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Kurze Snippets zu deutschsprachigen Artikeln über Coworking samt der Links zu den jeweiligen Artikeln.
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P.S. Seit Mitte März bin ich eine von drei Voices der Plattform »Digitale Provinz« und habe einen Podcast zum Thema mobiles Arbeiten im ländlichen Raum. Hier könnt ihr übrigens meine erste Folge zu ›Rural Coworking‹ nachhören. Gestern Abend habe ich mit den beiden anderen Voices, Katja Diehl und Frederik Fischer, sowie Digitale-Provinz-Gründer Daniel Krüger, an einem von Katja organisierten Video-Chat teilgenommen, indem wir uns über unsere Themen — Arbeit, Leben und Mobilität im ländlichen Raum — und die Gemeinsamkeiten dieser Themen miteinander, unterhalten haben. Ein kurzweiliges Gespräch, dass ich euch gerne zum Nachschauen oder Nachhören empfehlen möchte: https://youtu.be/-PYp05jMClg. 😀
Die heutigen Lesetipps berichten allesamt von neuen Coworking Spaces im ländlichen Raum:

1️⃣ In #Horbruch in #RheinlandPfalz entsteht ein weiterer Coworking Space des Projekts »Dorf-Büros«. Momentan werden mit der das Projekt umsetzenden Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz noch Abstimmungsgespräche geführt, schreibt die Rhein-Zeitung. Im Dezember diesen Jahres soll der Coworking Space dann im Dorfgemeinschaftshaus eröffnen. Parallel zu einem weiteren neuen Dorf-Büro, das in #Elmstein eröffnen wird. Das Projekt wird mit bis zu 100.000 Euro vom Land gefördert, heißt es in einer Pressemitteilung des Innenministeriums: bis zu 25.000 Euro für die Einrichtung und jeweils weitere 25.000 Euro pro Jahr für die ersten drei Jahre – Hinweis: Dieser Artikel kostete 0,49 Euro.

2️⃣ In #Volkach in #Bayern, zwischen Würzburg und Bamberg gelegen, eröffnen zwei Schwestern den ersten Coworking Space der Kleinstadt, das »Kreativquartier«. Die Eröffnung ist für Mai diesen Jahres geplant, momentan finden noch Umbauarbeiten statt. Zu Beginn wird der Coworking Space an drei Tagen die Woche offen haben, was immerhin ein Tag mehr ist als beim weltweit ersten Coworking Space, dem »San Francisco Coworking Space«, der nur an zwei Tagen die Woche geöffnet war. Interessierte Nutzer:innen können über einen Kalender sich tageweise einen Arbeitsplatz buchen. Erst der zweite Coworking Space, den ich kenne, den Geschwister gründen – Hinweis: Dieser Artikel kostete 2,14 Euro.

3️⃣ Letzten Monate eröffnete in #Seesen in #Niedersachsen der erste Coworking Space der Stadt am nordwestlichen Harzrand. Zumindest teilweise, denn aufgrund des Hygienekonzepts haben momentan nur Mitglieder mit einem festen Arbeitsplatz Zugang zum »NewKammer«. Später sollen dann, auf den insgesamt 220 m², auch flexible Arbeitsplätze angeboten werden. Der Coworking Space wird von der Kommune betrieben, eine immer öfters zu beobachtende Entwicklung. Das regionale Nachrichtenportal Beobachter berichtet, dass die Stadt Seesen aufgrund eines Beschlusses im Stadtrat Mitglied in der #CoWorkLand-Genossenschaft wird. Ziel ist es, die Vernetzung und den gegenseitigen Informationsaustausch zwischen verschiedenen Coworking Spaces im ländlichen Raum zu stärken.
⬆️ In der gestrigen Ausgabe der Lausitzer Rundschau ist eine Artikelserie zu neuen Perspektiven durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie gestartet. Im ersten Beitrag geht es um die Chancen für den ländlichen Raum durch die Stadtmüdigkeit vieler Menschen und der immer öfters genutzten Möglichkeit ortsunabhängig zu arbeiten. In dem Beitrag werden zwei wichtige Punkte glasklar benannt, die meines Erachtens in der öffentlichen Debatte immer noch zu kurz kommen:

1️⃣ Momentan profitiert der ländliche Raum nicht flächendeckend von diesen Entwicklungen, sondern vor allem Orte an Bahnlinien und Autobahnen. Das Thema Mobilität findet in den fachlichen Podien zu dem Thema schon Beachtung, aber noch viel zu wenig in der öffentlichen Berichterstattung. Dabei wäre es fatal, wenn eine Stadtflucht zu noch mehr motorisierten Individualverkehr auf dem Land und folglich mehr Pendelverkehr in die Stadt, egal ob mit dem Auto oder der Bahn, führen würde. Es braucht, gerade im ländlichen Raum, durchdachte Verkehrskonzepte und -optionen für die Menschen.

2️⃣ Das Umland der Städte, der sogenannte Speckgürtel, profitiert mehr als das flache Land von dieser Entwicklung, da die Infrastruktur dort besser als auf einem abgelegenen Dorf ist. Niemand, der seine Arbeit auch von Zuhause aus erledigen kann, zieht an einem Ort, wo einmal am Tag der Bus hält, es keine Kaufhalle, Arztpraxis, Schulen oder Kindergärten gibt. Schon vor der Pandemie galt, dass Kommunen vor allem in die Lebens- und Aufenthaltsqualität ihrer Orte investieren müssen, wenn sie von den schon vor der Corona-Pandemie begonnenen Entwicklungen auch profitieren wollen.

Da der Artikel graphisch wirklich schön aufgearbeitet ist und ich insgesamt 4,89 Euro für diesen Beitrag ausgegeben habe — für die Text-Ansicht des halben Artikels (2,46 Euro), für die graphische Ansicht des halben Artikels (0,90 Euro) und für die Gesamtausgabe der Tageszeitung (1,53 Euro) — teile ich ihn ausnahmsweise einmal in Gänze hier im Kanal und ärgere mich dadurch etwas weniger über die Genios-Pressedatenbank. 😉
Vier Meldungen, die die momenaten Dynamik beim Thema Coworking im ländlichen Raum aufzeigen:

1️⃣ Am Donnertag fand die Online-Konferenz »Brandenburg Remote« statt, organisiert von »Neuland 21«, an der neben vielen anderen Gästen auch ich als Redner in einem digitalen Kamingespräch mit »Dearwork«-Gründerin Anna Volquardsen teilnahm. Unter den Gästen war auch die Journalistin Annette Kögel, die für den Berliner Tagesspiegel über die Veranstaltung berichtete und die wirklich phantastische Konferenz gut zusammenfasste. Neben Coworking Spaces im ländlichen Raum, ging es auch um das #Homeoffice im Berliner Umland, den Stand der Digitalisierung in #Brandenburg, das Ehrenamt auf dem Land, Fördermaßnahmen, Zukunftsorte, Zuzug und überhaupt die Zukunftsfähigkeit von ländlichen Kommunen [Quelle: Der Tagesspiegel vom 29.03.2021, S. 10, aufgerufen via VÖBB].

