Gedanken zur Losung
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Donnerstag, der 09.05.2024:
Der HERR hatte sie fröhlich gemacht.
📖 Esra 6,22
Seid allezeit fröhlich.
🖋 1. Thessalonicher 5,16

💭 Allezeit fröhlich?

Im heutigen Lehrtext heißt es, wir sollen allezeit fröhlich sein. Geht das überhaupt? Normalerweise benötigen wir dafür einen Anlass. Den hatten die Israeliten, als sie nach jahrzehntelanger Gefangenschaft nach Jerusalem zurückkehren durften und dort den Tempel wiederaufgebaut hatten. So feierten sie das Passa und das Fest der ungesäuerten Brote, denn der HERR hatte sie fröhlich gemacht, wie es im Losungswort heißt. Gott hatte nämlich bewirkt, dass Kyrus, der König von Babel, befohlen hatte, den Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen. Doch sein Nachfolger, König Darius, stellte sich dem entgegen, da er befürchtete, die Juden würden sich unabhängig vom babylonischen Reich machen. Als er aber den Brief des Kyrus fand, unterstützte auch er den Bau des Tempels.

Man kann sich vorstellen, wie viele Aufs und Abs es bei diesem Wiederaufbau gab. Umso größer war dann die Freude, als der Tempel wiederhergestellt war. Ich erinnere mich, als 1989 völlig unerwartet die Mauer und die Grenzübergänge von der DDR zur BRD geöffnet wurden. Was für ein Jubel war das, als Tausende Bürger aus der DDR den Westen besuchten. So ähnlich stelle ich mir den Jubel bei der Fertigstellung des Tempels vor.

Was für einen Anlass aber haben wir Christen, nicht nur ab und zu, sondern allezeit fröhlich zu sein? Heute feiern wir die Himmelfahrt Jesu Christi. Für die Jünger war das zunächst kein Anlass zur Freude. Doch schon einige Tage später erlebten sie, wie sich ihnen eine völlig neue Welt öffnete. Durch den Heiligen Geist erfuhren sie, was es heißt, in Christus zu sein und Christus in ihnen. Eine Auswirkung davon ist Freude. So schrieb der Apostel Paulus: „Freuet euch in dem Herrn allewege!“ (Phil. 4,4a) Sich „in dem Herrn“ zu freuen, bedeutet, dass wir in die himmlische Freude mit hineingenommen werden. „In dem Herrn“ sind wir direkt mit Gott verbunden.(1) „In dem Herrn“ trifft uns keine Verdammnis.(2) „In dem Herrn“ gibt es keine Unterschiede zwischen den Menschen.(3)„In dem Herrn“ können wir tatsächlich allezeit fröhlich sein.

Einen gesegneten Himmelfahrtstag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Eph. 2,19-22 (2) Röm. 8,1 (3) Gal. 3,28

Als Gebet heute das alte Kirchenlied: „In dir ist Freude“

In dir ist Freude, in allem Leide,
o du süßer Jesu Christ.
Durch dich wir haben himmlische Gaben,
der du wahrer Heiland bist.
Hilfest von Schanden, rettest von Banden,
wer dir vertrauet, hat wohlgebauet,
wird ewig bleiben. Halleluja!
Zu deiner Güte steht das Gemüte,
an dir wir kleben im Tod und Leben,
nichts kann uns scheiden. Halleluja!
Freitag, der 10.05.2024:
Ich will mich zu euch wenden und will euch fruchtbar machen und euch mehren und will meinen Bund mit euch halten.
📖 3. Mose 26,9
Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben.
🖋 Lukas 12,32

💭 Was Gott wohlgefällt

Das heutige Losungswort ist ein Versprechen Gottes an sein Volk Israel. Die Bedingungen dafür waren, dass sie keine Götzenbilder herstellten oder anbeteten und die Sabbate, Gottes Satzungen sowie seine Gebote hielten.(1) Welche Bedeutung aber hat dieses Wort für uns Christen?

An dieser Stelle sollten wir den alten und neuen Bund unterscheiden. Im Losungswort aus dem Alten Testament heißt es, dass Gott sein Volk fruchtbar machen will. Damit waren viele Nachkommen gemeint. Eine ganz andere Bedeutung gibt Jesus Christus dem Wort Frucht. Bei ihm geht es nicht um Nachwuchs, sondern einerseits um geistliche Eigenschaften und Gaben, andererseits um Menschen, die durch das Zeugnis der Christen gläubig werden. Das Reich Gottes, das Jesus seinen Nachfolgern im Lehrtext zuspricht, wächst also nicht durch Geburten, sondern durch Glauben.

Insofern können wir, wie ich meine, das Losungswort nicht eins zu eins auf uns übertragen – sinnbildlich aber schon. Für uns Christen gilt der Zuspruch Jesu im Lehrtext. Er steht im Zusammenhang mit der Frage, worauf wir uns konzentrieren sollten: auf unsere Versorgung oder auf das Reich Gottes. Einen Vers vorher sagte Jesus: „Trachtet vielmehr nach seinem Reich, so wird euch dies zufallen.“ (Luk. 12,31) So gesehen kann man sagen: Wir kümmern uns um Gottes Sache, und er kümmert sich um unsere Sache. Doch was ist Gottes Sache?

Zum Beispiel, dass wir an seinem Reich teilhaben sollen. Das beinhaltet sowohl die Segnungen als auch die Verpflichtungen. Die Art, wie Jesus Christus mit uns umgeht, soll sich in unserem Umgang miteinander widerspiegeln. Seine Bürde für diese Welt, soll auch unsere Bürde sein. Die Freude, die im Himmel ist, und sogar Jesu Vollmacht darf ebenfalls unsere Freude und Vollmacht sein. Das bedeutet es in meinen Augen, dass Gott uns sein Reich geben will. Wollen wir es annehmen?

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) 3.Mos. 26,1-3

Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass du uns dein Reich anvertraust. Es fällt mir immer wieder schwer, die Größe dieser Berufung zu begreifen und zu ergreifen. Und doch will ich dein Wort nicht anzweifeln. Dein Reich soll bei mir an erster Stelle stehen. Halte mich bitte fest, dass ich davon nicht abweiche. Das bitte ich in Jesu Christi Namen, Amen.
Samstag, der 11.05.2024:
Gott verletzt und verbindet; er zerschlägt und seine Hand heilt.
📖 Hiob 5,18
Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge. Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen.
🖋 Römer 11,36

💭 Von ihm und durch ihn und zu ihm

Das heutige Losungswort hat etwas Beunruhigendes. Ist Gott nun der gute, liebende Vater im Himmel oder jemand, der seine Kinder mal verletzt, mal heilt? Bevor wir vorschnell darauf antworten, sollten wir einmal auf den Zusammenhang schauen, in dem dieses Wort steht. Es stammt aus einer Rede des Elifas, der mit drei weiteren Männern seinen Freund Hiob besuchte, der nach und nach alles verloren hatte.(1)

Bestimmt hatte Elifas in den besten Absichten zu Hiob gesprochen. Er betonte Gottes Macht, aber auch dessen Treue – er sprach also von Dingen, an die wir als Christen ebenfalls glauben. Doch in dem, was er und später auch die anderen Männer sagten, verbarg sich ein stiller Vorwurf, der immer deutlicher wurde: „Du hast Gott einen Grund gegeben, so mit dir umzugehen. Du hast dein Unglück selbst verschuldet.“

Für jemanden, der bereits am Boden liegt, ist das, als ob man noch einmal auf ihn eintritt. Bis heute geschieht so etwas immer wieder. Meiner Meinung nach passiert es besonders dann, wenn man Gott mehr als Prinzip sieht, weniger als den lebendigen Schöpfer, der jederzeit eingreifen kann. Man denkt auf einer „Linie der Gerechtigkeit“, und da kann es nicht sein, dass etwas Ungerechtes von Gott kommt, da er ja gerecht ist. Oder man denkt auf einer „Linie der Liebe“ – da kann es nicht sein, dass Gott straft, denn er muss ja vergeben. So oder so, immer liegt es daran, dass man Gott mit Prinzipien gleichsetzt, die nur in eine Richtung laufen.

