Eule 🦉
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Das Wort zum Alltag

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Ich wünsche einen rutschfreien Start ins neue Jahr.
Schon eine Liste mit Vorsätzen für 2018 geschrieben?
Frohes neues Jahr!
Kollegin hat in ihrem Büro einen Kalender mit halbnackten Feuerwehrmännern hängen.
Sie erzählt dazu: "Hat mir mein Mann geschenkt. Ich glaube, er erwartet, dass ich, wenn ich solche Männer den ganzen Tag vor Augen habe, hungrig nach Hause komme."

Ob's klappt, habe ich nicht erfahren können 😎

#büroeule
Heute habe ich mit einem neuen Buch angefangen. Nun ja, nicht wirklich neu, ich habe es vor mehr als fünf Jahren bereits einmal gelesen. Aber nun kommt der nächste Teil der Reihe raus und ich will meine Erinnerungen auffrischen.
Nach einer Seite merkte ich schon, dass ich diesmal sehr lange brauchen werde. Weil der Autor Tobias O. Meißner ein Sprachgenie ist, lese ich ganz langsam, um ja nichts zu verpassen oder zu überlesen.
Das Buch heißt "Hiobs Spiel: Verlierer". Ich werde in den nächsten paar Tagen etwas mehr dazu schreiben. Es ist einfach eines von diesen Büchern, über die man ständig reden will 😎

Gute Nacht wünscht
@Eulenalltag

#euleliest
#fantasy
#hiobsspiel #tobiasomeißner
Zu "Hiobs Spiel":
In einer Dimension, die neben/über/unter/in unserer eigenen existiert, fließen die menschlichen Ideen, Gefühle, Emotionen, Kreativität, Hoffnungen, Pläne etc. zusammen. Diese Dimension nennt sich "das Wiedenfließ". Grob gesagt, es ist Himmel und Hölle in einem. Dort herrscht seit über 4000 Jahren der Fürst, der GottTeufel - NuNdUuN. Um ihn vom Thron zu stoßen und die Welt zu einem besseren Ort zu machen, stürzt sich der junge Berliner Magier Hiob Montag in ein Abenteuer sondergleichen - in das SPIEL: Das Fließ stellt ihm Aufgaben, die er lösen muss, für jede Aufgabe gibt es Punkte. Gewonnen hat er, wenn er 78 Punkte gemacht hat. Das ist allerdings nicht einfach! Seit vielen Jahrhunderten ist der Weltrekord von 17 (!) Punkten ungebrochen.

So in etwa lautet die Kurzbeschreibung der Reihe "Hiobs Spiel" von Tobias O. Meißner. Eigentlich also ein mehr oder weniger typischer Fantasy-Stoff - Gut gegen Böse. Was der Autor aber daraus gemacht hat, sprengt alle Dimensionen inklusive Wiedenfließ. Das Schreibprojekt ist auf 50 Jahre angelegt und läuft inzwischen seit 25 Jahren, ist also in der Halbzeit. Bisher sind allerdings nur vier Bände erschienen. Der Stoff ist, wie man sich denken kann, schwer verdaulich und entsprechend schwer verkäuflich. Nur echte Fans des Autors, Horror-Leser und Abenteurer lassen sich auf diese Lektüre ein. Die Reihe ist also ein echter Geheimtipp.

Mehr demnächst von
@Eulenalltag

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#fantasy
#hiobsspiel #tobiasomeißner #buchtipp
Kompetenz

Ich: Die Leuchtstoffröhre ist viel zu hell. So kann ich nicht arbeiten.
Elektriker: Ja, also, da können wir einen Dimmer dranmachen. Dann ein Kabel an der Wand entlang und dort unten in die Steckdose mit Dreifachstecker und so.
Ich: Wie wär's mit einer neuen Röhre?
Elektriker: Äh... Ja. Das ginge auch...

