Jüdisches Leben in Hamburg [#JLiHH]
152 subscribers
530 photos
69 videos
29 files
1.27K links
Download Telegram
Zwischen dem 17. des Monats Tammuz und dem 9. des Monats Aw trauert das jüdische Volk: 
es finden keine Hochzeiten statt und auch fröhliche Veranstaltungen, wie Konzerte, sind nicht erlaubt. Das Volk Israel trauert um die Zerstörung des Tempels in Jerusalem vor 2000 Jahren. 
Seitdem können wir einen großen Teil der Mitzwot nicht erfüllen. Die meisten betreffen den Dienst im Tempel, wie das Darbringen von Opfern, das Anzünden der Menora und vieles mehr.
Hier weiterlesen:
https://raawi.de/die-kraft-des-gebets

#Judentum #TischabeAw #Landesrabbiner #ShlomoBistritzky #JGHH #Raawi #JLiHH #Synagoge #HoheWeide
Jüdisches Leben in Hamburg [#JLiHH]
Ejcha Die Klagelieder Jeremias JGHH.pdf
Nachmittag des 8. Aw
Die Einschränkungen betreffend das Tora-Studium, abgesehen von jenen Abschnitten, die von der Zerstörung des Tempels handeln, und beginnen bereits am Mittag des vorherigen Tages (8. Aw). Nach dem Nachmittaggebet dieses Tages sowie nach den Gebeten des 9. Aw selbst, sagen wir kein Tachanun (Bußgebete), denn in den Klageliedern, Vers 1: 15, finden wir einen Vers, der den 9. Aw als Festtag bezeichnet. Das ist eine Wiederspiegelung der Idee, dass der 9. Aw der Geburtstag Moschiachs ist und daher das Potential eines großen Festtages beinhaltet, – ein Potential, das mit dem Kommen Moschiachs in die Wirklichkeit umgesetzt wird.
Kurz bevor der Fasttag beginnt, essen wir eine "Abschiedsmahlzeit". Diese trauervolle Mahlzeit ist nicht sehr nahrhaft, sie folgt einer größeren kurz vorher gegessenen Mahlzeit. Die Abschiedsmahlzeit beinhaltet etwas Brot und ein hartgekochtes Ei, das wir zum Zeichen der Trauer in Asche tunken. Wir sitzen beim Essen auf dem Boden oder auf einem niedrigen Stuhl, - und wir sitzen nicht zusammen, so dass wir nach der Malzeit kein Simun zu sagen brauchen.
Abend des 9. Aw (der Abend davor)
In der Synagoge wird der Vorhang vor dem Tora-Schrein zurückgezogen und das Licht gedämpft. Nach den Abendgebeten werden die Klagelieder Jeremias (Eicha) gelesen. Der Vorbeter liest laut und die Gemeinde nach ihm in einem Unterton. In einigen Gemeinden, aber nicht bei Chabad, werden die Klagelieder von einer Pergamentrolle gelesen.1
Nach den Klageliedern folgt das Rezitieren einiger Kinot (Elegien), das "WeAta Kadosch", ohne Vers "und dies ist Mein Bund".2) Dieser Teil des Gebetes wird mit einem Kaddisch abgeschlossen, wobei die Bitte "Titkabel" ausgelassen wird,3 was auch bei den Morgengebeten der Fall ist.
Morgen des 9. Aw
Beim rituellen Waschen der Hände am Morgen, soll das Wasser nur bis zu den Fingergelenkverbindungen über die Finger geschüttet werden. Solange die Finger noch nass sind, ist es erlaubt, mit ihnen die Augen zu waschen. Während des Fasttages ist es nicht erlaubt, den Mund zu spülen oder die Zähne zu putzen.
Angesichts der Tatsache, dass wir keine Schuhe tragen, lassen wir den Morgensegen "Der mich mit allen Bedürfnissen versorgt hat" - mit dem wir G-tt in erster Linie für die Versorgung mit Schuhwerk danken, – aus.
Tallit und Tefillin werden während der Morgengebete nicht getragen. Tefillin verweisen auf unseren "Ruhm" und am 9. Aw ist unser Ruhm nicht vorhanden. Zizit werden den ganzen Tag lang nicht getragen.
