigkeiten und die rechtlichen Befugnisse besitzen, um als Medium einer indikativen Planung zu fungieren, mit der die wirtschaftlichen Vorgänge koordiniert und zur Erreichung demokratisch beschlossener gesellschaftlicher Zwecke eingesetzt werden können.
Bernankes mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Forschung über Bankenkrisen als Ursache und nicht nur als Konsequenz tiefer Wirtschaftskrisen ist ein typisches Beispiel. Nach einhelliger Meinung agieren Zentralbanken, und insbesondere die Fed, weil der Dollar immer noch die weltweite Leitwährung darstellt, bereits jetzt wie Investitionsbehörden. Ihre jüngsten Rettungsmaßnahmen haben jedoch die wirtschaftliche Ungleichheit verstärkt und nichts oder jedenfalls zu wenig für den Klimaschutz getan.
James Livingston ist Professor der Geschichte an der Rutgers University und Autor von sechs Büchern, zu denen Origins of the Federal Reserve System: Money, Class, and Corporate Capitalism, 1890-1913 (Cornell University Press, 1989) und das in Kürze erscheinende The Intellectual Earthquake: How Pragmatism Changed the World, 1898-2008 (University of Chicago Press) gehören.
Quelle 1 | Quelle 2 | Quelle 3
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Teil 6 von 6
Die konkurrierenden Ideale könnten nur durch „absolute Gleichheit“ unter einen Hut gebracht werden, die ihrerseits Initiativgeist, Ehrgeiz und jedes andere Charaktermerkmal zerstören würde, von denen der Kapitalismus, und mit ihm die Freiheit selbst, leben.
Chancellor formuliert diese Aussage um und weist darauf hin, dass Hayeks Furcht vor der Planwirtschaft auf Zentralbanken übertragen werden sollte: „Planwirtschaft im 21. Jahrhundert beinhaltet die Manipulation des wichtigsten Preises in einer Marktwirtschaft, des universellen Preisen, nämlich des Zinssatzes.“
Das klingt absurd, enthält aber genug Wahrheit, um diese Behauptung, wenn auch nicht zu übernehmen, dann doch zumindest nicht gleich von der Hand zu weisen. In jedem Fall widerspricht sie nicht der Argumentation von Menand und Bernanke, und ebenso wenig der von Marx und Greenspan. Genau wie sie nimmt Chancellor, wenn auch äußerst widerwillig, an oder besser: legt er nahe, dass die Fed und ihre politischen Ableger die intellektuellen Fähigkeiten und die rechtlichen Befugnisse besitzen, um als Medium einer indikativen Planung zu fungieren, mit der die wirtschaftlichen Vorgänge koordiniert und zur Erreichung demokratisch beschlossener gesellschaftlicher Zwecke eingesetzt werden können.
Bernankes mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Forschung über Bankenkrisen als Ursache und nicht nur als Konsequenz tiefer Wirtschaftskrisen ist ein typisches Beispiel. Nach einhelliger Meinung agieren Zentralbanken, und insbesondere die Fed, weil der Dollar immer noch die weltweite Leitwährung darstellt, bereits jetzt wie Investitionsbehörden. Ihre jüngsten Rettungsmaßnahmen haben jedoch die wirtschaftliche Ungleichheit verstärkt und nichts oder jedenfalls zu wenig für den Klimaschutz getan.
Wenn wir diese offensichtlichen und trotzdem unbekannten Wahrheiten erkennen und entsprechend handeln, können wir das gesprochene Versprechen der Fed erfüllen. Dafür müssen wir aber, wie Menard uns erklärt, zuerst anerkennen, was unsere Vorfahren im 19. Jahrhundert bereits wussten: Dass die Aufgabe, die vor uns liegt, ein politisches Projekt ist, über das wir alle mit demokratischen Mitteln entscheiden müssen.
James Livingston ist Professor der Geschichte an der Rutgers University und Autor von sechs Büchern, zu denen Origins of the Federal Reserve System: Money, Class, and Corporate Capitalism, 1890-1913 (Cornell University Press, 1989) und das in Kürze erscheinende The Intellectual Earthquake: How Pragmatism Changed the World, 1898-2008 (University of Chicago Press) gehören.
