#LeaveNoOneBehind Verbündete
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Regelmäßige Updates zu den EU-Außengrenzen und gemeinsame Aktionen von #LeaveNoOneBehind.
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Wir gehen auf Tour d'Amour!
Die Kulturbranche liegt seit dem Beginn der Corona-Pandemie brach. All die Nightliner, Vans und Reisebusse, die sonst für Touren genutzt werden, stehen gerade nutzlos herum. Gleichzeitig sitzen zehntausende Menschen an den europäischen Außengrenzen fest, weil die EU-Migrationspolitik weiterhin auf Abschottung statt auf Aufnahme setzt. Deswegen haben sich fast 100 Künstler*innen im Spirit von #LeaveNoOneBehind zusammengeschlossen, um ein Zeichen gegen Ungerechtigkeit und rassistische Grenzpolitik zu setzen: Die Tour d'Amour geht an den Start.

Wie funktioniert das?

Am Samstag, dem 27. März, nehmen sechs Clubs in Deutschland einen Tag lang Sachspenden entgegen. Diese Spenden werden, eng abgestimmt mit den Bedarfslisten der NGOs an den EU-Außengrenzen, anschließend mit Hilfe der Tourbusse zu den Organisationen des Bündnisses „grenzenloseHilfe.de“ gebracht, die die Verteilung an den Außengrenzen übernehmen.

Warum das Ganze?

Das Ziel der Tour d'Amour ist es nicht, nur Sachspenden zu sammeln und den Mangel an den EU-Grenzen kurzfristig zu lindern - wir wollen den Mangel langfristig komplett beseitigen. Doch das ist eine politische Aufgabe. Allein in Deutschland sind über 200 Kommmunen dazu bereit, Schutzsuchende aufzunehmen, doch die Bundesregierung blockiert diese Aufnahmebereitschaft weiterhin aus politischen Gründen. Deswegen stellen wir Tourbusse zur Verfügung, um zu zeigen: Es kann nicht so schwer sein! Wir fordern die Bundesregierung zu einem sofortigen Stopp der Aufnahmeblockade auf und betonen, dass die Lager an den Außengrenzen endlich evakuiert werden müssen.

Um die Tour d'Amour zu verwirklichen, brauchen wir jetzt eure Hilfe. Alle weiteren Infos findet ihr hier: https://lnob.net/tour-amour/

Ein großes Dankeschön geht an alle Künstler*innen, die am Start sind: Deichkind, Jennifer Weist, Sookee, Amewu, Thees Uhlmann, Tocotronic und viele viele weitere! 🧡
Keine Gerechtigkeit in einem rassistischem Klima! (Teil 1) - EN in comments

Seit letzter Woche ist eine Gruppe junger Aktivist*innen von Ende Gelände und Seebrücke in der französischen Stadt Calais, um dort solidarische Strukturen für Geflüchtete zu unterstützen. Im Laufe der nächsten Wochen werden wir unsere Plattform immer wieder nutzen, um von den Zuständen in Calais und dahinterliegenden politischen Strukturen zu berichten. Denn #LeaveNoOneBehind bedeutet auch, klimagerechte und antirassistische Kämpfe zu verbinden.

Calais ist eine französische Stadt am Ärmelkanal, die durch den Eurotunnel und Fähren mit England verbunden ist. Der Ort ist somit das Bindeglied zwischen Kontinentaleuropa und Großbritannien - und ein Ort, an dem kontinuierlich Menschenrechtsverbrechen stattfinden. In den Hütten und Verschlägen des "Jungle of Calais", wie das Camp genannt wurde, lebten zwischen 2015 und 2016 schätzungsweise 7.000 bis 10.000 Menschen. Dieses Lager wurde im Sommer 2016 von der Polizei unter massivem Einsatz von Gewalt geräumt. Versprechungen, eine neue Unterkunft zu organisieren, wurden nicht eingehalten: Seitdem leben Menschen auf der Straße und in kleinen Zeltlagern, die alle 48 Stunden von der Polizei gewaltsam geräumt werden. Dabei ist es gängige Praxis, die Zelte abzureißen und zu zerschneiden.