Doch hat Gott nicht viele Male gezeigt, dass er völlig unerwartete Dinge tun kann? Vom Bau der Arche durch Noah über den Auszug der Kinder Israels aus Ägypten bis hin zum Kreuz Jesu Christi – immer zeigte er, dass er über allem steht. Er ist an nichts gebunden – kein Gesetz, kein Prinzip. Dieses Vertrauen hatte letztlich auch Hiob. Er war bereit, alles, auch das Schlechte, aus Gottes Hand zu nehmen und ihm dennoch die Ehre zu geben.(2) Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Hiob 1,13-19 Hiob 2,7-8 (2) Hiob 1,20-21

Gebet:
Vater im Himmel, vergib mir, wo ich dich in menschliches Denken eingegrenzt und andere dadurch vielleicht sogar bedrückt habe. Hilf mir, nie zu vergessen, dass deine Gedanken viel höher sind als alles, was wir Menschen denken können. Ich will neu darauf vertrauen, dass du gemäß deinem Wort Pläne des Friedens und nicht des Unheils für uns hast. Dir sei Ehre in Ewigkeit! Amen.
Sonntag, der 12.05.2024:
Gott, du hast uns geprüft und geläutert, wie das Silber geläutert wird.
📖 Psalm 66,10
Ein drittes Mal fragte Jesus: Simon, Sohn von Johannes, liebst du mich? Petrus wurde traurig, weil er ihn ein drittes Mal fragte: Liebst du mich? Er sagte zu ihm: Herr, du weißt alles, du weißt auch, dass ich dich liebe! Jesus sagte zu ihm: Sorge für meine Schafe!
🖋 Johannes 21,17

💭 „Liebst du mich?“

Im heutigen Losungswort lesen wir etwas von einer besonderen Prüfung – einer Leidensprüfung. In den nachfolgenden Versen heißt es: „Wir waren gefangen, stöhnten und jammerten unter der Last, die wir tragen mussten. Du hast andere Menschen auf uns herumtrampeln lassen, durch viele Feuerproben mussten wir hindurch - aber du hast uns aus der Gefahr befreit und uns mehr gegeben, als wir brauchten.“ (Ps. 66,11-12) Der Psalmist beschreibt eine Läuterung wie im Feuer. Müssen wir so etwas auch befürchten?

Kurz nachdem ich Christ wurde, kamen mir beim Fliegen Gedanken wie: Könnte es sein, dass Gott meinen Glauben prüfen will, indem er das Flugzeug abstürzen lässt, aber im letzten Moment noch rettet? Diese Gedanken machten mir Angst. Erst später begriff ich folgende Bibelverse: „Was eurem Glauben bisher an Prüfungen zugemutet wurde, überstieg nicht eure Kraft. Gott steht zu euch. Er lässt nicht zu, dass die Versuchung größer ist, als ihr es ertragen könnt. Wenn euer Glaube auf die Probe gestellt wird, schafft Gott auch die Möglichkeit, sie zu bestehen.“ (1.Kor. 10,13)

Nun sprechen wir oft davon, dass unser Glaube geprüft wird. Doch im Grunde geht es um mehr als um unseren Glauben – es geht um unsere Liebe zu Jesus Christus. Im Lehrtext fragte Jesus Petrus, ob dieser ihn liebe. Dabei war zunächst einmal die göttliche, selbstlose Liebe (Agape) gemeint. Petrus beteuerte seine Liebe, jedoch die freundschaftliche (Philia). Erst beim dritten Mal fragte Jesus ihn ebenfalls nach dieser freundschaftlichen Liebe. Offenbar war Petrus überfordert, die „Agape-Liebe“ zu beteuern. Darauf ließ sich Jesus ein.

Es kommt also auf die Liebe an – doch Gott weiß, wie liebesfähig wir sind, und überfordert uns nicht darin. So können auch wir seine Prüfungen bestehen.

Einen gesegneten Sonntag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Als Gebet heute ein kurzes Lied:

Ich lieb dich Herr, keiner ist wie du.
Anbetend neigt sich mein Herz dir zu.
Mein König-Gott nimm dies‘ Lied von mir,
lass mich, Herr, ein Lobpreis sein vor dir.
Montag, der 13.05.2024:
Lass dein Schreien und Weinen und die Tränen deiner Augen; denn deine Mühe wird belohnt werden, spricht der HERR.
📖 Jeremia 31,16
Ihr habt nun Traurigkeit; aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.
🖋 Johannes 16,22

💭 Das Ende der Traurigkeit

Die heutigen Bibelverse möchte ich einmal direkt betrachten, ohne dabei auf Hintergründe und Sinnzusammenhang einzugehen. Diese beiden Worte sind nämlich Zusprüche, die auch wir direkt aus Gottes Hand nehmen dürfen. In ihnen geht es um eine Traurigkeit, die Gott durch Freude und Zuversicht ersetzen möchte.

Nun gibt es viele Gründe, weshalb man traurig sein kann: Wenn wir enttäuscht wurden, unser Leben in eine Sackgasse geraten ist, ein geliebter Mensch von uns genommen wurde oder wir an unseren eigenen Begrenzungen verzweifeln. Auch Einsamkeit führt oft in eine tiefe Traurigkeit. Einige sind sogar gemeinsam einsam – sie fühlen sich nicht verstanden und vor allem nicht geliebt.

Meiner Beobachtung nach schwingt bei Trauer oft etwas Endgültiges mit. Da ist kein Licht am Ende des Tunnels. Etliche Menschen leiden darunter, oft auch ohne erkennbaren Anlass. Heute möchte ich uns dazu ermutigen, die beiden Bibelverse beim Wort zu nehmen – ihnen also zu glauben. In ihnen wird gesagt, dass unsere Traurigkeit nicht endgültig ist. Auch wenn es schwerfällt, in einem dunklen Tal ein Licht zu entdecken, können genau diese Worte ein Licht in uns anzünden. „Es wird nicht immer so bleiben“, sage ich manchmal zu mir selbst. Es hilft deshalb, weil Gott es auch sagt.

Die Wende geschieht also vor der eigentlichen Wende – und zwar dann, wenn wir uns von unserer Traurigkeit abwenden. Das tun wir, wenn wir auf Gottes Erbarmen hoffen, nämlich auf Jesus Christus. Er ist das Licht der Welt, das uns aus der Finsternis herausholt. Das beschreibt ebenfalls der Lehrtext. Die Jünger waren traurig, weil Jesus von ihnen gehen wollte. Doch er ließ sie wissen: „Ich will euch wiedersehen.“ Er sprach vom Heiligen Geist. In ihm ist Jesus auch heute da und kann unsere Traurigkeit in eine Freude verwandeln, die uns nichts und niemand mehr nehmen kann.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Als Gebet heute eine Strophe aus: „Jesu, meine Freude“

Weicht, ihr Trauergeister,
denn mein Freudenmeister,
Jesus, tritt herein.
Denen, die Gott lieben
muss auch ihr Betrüben
lauter Freude sein.
Duld ich schon hier Spott und Hohn,
dennoch bleibst du auch im Leide,
Jesu, meine Freude.
Dienstag, der 14.05.2024:
Die Hand unseres Gottes ist zum Besten über allen, die ihn suchen, und seine Stärke und sein Zorn gegen alle, die ihn verlassen.
📖 Esra 8,22
Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollt ihr auch weggehen?
🖋 Johannes 6,67

💭 Was tun?

