DRUSCHBA Infokanal

Unabhängigkeit: Die russische Regierung will den Anteil der Außenhandelsabrechnungen in Rubel verdoppeln – von 19,5 Prozent im Jahr 2021 auf 40 Prozent in 2025. Auch sollen Abrechnungen in Währungen von Staaten, die sich gegenüber Russland neutral verhalten, um fast das 13-Fache auf rund 20 Prozent steigen. Experten erwarten, dass langfristig 60 Prozent des Außenhandels in anderen Währungen als US-Dollar und Euro getätigt werden könnten. Das russische Wirtschaftsministerium kommentierte die Entwicklung gegenüber der Tageszeitung Vedomosti wie folgt: „Wir gehen davon aus, dass der Anteil der Abrechnungen in nationalen Währungen von Jahr zu Jahr zunehmen wird. Im Jahr 2021 waren es 19,5 Prozent, in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 prognostizieren wir 20 Prozent, im Jahr 2023 rund 25 Prozent“. Quelle (RU)

Zwischenbilanz: Nach Angaben des russischen Finanzministeriums sind die Einnahmen des Staatshaushalts im August 2022 im Vergleich zum August 2021 nominal um etwa elf Prozent auf rund 1,8 Billionen Rubel gesunken. Dies ist der zweite Monat in Folge, in dem die Gesamteinnahmen im Jahresvergleich sinken. Im Juli lag der Rückgang sogar bei 26 Prozent. Laut Experten sind die inflationsbereinigten Haushaltseinnahmen sogar noch niedriger, auch weil Ende August die Verbraucherpreise um 14 Prozent höher lagen als 2021. Dennoch kann Russland nach acht Monaten immer noch einen Überschuss von über 137 Milliarden Rubel verzeichnen, aber für das gesamte Jahr wird dennoch ein Defizit erwartet, das bis zu zwei Prozent des BIP betragen könnte, so Experten. Quelle (RU)

Heimspiel: Nach Angaben des Verbands der Reiseveranstalter Russlands ist der Reiseverkehr in die EU im Sommer 2022 im Vergleich zum Sommer 2019 um 90 bis 95 Prozent zurückgegangen. In der ersten Hälfte des Jahres 2022 erreichte die Zahl der russischen Reisen nach Europa 1,2 Millionen, während im gleichen Zeitraum des Jahres 2019 acht Millionen russische Bürger ein EU-Land besuchten (-85 Prozent). Die beliebtesten Länder bei den Russen in der EU waren in diesem Sommer Griechenland, Spanien, Italien und Frankreich. Die Hauptgründe für die negative Entwicklung sind neben den „Luftsanktionen“ vor allem die Verschärfung der Visapolitik gegenüber russischen Bürgern. Zur Erinnerung: Ab dem 19. September werden Litauen, Lettland, Estland und Polen ihre Landesgrenzen zu Russland bis auf wenige Ausnahmen schließen. Quelle (RU)

Vorratshaltung: Russland bereitet sich auf eine Produktknappheit vor. So kaufen russische Staatsunternehmen derzeit massiv Produkte ein, deren Preise und Verfügbarkeit durch westliche Sanktionen beeinträchtigt werden könnten. Demnach stieg in der ersten Jahreshälfte 2022 die Zahl der Anfragen für Metallteile, Maschinen und andere Ausrüstungsgegenstände im Vergleich zum Vorjahr um 70 Prozent. Auch der Bedarf an Lebensmitteln wie Schokolade, Tee und Kaffee ausländischer Marken wuchs um 14 Prozent. Experten gehen davon aus, dass die Staatsunternehmen dazu aufgefordert wurden, Vorräte „zu alten Preisen“ anzulegen, um besser auf mögliche Lieferausfälle oder -verzögerungen bzw. Preisschwankungen vorbereitet zu sein. Quelle (RU)

1.4K viewsAndrej Kulikov, 08:54