Auch der sichere Transit nach Großbritannien ist für in Calais lebende Geflüchtete nahezu unmöglich und wird systematisch kriminalisiert. Beim Versuch, die französisch-britische Grenze zu überqueren, starben seit 2016 bereits 302 Menschen - ohne Dunkelziffer. Wie auch die gesamte Situation in Calais sind diese Toten sind keine Unglücke, sondern politische Entscheidungen. Die Europäische Union missachtet Menschenrechte nicht nur an den griechischen und kroatischen Grenzen, sondern auch in Frankreich, dem Herzen Europas. #LeaveNoOneBehind #NoJusticeInARacistClimate
Gerechtigkeit für die El Hiblu 3! (EN in comments)

In Malta droht drei Teenagern aus afrikanischen Ländern eine lebenslange Haftstrafe, weil sie sich dafür einsetzten, dass sie und über 100 weitere Menschen nach der Rettung aus akuter Seenot nicht zurück in die Lager Libyens gebracht wurden. Die Ermittlungen der maltesischen Behörden stellen die Bedrohten nun als Täter dar, aus Deeskalation wurden Terrorismus-Vorwürfe. Dadurch wird der Sachverhalt auf den Kopf gestellt und international anerkannte Prinzipien des Rechtsstaats und Menschenwürde erodiert. Den detaillierten Sachverhalt könnt ihr auf elhiblu3.info nachlesen.

Das Diffamieren und Kriminalisieren von Menschen, die um ihr Leben und ihre Rechte kämpfen, muss ein Ende haben. Beteiligt euch und mobilisiert mit uns gegen Menschenrechtsverletzungen und Ungerechtigkeit: Postet ein Selfie mit einem Schild, auf dem "Free El Hiblu 3" oder "Drop the charges" steht, taggt @elhiblu3 (Instagram & Twitter) und teilt euren Aufruf unter dem Hashtag Free #ElHiblu3.
Wintervorbereitungen sind sinnvoll, bevor es Winter wird!
(EN in comments)

Bloß ein halbes Jahr zu spät besucht Ylva Johansson, EU-Kommissarin für Inneres, am Montag die Insel Lesbos. Denn in ihren Worten sei der Frühling "die beste Zeit, um sich auf den Winter vorzubereiten".

Vielleicht hätte sie die Menschen in den Lagern - die einen eiskalten, nassen und ermüdenden Winter hinter sich haben - besser fragen sollen, wann der beste Zeitpunkt für solche Vorbereitungen gewesen wäre. Schon im September letzten Jahres haben Campbewohner*innen, Aktivist*innen, NGOs und Journalist*innen vor den qualvollen kommenden Monate gewarnt, wenn keine winterfesten Unterkünfte organisiert werden würden.

Doch es änderte sich so gut wie nichts. Die Menschen in den Lagern mussten heftige Stürme und eisige Nächte in dünnen Zeltplanen ertragen, ohne Heizung, ohne warmes Wasser, mit so gut wie keinem Strom.

Johansson erklärte diesen Zustand als "bedauerlich" - ein Begriff, der ein unglückliches Ereignis beschreibt. Doch die entmenschlichenden Lager auf den griechischen Inseln sind alles andere als ein tragischer Zufall: Sie sind das Resultat willentlicher Fahrlässigkeit und sollen Menschen schlichtweg davon abhalten, nach Europa zu kommen. Wenn Johannson jetzt die Insel besucht, nach monatelangem Nichtstun, sieht sie die unwürdigen Bedingungen der Lagern hoffentlich mit ihren eigenen Augen. #LeaveNoOneBehind

📸: Yousif Al Shewaili
Sie landete im Hubschrauber direkt im neuen Moria-Lager und bekam eine komfortable Rundfahrt im Mercedes. Wenig später verließ EU-Kommissarin Ylva Johansson das Lager bereits wieder. Sie nahm sich keine Zeit, mit den Bewohner*innen des Lagers zu sprechen, die im letzten Winter so sehr unter der dysfunktionalen Migrationspolitik der EU leiden mussten - obwohl diese lautstark forderten, gehört zu werden: Menschen skandierten "Freiheit" und weitere Forderungen, als die Kolonne vorbeifuhr.