#eulenalltag
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#fachleuteamwerk
Mehr über "Hiobs Spiel":

Die ersten beiden Bände erschienen 2002 und 2006 im Verlag Eichborn. Nachdem der Verlag Insolvenz anmelden musste, dauerte es bis 2012, bis der dritte Band auf den Markt kam, herausgegeben vom kleinen Verlag Golkonda. Wie die Bände 1+2 wurde auch der dritte Band ein Hardcover, jedoch anders gestaltet, so dass sich die Bücher, äußerlich nicht ähneln. Im Jahr darauf veröffentlichte Golkonda optisch an Band 3 angeglichene Taschenbücher zu den ersten beiden Bänden. Für diese Neuauflage hatte der Autor Tobias O. Meißner die ursprünglich für Eichborn gekürzten Passagen wieder eingefügt (diese waren für Eichborn zu "heftig"). Band vier erschien erst vor wenigen Wochen. Optisch wieder ein Hingucker, jedoch im Vergleich zum dritten Band etwas bescheidener gestaltet. Das Lesebändchen hat der Verlag sich diesmal gespart und auch das Papier scheint etwas dünner zu sein. Beide Bücher haben gleich viele Seiten, das vierte ist aber etwas schmaler.

Die Innengestaltung der Bücher war sicher eine Spielwiese für den Layouter, wo er oder sie sich richtig austoben durfte. Verschiedene Schriftarten, verschobene Ränder, graue Seiten, Randbilder, spiegelverkehrte Sätze - das ganze Buch ist von vorne bis hinten, vom Schutzumschlag bis zur letzten Seite ein Kunstwerk, s. Fotos.

Sprachlich ist das Buch ein Geniestreich. Wer schon immer wissen wollte, wozu die deutsche Sprache fähig ist, sollte "Hiobs Spiel" lesen. Der Autor schenkt dem Leser nichts. Der Schreibstil ist abwechselnd roh (auf gut Deutsch gesagt, ein echter "Tritt in die Fresse"), poetisch, träge, nachdenklich, leidenschaftlich und manchmal auch nichts davon und zugleich alles zusammen und noch mehr. Eine Geschichte, die einen richtig besoffen von Worten macht.

Um den Inhalt (mit dem einen oder anderen klitzekleinen Spoiler) wird es im nächsten und letzten Teil dieser Buchvorstellung gehen.

Bis dahin - munter bleiben
@Eulenalltag

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Vor einigen Tagen habe ich einen Werbespot für die neue Netflix-Serie "Altered Carbon" gesehen. Ich habe (noch) kein Netflix, aber das muss ich wohl nun ändern, denn ich kenne die Buchvorlage zu der Serie und die hat es in sich.

Auf Deutsch ist "Altered Carbon" 2004 unter dem Titel "Das Unsterblichkeitsprogramm" erschienen. Ich las es 2006 und kenne bis heute viele Details des Buches, was für die Idee und Ausführung spricht.
Hier folgt die - ein wenig erweiterte - Bewertung von 2006:

Privatdetektiv und ehemaliger Elitesoldat Takeshi Kovacs wird nach seinem Tod zur Erde geschickt, um einen Mord aufzuklären. Der Milliardär Bancroft hat ihn engagiert, um seinen, Bancrofts, Mörder zu finden.
Klingt interessant, oder?
Ist es auch.

Richard Morgan beschreibt in seinem ersten Roman eine ferne Zukunft, in der man das Problem des Todes gelöst hat. Man stirbt einfach nicht mehr. Die Persönlichkeit eines Menschen wird in dem sogenannten Stack digital gespeichert. Körper nennt man "Sleeves" und trägt sie wie Kleidung. Wer genug Geld hat, lässt seinen Körper klonen oder kauft/mietet sich einen. Wer arm ist, muß sich mit billigen synthetischen Körpern begnügen. Wer auch dafür kein Geld hat, hat Pech gehabt, er bleibt auf unbestimmte Zeit im Stack gespeichert.

Es fällt einem überhaupt nicht schwer, sich in die Welt von Richard Morgan hineinzuversetzen. Bereits nach wenigen Seiten ist sie einem vertraut, oder, besser gesagt, nicht mehr ganz fremd, sie unterscheidet sich in vielen Dingen nicht von der unseren.
Der Cyber-Krimi steht in Sachen Spannung anderen Krimis in nichts nach. Richard Morgan legt geschickt falsche Fährten und lässt seine Helden in Sackgassen laufen.
Der Roman ist ein sehr gelungener Science-Fiction-Thriller, aber für zarte Gemüter nicht zu empfehlen. Der Autor ist nicht zimperlich, was Beschreibungen von Gewaltszenen etc. angeht. Im Vergleich zum zweiten Band, "Gefallene Engel, ist dieser erste jedoch geradezu unschuldig.