2️⃣ Im Luxemburger Tagblatt berichtet Simone Mathias über das im August 2019 eröffnete Coworking Space »Am Gronn« in #Luxemburg. Ein vollkommen normaler Coworking Space, mit einem vielleicht vergleichsweise stärkeren Fokus auf Kunst, es gibt regelmäßig 14-tägige Ausstellungen. Was mir aber an dem Artikel gefallen hat, war ein Zitat von einer der beiden Gründerinnen, Irina Moons, wieso sie gegründet hat: ›Ich hatte keine Lust mehr, allein zu Hause zu sitzen, und so lud ich anfänglich Leute ein, bei mir in meiner WG zu arbeiten. (…) Daraus entstand die Idee, einen größeren Raum zu mieten und eine Plattform für Kreative zu bieten, wo sie sich u.a. austauschen können, da Nähe zu anderen inspirieren kann und daraus Ideen, z.B. für gemeinsame Projekte, entstehen können.‹ [Quelle: Luxemburger Tageblatt vom 29.03.2021, aufgerufen via VÖBB].

3️⃣ Mitte Februar berichtete ich bereits hier im Telegram-Kanal über den in #Wipperfürth in #NordrheinWestfalen geplanten Workation-Retreat auf dem Gut Kremershof im Ortsteil #Heid berichtet. Mona Beckmanns und Lucas Danisch wollen dort ein »Hofworking«-Konzept aufbauen, in dem ein Coworking Space, ein Veranstaltungsort und ein Parkplatz für Campingfahrzeuge geplant sind. Die Umsetzung hängt von der Finanzierung ab, hieß es, weshalb man sich für eine Förderung durch »LEADER Bergisches Wasserland« beworben hatte. Mit Erfolg, wie die Kölnische Rundschau berichtet . Mit rund 48.000 Euro wird das Projekt zu 65 Prozent gefördert.

4️⃣ Prof. Dr. Nico Clever, Wirtschaftsinformatiker an der FH Münster für Digitales Immobilien- und Facility Management, hat zusammen mit Simon Röckinghausen, Betreiber des Coworking Space »flamschenzwei coworking« in #Coesfeld in Nordrhein-Westfalen, und Dr. Sebastian Köffer vom »Digital Hub münsterLAND« eine Studie veröffentlicht, in der die Autoren 65 Orte im Münsterland anhand relevanter Kriterien danach bewertet haben, ob sie sich als Standorte für Coworking Spaces eignen. Die Studie möchte Betreiber:innen, zukünftigen Betreiber:innen und politischen Entscheidungsträger:innen helfen, Potenziale an den verschiedenen Orten zu erkennen, und aufzeigen, welche Schritte notwendig sind, um gute Voraussetzungen zu schaffen.
Es gibt Neuigkeiten aus Irland zur Remote-Work-Strategie der irischen Regierung:

Mitte Januar berichtete ich bereits hier im Kanal über die »Making Remote Work«-Strategie der irischen Regierung, die auch ein ›Recht auf mobiles Arbeiten‹ vorsah. Gestern Nachmittag stellte Heather Humphreys, die Ministerin für ländliche und kommunale Entwicklung, die ›Rural Development Policy‹ für die nächsten fünf Jahre vor, berichtet der irische Sender RTÉ.

Der Plan der Regierung hat die Wiederbelebung des ländlichen Irlands zum Ziel. Dafür sollen unter anderem, in einem Pilotprogramm, verfallene Gebäude und Pubs zu Remote-Work-Hubs für ortsunabhängige Arbeit umgewandelt werden. Insgesamt soll auf diese Art ein Netzwerk von über 400 solcher Coworking Spaces in ganz Irland geschaffen werden.

Bis zu 20 Prozent der Beschäftigten des öffentlichen Sektors sollen dann auch von dort arbeiten können. Außerdem wird geprüft, ob die Pubs auch als Gemeinschaftsräume und für lokale Dienstleistungen genutzt werden können. Noch in diesem Jahr soll ein ›Recht auf mobiles Arbeiten‹ kommen. Eine neue Telearbeit-Steuerregelung ist für 2022 vorgesehen.

Der Fünfjahresplan sieht Investitionen in ländliche Städte und Dörfer in Höhe von 1 Milliarde Euro vor. Städte mit mehr als 10.000 Einwohnern sollen befähigt werden, eine wichtige Rolle als Knotenpunkte in ländlichen Gebieten zu spielen. Lokale Behörden werden finanziell unterstützt, um leerstehende Immobilien als Remote-Arbeitsplätze wiederzubeleben.

Noch ist das alles nur auf Papier zu finden. Das Vorhaben ist aber vorbildhaft. Zum Vergleich: Irland ist so groß wie Bayern und hat rund ein Drittel so viele Einwohner:innen. Man muss sich einmal vorstellen, dass in Bayern rund 400 Wirtshäuser und Landgasthöfe auf dem Land in Coworking Spaces umgewandelt werden würden. Das wäre mächtig gewaltig.
Heute Morgen gibt es gleich fünf Lesetipps zu Coworking in Deutschland. Es ist viel los. 😀

1️⃣ Im aktuellen Länderreport von Deutschlandfunk Kultur geht es um Coworking im ländlichen Raum von #Brandenburg. Am Beispiel des Coworking Spaces »Die Waldstatt« in #Großwudicke, einem Mitglied der #CoWorkLand-Genossenschaft, wird diese Entwicklung schön anzuhören erklärt. Der Ort liegt rund 20 Bahnminuten von Stendal in Sachsen-Anhalt entfernt, nach Rathenow sind es sieben Minuten – ein hohes Pendler:innenaufkommen gibt es nicht. Trotzdem kann sich der Coworking Space auch ein halbes Jahr nach Eröffnung bereits an einer steten Nachfrage erfreuen. Vor allem Selbstständige, aber auch immer mehr Angestellte, die durch die Corona-Pandemie ins Homeoffice gezwungen wurden, arbeiten von hier. Und davon profitiert auch das Dorf, wie sowohl der Bürgermeister als auch die Fleischerin berichten können.