Johanssons Besuch gingen einige Aufwertungen voraus: Einige Bereiche des Lagers wurden gründlich gereinigt und ein neuer Basketballplatz wurde errichtet. Zum ersten Mal war es auch Vertreter*innen der Medien erlaubt, das Camp zu betreten - trotzdem durften Journalist*innen nicht frei herumlaufen, sondern bekamen nur Zugang zum zuvor gereinigten Teil des Lagers. Sie wurden auch daran gehindert, mit den Bewohner*innen zu sprechen.

Johansson sprach von humanen Lagern und bekräftigte, dass Menschen keinen weiteren Winter in Zelten ausharren müssten. Doch was sind diese Worte nach all den leeren Versprechungen der Vergangenheit noch wert? Sätze wie "kein Moria mehr" und Bekräftigungen, dass alle Menschen "Rechte und Würde" hätten, werden von den weiterhin entwürdigenden Lebensbedingungen des Lagers überschattet.

Kürzlich wurde ein Packet in Höhe von 250 Millionen Euro für fünf neue Lager auf den griechischen Inseln angekündigt. Doch es ist noch völlig unklar, ob diese Lager offen sein werden - mit der Möglichkeit, hinein- und hinausgehen zu können - oder geschlossen, wie Gefängnisse. Johansson wird in den kommenden Monaten ihren Einsatz für "Rechte und Würde" unter Beweis stellen müssen - indem sie die Versprechen endlich in die Tat umsetzt. #LeaveNoOneBehind
Heute sollen die letzten Charterflüge mit Schutzsuchenden aus Griechenland in Deutschland eintreffen. Damit sollen die Aufnahmeprozesse der Bundesregierung beendet werden, die Deutschland nach dem Brand in Moria für 1.553 besonders schutzbedürftige Menschen zugesichert hatte. Für die aufgenommenen Menschen bedeutet die Ankunft in Deutschland eine Aussicht auf Schutz und Sicherheit – gerade für Kinder und getrennte Familien.

Doch genau deshalb darf jetzt nicht Schluss sein! Die Bedingungen in den griechischen Lagern sind weiterhin lebensunwürdig. In Deutschland sind über 200 Kommunen aufnahmebereit und setzen sich seit Jahren dafür ein, Menschen willkommen heißen zu dürfen. Deswegen fordern wir, die bestehenden Aufnahmeprozesse nach Deutschland nun fortsetzen. Der heutige Flug darf nicht der letzte bleiben.

Das symbolische Aufnehmen kleiner Gruppen ist nicht genug, solange weiter zehntausende Schutzsuchende in Lagern an den EU-Außengrenzen festgehalten werden. Beteiligt euch unter dem Hashtag #AufnahmeFortsetzen und fordert die Bundesregierung auf, der Aufnahmebereitschaft nicht im Weg zu stehen! #WirHabenPlatz #LeaveNoOneBehind

Hilfreiche Infos von der Seebrücke zum Tweet-Storm gibt's hier: https://seebruecke.org/wp-content/uploads/2021/03/Tweetstorm-31.03.pdf
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Humans of Bosnia - Pita (EN in comments)

"Sie haben meine Freundin geschlagen - nicht nur die Jungs, sie schlagen auch Mädchen sehr schlimm." Pita aus Nepal berichtet von den Misshandlungen, die flüchtende Menschen an der kroatischen Grenze erleben müssen.

Mit unserer Serie #HumansOfBosnia bieten wir denjenigen eine Plattform, die die unmenschliche Migrationspolitik Europas selbst betrifft und bereit sind, ihre Wünsche, Probleme und Zukunftsträume mit uns teilen. Denn um würdevolle Bedingungen für alle Menschen zu schaffen, müssen europäische Gesellschaften nicht nur andere politische Strukturen schaffen - wir müssen auch verändern, wie über flüchtende Menschen gedacht und gesprochen wird. #LeaveNoOneBehind
Keine Abschiebungen nach Afghanistan! (EN in comments)
Morgen soll eine Massenabschiebung aus Deutschland nach Afghanistan stattfinden. Trotz Lockdown und steigender Covid19-Infektionen wird schon seit Monaten konstant weiter abgeschoben - mindestens 75 Sammelabschiebungen fanden seit November letzten Jahres statt.