Natürlich weiß ich (noch) nicht, was vom Buch nach der Netflix-Adaption noch geblieben ist. Viel, hoffentlich.

#euleliest
#dasunsterblichkeitsprogramm #richardmorgan
#sciencefiction
#netflix #alteredcarbon
"Agent der Sterne" von John Scalzi

Friedliebende Aliens wollen mit den Menschen Kontakt aufnehmen. Das einzige Problem: Sie sehen aus wie Wackelpudding und stinken wie Gammelfisch. Damit der Kontakt auch ganz sicher gut geht, wenden sich die Aliens an einen Hollywood-Agenten.

Eine schräge Idee, witzige Dialoge und eine etwas vorhersehbare Handlung - das ist der Stoff, aus dem gute Unterhaltung gestrickt wird. Ich finde Scalzis Schreibstil sehr angehnehm zu lesen, er ist leicht und überfordert den Leser nicht. Wer kurzweilige Unterhaltung an einem verregneten Sonntagnachmittag sucht, ist bei Scalzi richtig.

Gefallen hat mir vor allem der Blick ins Leben eines Agenten. Wie authentisch diese Beschreibungen sind, kann ich nicht beurteilen, aber ich fand sie auf jeden Fall sehr aufschlußreich. Als fleißige Kinogängerin sehe ich sonst nur die Endprodukte einer Filmproduktion, deshalb fand ich den Blick hinter die Kulissen besonders interessant.

Gute Lese-Unterhaltung wünscht
@Eulenalltag

#euleliest
#sciencefiction
#agentdersterne #johnscalzi
"Hiobs Spiel", letzter Teil

Hiob Montag, 21, Enkel eines ehrgeizigen Magiers, Sohn einer Hexe, wohnhaft in Berlin, durchgeknallt bis zum Gehtnichtmehr, ist die Hauptfigur der Buchreihe. Er entdeckt die Geschichte des Spiels und beschließt, den Fürsten der Finsternis/Gott den Herrn/NuNdUuN herauszufordern. Denn wenn er, Hiob, 78 Punkte macht, kann er dessen Platz einnehmen und die Welt verändern, sprich: verbessern, so die Spielregeln.

Die Aufgaben werden ihm teilweise vom Wiedenfließ gestellt, teilweise stolpert Hiob selbst über magische Probleme, die es zu lösen gilt. Das Spiel führt ihn an ferne Orte, vergangene Zeiten und mitten hinein in schräge Abenteuer. Er lernt das Böse in etlichen Formen und Verkleidungen kennen, kämpft gegen die Elemente und gegen sich selbst, versucht Unschuldige und die Welt zu retten und geht dabei über Leichen.

Die Figur des Hiob Montag ist die ambivalenteste, die mir je in einem Buch untergekommen ist. Er ist größenwahnsinnig (mehr wahnsinning als groß) und oft bis zum Erbrechen arrogant und er ist eines definitiv nicht - einer von den Guten. Er ist dermaßen von sich überzeugt, dass ihm der Gedanke, er könnte das Spiel verlieren, gar nicht kommt, jedenfalls nicht in den ersten zwei Bänden. Ab Band drei muss sich der Held dann mit Niederlagen abfinden, was ihm nicht guttut, aber hierdurch wird er erwachsener und denkt nach, bevor er handelt (was ihn nicht daran hindert, trotzdem Dummheiten zu machen).

Er hat bisher so viele Punkte sammeln können, weil er nach seinen eigenen Regeln spielt und ihm die Verluste meist am Allerwertesten vorbei gehen. Seine Vorgänger haben sich immer Sorgen um die Nebenwirkungen ihres Tuns gemacht, diese sind Hiob aber schnurz, er will gewinnen, egal wie.