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Im Zuge der „Finanzialisierung“ unserer Welt sind die Zentralbanken zu den wichtigsten Institutionen aufgestiegen, schreibt James Livingston. Diese Machtkonzentration birgt enorme Risiken für unsere Gesellschaft.
🔸 Teil 1
🔸 Teil 2
🔸 Teil 3
🔸 Teil 4
🔸 Teil 5
🔸 Teil 6
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Bitcoin-Miner erwirtschafteten im Jahr 2022 einen Umsatz von 9,55 Milliarden Dollar ⛏️
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Tesla massiv unter Druck: „Fürchterliche Stimmung“
Die Verschnaufpause für Tesla-Anleger war nur kurz. Am Dienstag rutschte das Papier erneut deutlich ab. Mehr als zwölf Prozent ging es am Ende nach unten auf 108,10 Dollar. Zeitweise notierte die Aktie sogar nur noch bei 104,64 Dollar. Damit rückt nun die psychologisch wichtige Marke von 100 Dollar immer stärker in den Fokus.
Enttäuschende Auslieferungszahlen des Elektroautobauers für das Schlussquartal 2022 machten die Kurserholung an drei aufeinanderfolgenden Handelstagen wieder zunichte. Marktteilnehmer sorgen sich, dass die Nachfrage nach Tesla-Fahrzeugen nachlassen könnte, auch weil künftig erheblich mehr E-Autos anderer Hersteller auf den Markt kommen dürften. Den Kunden in China und den USA räumte Tesla jüngst Rabatte für den Autokauf ein – ein eher ungewöhnlicher Schritt für das von Milliardär Elon Musk geführte Unternehmen.
Laut Toni Sacconaghi von Bernstein Research wird Tesla derzeit mit einem signifikanten Nachfrageproblem konfrontiert. Diese Herausforderung dürfte im Jahr 2023 anhalten und werde wohl von vielen Investoren unterschätzt. Er blickt mit seinem Votum "Underweight" bereits kritisch auf die Aktie, die Anleger seien derzeit in einer "fürchterlichen" Stimmung. Sorgen macht er sich dabei auch wegen des inflationären Umfelds und den davon gebremsten Verbraucherausgaben. Auch JPMorgan hatte das Papier zuletzt mit „Underweight“ bewertet.
Etwas optimistischer ist Joseph Spak von der kanadischen Bank RBC, der zwar sein Kursziel von 225 auf 186 US-Dollar senkte, damit aber den Papieren weiter hohes Potenzial einräumt und entsprechend auf "Outperform" bleibt. Nach den verfehlten Erwartungen an die Auslieferungszahlen könnten die mittelfristigen Markterwartungen sinken, so der Experte. Jedoch ist er der Meinung, dass Tesla seinen Vorsprung gegenüber den Wettbewerbern weiter ausbauen wird.
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Die Verschnaufpause für Tesla-Anleger war nur kurz. Am Dienstag rutschte das Papier erneut deutlich ab. Mehr als zwölf Prozent ging es am Ende nach unten auf 108,10 Dollar. Zeitweise notierte die Aktie sogar nur noch bei 104,64 Dollar. Damit rückt nun die psychologisch wichtige Marke von 100 Dollar immer stärker in den Fokus.
Enttäuschende Auslieferungszahlen des Elektroautobauers für das Schlussquartal 2022 machten die Kurserholung an drei aufeinanderfolgenden Handelstagen wieder zunichte. Marktteilnehmer sorgen sich, dass die Nachfrage nach Tesla-Fahrzeugen nachlassen könnte, auch weil künftig erheblich mehr E-Autos anderer Hersteller auf den Markt kommen dürften. Den Kunden in China und den USA räumte Tesla jüngst Rabatte für den Autokauf ein – ein eher ungewöhnlicher Schritt für das von Milliardär Elon Musk geführte Unternehmen.
Laut Toni Sacconaghi von Bernstein Research wird Tesla derzeit mit einem signifikanten Nachfrageproblem konfrontiert. Diese Herausforderung dürfte im Jahr 2023 anhalten und werde wohl von vielen Investoren unterschätzt. Er blickt mit seinem Votum "Underweight" bereits kritisch auf die Aktie, die Anleger seien derzeit in einer "fürchterlichen" Stimmung. Sorgen macht er sich dabei auch wegen des inflationären Umfelds und den davon gebremsten Verbraucherausgaben. Auch JPMorgan hatte das Papier zuletzt mit „Underweight“ bewertet.