Wer nach Sefardischem Brauch betet, fügt die Passage "Anejnu" in das "Amida"-Gebet. Der Priestersegen wird am Morgen, bei der Wiederholung des Kantors, ausgelassen; ebenso das Lied des Tages und das Ejn k'Elokejnu am Gebetsende.
Wir lesen in der Tora den Abschnitt Deut. 4:25-40, der über die Zerstörung des Landes Israel spricht. Ein ebenfalls von der Zerstörung handelndes Kapitel aus dem Propheten Jeremias (8:13-9:23) wird als Haftara gelesen.Nach den Morgengebeten ist es Brauch, nochmals in den Kinot (Elegien) zu lesen.
Es ist erlaubt, am 9. Aw zu arbeiten, doch nicht empfehlenswert. An diesem Tag sollte der Schwerpunkt auf Reue und Trauer gesetzt werden. Wessen Arbeit unumgänglich ist, sollte diese bis Nachmittag hinausschieben.
An Fasttagen ist es Brauch, eine Extraportion für wohltätige Zwecke zu spenden.
Nachmittag des 9. Aw
Es ist Brauch, mindestens bis Mittag zu warten, um mit dem Vorbereiten der Mahlzeit die am Ende des Fasttages folgt, zu beginnen. Die Intensität der Trauer vermindert sich am Nachmittag, was mit der Lockerung gewisser Beschränkungen einhergeht.
Am Nachmittag ist es wieder erlaubt, auf gewöhnlichen Stühlen zu sitzen.
In manchen Gemeinden wird nach Mittag das Haus geputzt und der Boden gefegt, - in Erwartung der Erlösung, die mit dem 9. Aw verbunden ist.
In der Synagoge wird nach Mittag der Vorhang vor dem Tora-Schrein wieder zugezogen und in seine normale Stellung gebracht.
Jüdisches Leben in Hamburg [#JLiHH]
Ejcha Die Klagelieder Jeremias JGHH.pdf
Die Herren ziehen ihren Tallit und legen ihre Tefillin für die Nachmittagsgebete an. Bevor wir die Nachmittagsgebete beginnen, ist es Brauch, diejenigen Gebete, die wir am Morgen ausgelassen haben, nachzuholen.
Vor dem "Amida"-Gebet lesen wir in der Tora die Abschnitte aus Exodus 31:11-14 und 34:1-10, welche die Folgen des Vorfalles mit dem Goldenen Kalbe diskutieren, und wie Moses sich erfolgreich für die Israeliten einsetzte und Vergebung für ihr Vergehen erlangte. Nach der Tora-Lesung am Nachmittag, wird die spezielle Fasttag-Haftara aus Isaia 55:6-56:8 gelesen.
Die Abschnitte "Nachem" und "Anejnu" werden dem Amida-Gebet dazugefügt, wobei nur diejenigen, die fasten, "Anejnu" sagen.
Nach dem 9. Aw
Vor dem Fastenbrechen sollte ein rituelles, die ganze Hand einschließendes Händewaschen ausgeführt werden, ohne aber den Segen über diesem Händewaschen zu sagen.
Der Tempel wurde am Nachmittag des 9. Aw in Flammen gesetzt und brannte bis zum 10. Aw weiter. Daher werden die Einschränkungen jener neun Tage bis zum Mittag des 10. Aw beibehalten, wie z.B. kein Fleisch essen, nicht schwimmen, keine Wäsche waschen.
Fällt jedoch der 9. Aw auf einen Donnerstag, so ist es schon am Morgen erlaubt, Wäsche zu waschen und Haare zu schneiden, - zu Ehren von Schabbes Kodesch, am Freitag, dem 10. Aw.
In vielen Städten Deutschlands finden Jüdische Kulturtage oder Jüdische Kulturwochen statt. Ab dem 2. November 2023 ist es auch in Hamburg soweit: Die Jüdische Gemeinde in Hamburg organisiert bis zum 10. Dezember die ersten Jüdischen Kulturtage in der Hansestadt.
Hier weiterlesen:
https://raawi.de/jghh-veranstaltet-die-ersten-juedischen...
#JüdischeKulturtage #JLiHH #Hamburg #JGHH
Schabbat Schalom!
Die Tora im Heute gelesen

