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Migration - Die neue Kultur des Helfens Wurde die sozialpolitische Instrumentalisierung des Ehrenamts noch in den 1980er und 1990er problematisiert, ist diese Kritik vielfach verstummt. Caring-Communities oder Bürgerkommunen genießen nicht selten den Ruf, Ausdruck realutopischer Entwürfe einer solidarischen Zukunftsgesellschaft zu sein. Für die nächsten Jahre wird mit der Versorgung von Geflüchteten eine weitere Etappe des neuen Engagement-Diskurses prophezeit. Der Artikel beleuchtet, wie der staatlich geförderte Einsatz freiwillig Engagierter in der Pflege schon länger eine verfolgte Strategie ist, um dem Pflegenotstand beizukommen und wie dies zu einer Entprofessionalisierung in der Pflege beiträgt, das Image des Berufes als einer ›Jederfrautätigkeit‹ festigt und Niedriglohnbeschäftigung fördert. Schließlich wird aufgezeigt, wie den bestehenden Versorgungslücken begegnet werden kann, ohne bereitwillig zu akzeptieren, dass die sozialstaatliche Daseinsfürsorge durch die Gratisarbeit sorgender Gemeinschaften ersetzt wird.