Etwas optimistischer ist Joseph Spak von der kanadischen Bank RBC, der zwar sein Kursziel von 225 auf 186 US-Dollar senkte, damit aber den Papieren weiter hohes Potenzial einräumt und entsprechend auf "Outperform" bleibt. Nach den verfehlten Erwartungen an die Auslieferungszahlen könnten die mittelfristigen Markterwartungen sinken, so der Experte. Jedoch ist er der Meinung, dass Tesla seinen Vorsprung gegenüber den Wettbewerbern weiter ausbauen wird.
Anleger sollten bei Tesla derzeit nicht ins fallende Messer greifen. Klare Kursberuhigung abwarten. Allerdings ist das Papier kurzfristig klar überverkauft.
Quelle
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Weltreservewährung Dollar baut Führungsposition aus
Die straffe Geldpolitik der Fed zeigt Wirkung. Der Dollar hat seinen Anteil an den globalen Währungsreserven ausgebaut. Doch die kurze Rallye könnte schon bald wieder vorbei sein.
Als Reaktion auf die Corona-Krise druckte die Federal Reserve insgesamt rund 5 Billionen Dollar für Wertpapierkäufe (Quantitative Easing, QE). Die Reaktion der US-Notenbank war so extrem, dass der Dollar in der Folge deutlich gegenüber anderen Währungen an Wert verlor und sein Anteil an den Währungsreserven sank.
Doch dann begann die Fed, die Geldpolitik zu straffen. In den letzten sechs Monaten seit März 2022 hat sie nicht nur die Zinssätze um 425 Basispunkte angehoben, sondern zugleich ihre Bilanzsumme um 414 Milliarden Dollar reduziert. Infolgedessen hat der Dollar gegenüber anderen Währungen stark aufgewertet, insbesondere gegenüber Euro und Yen.
🔹 Weltreservewährung Dollar gestärkt
Ende des dritten Quartals stieg der Anteil der auf Dollar lautenden Devisenreserven auf 59,8 Prozent, das dritte Quartal in Folge mit einem Anstieg und der höchste Wert seit dem dritten Quartal 2020. Dies geht aus den neuen COFER-Daten des IWF hervor, die der Finanzblog Wolf Street grafisch aufbereitet hat.
Seit Ende 2021 ist der Anteil des Dollars immerhin um fast 1 Prozentpunkt gestiegen. Doch der Anstieg kam von einem 26-Jahres-Tief. In dieser Statistik werden nur die auf Dollar lautenden Vermögenswerte berücksichtige, die von ausländischen Zentralbanken und staatlichen Institutionen gehalten werden, nicht jedoch die auf Dollar lautenden Vermögenswerte in der Fed-Bilanz.
Denn Währungsreserven sind Fremdwährungsreserven. Der Dollar als Reservewährung bedeutet also, dass ausländische Zentralbanken und andere ausländische offizielle Institutionen auf Dollar lautende Vermögenswerte halten, wie zum Beispiel Staatsanleihen, US-Unternehmensanleihen und mit US-Hypotheken besicherte Wertpapiere.
Diese ausländischen Zentralbanken und offiziellen Institutionen halten auch Vermögenswerte, die auf andere Währungen lauten. Alle diese Vermögenswerte zusammengenommen ergeben die gesamten weltweiten Devisenreserven, die insgesamt einen Umfang von umgerechnet 11,6 Billionen Dollar haben.
🔹 Euro bleibt zweitgrößte Reservewährung
Der Euro verzeichnete im dritten Quartal einen Anteil von 19,7 Prozent an den weltweiten Reservewährungen. Zwar ist etwa so viel wie alle folgenden Währungen zusammen. Doch lag er damit weit unter dem Dollar. Der Yen, der im Jahr 2018 das britische Pfund als Reservewährung Nr. 3 ablöste, hatte zuletzt einen Anteil von 5,3 Prozent.