Sie sind der Herzschlag des jüdischen religiösen In-der-Welt-Seins: In den 54 Wochenabschnitten, den Parschiot, liest jede jüdische Gemeinde im Laufe eines Jahres die ganze Tora im Gottesdienst.
Hier bietet Rabbiner #Jehoschua_Ahrens eine Interpretation zu jedem Wochenabschnitt. Auf einzigartige Weise verbindet er dadurch die Botschaft der alten Texte mit den Fragen und existentiellen Herausforderungen der Gegenwart. Ob es um Gebet und Spiritualität geht, um Umweltschutz, Migration, Gesundheit, Gerechtigkeit oder Vergebung - auf beeindruckende Weise wird hier sichtbar, dass die biblischen Texte immer neu in die Gegenwart der Menschen hineinwirken und Orientierung geben.

Hier weiterlesen und online bestellen:
https://raawi.de/buchvorstellung-mit-der-tora-durch-das-jahr-eine-lebensnahe-auslegung-der-parschiot

 #rabbiner #jehoschuaahrens #RaawiNews #raawi #jüdischesmagazin #Buchvorstellung
Rabbiner wurde gebeten, bei der Sicherheitskontrolle seine Kippa abzunehmen
Sicherheitsbeamte am Flughafen in Berlin baten Rabbiner Yehuda Teichtal, den Rabbiner der Stadt Berlin, die Kippa im Rahmen der Sicherheitsmaßnahmen abzunehmen. Dies wurde als Teil der Sicherheitsverfahren durchgeführt. Rabbi Teichtal lehnte dies ab.
Laut dem Bericht des Journalisten Itamar Eichner versuchten die Sicherheitsbeamten, dem Rabbiner zu erklären, dass es sich um ein reguläres Verfahren handelt und alle Passagiere den Anweisungen am Sicherheitstor folgen. Rabbiner Teichtal erklärte ihnen, dass ihm keine solche Regelung bekannt sei und er dies ablehne.
Nach seiner Rückkehr nach Berlin traf sich Rabbiner Teichtal am Wochenende in einer Dringlichkeitssitzung mit dem Präsidenten der Bundespolizei Deutschlands, Dr. Dieter Romann. Der Präsident war schockiert über die Erfahrung, die Rabbiner Teichtal gemacht hatte, und sagte ihm ausdrücklich, dass es keine solche Anweisung im Gesetz gibt.
„Der Präsident gab eine Anweisung an alle Bundespolizisten im Land, dieses Verfahren einzustellen, da es nie offiziell existierte“, erzählte Rabbi Teichtal, „und darüber hinaus hat der Präsident dies offiziell bestätigt und die Veröffentlichung dessen erlaubt.“
Heute Morgen flog Rabbiner Teichtal erneut ab, dieses Mal wurde er jedoch nicht gebeten, seine Kippa für die Sicherheitsüberprüfung abzunehmen. „Sie können die Kippa auf dem Kopf lassen“, wurde ihm bei der Sicherheitskontrolle mitgeteilt.


https://raawi.de/berlin-rabbiner-wurde-gebeten-bei-der-sicherheitskontrolle-seine-kippa-abzunehmen

#Sicherheitskontrolle #Kippa #Flughafen #Rabbiner #Raawi #News