😖 Gegen den Antigermanismus
21.05.2022 um 15 : 47 Uhr
#Antigermanismus ist ebenso falsch wie #Antisemitismus, #Antiziganismus und jede andere Art von Rassismus und Pauschalisierung. Dies möchte ich gerne in einer Antwort auf einen Artikel der deutsch-israelischen "Welt"-Autorin Mirna Funk detailliert ausführen.
Gute Inhalte zum bösen Zweck
Mirna Funk, Autorin der "Welt", vergleicht ihr Leben zwischen Berlin und Tel Aviv & erklärt uns, warum sie nur israelische Männer datet (ihr gutes Recht). Sie hat gewiss fundierte Einblicke in beide Gesellschaften, und ich stimme ihr auch in einigen wesentlichen Punkten zu:
1️⃣ die israelische Gesellschaft ist der mitteleuropäischen in Hinblick auf die Unabhängigkeit ebenso wie der Wertschätzung der Frau voraus.
2️⃣ die westdeutsche hinkt der emanzipierteren ostdeutschen Gesellschaft in dieser Hinsicht sogar noch mal mehr hinterher.
3️⃣ "eine andere Meinung zu haben und für diese einzustehen, ist ein jüdisches Charakteristikum" (kann je nach Kontext positiv oder negativ sein - ist hier nicht wertend gemeint, aber deckt sich als "Mittelwert" mit meiner Wahrnehmung der "wehrhaften Individualität" in der "Summe von Individuen" in meinem Bekanntenkreis sowie mit dem Sprichwort "wenn man dir gibt, dann nimm - wenn man dir nimmt, dann schrei" [zitiert nach Dagmar Sikorski]).
4️⃣ "Streit ist hier in Deutschland jedenfalls verpönt. Besonders untereinander. Ganz besonders zwischen den Geschlechtern. Eine Frau, die widerspricht, wird als nervig und anstrengend wahrgenommen. Aber Streit ist eben auch Reibung, Bewegung, Dialog"
5️⃣ Hochrangige Offizierinnen in einer Armee sind ein positiver Faktor für das Geschlechterverhältnis in der Gesellschaft.
6️⃣ "der aktuelle Feminismus löst das Frausein auf"
Soweit, so gut. Alle diese Inhalte habe ich selbst schon bei der einen oder anderen Gelegenheit öffentlich gesagt.
In einem Punkt sind wir auch unterschiedlicher Auffassung:
7️⃣ "Wir Menschen sind nicht perfekt. Egal, welchem Geschlecht wir angehören. Deswegen wäre die Welt auch kein friedlicherer Ort, würden Frauen regieren"
Ich glaube fest daran, dass die Welt ein friedlicherer Ort wäre, würden Frauen regieren. Ich glaube an die grundsätzlich friedlichere, konstruktivere und nachhaltigere Natur der Frauen. Aber nur dann, wenn sie dafür nicht "in einer typisch männlichen Rolle" auftreten und "sich als besserer Mann beweisen" müssten, sondern in ihrer individuellen Entfaltung frei wären (siehe z.B. das phantastische Auftreten von Dr. Maria Hubmer-Mogg, die uns immer wieder vor Augen führt, wie das aussehen kann!) und Einfluss auf die strukturelle Gestaltung der Gesellschaft hätten. Feminismus bedeutet nicht "Gleichmacherei", sondern "Entfaltungsfreiheit", für beide Geschlechter und im Sinne der bestmöglichen Selbstbestimmung und Eigenverantwortung.
Die unter 1️⃣ bis 6️⃣ genannten Punkte im Artikel von Mirna Funk aber als Aufhänger zu nehmen, um unterschwellig einfließen zu lassen, dass N*tionals*zi*lismus ein Charakteristikum des "deutschen Gemüts" und eine "historische Kontinuität" sei, die sich im heutigen Umgang "deutscher Männer" mit Frauen niederschlüge, ist nicht nur eine unzulässige Pauschalisierung sondern auch dazu geeignet, um Leser gegen eine bestimmte Bevölkerungsgruppe ("deutsche Männer") aufzuhetzen bzw. diese in der öffentlichen Wahrnehmung verächtlich zu machen.
Es deckt sich außerdem nicht mit meiner Wahrnehmung der "Summe von Individuen" in meinem Bekanntenkreis. Von den hunderten deutschen Männern, die ich in den letzten 2 1/2 Jahren - auch und gerade in Hinblick auf ihre politischen Überzeugungen - näher kennengelernt habe, sind (leider! jeder ist einer zuviel!) exakt fünf N*tionals*zi*listen. Und maximal dreißig Machos oder Chauvinisten (letztere übrigens mehrheitlich politisch "links", nicht "rechts").
‼️ Pauschalisierung ist IMMER falsch. Sie ist die Wurzel von Rassenhass, Spaltung, Bürgerkrieg und Krieg.
#KeinPlatzFuerHass #Antigermanismus #Feminismus #Geschlechterrollen #Geschlechterverhältnis #Israel #Deutschland
Liebe Grüße,
Alexander Ehrlich
@ehrlichalexander
21.05.2022 um 15 : 47 Uhr
#Antigermanismus ist ebenso falsch wie #Antisemitismus, #Antiziganismus und jede andere Art von Rassismus und Pauschalisierung. Dies möchte ich gerne in einer Antwort auf einen Artikel der deutsch-israelischen "Welt"-Autorin Mirna Funk detailliert ausführen.
