DRUSCHBA Infokanal

Flügellähmung: Die ambitionierten Importsubstitutionspläne der russischen Regierung im Bereich des Flugzeugbaus kommen nur langsam voran. Deshalb bringt das Verkehrsministerium nun den Aufkauf von Flugzeugen ausländischer Produktion aus Mitteln des Nationalen Wohlstandsfonds ins Spiel. Wie die Tageszeitung Kommersant berichtet, könnten russische Airlines für einen Zeitraum von 15 Jahren zinsgünstige staatliche Darlehen zu einem Satz von 1,5 Prozent erhalten. Die Behörde habe bereits um eine Schätzung gebeten, wie viele Flugzeuge und zu welchem Preis gekauft werden sollten. Experten sind jedoch skeptisch, ob ein solches Geschäft tatsächlich realisiert werden kann. Grund sind die Bedingungen der westlichen Sanktionen, die solche Deals extrem einschränken. Quelle (RU)

Abhängigkeit: Die russische Regierung hat fast 400 Arten von Unternehmenssoftware identifiziert, bei denen die Unternehmen dringend auf Importe angewiesen sind. Dies erklärte Regierungschef Michail Mischustin gestern auf einer Strategiesitzung zum Thema Importsubstitution. „Die jährlichen Ausgaben des Privatsektors für den Erwerb, die Implementierung und den Support von Lizenzen belaufen sich auf etwa 200 Milliarden Rubel“, erklärte der Politiker. Er betonte allerdings, dass es für 80 Prozent der ausländischen Software bereits russische Analoga gibt, wobei für ein Drittel der Positionen zwei oder mehr einheimische Varianten existieren. Dies bedeute, dass man insgesamt wettbewerbsfähig sei. Quelle (RU)

Vorspiegelung: Nach Aussage von Präsident Putin befindet sich die russische Wirtschaft wieder auf einem Wachstumspfad. Dies zeige die Dynamik der wichtigsten Wirtschaftsindikatoren, erklärte er auf einem Treffen zu Wirtschaftsfragen in Moskau: „Die Unternehmen kehren zum normalen Arbeitsrhythmus zurück“. Das russische Staatsoberhaupt stellte u. a. fest, dass im August die Kreditvergabe an die Wirtschaft, den realen Sektor und die Bevölkerung durch die Banken aktiver wurde. „Ich halte es für eine sehr wichtige und bedeutende Errungenschaft der Regierung, dass die Situation auf dem Arbeitsmarkt im Allgemeinen stabil ist. Sie ist sogar mehr als stabil: Die Arbeitslosenquote ist auf einem historischen Tiefstand.“ Quelle (RU)

Doppelpartner: In den Handelsbeziehungen zwischen Russland und Indien ist seit Beginn des Ukraine-Konflikts dasselbe Muster zu beobachten wie beim Handel mit China – ein rasanter Anstieg der russischen Exporte in diese Länder wird kaum durch Importe aus diesen Ländern ausgeglichen. Tatsächlich stieg das Handelsvolumen mit Indien in den ersten sechs Monaten 2022 im Jahresvergleich um das 2,7-Fache auf knapp 4,5 Milliarden US-Dollar, was hauptsächlich auf russische Öllieferungen zurückzuführen ist. Dabei gingen die Importe aus Indien sogar etwas zurück, was bedeutet, dass der russische Überschuss aus diesem Handel seit Anfang 2022 um mehr als acht Milliarden US-Dollar gestiegen ist. Quelle (RU)

1.2K viewsAndrej Kulikov, 11:12