2️⃣ Im Blog der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft VBG, bei der übrigens alle Coworking Spaces angemeldet sein müssen, wird die Entwicklung und Umsetzung der Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen aufgrund der Corona-Pandemie des »betahaus« in #Hamburg vorgestellt. Ein lesenswerter Beitrag der beispielhaft zeigt, was alles bedacht werden muss, um seine Mitglieder bestmöglich zu schützen. Wer nicht muss, sollte momentan lieber von zu Hause aus als in einem Coworking Space arbeiten, aber nicht immer ist das möglich. Wer doch ins Coworking Space muss, sollte deshalb bestmöglich geschützt werden.

3️⃣ In #Karlsruhe in #BadenWürttemberg wird momentan eine rund 120 Jahre alte Dampfschreinerei in ein Coworking Space mit Gastronomie umgebaut, berichtet die Badische Neueste Nachrichten. Leider gibt es keine weiteren Informationen, beispielsweise zur Größe des Coworking Spaces, den geplanten Coworking-Angeboten oder wann der Umbau beendet sein wird. Die Lage des Coworking Spaces kann als sehr zentral und auch bahnhofsnah beschrieben werden, was es zukünftig wohl auch für Besucher:innen der ehemaligen Residenzstadt interessant macht.

4️⃣ Anfang Dezember berichtete ich bereits hier im Telegram-Kanal von der Plänen des Unternehmers Otto Künnecke, in #Holzminden in #Niedersachsen, einen rund 3.000 m² großen Coworking Space namens »Z6« zu eröffnen. Das Coworking-Angebot soll breit und vielfältig aufgestellt werden, ganz im Sinne der vielen Partner des Projektes. Deshalb unterstützt das Niedersächsische Digitalisierungsministerium den Aufbau des »Digitalen Kompetenzzentrums #Z6 Holzminden« durch ein Konsortium aus dem Landkreis Holzminden, der Firma Otto Künnecke, der Hochschule HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen sowie dem Wirtschaftsverband Weserpulsar und dem Innovationsnetzwerk Holzminden/Höxter mit 400.000 Euro.

5️⃣ Zum Abschluss noch eine Pressemitteilung der Wirtschaftsförderung von #Krefeld in #NordrheinWestfalen, die den im April eröffnenden Coworking Space »UrbanWork« ankündigt. Auf rund 630 m² werden Coworker:innen mit Tagestickets, aber auch als registrierte Mitglieder, flexible und feste Arbeitsplätze vorfinden. Des Weiteren wird es Teambüros und Meetingräume geben. Ein rund um klassisches Coworking-Angebot also.
Es gibt ein neues Coworking Space in Baden-Württemberg, sowie neue Gesetze in Deutschland und Österreich, die das Thema mobiles Arbeiten betreffen (oder leider eben nicht):

1️⃣ In #Steinheim an der Murr in #BadenWürttemberg wurde der Coworking Space »Co-Working Bottwartal« eröffnet. Betreiber ist der lokale Büromöbelhersteller Fröscher, weshalb der Coworking Space sich auch im Industriegebiet der Kleinstadt befindet. Dort können, auf über 1.140 m², Nutzer:innen insgesamt 40 Arbeitsplätze monatlich buchen. Es gibt neben einem Gemeinschaftsraum mit vollausgestatteter Küche auch ein Großraumbüro für 20 Personen sowie vier Büros für fünf bis sieben Personen. Selbstverständlich ist der Coworking Space mit Möbeln der Firma Fröscher ausgestattet, so dass er auch gleich als ein Showroom funktioniert [Quelle: Stuttgarter Nachrichten, 01.04.2021, aufgerufen via VÖBB].

2️⃣ Gestern hat das Bundeskabinett ein Betriebsrätemodernisierungsgesetz verabschiedet. Der Bund-Verlag hat sich mit Prof. Dr. Wolfgang Däubler zu dem neuen Gesetz unterhalten. Der Experte weist auf einen zum Thema mobiles Arbeiten interessanten Punkt hin: Betriebsräte sollen demnach zukünftig ein Mitbestimmungsrecht auf die Ausgestaltung mobiler Arbeit bekommen. Also nicht, ob es mobile Arbeitsoptionen in einem Unternehmen gibt, sondern wenn, was diese beinhalten sollen. Dadurch wird, neben vielen anderen wichtigen Punkten für Arbeitnehmer:innen, auch geklärt, ob es auch möglich ist, einen sogenannten Ausweicharbeitsplatz in einem Coworking Space zu nutzen oder nicht.

3️⃣ Ab heute gelten in #Österreich neue arbeitsrechtliche #Homeoffice-Regeln, die leider in einem wesentlichen Punkt kein Vorbild darstellen: Homeoffice muss in einer Wohnung stattfinden, ein Arbeitsplatz in einem öffentlichen Coworking Space oder im Kaffeehaus gilt nicht als Homeoffice. Wie die Salzburger Nachrichten schreiben, kritisiert die liberale Partei NEOS (quasi die österreichische FDP), dass eine Regelung für mobiles Arbeiten fehlt. In der Tat, dies wäre die bessere Regelung gewesen. Das Zuhause ist nicht für jeden Menschen der geeignetste Arbeitsplatz, weshalb es besser gewesen wäre, den Arbeitnehmer:innen die Handlungsfreiheit zu geben, selber zu entscheiden, wann sie von wo arbeiten.
Über die Feiertage haben sich gleich ein paar sehr interessante Lesetipps angesammelt:

1️⃣ Meiner eigenen Statitsik nach gibt es inzwischen 35 Coworking Spaces in #Sachsen. Damit ist das Bundesland Spitzenreiter unter den ostdeutschen Bundesländern (es folgen #Brandenburg mit 33 und #SachsenAnhalt mit 19 Coworking-Orten). Das liegt nicht nur an Dresden und Leipzig, sondern immer mehr auch an Regionen wie der Lausitz. Fast jedes vierte sächsische Coworking Space ist inzwischen in der Lausitz zu finden. MDR Sachsen stellt in diesem Beitrag ein paar Lausitzer Coworking-Angebote vor und erklärt, ob es dort auch eine Nachfrage für Coworking gibt und was die Gründer:innen antreibt.

2️⃣ Das Mode- und Markenhaus »Ramelow« wird bis 2022 seinen Firmensitz in #Elmshorn in #SchleswigHolstein sanieren, schreibt das Hamburger Abendblatt. Besonders interessant daran ist, dass auch ein Coworking Space in das Kaufhaus integriert wird, in das sich andere Firmen und Startups einbuchen können. Ein mutiger Schritt in Zeiten, in denen der stationäre Einzelhandel ums Überleben kämpft. Den Eindruck hat man bei Ramelow aber nicht. Das Coworking-Konzept im Modehaus wird sicherlich auch an anderen Ramelow-Standorten, wie beispielsweise in #Uelzen oder in #Stendal, aufmerksam verfolgt werden.