Das heutige Losungswort kann man als Bekenntnis zu Gott und Vertrauen auf seinen Schutz verstehen. Tatsächlich war es das auch, allerdings waren die Umstände, in denen es gesagt wurde, sehr besonders. König Artaxerxes hatte Esra mit dem Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem beauftragt und ihm dafür eine bewaffnete Schutzmannschaft angeboten, da sie mit Feinden zu rechnen hatten. Diesen Schutz hatte Esra abgelehnt mit der Begründung, Gott würde seine Hand über sie halten – so lesen wir es im Losungswort.

Halten wir hier einmal kurz inne. Würden wir in der heutigen Zeit solch ein Angebot ablehnen, wenn eine reale Gefahr droht, im Vertrauen darauf, dass Gott uns schützt? Ist das nicht vielleicht vermessen? Schließlich hilft Gott ja auch durch Menschen. Schauen wir noch einmal auf Esra, so erkennen wir, dass er sich mit seinem Bekenntnis schon irgendwie in eine Zwickmühle gebracht hatte. Er konnte und wollte seine Worte nicht einfach zurücknehmen – aber er war sich auch unsicher, wie es weitergehen sollte. Was kann man da tun? Esra fand einen dritten Weg: Er suchte Gott. Da seine Entscheidung nicht nur ihn, sondern auch viele andere betraf, ließ er ein Fasten ausrufen, bei dem sie Gott um Führung und Schutz baten. Sie wurden erhört und erlebten, wie Gott seine schützende Hand über sie hielt.(1)

Vielleicht kennen auch wir Situationen, in denen wir unseren Glauben mit dem, was gerade geschieht, nicht zusammenbringen können. Im Umfeld des Lehrtextes wird so etwas beschrieben: Jesus hatte Dinge verkündigt, die viele seiner Anhänger dazu brachten, ihn zu verlassen. Letztlich ging es darum, dass er vom Vater kommt und man nur durch ihn Leben findet.(2) Etlichen war das zu extrem – also gingen sie. Darauf fragte Jesus die zwölf Jünger, ob sie ihn ebenfalls verlassen wollten. Die Antwort des Petrus beginnt mit einer Frage: „Herr, wohin sollen wir gehen?“ (Joh. 6,68) In Jesu Nähe werden auch wir den richtigen Weg finden.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Esra 8,21-31 (2) Joh. 6,35-40

Gebet:

Herr Jesus Christus, du kennst meine Fragen und Unsicherheiten. Ich bin nicht wie ein Esra oder Petrus, und ich danke dir dafür, dass du das auch gar nicht von mir erwartest. Hilf mir, in dem zu leben, was du für mich geplant hast. Danke, dass du immer bei mir bist. Gib mir die Ruhe, Entscheidungen vor dir abzuwägen, und schenke mir dann den Mut, sie im Vertrauen auf dich umzusetzen. Amen.
Mittwoch, der 15.05.2024:
HERR, sei unser Arm alle Morgen, ja, unser Heil zur Zeit der Trübsal!
📖 Jesaja 33,2
Wer sind diese, die mit den weißen Kleidern angetan sind, und woher sind sie gekommen? Diese sind‘s, die aus der großen Trübsal kommen und haben ihre Kleider gewaschen und haben sie hell gemacht im Blut des Lammes. Sie werden nicht mehr hungern noch dürsten.
🖋 Offenbarung 7,13.14.16

💭 Gute Aussichten

Im heutigen Losungswort bittet der Prophet Jesaja, Gott möge sein Volk „zur Zeit der Trübsal“ retten. Einen Vers zuvor prophezeit er, was denen geschieht, die andere bedrücken: Es wird auf sie selbst zurückfallen. Gott wird also das Blatt wenden. Verwüster werden verwüstet, und Räuber beraubt werden. Doch was geschieht mit den Beraubten, mit denen, denen alles genommen wurde? Sind sie es, die „nicht mehr hungern noch dürsten“ müssen, wie es im Lehrtext heißt? Wird Gott sie erheben, die Verwüster dagegen erniedrigen?

Tatsächlich ist im Lehrtext von Menschen die Rede, die aus der großen Trübsal kommen. Sie werden von Gott gerechtfertigt, was durch weiße Kleider zum Ausdruck gebracht wird. Doch die Tatsache, dass sie Trübsal, Unterdrückung und Leid erleben mussten, führt noch nicht zu ihrer Rechtfertigung. Weshalb ihre Kleider weiß sind, wird im Lehrtext so beschrieben: „Sie haben ihre Kleider gewaschen und haben sie hell gemacht im Blut des Lammes.“ Diesen Satz fand ich immer merkwürdig. Wie können Kleider weiß werden, wenn sie in Blut gewaschen werden? Gemeint ist, dass sie ihre Rechtfertigung nicht in ihrem Leid suchten, sondern im Opfer Jesu Christi, der ihre Schuld auf sich genommen hat.

Viele denken: Wer anderen grundlos Leid zufügt, ist schuldig. Wer grundlos Leid erfährt, ist unschuldig. Diese Regel wird vom Evangelium durchbrochen. Vor Gott sind wir alle schuldig.(1) Vielleicht sind wir nicht an dem Leid schuld, das wir gerade erfahren – trotzdem benötigen wir genauso Vergebung bei Gott wie diejenigen, die Leid erzeugen. Ich denke: Wenn wir das im Kleinen wie auch im Großen verstehen, haben wir gute Aussichten. Gott wird uns aus unserer Trübsal befreien, weil alles, was gegen uns sprechen könnte, bereits von Jesus Christus bezahlt wurde.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Röm. 3,22-24

Als Inspiration zum Gebet heute zwei Strophen aus dem Lied: „Wie wird das sein“

Wie wird das sein, wenn ich Jesus seh‘?
Wie wird das sein, wenn ich vor ihm steh‘?
Wie wird das sein, wenn er meinen Namen ruft,
wie wird das sein, wenn er wiederkommt?

Mein Name steht im Lebensbuch,
geschrieben mit, mit Jesu Blut.
Er hat für mich den ganzen Preis bezahlt:
Dort am Kreuz auf Golgatha.
Donnerstag, der 16.05.2024:
Du tränkst die Berge von oben her, du machst das Land voll Früchte, die du schaffest.
📖 Psalm 104,13
Als sie aber satt waren, spricht Jesus zu seinen Jüngern: Sammelt die übrigen Brocken, damit nichts umkommt. Da sammelten sie und füllten zwölf Körbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, die denen übrig blieben, die gespeist worden waren.
🖋 Johannes 6,12-13

💭 Gottes Wirken

Jemand erzählte einmal folgende Geschichte: Eine arme Witwe, die nichts mehr zu essen hatte, betete an einem geöffneten Fenster zu Gott. Dies hörten ein paar Jungs von draußen. Sie beschlossen, der Frau einen Streich zu spielen, besorgten ein Brot und legten es auf die Fensterbank. Als die Witwe es sah, pries sie Gott und dankte ihm für das erhörte Gebet. Laut lachend erschienen die Jungs am Fenster und sagten: „Das war nicht Gott, das waren wir!“ Doch die Witwe antwortete: „Nein, das war Gott. Er hat euch dazu gebracht, mein Gebet zu erhören.“

In diesem Sinne können wir das heutige Losungswort verstehen. Es beschreibt, dass Gott den Regen schenkt und das Land fruchtbar macht. Natürlich kann man dem entgegenhalten: „Es ist nicht Gott, der das tut, sondern das Resultat von Naturgesetzen.“ Wer so denkt, wird Gott wohl kaum für das danken, was wir zum Leben bekommen.

