Deutsche Dichter und Denker
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Der Denker sagt das Sein,
der Dichter das Heilige!

Bilder, Gedichte und Sprüche in diesem Kanal verstehen sich als Nachahmung ohne Beurteilung.
Sie sind mit nötigem Ernst oder Spott zu genießen!

Passende (!!!) Gedichte unter:
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Nicht sank in Schwachheit unserer Sprache Kunst,
seitdem verhallt ist früher Heroen Schritt –
wir wandeln weiter ihre Bahnen
tönenden Fußes – und schauen lichtwärts.

Wir meistern, stolz nicht minder wie jene, noch
das Wort, und kunstreich meißelt die sichre Hand
aus deutscher Sprache reinstem Marmor
nimmer vergänglicher Formen Schönheit.

Denn für der Menschheit heilige Güter schlägt
auch uns das Herz. Die fröhliche Flammengluth,
die ewig zu den Sternen deutet,
loht auch in uns von dem Grund der Seelen.

Wie Göttern einst der lockigen Hebe Hand
geschenkt den Nectar ewigen Jugendmuths,
so wollen wir in alten Schalen
reichen den schäumenden Wein der Zeiten!

-Otto Erich Hartleben, 1864-1905-
@DeutscheDD
Anderes durch den Kakao zu ziehen:
Das liebste Vergnügen vieler Wichtigtuer!

-Ernst Ferstl-
@DeutscheDD
Der Volkstanz ist uns in den verschiedenen deutschen Landschaften bereits aus ältester Zeit überliefert.

„Wenn die fahrenden Sänger mit ihrem Liedgesang der Unterhaltung dienten, so war es gewiß auch die Bestimmung eines Teiles ihres Liederschatzes, als Tanzmusik zu dienen, denn der Tanz ward gesungen und umgekehrt: Die Hauptbestimmung ihrer Lieder, der Liebeslieder vor allem, war es, als Tanzlieder gesungen zu bleiben. Hierbei jedoch griff nun ganz besonders das Volk selbst singend ein, denn den ‚Reihen’ zu führen und vorzusingen war eine Ehre, die dem gewandtesten der Tänzer gebührte, zugleich nahm aber die ganze Schar unter dem Tanze auch mit am Gesang teil.“

-Rochus Freiherr von Liliencron, 1820-1912-
@DeutscheDD
Wo mit der Dumpfheit sich die Wissenschaft verbündet,
Wird Unerfreuliches kunstmäßig fest gegründet.
Und eh'r nicht wieder wird der Zwingbau eingerissen,
Bis gegen Knechtisches aufsteht ein freies Wissen.
Dann wächst der Freiheit Haus selbst aus der Knechtschaft Trümmern
Für alle, die zuvor im Kerker nicht verkümmern!

-Friedrich Rückert, 1788–1866-
@DeutscheDD
Die deutsche Sprachgesellschaft.

Gelehrte deutsche Männer,
Der deutschen Rede Kenner,
Sie reichen sich die Hand,
Die Sprache zu ergründen,
Zu regeln und zu ründen
In emsigem Verband.

Indes nun diese walten,
Bestimmen und gestalten
Der Sprache Form und Zier:
So schaffe du inwendig
Thatkräftig und lebendig,
Gesamtes Volk, an ihr!

Ja, gieb ihr du die Reinheit,
Die Klarheit und die Feinheit,
Die aus dem Herzen stammt!
Gieb ihr den Schwung, die Stärke,
Die Glut, an der man merke
Daß sie vom Geiste flammt!

An deiner Sprache rüge
Du schärfer nichts, denn Lüge,
Die Wahrheit sei ihr Hort!
Verpflanz' auf deine Jugend
Die deutsche Treu' und Tugend
Zugleich mit deutschem Wort!

Zu buhlerischen Girren
Laß du ihn niemals kirren,
Der ernsten Sprache Klang!
Sie sei dir Wort der Treue,
Sei Stimme zarter Scheue,
Sei echter Minne Sang!

Sie diene nie am Hofe
Als Gauklerin, als Zofe!
Das Lispeln taugt ihr nicht
Sie töne stolz! Sie weihe
Sich dahin, wo der Freie
Für Recht, für Freiheit spricht!

Wenn so der Sprache Mehrung,
Verbesserung und Klärung
Bei dir von statten geht,
So wird man sagen müssen,
Daß, wo sich Deutsche grüßen,
Der Atem Gottes weht!

-Ludwig Uhland, 1787-1862-
@DeutscheDD
Und ist unser Banner vom Sturme zerfetzt
und das Häuflein vom Kampfe gelichtet
wir halten dem Banner die Treu bis zuletzt
und das Antlitz zum Feinde gerichtet
Wir streben auf steinigem, dornigem Pfad
dem Lichte, der Freiheit entgegen
Wir hassen die Feigheit und lieben die Tat
denn uns rührt kein Fluch und kein Segen

Die Freiheit erkaufen mit irdischem Gut
o ihr Narren welch nutzlos Beginnen
Die Freiheit will Kampf und die Freiheit will Blut
denn sie läßt sich mit Gold nicht gewinnen
Die Kräfte gespannt und das Banner voran
hell jauchzet der Sturm seine Lieder
Das Morgenrot leuchtet, der Tag, er hebt an
und wir holen die Freiheit uns wieder


-Erich Limpach-
27.06.1899-10.12.1965
@DeutscheDD
Ostland

O du bist deutsch, wie meiner Adern Blut:
Deutsch ist dein Herz, dein Wesen, Weg und Wollen,
deutsch deiner Giebel Zier, der Herde Glut,
und deutsch nun deine Not, dein Gram und Grollen.