3️⃣ Ende März berichtete ich hier im Telegram-Kanal, dass der Coworking Space »@Work Office« einen weiteren Standort in #Rostock in #MecklenburgVorpommern eröffnen wird. Nun haben auch die Norddeutschen Neuesten Nachrichten darüber berichtet. Auf zwei Etagen sollen 100 Coworking-Arbeitsplätze entstehen, heißt es im Artikel. In der Überschrift ist von 100 Büros die Rede. Keine Ahnung, was davon stimmt, aber für den 1. September diesen Jahres ist bereits die Eröffnung geplant. Spätestens dann wissen wir mehr über den zweiten Standort des lokalen Coworking-Anbieters in der ostdeutschen Hanse- und Hafenstadt.

4️⃣ Die Technische Hochschule Deggendorf (THD) in #Bayern veranstaltet am 16. April ein virtuellles DigiCamp zum Thema »Co-Working-Space: Innovativ und flexibel arbeiten«. Die Veranstaltung soll vor allem Unternehmer:innen, Personalverantwortliche und interessierte Arbeitnehmer:innen über die Möglichkeiten mobilen Arbeitens informieren. Anlass ist der Start eines eigenen Coworking Space seitens der THD. Dieses entsteht am Gründerzentrum »ITC1« in #Deggendorf und wird fünf kostenlose, projektgeförderte Coworking-Arbeitsplätze umfassen, schreibt die News-Plattform regio-aktuell24.

5️⃣ Die denkmalgeschützten Hallen der ehemaligen AEG Transformatorenwerke in #Berlin-Schöneweide werden fachgerecht saniert und erweitert. Ein neues Quartier mit öffentlichem Uferweg, Marktplatz und Gastronomie soll an dem historischen Industrieort entstehen. Ein Teil des Projekts wird der Coworking Space »BaseHub« werden, berichtet das Berliner Abendblatt. Es wird in einem ehemaligen Kraftwerksgebäude seinen Platz finden und neben Cowor­king-, Freizeit- und Gemeinschaftsflächen auch Atelier- und Ausstellungsbereichen beherbergen. Bis 2025 soll das Quartier denk­malgerecht saniert und mit neuem Leben erfüllt sein.
Am Osterwochenende war das Thema Stadtflucht und die neue Sehnsucht nach dem Land ganz groß im Print zu finden. Sowohl die Süddeutsche Zeitung als auch der Spiegel haben längere Texte zu dem Thema abgedruckt. Selbstverständlich ging es dabei auch um Coworking und somit um Coworking Spaces im ländlichen Raum. Aus dem anekdotengetriebenen Trend wird immer mehr eine belegbare Entwicklung.

»Raus hier«
In der Süddeutschen Zeitung wurde dafür Karin Gottfried interviewt, eine angehende Gründerin aus dem sauerländischen Meschede in Nordrhein-Westfalen, die Mitglied in der »German Coworking Federation (GCF)« ist. Im Artikel wird erwähnt, dass sie einen Online-Kurs belegt hat, wie man ein Coworking Space gründet. Dabei handelt es sich um den am 19. April startenden GCF-Workshop für Gründer:innen, der seit Anfang 2017 einmal im Quartal stattfindet. Außerdem wird auch der Coworking Space »Wohnzimmer« aus Wernigerode in Sachsen-Anhalt kurz erwähnt, was mich sehr freut. Gegründet hat ihn #GCF-Mitglied Sabrina Oberdörfer.

→ Süddeutsche vom 03.04.2021, S. 11-13

»Hinaus aufs Land«
Im Spiegel geht es um das gleiche Thema, mit einem Fokus auf Brandenburg. Dort leben, laut einem zitierten Immobilienmakler, in manchen Dörfen bereits zur Hälfte Zugezogene. Die Anfragen haben sich in den letzten Jahren verdoppelt, vor allem von Leuten, die raus aus Berlin wollen. Als ein Beispiel für solche neuen Orte, die von Berliner:innen dann auf dem Land gegründet werden, wird der Leuchtturm der Rural-Coworking-Szene erwähnt: das Workation und Retreat Space »Coconat« in Klein Glien. In beiden Artikeln wird übrigens auch die viel erwähnte Studie der Bertelsmann Stiftung, die die CoWorkLand eG erstellt hat, erwähnt und zitiert.

→ DER SPIEGEL vom 03.04.2021, S. 48-50

Offenlegung: Ich bin GCF-Referent und CoWorkLand-Angestellter.
Zwei neue Meldungen zum Thema Coworking und ein Hinweis für alle Telegram-Nutzer:innen:

1️⃣ Durch Gelder des Förderprogramms »Neustart Kultur« entsteht in #Schweina, einem Ortsteil von Bad Liebenstein in #Thüringen, ein 800 m² großes Kulturzentrum im ehemaligen Maßstabwerk. Dieses wird auch auf über 100 m² ein Coworking Space beherbergen. Betreiber ist die »Kinder- und Jugendkunstschule Wartburgkreis«, die sich mit dem Coworking-Angebot, neben der Jugendarbeit, ein zweites Standbein aufbauen möchte und deshalb den Ort auch in »Kulturcampus Wartburgkreis« umbenennen wird. Gefördert wird das Programm mit insgesamt 140.000 Euro, berichtet der MDR; diesen September soll der neue Kreativort bereits eröffnen.

2️⃣ Die Stadtverwaltung der Stadt #Bülach in der #Schweiz zieht diesen Monat in ein neues Gebäude und verlässt das historische Rathaus. Den Leerstand möchte der Stadtrat nutzen und hat die kommunale Wirtschaftsförderung beauftragt zu prüfen, ob es den Bedarf für ein Coworking Space in der Stadt gibt, schreibt das Nachrichtenportal punkt4. Unter dem Projektnamen »New Business in Old House« werden fünf Einzelbüros zur festen Vermietung (allerdings unmöbliert) sowie fünf bis sechs flexible Coworking-Arbeitsplätze angeboten. Sollte es kein Bedürfnis nach einer Bürogemeinschaft oder Coworking Space geben, wird das Rathaus an Dritte vermietet.

