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Die erste schriftliche Erwähnung der goldenen Horde Stadt Hadschi-Tarchan am rechten Ufer der unteren Wolga gehört dem arabischen Reisenden Ibn Battuta, der 1333 hier war. Er berichtet, dass Hadschi-Tarchan auf einem Hügel am westlichen Ufer der Wolga lag, wo sich Karawanen- und Flusshandelsrouten kreuzten. Eine führende Rolle im Handel spielten Kaufleute aus Indien, Persien und Armenien. Doch Ende des 14. Jahrhunderts wurde die blühende Stadt von den Truppen von Timur (Tamerlan) niedergebrannt.

Seit 1459 war hier die Hauptstadt des Khanats Astrachan, eines der „Überbleibsel“ der zerfallenen Goldenen Horde. Die Stadt, die damals „Adscharhan“ genannt wurde, wurde einmal von dem Twer-Kaufmann Afanasi Nikitin besucht, der sie in seinem Buch „Wanderung über drei Meere“ kurz beschrieb.

Im 16. Jahrhundert schlossen die Astrachaner Herrscher einen Bund mit den Krimtataren, was die Sicherheit des Moskauer Staates bedrohte, und 1556 eroberte die Armee von Zar Iwan dem Strengen das feindliche Khanat. Der Wojewode Iwan Tscheremisinoff-Karaulow entschied sich, die zerstörte Stadt nicht wieder aufzubauen, sondern neue Befestigungen 10 Werst flussabwärts an der tiefen linken Uferseite der Wolga zu errichten. Diese Entscheidung war weise und vorausschauend: Später erodierte der mächtige Fluss den Hügel, auf dem einst Adscharhan stand, und der größte Teil der Ruinen stürzte ins Wasser.

Im Jahr 1717 erhielt Astrachan den Status einer Stadt und wurde Zentrum des durch ein Dekret von Peter I. gegründeten Astrachaner Gouvernements. Der Kaiser selbst war hier und beaufsichtigte den Bau der Kaspischen Flotte. Eine Zeit lang war im Kreml der gesamte kaiserliche Hof und das Militärhauptquartier untergebracht, das Pläne für einen Feldzug nach Persien ausarbeitete.

Im Jahr 1722 wurde in der Nähe der Befestigungen des Kremls, am Ufer des schiffbaren Kutum-Arms der Wolga, ein Hafen gegründet, der in der Lage war, Seeschiffe aus dem Kaspischen Meer aufzunehmen. Anstelle der veralteten Modelle schwerfälliger Handelsschiffe begann man hier, Segelschiffe nach holländischem Vorbild zu bauen.

Das Symbol der Stadt ist der Astrachaner Kreml. Die mächtigen Mauern der Zitadelle sind mit sieben Türmen verstärkt, drei von ihnen sind Durchfahrtstürme. In den Türmen sind thematische Museumsausstellungen und Aussichtsplattformen eingerichtet. Museen befinden sich auch in den Gebäuden der Kasernen und der Wache, im Artilleriezeughaus.

Der Kreml ist mit einem prächtigen Komplex orthodoxer Kirchen geschmückt. Im Jahr 1568 wurde im nordöstlichen Teil der Zitadelle das Dreifaltigkeits-Männerkloster gegründet. Das Kloster ist bis heute aktiv. Es umfasst die fünfkuppelige Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit (1603). A das Hauptgebäude schließen sich die Sretenskaja und die Wwedenskaja Kirche sowie der Speisesaal (1606-1620) an.

Der Astrachaner Kreml wird von den Vierteln der alten Siedlung – der Weißen Stadt – umgeben. Früher war die gesamte Weiße Stadt von einer Ziegelmauer umgeben, aber die maroden Befestigungen wurden im vorletzten Jahrhundert abgerissen. Nur der Zeltdachturm des Verklärungsklosters, der zu den Stadtbefestigungen gehörte, erinnert daran. In den Straßen sind historische Gebäude und muslimische Moscheen erhalten geblieben. Die Bauwerke des Demidow-Hofes und teilweise erhaltene Gebäude der Karawansereien der Kaufmannshöfe – Armenisches, Persisches, Indisches – ziehen die Aufmerksamkeit auf sich.


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