Gute Inhalte zum bösen Zweck
Mirna Funk, Autorin der "Welt", vergleicht ihr Leben zwischen Berlin und Tel Aviv & erklärt uns, warum sie nur israelische Männer datet (ihr gutes Recht). Sie hat gewiss fundierte Einblicke in beide Gesellschaften, und ich stimme ihr auch in einigen wesentlichen Punkten zu:
1️⃣ die israelische Gesellschaft ist der mitteleuropäischen in Hinblick auf die Unabhängigkeit ebenso wie der Wertschätzung der Frau voraus.
2️⃣ die westdeutsche hinkt der emanzipierteren ostdeutschen Gesellschaft in dieser Hinsicht sogar noch mal mehr hinterher.
3️⃣ "eine andere Meinung zu haben und für diese einzustehen, ist ein jüdisches Charakteristikum" (kann je nach Kontext positiv oder negativ sein - ist hier nicht wertend gemeint, aber deckt sich als "Mittelwert" mit meiner Wahrnehmung der "wehrhaften Individualität" in der "Summe von Individuen" in meinem Bekanntenkreis sowie mit dem Sprichwort "wenn man dir gibt, dann nimm - wenn man dir nimmt, dann schrei" [zitiert nach Dagmar Sikorski]).
4️⃣ "Streit ist hier in Deutschland jedenfalls verpönt. Besonders untereinander. Ganz besonders zwischen den Geschlechtern. Eine Frau, die widerspricht, wird als nervig und anstrengend wahrgenommen. Aber Streit ist eben auch Reibung, Bewegung, Dialog"
5️⃣ Hochrangige Offizierinnen in einer Armee sind ein positiver Faktor für das Geschlechterverhältnis in der Gesellschaft.
6️⃣ "der aktuelle Feminismus löst das Frausein auf"
Soweit, so gut. Alle diese Inhalte habe ich selbst schon bei der einen oder anderen Gelegenheit öffentlich gesagt.
In einem Punkt sind wir auch unterschiedlicher Auffassung:
7️⃣ "Wir Menschen sind nicht perfekt. Egal, welchem Geschlecht wir angehören. Deswegen wäre die Welt auch kein friedlicherer Ort, würden Frauen regieren"
Ich glaube fest daran, dass die Welt ein friedlicherer Ort wäre, würden Frauen regieren. Ich glaube an die grundsätzlich friedlichere, konstruktivere und nachhaltigere Natur der Frauen. Aber nur dann, wenn sie dafür nicht "in einer typisch männlichen Rolle" auftreten und "sich als besserer Mann beweisen" müssten, sondern in ihrer individuellen Entfaltung frei wären (siehe z.B. das phantastische Auftreten von Dr. Maria Hubmer-Mogg, die uns immer wieder vor Augen führt, wie das aussehen kann!) und Einfluss auf die strukturelle Gestaltung der Gesellschaft hätten. Feminismus bedeutet nicht "Gleichmacherei", sondern "Entfaltungsfreiheit", für beide Geschlechter und im Sinne der bestmöglichen Selbstbestimmung und Eigenverantwortung.
Die unter 1️⃣ bis 6️⃣ genannten Punkte im Artikel von Mirna Funk aber als Aufhänger zu nehmen, um unterschwellig einfließen zu lassen, dass N*tionals*zi*lismus ein Charakteristikum des "deutschen Gemüts" und eine "historische Kontinuität" sei, die sich im heutigen Umgang "deutscher Männer" mit Frauen niederschlüge, ist nicht nur eine unzulässige Pauschalisierung sondern auch dazu geeignet, um Leser gegen eine bestimmte Bevölkerungsgruppe ("deutsche Männer") aufzuhetzen bzw. diese in der öffentlichen Wahrnehmung verächtlich zu machen.
Es deckt sich außerdem nicht mit meiner Wahrnehmung der "Summe von Individuen" in meinem Bekanntenkreis. Von den hunderten deutschen Männern, die ich in den letzten 2 1/2 Jahren - auch und gerade in Hinblick auf ihre politischen Überzeugungen - näher kennengelernt habe, sind (leider! jeder ist einer zuviel!) exakt fünf N*tionals*zi*listen. Und maximal dreißig Machos oder Chauvinisten (letztere übrigens mehrheitlich politisch "links", nicht "rechts").
‼️ Pauschalisierung ist IMMER falsch. Sie ist die Wurzel von Rassenhass, Spaltung, Bürgerkrieg und Krieg.
#KeinPlatzFuerHass #Antigermanismus #Feminismus #Geschlechterrollen #Geschlechterverhältnis #Israel #Deutschland
Liebe Grüße,
Alexander Ehrlich
@ehrlichalexander
DIE WELT
Warum ich keine deutschen Männer date
Seit zehn Jahren lebe ich zwischen Berlin und Tel Aviv. Romantisch bin ich ausschließlich an Israelis interessiert. Weil sie eine Sache besser können als Deutsche.