3️⃣ Seit letzter Woche gibt es einen neuen Telegram-Kanal zum Thema Coworking. Mit »Coworkingtools« informiert Christian Cordes, Mitgründer und Vorstand der »German Coworking Federation (#GCF)«, der deutsche Coworking-Bundesverband, über praktische Gadgets und reduzierte Angebote, die einem das Arbeiten von unterwegs, im Coworking Space oder vom Homeoffice aus erleichtern. Im Blog der GCF habe ich über diesen neuen Telegram-Kanal berichtet und die lange Historie dieses Angebots erklärt, das vor fünf Jahren als ›Achter-Koffer‹ auf der COWORK 2016 entstanden ist und sozusagen das erste Meme der GCF wurde.
Drei kurze Meldungen zu einem PopUp-Angebot, zum Wiener Büromarkt und einem neuen Angebot:

1️⃣ In #Wittingen in #Niedersachsen wird nun der erste #CoWorkLand-PopUp-Container für dieses Jahr aufgestellt. Vom 15. April bis 9. Mai wird es das temporäre Coworking-Angebot in der Kleinstadt geben. Betreiber ist der Kreisverband der LandFrauen Gifhorn. Möglich wird der mobile Coworking Space durch eine Kooperation mit dem Niedersächsischen LandFrauenverband Hannover, der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises, dem EinLaden Wittingen, der Stadt Wittingen sowie der CoWorkLand eG, wie die Gifhorner Rundschau berichtet. Vielleicht auch für den einen oder die andere aus der angrenzenden Altmark interessant, der/die vielleicht über ein ähnliches Vorhaben im Norden von Sachsen-Anhalt nachdenkt.

2️⃣ Der Shared-Workspace-Markt in #Wien, #Österreich ist mächtig unter Druck, einige der großen Anbieter schwenken jetzt auf flexiblere und preiswerte Coworking-Angebote um. Ein Artikel in der Neuen Presse liest sich wie ein weiterer Beleg, dass die Coworking-Branche zwar immer noch unter Druck steht, langfristig aber eher von der neuen hybriden Arbeitswelt profitieren wird als Büroanbieter. Arbeit hat sich verändert, dies merken nun auch Serviced-Office-Anbieter, deren riesige Bürogebäude nicht mehr gefragt sind. Mal sehen, ob sie mit dem Kurswechsel Erfolg haben, denn ihre Standorte sind ja immer noch nicht da, wo die Menschen leben. Und Coworking ist am Ende mehr als höhenverstellbare Tische und Designerstühle in einem Raum mit Internetzugang [Quelle: Die Presse, 09.04.2021, S. 17, aufgerufen via VÖBB].

3️⃣ In #Gerresheim, einem Stadtteil von #Düsseldorf in #NordrheinWestfalen, wurde ein ehemaliger Hochbunker in ein Wohnhaus umgebaut. Im Artikel der Westdeutschen Zeitung wird dann auch der Projektentwickler David Wodtke zitiert, der ein Coworking Space in dem nun wohnlichen Bunker ankündigt: »Einer der 40 Plätze wird 270 Euro im Monat inklusive Bar, Lounge, Empfang, Internet sowie Nutzung des Konferenzraums kosten - und er ist jederzeit kurzfristig kündbar. So etwas fehlt hier noch in Gerresheim.« Mehr Informationen gibt es leider nicht, aber im Düsseldorfer Osten darf sich scheinbar über ein kommendes Coworking-Angebot freuen.
Zum Start ins Wochenende vier sehr motivierende Coworking-News, denn überall passiert was:

1️⃣ Vergangenen Oktober hat in #Gettorf in #SchleswigHolstein der erste kommunale Coworking Space des Landes aufgemacht. Das »Gettwork« bietet insgesamt 24 Coworking-Arbeitsplätze an, aber pandemiebedingt können gerade nur wenige Mitglieder den Coworking Space aufsuchen. Trotzdem funktioniert das Projekt, schreiben die Kieler Nachrichten. Das IT-Unternehmen Dataport hat insgesamt acht Arbeitsplätze dauerhaft angemietet, daneben gibt es auch einige Selbstständige und auch Studierende, die momentan wieder bei ihren Eltern wohnen und von hier aus virtuell studieren, um Kosten zu sparen. Denen hat man probeweise einen Tarif geschaffen, denn bisher hat man in Gettorf, wo es keine Hochschule gibt, mit dieser Zielgruppe gar nicht gerechnet [Quelle: Kieler Nachrichten vom 10.04.2021, S. 25, aufgerufen via VÖBB].

2️⃣ Der Bonner Generalanzeiger berichtet über die Menschen in #Bonn in #NordrheinWestfalen, die Coworking Spaces – wie Eutopia« oder das »the 9th« –, aber auch in Büro umgewandelte Hotelzimmer, nutzen. Und die Gründe sind immer wieder die selben (weil Menschen sich in ihren Bedürfnissen ja auch sehr ähneln). Da ist die Schriftstellerin, die durch die Trennung von Privatem und Beruflichem Struktur sucht, aber auch eine lebendige Umgebung, in der man sich nicht allein fühlt. Oder ihr Bruder, ein Maschinenbauer, der sich den Pendelverkehr zur Arbeit nach Koblenz und zurück spart. Inzwischen nutzen auch immer mehr Studierende ein Coworking Space, da Bibliotheken als Lern- und Fokusorte geschlossen sind oder weil sie fern des Unistandorts wieder bei ihren Eltern wohnen und von da studieren.

3️⃣ Über die Coworking-Aktivitäten des Münchner Bloggermagazins »Mucbook« habe ich ja schon öfters berichtet. Neben ihrem eigenen Coworking Space »Homebase« betreiben sie noch vier weitere Standorte in #München in #Bayern, die meisten davon als Zwischennutzung. Und genau das macht sie in einer teuren Metropole wie München so wertvoll. Sie beleben Leerstand und bringen kulturelles Leben dahin zurück, wo es Kommerz vertrieben hat. Auf ihrem Blog haben sie eine Übersicht ihrer Coworking-Angebote veröffentlicht. Super, muss ich das nicht machen. Aus lokaljournalistischer Sicht übrigens ein tolles Vorbild für andere Medien, vor allem Zeitungsredaktionen, die dadurch ihren Leser:innen auch einen physischen Kontaktpunkt zur eigenen Marke anbieten. Davon profitieren am Ende alle.