Erkennen wir aber in allem ein aktives Handeln Gottes – wie die Witwe –, so wächst unser Glaube, dass Gott auch in Zeiten der Not aktiv ist. Und zwar nicht nur durch natürliche Prozesse, sondern auch übernatürlich. Genau davon handelt der Lehrtext. Dort hatte Jesus Christus das Unmögliche möglich gemacht und mindestens 10.000 Menschen mit fünf Broten und zwei Fischen gespeist. Am Ende blieb sogar noch genug für die Jünger Jesu übrig.

Hinter diesem Wunder erkenne ich ein tiefes Vertrauen zu Gott. Wodurch auch immer das tägliche Brot zu uns kommt: es ist Gottes Absicht, uns zu versorgen – mal auf natürliche, mal auf übernatürliche Weise. Einige fragen: „Was ist aber mit den hungernden Menschen in dieser Welt?“ Nun, wie wäre es, diese Frage einmal anders zu stellen, nämlich: „Herr, kann ich dazu beitragen, den Mangel anderer zu lindern?“ Ich glaube, diese Frage wird eine Antwort finden.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir, dass du unser Versorger bist. Ich sehe aber auch viel Not in dieser Welt – praktische Nöte, seelische Nöte und auch geistliche Nöte. So bitte ich dich: Zeige mir, was ich tun kann, die Not anderer zu lindern. Das bitte ich in Jesu Christi Namen, Amen.
Freitag, der 17.05.2024:
Einen Fremden sollst du nicht quälen. Denn ihr wisst, wie dem Fremden zumute ist, seid ihr doch selbst Fremde gewesen im Land Ägypten.
📖 2. Mose 23,9
Dann werden die, die den Willen Gottes getan haben, fragen: Herr, wann kamst du als Fremder zu uns, und wir nahmen dich auf? Dann wird der König antworten: Ich versichere euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder oder eine meiner geringsten Schwestern getan habt, das habt ihr für mich getan.
🖋 Matthäus 25,37.38.40

💭 Den Willen Gottes tun

In den heutigen Bibelversen geht es um ein heißes Eisen, das immer wieder polarisiert, nämlich um den Umgang mit Menschen, die aus anderen Ländern zu uns kommen. Eigentlich sind die Aussagen sehr eindeutig – eigentlich. In der Praxis stößt man jedoch auf Schwierigkeiten. Andere Sprachen, andere Kulturen, andere Traditionen, andere Religionen: All das sind Herausforderungen, mit denen man es plötzlich zu tun hat.

Es ist ein Irrtum, zu meinen, dies wäre allein ein Problem unserer heutigen Zeit. Zu allen Zeiten gab es Fremde und Fremdenfeindlichkeit – dies kann man an dem Losungswort erkennen. Es sind Worte, die Gott dem Volk Israel durch Mose im Zusammenhang mit den Zehn Geboten sagen ließ. Offensichtlich ist es Gottes Wille, nicht fremdenfeindlich zu sein. Auch im Lehrtext finden wir das wieder, als der König – ein Bild für Gott – sich sogar so weit mit den Fremden eins macht, dass er sie „Brüder“ und „Schwestern“ nennt.

Nun gibt es ja nicht nur nette Brüder und Schwestern. Manche Menschen planen sogar ganz bewusst Böses. Die Frage ist, ob das Fehlverhalten anderer bei uns ebenfalls ein Fehlverhalten erzeugt. Denn genau darum geht es, wenn wir mit Dingen konfrontiert werden, die wir falsch finden oder die tatsächlich verkehrt sind. Das kann dazu führen, dass man plötzlich bestimmte Volksgruppierungen in eine Art Sippenhaft nimmt. Gottes Anweisung im Gesetz des Mose bricht so etwas auf: Es geht nicht um die vielen, sondern um eine konkrete Person. Wir sehen die Masse – Gott sieht jedoch den einzelnen Menschen.

Wie wäre es, wenn wir anfangen, in unserem Gegenüber ein Geschöpf Gottes zu sehen, für uns vielleicht fremd, aber von ihm gekannt und geliebt?

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

Gebet:

Vater im Himmel, du weißt, dass ich deinen Willen tun will. Doch gerade im Umgang mit Fremden, die vielleicht sogar bedrohlich sind, habe ich meine Schwierigkeiten. Erfülle mich mit deinem Geist. Hilf mir, jedem Menschen mit aufrichtiger Freundlichkeit, Respekt und Klarheit von dir zu begegnen, unabhängig davon, wie mein Gegenüber sich verhält. Bewahre mich davor, jemanden abzulehnen, den du deinen geringsten Bruder oder deine geringste Schwester nennst. Das bitte ich in Jesu Namen, Amen.
Samstag, der 18.05.2024:
Der HERR sprach: Ich habe das Elend meines Volks in Ägypten gesehen, und ihr Geschrei über ihre Bedränger habe ich gehört.
📖 2. Mose 3,7
Wenn ein Bruder oder eine Schwester nackt ist und Mangel hat an täglicher Nahrung und jemand unter euch spricht zu ihnen: Geht hin in Frieden, wärmt euch und sättigt euch!, ihr gebt ihnen aber nicht, was der Leib nötig hat - was hilft ihnen das?
🖋 Jakobus 2,15-16

💭 Gemeinsam helfen

Im Umfeld zum heutigen Losungswort wird erzählt, dass Gott Mose dazu berief, sein Volk aus der Sklaverei herauszuführen. Menschlich gesehen war Mose dazu nicht in der Lage. Doch Gott stattete ihn mit Vollmacht aus. Dennoch musste Mose losgehen und Gottes Anweisungen ausführen. Im Lehrtext geht es ebenfalls darum, etwas zu tun, doch diesmal mit menschlichen Möglichkeiten. Wenn jemand Mangel leidet, reicht es nicht, ihm ein paar gute Wünsche mitzugeben. Es muss schon etwas Handfestes sein.

Gott sieht die Not der Menschen und hört ihre Gebete – davon handelt das Losungswort. Doch dann kommen auch wir ins Spiel. An einem Erlebnis möchte ich das einmal verdeutlichen:

Vor ca. 25 Jahren mussten wir als Gemeinde alle drei Monate ca. 50.000 DM Zinstilgung bezahlen. Einmal – kurz vor Weihnachten – fehlte der Gemeinde das Geld. Gleichzeitig erfuhren wir, dass die Kirche einer befreundeten Gemeinde in Indien durch eine Überflutung zu großen Teilen zerstört war. Der Schaden betrug auch ca. 50.000 DM. Während eines Gebetsabends bat ich die Anwesenden, für diese Not zu beten. Plötzlich hörte ich eine innere Stimme sagen: „Gebt ihr ihnen das Geld.“ War das Gott? Uns fehlten doch ebenfalls 50.000 DM. Dennoch sagte ich es den anderen und gemeinsam beschlossen wir, Gott zu vertrauen. Folgendes geschah: Erwachsene und sogar Kinder verzichteten auf ihre Weihnachtsgeschenke. Eine andere Person erhielt plötzlich unerwartet viel Geld – und am Ende konnten wir der Gemeinde in Indien helfen und sogar auch unseren Abtrag zahlen.