Zu seinen bisherigen Aufgaben gehören (eine kleine Auswahl): Ein Monster in einer Irrenanstalt in Südamerika, Knecht Ruprecht, Hinterkaifeck, Feuer und Wasser, eine wildgewordene Hundemeute, Giftmüll und vergiftete Magie, der eigene Doppelgänger, eine Comic-Reihe, ein kleiner Gummiball, seine sexuelle Orientierung, Möchtegern-Vampire etc.

Ich bin sehr gespannt auf die nächsten Bände. Bisher war Hiob nie zimperlich, wenn es um die Punkte ging, aber ab Band fünf dürfte er selbst den Rest der Zurückhaltung aufgeben und noch unberechenbarer werden als vorher schon. NuNdUuN sollte sich warm anziehen!

Die nächste Reihe, die ich vorstellen möchte, ist "Midnight Breed" von Lara Adrian, also das völlige Gegenteil der Hiob-Reihe, aber, ich hoffe, nicht weniger unterhaltsam.

Schönen Abend wünscht
@Eulenalltag

#euleliest
#fantasy
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"Ein Kader von Muskelprotzen – äh – starken Männern auf der Suche nach ihren Gefährtinnen" - so oder so ähnlich kann man etliche Romanreihen beschreiben. Ob "Black Dagger" von J. R. Ward, "Die Herren der Unterwelt" von Gena Showalter oder "Midnight Breed" von Lara Adrian. Die Romane gehören in das Genre Romantasy, sind also eine Mischung aus Romance und Fantasy. Die Bücher sind reine Frauenbücher, einen Mann könnte man mit so einem Roman vermutlich um den Block jagen. Es dreht sich alles um Liebe, Erotik (viel Erotik) und Geheimnisse/Hindernisse auf dem Weg zum ewigen Glück.

"Midnight Breed" von Lara Adrian ist eine bisher unvollendete Romanreihe mit zur Zeit mindestens 15 Bänden und mehreren Kurzgeschichten.
Worum es geht:
Tja, die Hintergrundgeschichte ist etwas "speziell", an der Idee hatte ich eine Weile zu knabbern.
Vor Jahrtausenden ist ein Raumschiff mit acht außerirdischen Kreaturen auf der Erde notgelandet. Ihre Haut war extrem UV empfindlich, sie waren also stets nachts unterwegs. Sie waren Krieger, Jäger und schlicht blutrünstige Monster. Ihr hochentwickelter Organismus konnte die irdische Nahrung nicht verwerten, so dass sie Menschenblut trinken mussten, immer hübsch aus einer frisch geöffneten Vene. Dosenblut wie in "True Blood" wäre für sie nichts gewesen.
Mordend, plündernd und vergewaltigend zogen sie jahrhundertelang durch Europa. Irgendwann stellten sie fest, dass einige der von ihnen vergewaltigten Frauen schwanger waren. So entstand "der Stamm". Außerirdische Vampire… So schräg das auch klingt, man gewöhnt sich im Laufe der Reihe an diese Vorstellung.
Die Nachkommen der Alienvampire ernähren sich ebenfalls von menschlichem Blut und können nicht so ohne weiteres in die Sonne. Sie nehmen sich menschliche Gefährtinnen und gehen mit ihnen eine unauflösliche Verbindung ein, um immer eine Nahrungsquelle in der Nähe zu haben und um Söhne zu zeugen.
Der Stamm hat neben der extremen Sonnenallergie noch ein anderes großes Problem: Zuviel Blut kann einen Vampir zu einem Rogue werden lassen, einem Blutjunkie, der wahllos jeden Menschen anfällt, der ihm über den Weg läuft.
Ein Kriegerorden in Boston hat sich dem Kampf gegen die Rogues verschrieben. Die Vampirkrieger gehen nachts auf Patrouille oder auf die Jagd und finden die große Liebe.

Gelesen werden die ersten zehn Bücher von Simon Jäger, der die Geschichte nicht einfach nur liest, sondern spielt. Obwohl ich ihn als Sprecher anderer Romane super finde (z. B. "Bobby Dollar" von Tad Williams), habe ich mich bei seiner Interpretation der Lara-Adrian-Bücher oft aufregen oder bekichern müssen. Ab Band elf werden die Hörbücher von Richard Barenberg heruntergeleiert.

Mehr demnächst auf
@Eulenalltag

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#fantasy #romantasy
#midnightbreed #laraadrian