4️⃣ Die »VR-Bankverein Gründerwerkstatt« wird im Sommer dieses Jahres in den Südkopf des Inselgebäudes am Bahnhof in #Bebra in #Hessen einziehen, berichtet die Nachrichtenplattform Osthessen News. Die Gründerwerkstatt der genossenschaftlichen #Bank ist ein Beratungsangebot an Gründer:innen, um ihnen in der Gründungsphase zu helfen. Da Gründer:innen auch Räume brauchen, wird die Stadtentwicklung Bebra, mit EU-Fördermitteln aus dem Leader-Programm, ein kommunales Coworking Space einrichten. Dies wird laut der Website der Stadtentwicklung insgesamt 12 Arbeitsplätze und sieben Büros haben, wovon sie eines selber beziehen wird. Von hier aus sind es rund 35 Minuten nach Eisenach, 75 Minuten nach Göttingen, 50 Minuten nach Kassel und 40 Minuten nach Fulda.
Neben zwei Meldungen zu kommenden Coworking Spaces gibt es auch eine Stellenausschreibung:

1️⃣ In #Vreden in #NordrheinWestfalen sollen zwei Discos in ein Coworking Space umgewandelt werden, berichtet die Münsterland Zeitung. Die Idee kam dm Betreiber Rolf Elsing, nachdem ihn ein Bekannter nach einer Alternative zum Homeoffice fragte und er ihn von einer der gechlossenen Discos aus arbeiten ließ. Dieser erzählt ihm auch vom Coworking Space »cw+« im benachbarten #Stadtlohn, durch das Elsing das Konzept Coworking näher kennenlernte. Es wäre der erste Coworking Space in der Kleinstadt. Noch arbeitet Elsing am Geschäftsmodell, aber das positive Feedback der Wirtschaftsförderung und des Bürgermeisters, sowie erste Anfragen von potentiellen Mitgliedern, haben ihn in seinem Vorhaben bestätigt.

2️⃣ Das Nachrichtenportal Die Rheinpfalz schreibt, dass die Coworking-Kette »1000 Satellites« einen weiteren Coworking Space in #Speyer in #RheinlandPfalz eröffnen wird. Dort betreibt das IT-Beratungsunternehmen »Consolvis« bereits ein eigenes Coworking Space; sie sind wohl über den neuen Wettbewerber nicht so glücklich. Auch weil sich zusätzlich ein »Regus« in der Domstadt ansiedeln möchte. Beide Anbieter sollte Consolvis-Gechäftsführer Albert Steckenborn nicht fürchten. »Regus« ist ein Business Center, das nichts mit Coworking zu tun hat, und »1000 Satellites« macht Coworking allgemein bekannter. Wem es da nicht gefällt, geht dann vielleicht zu »Consolvis« – und andersrum. Davon profitieren am Ende beide.

3️⃣ Zum Abschluss noch eine Stellenausschreibung: der Coworking Space »Kantine N°1« in #Berlin-Wedding sucht ein:e Coworking Manager:in für die Leitung. Solche Stellen werden nicht so oft ausgeschrieben, dies ist also eine seltene Gelegenheit, beruflich im Coworking-Bereich Fuß zu fassen. Viel Glück, falls sich jemand bewirbt. 😀
Gleich vier Berichte über neue Coworking Spaces und das Potential dafür rund um Hamburg:

1️⃣ Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft WIN.DN eröffnet mit dem »Co_Space.DN« einen eigenen Coworking Space in #Düren in #NordrheinWestfalen. Mit dem Angebot soll eine weitere Abwanderung von Kreativen verhindert und Gründer:innen aus der Region, die nun vielleicht in Coworking Spaces in Aachen oder Köln arbeiten, ein Angebot gemacht werden, nach Düren zurückzukommen, schreibt die Aachener Zeitung.

2️⃣ In #Spenge in #NordrheinWestfalen eröffnet im Mai ein Coworking Space, berichtet die Neue Westfälische. Gründer ist Alexander Luttermann, der das Coworking-Angebot im Obergeschoss seines ehemaligen Teppichgeschäfts umsetzen wird. Im Erdgeschoss gibt es ein Restaurant, das auch neu eingezogen ist. Der Coworking Space wird sechs bis sieben Coworking-Arbeitsplätze anbieten, sowie zwei Büros.

3️⃣ Ein Blick auf die Karte der »CoWorkLand«-Mitglieder zeigt, dass es um Kiel einen Ring von Coworking Spaces gibt. Als nächstes soll so ein Ring rund um #Hamburg entstehen, wie die Hamburger Morgenpost berichtet. Als ein Beispiel von vielen rund um Hamburg wird der neue Coworking Space »Elbvororte« in #Wedel in #SchleswigHolstein vorgestellt. [Quelle: Hamburger Morgenpost vom 13.04.2021, S. 16, aufgerufen via VÖBB.

4️⃣ In #Heppenheim in #Hessen hat das Unternehmen Adicom-Solutions sechs Coworking-Arbeitsplätze geschaffen. Dies hatte die Firma schon vor der Corona-Pandemie vor, dann aber aufgrund der Hygieneregeln verschoben. Die Firma und ihr Coworking-Angebot sitzen im ehemaligen Pförtnerhaus eines ehemaligen Klinikgeländes, welches inzwischen zu einer Wohnanlage umgebaut wurde, schreibt die Lampertheimer Zeitung [Quelle: Lampertheimer Zeitung vom 13.04.2021, S. 11, aufgerufen via VÖBB.
Heute mit drei Ankündigungen: ein neuer Podcast, ein neuer Coworking Space und neues Geld:

1️⃣ Die Volkshochschule des Vogelsbergkreis in #Hessen hat einen Podcast über den ländlichen Raum gestartet, denn mehr als die Hälfte der Einwohner*innen in Hessen leben auf dem Land. In der ersten Folge des neuen Podcasts spricht Moderator Michael Lobeck mit Torsten Schneider, Inhaber des Medienzentrums »Altes Postamt« in der Kleinstadt #Alsfeld, in dem es auch ein Coworking Space zum produktiven Arbeiten mit anderen Coworker:innen gibt. Ergänzend möchte ich noch auf die im Januar ausgestrahlten Features des Radiosenders »hr-info« hinweisen, die bereits sehr hörenswert das Thema Rural Coworking in Hessen behandelten.

2️⃣ In #Krefeld in #NordrheinWestfalen hat der Coworking Space »UrbanWork« der städtischen #Wirtschaftsförderung eröffnet, schreibt die Rheinische Post. Auf 630 m² können aufgrund des Hygienekonzepts 15 Menschen arbeiten, später ist dann Platz für 26 Mitglieder und Gäste. Oberbürgermeister Frank Meyer verspricht sich von dem Angebot eine Steigerung der Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Krefeld, aber auch einen generellen Impuls für die Krefelder Innenstadt. Dass eine Wirtschaftsförderung selber ein Coworking-Angebot betreibt, ist eine sehr interessante Entwicklung, die man in den letzten Monaten bundesweit immer öfters beobachten konnte.