Deutsch hieß der Ahnen Arbeit, die hier schuf,
deutsch der Geschlechter tausendjährige Treue,
deutsch war, deutsch ist, deutsch bleibt dein Gottberuf:
Grenzmark zu sein, daß man die Heimat scheue.

Deutsch ist der Ströme Fluten, deutsch das Schiff,
das hafenwärts die reichen Frachten landet;
deutsch ist das Meer, das jäh an steilem Kliff
mit wildempörten Wellen brandet.

Deutsch ist das Korn, das frei im Winde steht,
deutsch sind die Seen, deutsch die Ackerkrume,
deutsch ist die Wolke, die am Himmel geht,
und deutsch der letzte Halm, die letzte Blume!

-Franz Lüdtke, 1882-1945-
@DeutscheDD
Leider muß man manchmal Politikern ans Bein pinkeln, damit sie überhaupt mal reagieren.
Warum?
Na, sie behandeln uns doch wie Hunde...

-Wolfgang J. Reus, 1959-2006-
@DeutscheDD
Ihr seid so weit
von euch entfernt
mit euch
gibt es keine Nähe
ihr pflegt lieber
euren Ichwahn
statt wärmende
Gemeinsamkeit!

-Hans-Christoph Neuert, 1958-2011-
@DeutscheDD
Die Heimat hat sich schön gemacht 💐

Die Heimat hat sich schön gemacht und Tau blitzt ihr im Haar.
Die Wellen spiegeln ihre Pracht wie frohe Augen klar.
Die Wiese blüht, die Tanne rauscht, sie tun geheimnisvoll.
Frisch das Geheimnis abgelauscht, das uns beglücken soll.

Der Wind streift auch durch Wald und Feld, er raunt uns Grüße zu.
Mit Fisch und Dachs und Vogelwelt stehn wir auf du und du.
Der Heimat Pflanzen und Getier behütet unsre Hand,
Und reichlich ernten werden wir, wo heut noch Sumpf und Sand.

Wir brechen in das Dunkel ein, verfolgen Ruf und Spur.
Und werden wir erst wissend sein, fügt sich uns die Natur.
Die Blume öffnet sich dem Licht, der Zukunft unser Herz.
Die Heimat hebt ihr Angesicht und lächelt sonnenwärts!

-Manfred Streubel, 1932-1992-
@DeutscheDD
Wir müssen im Hohen und Gemeinen nach dem Ewigen fahnden;
das ist unser Fallstrick und Verhängnis,
doch also auch der heilige Weg!

- Erwin Guido Kolbenheyer, 1878-1962-
@DeutscheDD
Anarchie

Immer geschmäht, verflucht – verstanden nie,
Bist du das Schreckbild dieser Zeit geworden…
Auflösung aller Ordnung, rufen sie,
Seist du und Kampf und nimmerendend Morden.

O laß sie schrei'n! – Ihnen, die nie begehrt,
Die Wahrheit hinter einem Wort zu finden,
Ist auch des Wortes rechter Sinn verwehrt,
Sie werden Blinde bleiben unter Blinden.

Du aber, Wort, so klar, so stark, so rein,
Das alles sagt, wonach ich ruhlos trachte,
Ich gebe dich der Zukunft! – Sie ist dein,
Wenn jeder endlich zu sich selbst erwachte.

Kommt sie im Sonnenblick – Im Sturmgebrüll?
Ich weiß es nicht… doch sie erscheint auf Erden! –
"Ich bin ein Anarchist!" "Warum?" "Ich will
Nicht herrschen, aber auch beherrscht nicht werden!"

-John Henry Mackay, 1864-1933-
@DeutscheDD
Leute, die sich in ihren Begriffen von der Freundschaft nicht höher schwingen können, als daß sie alle guten Bekannten für Freunde halten, denken, daß nichts gewöhnlicher in der Welt als die Freundschaft sei.
Wie betrügen sie sich!

-Friedrich Gottlieb Klopstock-
02.07.1724-14.03.1803
@DeutscheDD
Wenn irgendetwas uns verflucht hat, dann ist es doch die Großstadt gewesen, nirgends mehr geht die Einzelpersönlichkeit zugrunde als in diesen Stätten der Massensuggestion!

-Gustav Stresemann, 1878-1929-
@DeutscheDD
Wir deutschen Menschen
Wir wollen nicht reden
Allerorten
Von kommenden Fehden
Mit großen Worten.

Wir wollen nicht sagen,
Was wir denken,
Nicht unser Klagen
Im Rausch ertränken.

Nicht mit dem Munde
Wollen wir streiten,
Nur auf die Stunde
Uns vorbereiten.

Wir wollen schweigen
Und handeln im Stillen;
Wir wollen uns beugen
Einem Willen.

Wir wollen als Freunde
Die Hand uns geben
Einer Gemeinde –
Und danach leben!

-Bogislav von Selchow, 4. Juli 1877 - 6. Februar 1943-
@DeutscheDD