Diese Begebenheit wurde mir zu einer Lehre, dem Ruf Gottes zu folgen, ihm zu vertrauen, nicht das Meine zu suchen und das zu tun, was mir möglich ist. So erlebten wir, wie Gott auf natürliche und übernatürliche Weise hilft.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Als Gebet eines der Lieblingslieder von Martin Luther King:

Wenn ich jemandem helfen kann, während ich gerade vorbeigehe,
wenn ich jemanden mit einem Wort oder einem Lied aufmuntern kann,
wenn ich jemandem zeigen kann, dass er auf dem falschen Weg ist,
dann wird mein Leben nicht vergeblich sein.
Sonntag, der 19.05.2024:
Es ströme das Recht wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach.
📖 Amos 5,24
Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in aller Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selber reden; sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen.
🖋 Johannes 16,13

💭 Der Heilige Geist

Im Vorfeld zum heutigen Losungswort beklagte Gott durch den Propheten Amos den rechtlosen Zustand in Israel. Arme wurden unterdrückt und mit hohen Abgaben beschwert, das Recht wurde gebeugt und Bestechungsgelder angenommen – kurzum: Überall herrschte Unrecht, und auf kluge Menschen hörte man nicht. Deshalb wurde wiederholt dazu aufgefordert, zu Gott umzukehren.(1)

Auch das Losungswort ist eine Art Ruf, zu Gott zurückzukehren. Man muss es allerdings im Zusammenhang mit den Versen davor betrachten. Diese lauten in einer modernen Übersetzung: „Hört auf mit dem Lärm eures Lobpreises! Eure Anbetungsmusik werde ich mir nicht anhören. Stattdessen will ich Recht fließen sehen wie Wasser und Gerechtigkeit wie einen Fluss, der niemals austrocknet.“ (Amos. 5,23-24) Ich denke, diese Verse passen auch in unsere Zeit. Was nützen die schönsten Gottesdienste, wenn Christen lieblos und ungerecht miteinander umgehen? Gott ist es wichtig, dass unser Glaube und unsere geistlichen Handlungen praktische Auswirkungen haben.

Nun feiern wir heute Pfingsten. Was hat die Ausgießung des Heiligen Geistes denn mit Recht und Gerechtigkeit zu tun? Ich meine, sehr viel. Im Lehrtext kündigt Jesus Christus den Heiligen Geist an. Dieser wirkt auf übernatürliche Weise. Durch ihn spricht Gott zu uns in unsere aktuelle Lebenssituation hinein. Durch ihn offenbart er uns ebenfalls Dinge, die in der Zukunft geschehen sollen. Vor allem aber leitet er uns in die Wahrheit. So erlebe ich, dass er uns einen Spiegel unserer selbst vorhält, sodass wir fast an uns verzweifeln. Doch gleichzeitig richtet er unseren Blick auf Christus, auf dessen Opfer und Gottes Barmherzigkeit. Und dann erleben wir seine Kraft, die uns befähigt, in seinem Willen zu leben. Ich meine, wir brauchen dieses Wirken des Heiligen Geistes in unserem Leben.

Ein gesegnetes Pfingstfest wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Amos. 5,4

Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir für den Heiligen Geist. Du und Jesus Christus sind in ihm gegenwärtig und bringen ein Stück Himmel in unser Leben hinein. Ich bitte dich aber, dass die Fülle deines Geistes sich auch praktisch auswirkt. Fange bei mir an. Verändere meinen Charakter, löse mich davon, um mich selbst zu kreisen. Hilf mir, gerecht mit anderen umzugehen und in meinem Gegenüber einen Menschen zu sehen, den du liebst. Erfülle mich neu mit deinem Geist. Amen.
Montag, der 20.05.2024:
So spricht der HERR: Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner Füße! Was ist denn das für ein Haus, das ihr mir bauen könntet?
📖 Jesaja 66,1
Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?
🖋 1. Korinther 3,16

💭 „Wisst ihr nicht?“

Das heutige Losungswort zeigt einmal mehr etwas von Gottes Größe und Andersartigkeit. Wer den Himmel als Thron und die Erde als Schemel für seine Füße hat, wird jedes für uns Menschen noch so beeindruckende Bauwerk als klein empfinden. Sicherlich können wir die Größe und Baukunst von Kirchen, Synagogen und Tempeln bestaunen. Wenn Gott uns dort begegnet, hat das allerdings wenig mit dem jeweiligen Gebäude zu tun. Es liegt schlicht und einfach daran, dass er selbst zu den Menschen kommen will. Wer ihn sucht, der wird ihn finden, wer ihn anruft, dem wird er antworten.(1)

Es geht jedoch noch weiter: Der große und allmächtige Gott, für den das größte und prächtigste Gotteshaus noch zu klein ist, will in seinen Kindern wohnen! Davon lesen wir im Lehrtext, wo der Apostel Paulus schreibt: „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?“ Offensichtlich war dies denen, an die Paulus schrieb, gar nicht bewusst. Als Bewohner der griechischen Stadt Korinth kannten sie vermutlich viele Tempel, die zahlreichen Göttern zugeordnet waren. Es ist also durchaus nachvollziehbar, wenn sie unwillkürlich davon ausgingen, dass auch Gott in einem „Gotteshaus“ wohnte.

Wie ist das bei uns? Wissen wir, dass Gott durch seinen Geist in uns wohnt, wenn wir seine Kinder sind? Wenn wir Jesus Christus im Glauben annehmen, ist das die Basis für uns als Tempel Gottes. Paulus schreibt dazu: „Einen andern Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.“ (1.Kor. 3,11) Damit einher geht allerdings auch die Verantwortung, wie man auf diesem Grund weiterbaut.(2)

Das kann uns manchmal Angst machen, Gott nicht zu genügen. Doch der, der sich uns aus Liebe zugewandt hat, als wir ihn noch gar nicht beachteten, hat eben darum den Heiligen Geist in unser Herz gegeben, damit wir uns von ihm leiten lassen. Seine Liebe vertreibt die Furcht.(3)

Einen gesegneten Pfingstmontag wünscht
Angela Mumssen

(1) Jer. 29,12-14a (2) 1.Kor. 3,12-15 (3) 1.Joh. 4,16-18

Gebet:

Danke, Vater im Himmel, dass du in deinen Kindern wohnen willst. Danke für den Grund, den du durch Jesus Christus in meinem Herzen gelegt hast. Hilf mir, so darauf weiterzubauen, wie es deinem Willen entspricht. Leite mich darin durch deinen Geist, das bitte ich in Jesu Namen. Amen.
Dienstag, der 21.05.2024:
Ich, der HERR, behüte den Weinberg und begieße ihn immer wieder. Damit man ihn nicht verderbe, will ich ihn Tag und Nacht behüten.
📖 Jesaja 27,3
Gott ist treu, der euch nicht versuchen lässt über eure Kraft, sondern macht, dass die Versuchung so ein Ende nimmt, dass ihr‘s ertragen könnt.
🖋 1. Korinther 10,13

💭 Nicht über unsere Kraft

Dem heutigen Losungswort entnehme ich als Erstes, dass Gott sich um die Seinen kümmert. Er behütet, schenkt Wachstum und achtet darauf, dass niemand seinen „Weinberg“ verdirbt. Wer aber will das tun?

Nun, das Losungswort wird mit folgendem Vers eingeleitet: „Zu der Zeit wird der HERR heimsuchen mit seinem harten, großen und starken Schwert den Leviatan, die flüchtige Schlange, und den Leviatan, die gewundene Schlange, und wird den Drachen im Meer töten.“ (Jes. 27,1) All das klingt schon recht merkwürdig. Von welchem Tier ist hier die Rede? Ich denke, es geht hier um den Teufel, den Verführer der Menschen, den Jesus Christus unter anderem „Fürst dieser Welt“ nannte.(1) Vor ihm will Gott die Seinen schützen.