3️⃣ Der Serviced-Office-Anbieter »Unicorn« hatte in den letzten Monaten mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu kämpfen, überraschte in dieser Zeit mit Vermietung der eigenen Flächen als Corona-Testzentrum und kann nun eine neue Finanzierungsrunde in Höhe von sieben Millionen Euro verkünden. Wie die Wirtschaftswoche schreibt, nutzen auch immer mehr einzelne Nutzer:innen einen Arbeitsplatz in einem Unicorn, was diese immer noch nicht zu Coworking Spaces macht, aber so immerhin einzelnen Menschen hilft, ortsunabhängig zu arbeiten. Mit dem Geld sollen auch einige lokale Serviced-Office-Anbieter, die die Krise noch härter getroffen hat, übernommen werden. Da kommen wohl einige Überraschungen auf uns zu.
Heute mit gleich sechs Meldungen aus sechs verschiedenen Bundesländern:

1️⃣ Eine der ersten Reaktionen auf die pandemische Situation war das Umwandeln von leeren Hotelzimmern in Tagesbüros. Damit versuchten sich einige Hotels in den letzten 12 Monaten. Das »Hotel am Schlosspark« in #Güstrow in #MecklenburgVorpommern hat dieses Angebot nun dauerhaft im Geschäftsbetrieb etabliert und ein Coworking Space im Haus eröffnet, schreibt die Schweriner Volkszeitung. Das erste Coworking-Angebot in der ehemaligen Residenzstadt und durch das weiterhin bestehende #Hotel-Angebot auch eine sehr gute Coliving-Option [Quelle: Schweriner Volkszeitung - Güstrower Anzeiger vom 16.04.2021, Seite 8, aufgerufen via VÖBB].

2️⃣ Vor fast zwei Jahren eröffnete in #Olpe in #NordrheinWestfalen der Coworking Space »Office & Friends«. Die lokale #Wirtschaftsförderung begleitete das neue Coworking-Angebot von Beginn an mit einem Förderprogramm. Unternehmen und Solo-Selbständige, die sich in der Gründungsphase befinden oder deren Existenzgründung weniger als fünf Jahre zurückliegt, werden bis zu 40 Prozent der Kosten für den Coworking Space erstattet, schreibt die Westfalenpost. Und die Förderung zeigt Wirkung: der Coworking Space erweitert sich bereits [Quelle: Westfalenpost - Finnentrop/Attendorn vom 16.04.2021, Seite 12, aufgerufen via VÖBB].

3️⃣ In der südlichsten Stadt von #SchleswigHolstein, in #Lauenburg (Elbe), soll im August ein PopUp-Coworking-Container der #CoWorkLand eG (übrigens mein Arbeitgeber) aufgestellt werden. Damit möchte die Stadt in einem vierwöchigen Test Coworking bekannter machen und zeigen, was ein Coworking Space ist und wie die Menschen ihn nutzen können. Eine Belebung der Innenstadt verspricht man sich ebenfalls von dem temporären Angebot. Wie die Bergedorfer Zeitung schreibt, plant die Stadt auch in Zukunft moderne Arbeitsräume zur Verfügung zu stellen [Quelle: Bergedorfer Zeitung vom 16.04.2021, Seite 19, aufgerufen via VÖBB].

4️⃣ In der Kleinstadt #Freyung in #Bayern, im Dreiländereck Bayerischer Wald gelegen, gibt es nun auch ein erstes Coworking-Angebot. Seit Jahresbeginn betreibt das »Grenzüberschreitende Gründerzentrum Freyung-Grafenau« (kurz GreG FRG) dort einen 250 m² großen Coworking Space. Coronabedingt läuft die Belebung des Gemeinschaftsbüros noch zurückhaltend, doch mit den ersten Nutzer:innen kann so auch noch dem Angebot der nötige Feinschliff verpasst werden. Nicht immer funktioniert alles von Beginn an, ein Soft-Opening gibt die Möglichkeit nachzubessern [Quelle: Passauer Neue Presse vom 16.04.2021, Seite 19, aufgerufen via VÖBB].

5️⃣ Das IT-Unternehmen »Agoo« hat den zweiten Stock seines Standorts in #Tettnang in #BadenWürttemberg dazu gemietet und möchte dort ab Juni diesen Jahres ein Coworking Space betreiben, schreibt die Schwäbische Zeitung. Noch sind vier Arbeitsplätze frei, die als Fixed Desk oder Hot-desking-Arbeitsplatz gebucht werden können. Dies müsste meines Wissens das erste Coworking-Angebot in der Hopfenstadt sein [Quelle: Schwäbische Zeitung vom 16.04.2021, Seite 17, aufgerufen via VÖBB].

6️⃣ Zuletzt noch ein Mediatheken-Tipp: Eine Reporterin des ARD-Morgenmagazins wollte Arbeiten mitten in der Natur testen und besuchte dafür den Coworking Space »Die Waldstatt« in #Großwudicke in #Brandenburg. »Zusammen mit weiteren Coworkern testeten die Berliner in der Mittagspause den örtlichen Fleischer, der sich bereits auf die Nutzer der Waldstatt eingestellt hat. Auch beim Friseur schaute die Reporterin vorbei, sprach mit dem Bürgermeister der Gemeinde, Felix Menzel (SPD), und besuchte Ulrike Lierse. Die junge Frau zog vor vier Jahren mit ihrem Mann von Berlin zurück in die Heimat und betreibt hier unter anderem mit ihrem Bruder Florian Kunz die Waldstatt«, schreibt die Märkische Allgemeine zu dem Beitrag. Diese findet sich in der Mediathek und ist dort bis zum 15. April 2022 aufrufbar [Quelle: Märkische Allgemeine - Westhavelländer vom 16.04.2021, Seite 15, aufgerufen via VÖBB].
Heute sind es nur vier Meldungen aus vier Bundesländern, aber es ist ja auch Samstag.

1️⃣ In #Kriftel in #Hessen wird im August mit dem »Kriftel Space« der erste Coworking Space der Kleinstadt eröffnet. Der Ort liegt zwischen Frankfurt (Main) und Mainz bzw. Wiesbaden, vermutlich leben hier viele Pendler:innen, die in einer der drei Großstädte arbeiten. Diesen macht die Immobilienunternehmerin Antje Mertig nun auf rund 200 m² ein Coworking-Angebot, für die Arbeit im Ort bleiben zu können. Wie das Finanzportal CFD Capital schreibt, denkt die Gründerin jetzt schon auch über weitere Standorte im Main-Taunus-Kreis nach.

2️⃣ Die Leader-Aktionsgruppe des Leipziger Muldenlands, das sich im Nordwesten von #Sachsen befindet, plant eine Coworking-Testphase in der Region. In einer Meldung auf der eigenen Website schreibt die LAG, dass es ein erstes Vernetzungstreffen gab, um mögliche Standorte zu identifizieren und die Testphase zu besprechen. Größere Orte in der Region östlich von Leipzig sind #Eilenburg, #Wurzen und #Grimma, wo bisher mit der »Alte Rösterei« der einzige Coworking Space der Region steht. Mehr Coworking ist also wünschenswert.