Das britische Pfund hatte im dritten Quartal noch einen Anteil von 4,6 Prozent. Der chinesische Renminbi sank auf einen Anteil von 2,8 Prozent, was angesichts der enormen Größe und der globalen Verflechtung der chinesischen Wirtschaft extrem wenig ist. Noch immer schrecken die Zentralbanken vor in Renminbi notierten Vermögenswerten zurück, obwohl deren Aufstieg schon seit Jahren vorhergesagt wird.
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Teil 1 von 2
Die straffe Geldpolitik der Fed zeigt Wirkung. Der Dollar hat seinen Anteil an den globalen Währungsreserven ausgebaut. Doch die kurze Rallye könnte schon bald wieder vorbei sein.
Als Reaktion auf die Corona-Krise druckte die Federal Reserve insgesamt rund 5 Billionen Dollar für Wertpapierkäufe (Quantitative Easing, QE). Die Reaktion der US-Notenbank war so extrem, dass der Dollar in der Folge deutlich gegenüber anderen Währungen an Wert verlor und sein Anteil an den Währungsreserven sank.
Doch dann begann die Fed, die Geldpolitik zu straffen. In den letzten sechs Monaten seit März 2022 hat sie nicht nur die Zinssätze um 425 Basispunkte angehoben, sondern zugleich ihre Bilanzsumme um 414 Milliarden Dollar reduziert. Infolgedessen hat der Dollar gegenüber anderen Währungen stark aufgewertet, insbesondere gegenüber Euro und Yen.
🔹 Weltreservewährung Dollar gestärkt
Ende des dritten Quartals stieg der Anteil der auf Dollar lautenden Devisenreserven auf 59,8 Prozent, das dritte Quartal in Folge mit einem Anstieg und der höchste Wert seit dem dritten Quartal 2020. Dies geht aus den neuen COFER-Daten des IWF hervor, die der Finanzblog Wolf Street grafisch aufbereitet hat.
Seit Ende 2021 ist der Anteil des Dollars immerhin um fast 1 Prozentpunkt gestiegen. Doch der Anstieg kam von einem 26-Jahres-Tief. In dieser Statistik werden nur die auf Dollar lautenden Vermögenswerte berücksichtige, die von ausländischen Zentralbanken und staatlichen Institutionen gehalten werden, nicht jedoch die auf Dollar lautenden Vermögenswerte in der Fed-Bilanz.
Denn Währungsreserven sind Fremdwährungsreserven. Der Dollar als Reservewährung bedeutet also, dass ausländische Zentralbanken und andere ausländische offizielle Institutionen auf Dollar lautende Vermögenswerte halten, wie zum Beispiel Staatsanleihen, US-Unternehmensanleihen und mit US-Hypotheken besicherte Wertpapiere.
Diese ausländischen Zentralbanken und offiziellen Institutionen halten auch Vermögenswerte, die auf andere Währungen lauten. Alle diese Vermögenswerte zusammengenommen ergeben die gesamten weltweiten Devisenreserven, die insgesamt einen Umfang von umgerechnet 11,6 Billionen Dollar haben.
🔹 Euro bleibt zweitgrößte Reservewährung
Der Euro verzeichnete im dritten Quartal einen Anteil von 19,7 Prozent an den weltweiten Reservewährungen. Zwar ist etwa so viel wie alle folgenden Währungen zusammen. Doch lag er damit weit unter dem Dollar. Der Yen, der im Jahr 2018 das britische Pfund als Reservewährung Nr. 3 ablöste, hatte zuletzt einen Anteil von 5,3 Prozent.
Das britische Pfund hatte im dritten Quartal noch einen Anteil von 4,6 Prozent. Der chinesische Renminbi sank auf einen Anteil von 2,8 Prozent, was angesichts der enormen Größe und der globalen Verflechtung der chinesischen Wirtschaft extrem wenig ist. Noch immer schrecken die Zentralbanken vor in Renminbi notierten Vermögenswerten zurück, obwohl deren Aufstieg schon seit Jahren vorhergesagt wird.
Auf den Plätzen 6 bis 8 unter den Reservewährungen finden sich der Kanadische Dollar mit einem Anteil von 2,4 Prozent, der Australische Dollar mit einem Anteil von 1,9 Prozent und der Schweizer Franken mit einem Anteil von 0,23 Prozent. Es gibt noch weitere Währungen, deren Anteil jedoch so gering ist, dass sie nicht ins Gewicht fällt.
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