Afghanistan - wo weiterhin 1.300 deutsche Bundeswehr-Soldat*innen im Einsatz sind - ist alles andere als ein sicheres Land. Die ohnehin instabile Sicherheitslage, zu denen auch Deutschlands Waffenexporte beitragen, hat sich in den letzten Monaten noch weiter verschärft. Dazu kommt eine desaströse wirtschaftliche Situation und die globale Pandemie.

Die meisten von der Abschiebung bedrohten Menschen verfügen in Afghanistan über kein familiäres oder soziales Netzwerk, das ihnen in dieser Situation Unterstützung bieten kann. Das macht es nahezu unmöglich, einen Lebensunterhalt zu sichern.

Wir fordern, die Abschiebungen sofort zu stoppen und rufen dafür zum gemeinsamen Protest dagegen auf. Am Berliner Flughafen BER, wo die Abschiebungen morgen durchgeführt werden sollen, wird es um 18 Uhr eine Protestkundgebung am Terminal 5 geben. Für alle, die dorthin nicht kommen können, hat die Seebrücke Berlin ein Dokument mit Petitionen, Tweets und Emails an Politiker*innen vorbereitet, das ihr als Vorlage benutzen könnt: https://cloud.seebruecke.org/index.php/s/fXwCc77a9TXHtFp

Wir rufen den Berliner Senat und alle anderen lokalen sowie nationalen Regierungen dazu auf, Abschiebungen sofort zu stoppen! Alle Menschen haben das Recht auf Schutz und Sicherheit - nicht nur, aber ganz besonders während einer globalen Pandemie. #AfghanistanNotSafe #Abschiebestopp #LeaveNoOneBehind
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Humans of Bosnia - Iswan (EN in comments)

"In Kroatien sind wir keine Menschen. Ich weiß nicht, warum." Iswan aus Pakistan erzählt von den systematischen Gewalt an der bosnisch-kroatischen Grenze.

Mit unserer Serie #HumansOfBosnia bieten wir denjenigen eine Plattform, die die unmenschliche Migrationspolitik Europas selbst betrifft und bereit sind, ihre Wünsche, Probleme und Zukunftsträume mit uns teilen. Denn um würdevolle Bedingungen für alle Menschen zu schaffen, müssen europäische Gesellschaften nicht nur andere politische Strukturen schaffen - wir müssen auch verändern, wie über flüchtende Menschen gedacht und gesprochen wird. #LeaveNoOneBehind

🎥: Frederik de la Houssaye
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Mehrere Häuser in Bosnien erneut geräumt (EN in comments)

Vor 3 Tagen räumten Spezialeinheiten der bosnischen Polizei mehrere leerstehende Häuser, in denen 100 bis 150 flüchtende Menschen lebten. Laut den Aussagen betroffener Menschen waren während der Räumung auch Mitarbeitende der Internationalen Organisation für Migration (IOM) präsent. Menschen mussten gegen ihren Willen in Busse der IOM steigen und wurden dann in verschiedene Camps im Una-Sana Kanton gebracht. Mehrere Menschen entgingen der Räumung, indem sie in umliegende Wälder flüchteten. Einige mussten ihr gesamtes Hab und Gut zurücklassen und sind den kalten Nächten nun schutzlos ausgeliefert. In mindestens einem Fall berichten Menschen auch von Polizeigewalt.

Dass rigoros gegen selbstorganisierte Strukturen flüchtender Menschen vorgegangen wird, während nationale und europäische Institutionen weiter keinen ausreichenden Schutz gewähren, offenbart einmal mehr die menschenverachtenden Strategien der EU-Grenzpolitik.

Video & Text via Blindspots
AKTIONSAUFRUF - Aktion EvacEUate! Runde 2 (8./9. Mai 2021) ⛺️

(EN in comments)

Im März fand die erste Runde der Aktion EvacEUate statt, bei der über 20 Städte in Deutschland und Österreich dabei waren. Doch seitdem hat sich politisch zu wenig getan und die Lager bestehen weiter. Deshalb geht die Aktion am Wochenende des 8./9. Mai in die nächste Runde, um erneut zum Evakuieren der Camps aufzurufen.