3️⃣ Am Mittwoch startet eine Crowdfunding-Kampagne mit dem Ziel, den ersten inklusiven Coworking Space in #Heidelberg in #BadenWürttemberg zu gründen. Dieser soll sich an an Geflohene, Arbeitsuchende, Menschen mit Behinderung, Senior:innen und Studierende richten und 10 Arbeitsplätze umfassen, schreibt MRN-News. Dahinter steckt der 2007 gegründete Verein »habito e.V.«, der u.a. Orte der Begegnung für Menschen unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Herkunft und in unterschiedlichen Lebenssituationen initiiert.

4️⃣ In #Gifhorn in #Niedersachsen möchten die Stadt, die #Wirtschaftsförderung sowie die Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg einen Coworking Space starten, schreibt die Gifhorner Rundschau. Bereits ab Juli sollen drei Büros mit jeweils zwei bis drei Arbeitsplätzen eingerichtet werden. Der Bürgermeister möchte auch einen Kicker auf den Flur stellen, was wieder einmal das gängige Klischee zum Thema Coworking aufzeigt. Eigentlich arbeiten Menschen in einem Coworking Space, aber vielleicht spielt der Gifhorner Bürgermeister auch gerne in seinem.
Heute einmal nur ein einziger Blogbeitrag statt verschiedener Lesetipps:

In den Linktipps vom letzten Freitag empfahl ich ein kurzes Video des ARD-Morgenmagazins, in dem eine Berliner Redakteurin für einen Tag die Stadt verließ, um in Großwudicke in Brandenburg im Grünen zu arbeiten. In dem Beitrag stellte sie das »Die Waldstatt« vor, ein im letzten Oktober erst eröffneter Coworking Space, der zuletzt immer wieder in dem Medien als ein Beispiel für die Rural-Coworking-Entwicklung vorgestellt wurde. Für die Website der Tagesschau hat die Redakteurin Griet von Petersdorff ihre Eindrücke noch einmal verbloggt.

Interessant daran sind die Kommentare zu dem Beitrag, die zeigen, wie unbekannt Coworking noch ist und warum man es stets erklären muss. Denn auf solche Kommentare stoße ich in Zusendungen von Leser:innen an Zeitungen immer wieder. Zu selten wird der Begriff und das Konzept hinter Coworking auch ausführlich erklärt. Auch Effekte aufgrund von Coworking werden oft nicht erwähnt, weshalb der Kontext von Entwicklungen fehlt. Manchmal, so scheint es mir, weil der/die Autor:in selber unsicher ist, worüber sie einen Beitrag schreiben.

Mit dem Thema habe ich mich in diesem Blogbeitrag intensiver beschäftigt und die Kritikpunkte versucht zu erklären und auch gleich zu beantworten.
Gestern war irgendwie nichts los, aber heute gibt es wieder vier frische Linktipps:

1️⃣ Nächsten Monat startet das Coworking-Angebot im ehemaligen Kaufhaus Gassmann in #Neviges, ein Stadtbezirk von #Velbert in #Wirtschaftsförderung NordrheinWestfalen, schreibt die Westdeutsche Zeitung. Dafür verantwortlich ist das Weiterbildungsinstitut »WBS Training«, das im Erdgeschoss ein Coworking Space anbieten und in den beiden darüberliegenden Etagen selber einziehen wird. Ich habe über dieses Vorhaben schon öfters berichtet, in der Vergangenheit hieß es in der Presse, dass der Wuppertaler Coworking Space »codeks« den Betrieb übernehmen wird. Dies ist nicht mehr der Fall, wie ich von Projektbeteiligten erfahren habe. »WBS Training« wird sich um den Betrieb kümmern. Dahingehend beraten wurden sie von einem erfahrenen Coworking-Experten aus der Region [Quelle: Westdeutsche Zeitung vom 21.04.2021, S. 23, aufgerufen via VÖBB].

2️⃣ Der eben erwähnte Coworking Space »codeks« in #Wuppertal wurde gestern in einem Artikel der Wuppertaler CampusZeitung blickfeld vorgestellt. Denn das »codeks« hat momentan ein Angebot für Studierende. Diese sind selten eine Zielgruppe für einen Coworking Space, da sie meist wenig Geld haben und in den Bibliotheken und Lernräumen ihrer Hochschulen umsonst arbeiten können. Doch es gibt immer wieder Ausnahmen, gerade während der Corona-Pandemie. Die Einrichtungen der Hochschulen sind geschlossen und das WG-Zimmer nicht für monatelanges Homeoffice geeignet. Da kann ein Coworking Space helfen. Oder wie im »BLOK O« in #FrankfurtOder in #Brandenburg, wo Studierende während Prüfungsphasen als Zielgruppe gewonnen worden, da die Unibibliothek zu früh schließt, im Coworking Space aber 24/7-Zugang möglich ist.

3️⃣ Der Darmstädter Echo berichtet, dass sich die Anzahl der Coworking Spaces im Süden von #Hessen zuletzt verdoppelt hat, von fünf auf nun zehn Standorte. Die Zahl kommt von Martin Proba, Geschäftsbereichsleiter Unternehmen und Standort bei der IHK Darmstadt, weshalb ich nicht einschätzen kann, was für ihn ein Coworking Space ist und was nicht. Zumindest ist aber eine Wachstumsdynamik erkennbar. Leider wird in dem Artikel die ausgedachte Statistik des Fake-Verbandes BVCS erwähnt, wonach es angeblich mehr als 1.200 Coworking Spaces geben soll. Näher an der Wahrheit ist die nachvollziehbare Auswertung der »CoworkingMap«, die etwas mehr als 700 Coworking Spaces zählt. Im Artikel werden auch die beiden regionalen Anbieter »SleevesUp!« und »COWO21«, der erste Coworking Space in #Darmstadt, vorgestellt.

4️⃣ Im Blog der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW Berlin) ist ein Interview mit Prof. Dr. Martin Klaffke aus dem Fachbereich Wirtschafts- und Rechtswissenschaften erschienen, dass keine neuen Erkenntnisse zu den Themen Coworking oder Rural Coworking enthält, sich aber wie eine prima Argumentationshilfe liest, falls man jemanden von der Idee eines Coworking Spaces auf dem Land überzeugen möchte. Seine Antworten sind kurz, präzise und angenehm allgemein gehalten, so dass sie auch Menschen, die mit dem Thema noch nicht vertraut sind, einfach abholen und schnell überzeugen können.