Um das zu verstehen, müssen wir einmal betrachten, was uns eigentlich von Gott wegtreibt. Weshalb fragen so wenige nach ihm, und weshalb lassen wir uns auch als Christen oft mehr von unseren Gefühlen und Bedürfnissen leiten als von Gott? Wenn ich mich z.B. über jemanden ärgere, drängen sich mir plötzlich Gedanken und Gefühle auf, die den Ärger noch verstärken wollen. Vorurteile und Verdächtigungen nehmen immer mehr Platz in mir ein. Auch ein Ehebruch kann sich durch solch eine Gefühlsverstärkung anbahnen. Am Ende stehen viele vor einem Scherbenhaufen. Wo kommt das her?

Meiner Erkenntnis nach ist es ein Geist, der uns von einer Versuchung hin zur Tat treibt und am Ende von Gott und Menschen trennt. Diesen Geist wird Gott einmal völlig besiegen, damit wir seiner Verführung nicht mehr ausgesetzt sind. Doch zurzeit herrscht er noch in dieser Welt, und Gott lässt es zu, dass auch wir versucht werden – jedoch nur soweit, wie wir es ertragen können; das spricht uns der Apostel Paulus im Lehrtext zu. Seien wir also bereit, zu widerstehen – in dem festen Vertrauen, dass Gott uns die Kraft dazu gibt.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Offb. 12,9 Joh. 12,31 Joh. 14,30 Joh. 16,11

Gebet:

Herr Jesus Christus, du lehrst uns, zu beten: „Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.“ Genau darum bitte ich dich, dass die Versuchung, die du zulässt, uns nicht zu Fall bringt. Erlöse uns von dem Bösen, damit wir weder selbst fallen noch andere zu Fall bringen. Erlöse uns sowohl von Neid, Missgunst und Hass als auch von Untreue und Sucht. Danke, dass du dich um uns und auch um mich persönlich kümmerst. Amen.
Mittwoch, der 22.05.2024:
Er sandte Erlösung seinem Volk und gebot, dass sein Bund ewig bleiben soll.
📖 Psalm 111,9
Jesus Christus selbst ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt.
🖋 1. Johannes 2,2

💭 Versöhnt

Heute gehe ich einmal vom Lehrtext aus, in dem es heißt, dass Jesus die Versöhnung für die Sünden der ganzen Welt ist. Wirklich der ganzen Welt? Eingeleitet wird der Vers folgendermaßen: „Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt. Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist.“ (1.Joh. 2,1) Es geht also nicht darum, einfach so weiterzuleben wie zuvor. Trotzdem gilt die Versöhnung für alle Menschen zu allen Zeiten an allen Orten. Davon sprach auch Johannes der Täufer, als er über Jesus sagte: „Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!“ (Joh. 1,29) Kommen jetzt alle Menschen in den Himmel? Nach diesen Aussagen muss ja niemand mehr die ewigen Konsequenzen seiner bzw. ihrer Schuld selbst tragen.

Dem gegenüber stehen allerdings Verse wie: „Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.“ (Mark. 16,16) Nach meinem Verständnis gibt es eine Botschaft, die für alle Menschen gilt: Jesus Christus ist die Versöhnung für unsre Sünden. Doch dann gibt es ebenfalls eine persönliche Reaktion auf diese Botschaft: Will ich überhaupt mit Gott versöhnt sein? Versöhnung muss von beiden Seiten ausgehen. Unser Anteil daran ist, Gott zu vertrauen und an Jesus Christus zu glauben. Gott übergeht uns also nicht, sondern beteiligt uns an der Versöhnung mit ihm selbst.

Unterm Strich haben wir eine frohe Botschaft für alle Menschen. Darüber dürfen wir uns zunächst einmal freuen und Gott danken, denn sie gilt ja auch für uns. Diese Freude wird ebenfalls im Losungswort zum Ausdruck gebracht. Doch nicht jeder nimmt diese Botschaft für sich in Anspruch. Einige meinen, dass es Gott überhaupt nicht gibt, andere halten eine Versöhnung mit ihm für unnötig. Doch wir dürfen wissen: Jesus Christus ist das Beste, was uns geschehen konnte! Daran lasst uns festhalten.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Als Gebet heute das Lied: „Ist‘s wahr, dass Jesus starb für mich“

Ist’s wahr, dass Jesus starb für mich
und büßte meine Schuld?
Dass Gottes Sohn am Kreuz verblich?
O wundersame Huld!

Trug meine Sünd das Gotteslamm?
Galt mir sein Schmerzensschrei?
Dann seh ich erst am Kreuzesstamm,
was Gottes Liebe sei.

O Herr, mit Tränen kann ich nie
die Schuld dir zahlen ab.
So nimm mich Jesus selber an,
‘s alles, was ich hab.

An dem Kreuz, an dem Kreuz brach der Morgen mir an,
und des Blinden Auge ward aufgetan,
denn ins Herze ließ ich den Heiland ein,
Hosianna, nun ist der Friede mein!

Text: Isaak Watts (1674 - 1748)

Übersetzung: Walter Rauschenbusch (1861 - 1918)
Donnerstag, der 23.05.2024:
Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell.
📖 Jesaja 9,1
Da die Weisen den Stern sahen, wurden sie hocherfreut und gingen in das Haus und sahen das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an.
🖋 Matthäus 2,10-11

💭 Gottes helles Licht

Die heutigen Bibelverse sind uns mitunter eher im Zusammenhang mit Advent oder Weihnachten bekannt. Das liegt daran, dass sie sich auf die Ankunft des Erlösers Gottes, nämlich Jesus Christus, beziehen. Er ist sowohl das Licht, von dem im Losungswort die Rede ist, als auch das Kind, von dem im Lehrtext berichtet wird. Wie so oft bezieht sich die Botschaft des Losungswortes zuerst einmal auf Israel. Sie werden hier als „das Volk, das im Finstern wandelt“ bezeichnet, da sie immer wieder Gottes Wege aus freien Stücken verlassen hatten. Damit hatten sie aber auch das Licht verloren und waren nun ohne jede Orientierung. Jesaja schreibt: „Denn die Leiter dieses Volks wurden Verführer, und die sich leiten ließen, wurden verwirrt.“ (Jes. 9,15)

Dieser Zustand der Irreführung und Verwirrtheit beschreibt, so meine ich, ein Leben ohne Gottes Licht sehr treffend. Die gute Nachricht ist, dass durch Jesus Christus dieses Licht auf die Erde kam. Nun muss niemand mehr in der Finsternis umherirren(1) Doch wie beim Volk Israel liegt die Entscheidung bei jedem persönlich, ob man im Dunkeln wohnen will oder im Licht.

Ein für mich immer wieder inspirierendes Beispiel sind da die Männer, die im Lehrtext „die Weisen“ genannt werden. Sie waren keine Israeliten, sondern kamen von weit her aus dem ferneren Orient. Zudem waren sie nicht auf der Suche nach Gott, sondern nach einem König, den sie anbeten wollten. Ein Stern hätte sie geführt, so erzählten sie, denn Sterne zu deuten, war ihr Handwerk.(2) Insgesamt nicht das, was man als Christ gemeinhin für richtig hält. Die Männer handelten so, wie sie es kannten – und Gott führte sie zu seinem Licht.(3) So ist Gott. Er benutzt das, was wir kennen, um uns das zu zeigen, was er für uns bereithält: Jesus Christus. Die Frage ist, ob wir uns darüber freuen oder es ignorieren.