Es sind sowohl Online- als auch physische Aktionen geplant. Für mehr Infos und bei weiteren Fragen könnt ihr @solicamp_hd auf Instagram schreiben oder die Nummer des Solicamp-Handys kontaktieren, die ihr hier in den Kommentaren findet. Heute Abend um 20 Uhr findet außerdem eine How-to-Protestcamp Telefonkonferenz statt - meldet euch bei der Nummer des Solicamp-Handys, wenn ihr dabei sein wollt.

Lasst uns so viele Protestcamps wie möglich organisieren, um gemeinsam lautstark die sofortige Evakuierung der Lager zu fordern! #LeaveNoOneBehind
Kara Tepe wird aufgelöst!

Menschenwürdigere Alternativen zu den inhumanen Camps in Griechenland werden weiter abgeschafft.

Die ersten Menschen werden von der Unterkunft Kara Tepe in das unwürdige Lager Mavrovouni verlegt. Die Schließung von human organisierten Unterkünften ist schlichtweg grausam und inakzeptabel.

Die Botschaft ist klar: Wer in Griechenland eine Chance auf Schutz haben will muss leiden.

In Kara Tepe leben etwa eintausend Menschen, die als besonders schutzbedürftig gelten. Viele von ihnen sollen in das unbewohnbare Mavrovouni Camp verlegt werden. Überall in Griechenland werden Lager, welche als humane Alternativen gelten, von der Mitsotakis-Regierung geschlossen. Nachdem PIKPA Lesvos und PIKPA Leros letztes Jahr geschlossen wurden, war Kara Tape einer der letzten sicheren Orte für Menschen auf der Flucht in Griechenland.

Das Verbrechen, das die Camps Pikpa und Kara Tepe begangen haben: Sie haben Menschen auf der Flucht eine menschenwürdigere Unterkunft geboten.

📸: Tessa Kraan
📸: Tessa Kraan
Die Schließung von Kara Tepe schreitet weiter voran! (EN in comments)

Rehana und ihr 5-jähriger Sohn werden heute aus der Unterkunft Kara Tepe ins Mavrovouni-Lager gebracht, auch bekannt als das neue Moria. Rehana erinnert sich, dass das alte Moria-Camp ihren Sohn so sehr traumatisierte, dass er sich nun nicht mehr traut, alleine den Container zu verlassen, in dem sie leben. "In Moria gab es eine große Schlägerei direkt vor seinen Augen, mit Messerstichen und alles. Er war danach nicht mehr derselbe und hatte sehr schwere psychische Probleme. Wir wurden nach Kara Tepe verlegt und es ging ihm ein wenig besser. Ich mache mir große Sorgen darüber, in dieses Lager zurückzukehren. Sein Zustand wird sich dort wieder verschlimmern. Ich sehe eine sehr dunkle Zukunft."

Fast 1000 Menschen lebten in Kara Tepe, einem Lager, das als alternativer Lebensraum auf Lesvos fungierte. Sie alle betrifft die Entscheidung der griechischen Regierung, das Lager zu schließen und seine Bewohner nach Mavrovouni zu verlegen. Kara Tepe bot Platz für besonders schutzbedürftige Menschen wie Familien, alleinerziehende Mütter, Menschen mit körperlichen Einschränkungen und Überlebende sexualisierter Gewalt. Die Lebensbedingungen in Mavrovouni, wohin die Menschen nun zwangsumgesiedelt werden, sind extrem unsicher für sie.

Flüchtende Menschen dürfen sich in Europa nicht willkommen und sicher fühlen. Selbst 5-jährige Kinder werden durch die unmenschliche Migrationspolitik stark traumatisiert. Die Schließung von Kara Tepe bedeutet die Schließung eines Schutzraumes für Menschen, die das Schlimmste durchgemacht haben. Diese Strategie ist grausam und inakzeptabel. #LeaveNoOneBehind