longwalk4assange
396 subscribers
566 photos
10 videos
72 links
Download Telegram
Nach dem ausritten der Wolkenbrüche ging es gestern Richtung Hazebrouck…und dann doch nicht. Bei der unbeleuchteten, gut befahrenen Landstraße ohne Fahrradstreifen war mir das gestern zu riskant. Heute geht’s also hoffentlich durch Hazebrouck, Richtung Saint-Omer.
Ach, fast vergessen… es lebe der Künstlerbedarfladen mit Schablonen!
Ohh menno, Technik, die begeistert… zum Glück habe ich noch ein paar Kugeln vom letzten Achsbruch aufgehoben…
So sollte es aussehen
So sieht die andere Seite aus
Da ist der Übeltäter… Qualität? Fehlanzeige!
Das Département in dem ich gerade wandere hat sich anscheinend gedacht, damit keiner über die schlechten Fahrradwege meckern kann, machen wir einfach gar keine!
Und immer wieder Reparaturen… habe heute wieder einen Platten und meine „Kiste“ fängt an die sie zusammenhaltenden Schrauben abzuwerfen…solche selbstmörderischen Gedanken kann ich natürlich nicht unterstützen, obwohl ich die Ermüdung auch bei mir spüre, auch buchstäblich. Die letzten Tage habe ich recht wenig Schlaf abgekommen. Erst wollte der Landwirt unbedingt genau das Feld düngen, auf dem ich mich am Rand zum ausruhen gebettet habe(das gleiche, nur umgekehrt muss sich der Landwirt gedacht haben, warum muss er sich unbedingt auf dem Feld hinlegen, auf dem ich düngen will!?) , dann eine Einladung in Hazebrouck, wo meine Kiste nicht reingepasst hat und der Gastgeber im Sitzen auf dem Sofa einschlief, ich mich in der Küche gebettet habe und das Schnarchen mich doch ein wenig gestört hat, selbst in der Entfernung, und heute ein Landwirt, der mich früh weckte, um mir zu sagen, dass es sein Land sei auf dem ich schlafe. Dieses reviermarkierendes Verhalten gibt es ja zu Hauff in unserer Gesellschaft, fast überall auf meiner Route stoße ich auf Zäune und Absperrungen, die indirekt sagen, „Besuch!? Nein danke!“. Na ja, die kleinen Schwierigkeiten des Vagabundendaseins…
Ich hoffe die lesenden dieser Beiträge sehen es mir nach, dass in letzter Zeit wenig Kräfte zum verschriftlichen bei mir zu finden sind, ich habe es dennoch auf dem Radar.
Ich bin kurz vor Saint-Omer und komme hoffentlich morgen Abend an der Küste an. Von da aus dann wohl am Mittwoch oder Donnerstag rüber zur Insel! Hatte gehofft, dass das Wetter noch bis zum Rest des Marsches sonnig bleibt, was leider nicht der Fall ist. Der Wetterumschwung hat es schon vor einigen Tagen angedeutet, Schauer machen meinen Weg etwas mühseliger und auch die fehlenden Fahrradwege.
Heute geht’s durch Saint-Omer, danach Richtung Calais, erstmal am Kanal lang.
Oha, ich bin zwar noch nicht auf der Insel, doch schon mal auf dem Boot!!!