Einen gesegneten Tag wünscht
Angela Mumssen

(1) Joh. 8,12 (2) Matth. 2,1-2 (3) Matth. 2,9

Als Gebet heute ein Liedvers, der nicht nur an Weihnachten gilt:

Herbei, o ihr Gläubigen, fröhlich triumphierend,
o kommet, o kommet nach Bethlehem!
Sehet das Kindlein, uns zum Heil geboren!
O lasset uns anbeten, o lasset uns anbeten,
o lasset uns anbeten den König, den Herrn!
Freitag, der 24.05.2024:
Das sei ferne von uns, dass wir den HERRN verlassen!
📖 Josua 24,16
Simon Petrus antwortete: Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.
🖋 Johannes 6,68

💭 Am Glauben festhalten

Im Vorfeld zum heutigen Losungswort stellte Josua das Volk Israel vor die Wahl, entweder Gott, den Göttern ihrer Vorfahren oder denen der umliegenden Völker zu dienen. Eine Entscheidung für Gott bedeutete in diesem Fall, sich von dem zu trennen, was vielleicht noch die Eltern und Großeltern geglaubt hatten. So etwas ist meistens mit familiären Konflikten verbunden. Zudem isoliert man sich von dem, was um einen herum üblicherweise geglaubt wird.

Was glaubt man heute üblicherweise? Ein großes Vertrauen liegt auf der wissenschaftlichen Forschung. Diese ist allerdings im Fluss und bezieht sich auf alles, was messbar ist. Der Glaube geht jedoch darüber hinaus. Etliche haben eine atheistische Weltauffassung, während andere durchaus glauben, dass es etwas außerhalb unserer Wahrnehmung und Messbarkeit gibt. Nun glauben wir Christen ja nicht einfach an ein unbekanntes höheres Wesen, sondern an einen Gott, der sich uns offenbart. Deshalb spielt die Bibel als Gottes Wort solch eine wesentliche Rolle in unserem Glaubensleben. Sie wird aber zunehmend relativiert, sodass jemand, der die Bibel als Gottes Wort versteht, oft allein damit dasteht.

Warum halten trotzdem viele Christen am Glauben an Jesus Christus und seinem Wort fest? Nun, nach meiner Erkenntnis ist Glaube immer eine Antwort auf Gottes Wirken. Oft übernimmt man das, was man für wahr hält, zunächst vom Elternhaus und später von der jeweiligen Umgebung. Glaubensgewissheit bekommen wir aber nur, wenn Gott selbst in unser Leben hineinspricht. Genau das erlebten die Jünger Jesu, wovon im Lehrtext die Rede ist. Kurz davor sprach Jesus Worte, die von seinen Zuhörern vehement abgelehnt wurden, sodass sie ihn verließen. Daraufhin fragte Jesus seine Jünger, ob sie ihn auch verlassen wollten. Doch in ihrem Herzen befand sich offensichtlich ein inneres Wissen, dass Jesus Worte des ewigen Lebens hatte, auch wenn sie diese nicht gleich verstanden. Diesen Glauben möge Gott uns schenken und erhalten.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Als Gebet ein christliches Lied aus Indien:

Ich bin entschieden, Jesus zu folgen.
Niemals zurück, niemals zurück.

Wenn niemand mit mir geht, will ich doch folgen.
Niemals zurück, niemals zurück.

Die Welt liegt hinter mir, das Kreuz steht vor mir.
Niemals zurück, niemals zurück.

Amen.
Samstag, der 25.05.2024:
HERR, sei mir gnädig! Heile mich; denn ich habe an dir gesündigt.
📖 Psalm 41,5
Ich bin der geringste unter den Aposteln, der ich nicht wert bin, dass ich ein Apostel heiße, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe. Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin. Und seine Gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen.
🖋 1. Korinther 15,9-10

💭 Was Gnade bewirkt

Im heutigen Losungswort bittet David: „HERR, sei mir gnädig! Heile mich; denn ich habe an dir gesündigt.“ Ist denn Krankheit oder Unheil eine Folge von persönlicher Sünde? Nun, zunächst beschreibt das Gebet von David nicht eine geistliche Regel, sondern ist Ausdruck seiner momentanen Lage. Krankheit und Not sind nicht automatisch eine Folge von persönlicher Sünde.(1) Trotzdem ist es gut, Gott zu fragen, wie er das sieht, was wir gerade tun und denken – jedoch unabhängig davon, ob es uns gut oder schlecht geht.

Die wichtigste Botschaft der heutigen Bibelverse ist aber, mit Gottes Gnade zu rechnen – um sie zu bitten und sie dankbar anzunehmen. Davon berichtet insbesondere Paulus im Lehrtext. Als ein Verfolger der Gemeinde Jesu hatte er direkt oder indirekt den Tod etlicher Christen mit verursacht. Doch dann begegnete ihm Gottes Gnade und blieb nicht wirkungslos. Zunächst sah sich Paulus in einem ganz anderen Licht: als „der geringste unter den Aposteln.“ Dann beschreibt er, was die Gottes Gnade in ihm ausgelöst hat. Wie ich es verstehe, hat sie ihn zu guten Werken freigesetzt.

Vor Kurzem fragte mich ein Christ in einem Gespräch, inwieweit man andere Christen dazu anhalten sollte, sich christlich zu verhalten. Brauchen Christen Regeln, Gebote und Maßnahmen, um einander zu ermahnen oder zu disziplinieren? Meine Sicht dazu ist: Das brauchen nur diejenigen, die Gottes Gnade noch nicht wirklich erfahren oder angenommen haben. Denn all das, was man durch Gebote und Bestrafungen erreichen möchte, schafft die Gnade aus sich heraus. Das mag manch einem unrealistisch vorkommen, weil wir es gewohnt sind, dass Menschen sich nur unter Druck ändern. Die Gnade Gottes aber ist stärker. Sie erzeugt in uns den Wunsch, für den zu leben, von dem diese Gnade kommt: Jesus Christus.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

(1) Joh. 9,2-3

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich danke dir von Herzen für deine Gnade. Bevor ich dich kannte, warst du schon da. Obwohl ich völlig an dir vorbeigelebt habe, mich gegen dich und an Menschen versündigt habe, hast du mich nicht verworfen. Und dann bist du mir in deiner Gnade begegnet, hast meine Schuld vergeben und mir ein neues Leben geschenkt. Wie soll ich dir nur danken? Ich will für dich leben. Amen.
Sonntag, der 26.05.2024:
HERR, du siehst es ja, denn du schaust das Elend und den Jammer; es steht in deinen Händen.
📖 Psalm 10,14
Als Jesus die verkrümmte Frau sah, rief er sie zu sich und sprach zu ihr: Frau, du bist erlöst von deiner Krankheit! Und legte die Hände auf sie; und sogleich richtete sie sich auf und pries Gott.
🖋 Lukas 13,12-13

💭 In seinen Händen

In den heutigen Bibelversen finden wir sowohl die Aussage als auch eine Bestätigung dafür, dass Gott die Bedürftigen sieht und ihnen hilft. Nicht selten regt sich bei so etwas Widerspruch, gibt es doch so viel Not in dieser Welt, manchmal auch in unserer direkten Umgebung. Demnach scheint Gott – falls überhaupt – nur gelegentlich zu helfen. Vielleicht sagt man es nicht laut, denkt aber doch im Stillen: „Ich habe schon so oft gebetet und nichts ist passiert …“ Im übertragenen Sinne sinken dann die Hände, die man zum Himmel heben wollte, müde herab.

Der Verfasser des Psalms, aus dem das Losungswort stammt, rang ebenfalls mit seiner Situation und sparte dabei auch nicht mit Fragen an Gott. „Warum bist du so weit weg? Warum lässt du uns im Dunkeln umherirren, wenn wir dich am nötigsten brauchen?“ (Ps. 10,1 Hfa) Er fragte, warum Gott es bösen Menschen gestattete, andere auszubeuten und zu bedrücken, und forderte ihn auf, etwas dagegen zu unternehmen.(1) In all dem ließ er sich zwei Dinge jedoch nicht rauben: Nämlich das Vertrauen, dass Gott da ist und alles sieht. Und ebenso, dass er zu seiner Zeit eingreifen wird.

Im Lehrtext wird geschildert, wie das im Leben einer Frau geschah, die seit achtzehn Jahren an einer Verkrümmung ihres Rückens litt. Als Jesus sie sah, rief er sie zu sich und heilte sie. Wir wissen nicht, ob die Frau schon innerlich aufgegeben hatte. Wir können aber sehen, dass Gott sie nicht aufgegeben hatte. Merkwürdigerweise reagierten einige mit Missbilligung, da es an einem Sabbat geschah, der ja der Ruhetag sein sollte.(2) Offensichtlich kann nicht einmal Gott es allen recht machen.

Ich möchte uns ermutigen, unser Vertrauen immer wieder auf Gott zu setzen, ob nun in Freude oder im Leid. Alles steht in seinen Händen, und wir dürfen wie der Psalmist sagen: „Du siehst es ja!“

Einen gesegneten Sonntag wünscht
Angela Mumssen

(1) Ps. 10,2-12 (2) Luk. 13,14

Als Gebet heute ein Zuspruch aus Jesaja 40,31:

„Aber alle, die ihre Hoffnung auf den Herrn setzen, bekommen neue Kraft. Sie sind wie Adler, denen mächtige Schwingen wachsen. Sie gehen und werden nicht müde, sie laufen und sind nicht erschöpft.“ (Jes. 40,31)
Herr Jesus, darum bitte ich dich. Amen.
Montag, der 27.05.2024:
Mit Gott wollen wir Taten tun.
📖 Psalm 60,14
Ich bitte euch nun, liebe Brüder und Schwestern, bei der Barmherzigkeit Gottes: Bringt euren Leib dar als lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer - dies sei euer vernünftiger Gottesdienst!
🖋 Römer 12,1

💭 Mit

Das heutige Losungswort beginnt mit dem Wörtchen „Mit“. Wir lesen: „Mit Gott wollen wir Taten tun“, weder „für Gott“ noch „vor Gott“, sondern „mit Gott.“ Das bedeutet gleichzeitig: Gott muss mit dem einverstanden sein, was wir tun. Er ist ja kein Talisman, den man aus der Tasche zieht, um erfolgreich zu sein. Er lässt sich weder manipulieren noch instrumentalisieren. Wenn wir aber seinem Willen gemäß handeln, wird auch das Unmögliche möglich.

In unserer Gemeinde haben wir ein geistliches Prinzip, wenn wir etwas planen: Unser erster Blick geht zu Gott. Handeln wir in seinem Auftrag? Anders gefragt: Ist Gott in dem, was wir vorhaben? Erst dann schauen wir auf unsere finanziellen und personellen Möglichkeiten. Wir wollen weder, dass uns viel Geld dazu verleitet, Dinge zu tun, die Gott gar nicht möchte, noch dass wenig Geld uns davon abhält, das zu tun, was er getan haben will. Das ist natürlich nicht immer ganz einfach und erfordert Gebet, Hinhören auf Gott sowie Einheit unter den Beteiligten. All das steckt für mich in diesem kleinen Wort „Mit“ – „Mit Gott“.

Nun stellt sich vielleicht jemand die Frage: Wie erfahre ich, was Gott mit mir bzw. mit uns vorhat? Grundsätzlich können wir Gottes Absichten in der Bibel finden, jedoch nicht für spezielle Vorhaben wie z.B. eine Reise oder wie wir unser Geld verwenden sollen. In all dem brauchen wir Orientierung von Gott. Die bekommen wir, wenn wir uns ihm zur Verfügung stellen. Dazu fordert uns der Lehrtext auf.

Als Student habe ich häufig als sogenannte ZBV-Kraft gejobbt – ich stand zur besonderen Verfügung. Das bedeutete, dass ich immer in Rufbereitschaft war. Genauso stelle ich mir ein Leben mit Jesus Christus vor. Er sagte einmal: „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir.“ (Joh. 10,27) Wenn dieses Wort Jesu auf uns zutrifft, können auch wir sagen: „Mit Jesus wollen, ja werden wir Taten tun!“

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Gebet:
Herr Jesus Christus, ich möchte für dich verfügbar sein. Nicht mein Wille, sondern dein Wille soll in meinem Leben geschehen. So bitte ich dich: Lass mich deine Stimme hören. Sprich zu mir, Herr, und schenke mir Glauben wie auch Mut, das zu tun, wozu du mich aufforderst. Ich kann und will es nur mit dir tun. Denn mit dir ist alles möglich. Danke, Jesus. Amen.
Dienstag, der 28.05.2024:
Ein hörendes Ohr und ein sehendes Auge, die macht beide der HERR.
📖 Sprüche 20,12
Philippus lief hin und hörte, wie der Mann laut aus dem Buch des Propheten Jesaja las. Er fragte ihn: „Verstehst du denn, was du da liest?“Der Äthiopier sagte: „Wie kann ich es verstehen, wenn mir niemand hilft!“Und er forderte Philippus auf, zu ihm in den Wagen zu steigen.
🖋 Apostelgeschichte 8,30-31

💭 Hören und sehen

Im heutigen Losungswort geht es um Hören und Sehen. Was wir hören, sind Schallwellen. Wir nehmen sie wahr, ohne ihren Ursprung zu sehen. Wir hören sogar durch Wände hindurch, was manchmal auch zu Konflikten mit den Nachbarn führen kann. Beim Sehen ist es ähnlich und doch anders. Zwar kann man Helligkeit wahrnehmen, ohne die Lichtquelle direkt zu sehen. Das meiste aber, was wir betrachten, sind die Lichtreflexionen eines Gegenstandes, eines Tieres oder einer Person. Wir erkennen diese nur dann, wenn sie beleuchtet sind und nichts dazwischen ist.

Übertragen wir diese beiden Sinne auf unser geistliches Leben, so können wir Gott „hören“, ohne ihn zu sehen. Selbst, wenn sich „Gedankenwände“ dazwischenschieben, nehmen wir noch etwas von ihm wahr. Ich glaube, das geht vielen Menschen so, wenn sie plötzlich das Gefühl haben, jemand klopft an ihre innere Tür – jedoch reagieren nicht alle darauf.

Auch das Sehen kann man geistlich deuten. So wird Jesus Christus als das Licht der Welt beschrieben. Wenn wir unsere Augen nicht verschließen, können wir in diesem Licht erkennen, wie Gott uns sieht – ja noch mehr, dass nämlich Jesus Christus der Schöpfer und Herr der Welt ist. Doch auch dann, wenn jemand das Licht Christi nicht sehen kann, so sieht er bzw. sie doch uns Christen. Ist Jesus Christus im übertragenen Sinne die Sonne, so sind wir der Mond, der in einer dunklen Zeit Jesu Licht widerspiegelt.

Im Lehrtext lesen wir von Philippus. Er sah den Wagen, in dem ein äthiopischer Kämmerer saß. Er hörte, womit dieser Mann sich gerade beschäftigte, nämlich mit Aussagen des Propheten Jesaja, und brachte das Licht Jesu in das Leben des Kämmerers. Gott hat uns Ohren und Augen sowohl körperlich als auch geistlich geschenkt. Machen wir davon Gebrauch.

Einen gesegneten Tag wünscht
Pastor Hans-Peter Mumssen

Gebet:
Vater im Himmel, ich danke dir für unsere Augen und Ohren. Vor allem danke ich dir für geistliche Augen und Ohren. Danke, dass wir dich in deinen Werken erkennen können. Danke, dass du durch dein Wort zu uns redest. Herr, bitte segne unsere geistlichen Augen und Ohren, damit wir sie nicht verschließen, sondern immer deutlicher erkennen, wie du wirklich bist. Das bitte ich in Jesu Namen, Amen.