Zentralbanken: Herrscher unserer Zeit
Bernanke zitiert hier ausgiebig und schamlos selbst – und das ist gut so, weil seine Diagnose einer „globalen Ersparnisschwemme“ die Basis für die derzeit beste, theoretische und faktische, Erklärung der weltweiten Wirtschaftskrise bietet. Der Begriff „Schwemme“ bezieht sich auf die immer größer werdende Kluft zwischen den Einkünften – Einnahmen, Gewinnen, Abschreibungsfonds und so weiter – und Investitionen von Unternehmen.
Diese Kluft spiegelt sich in den gewaltigen Geldbeträge wider, auf denen Konzerne wie Apple sitzen, oder in den Aktienrückkäufen, die die Wertpapierpreise aufblähen und die Gehälter der Vorstände in majestätische Höhen treiben. Und sie wirft eine offensichtliche Frage auf, die in diesem und allen bisherigen Büchern über das Bankwesen nicht gestellt wird. Wenn Profite so sinnlos sind, wie die „globale Ersparnisschwemme“ meint, ist die „Liebe zum Geld“ dann in den Worten von John Maynard Keynes eine „leicht ekelhafte Krankheit“?
Als Erklärung für chronische Wirtschaftskrisen passt die „globale Ersparnisschwemme“ zu den Thesen von Larry Summers und Robert Gordon, zwei postkeynesianischen „Stagnationisten“, die glauben, dass sich das Wirtschaftswachstum immer weiter verlangsamt, weil die Innovationsrate und die Zahl neuer Investitionsmöglichkeiten immer weiter abnimmt.
Und sie passt zu den Ideen des herausragenden Kommentators der Financial Times Martin Wolf, der selbst eine Art Keynesianer ist, und übrigens auch zu denen von Bernankes Vorgänger Greenspan, dem ersten und einzigen Jünger Ayn Rands an der Spitze der Fed. Und es ist eine Erklärung, die mit den Theorien von Charles Conant, dem wichtigsten intellektuellen Architekten des Federal Reserve System, übereinstimmt. Er überzeugte seine Zeitgenossen, dass überschüssiges Kapital, also Geld, das ungenutzt bleibt, weil produktive Investitionsmöglichkeiten fehlen, und dann ruhelos nach lukrativen Erträgen sucht und Spekulationsblasen auslöst, die eigentliche Ursache moderner Wirtschaftskrisen darstellt. Die „globale Ersparnisschwemme“ ist ein neuer Name für Conants Überlegungen.
In diesem Sinne bringt uns Bernanke zum Gründungsmoment zurück und erinnert uns daran, dass die Fed Ausdruck der Idee ist, dass der Markt, wenn er sich selbst überlassen wird, alles zerstört, mit dem er in Kontakt kommt, und sogar sich selbst. Greenspan selbst hat uns gewarnt: „Denken Sie daran, dass Märkte kein Selbstzweck sind. Sie sind Konstrukte, die es den Menschen erleichtern, ihre Ressourcen optimal zu nutzen.“ Bernanke und Menand würden dem aus vollem Herzen zustimmen und, da bin ich sicher, den Begriff „Ressourcen“ so weit fassen, dass er auch immaterielle Güter wie Literatur und Ideen einschließt.
🔹 Der zentrale Plan der Zentralbanken
Edward Chancellors Buch The Price of Time hat von den drei hier besprochenen Werken den am spannendsten klingenden Titel. Leider löst sein Inhalt das Versprechen der Verpackung nicht ganz ein, obwohl der lebhafte, knappe Stil des Autors und die zielstrebige, man könnte auch sagen monomanische, Verfolgung seiner intellektuellen Beute das Buch zu einer leichten, fast genussvollen Lektüre macht.
Seine Argumentation ist ziemlich einfach. Fast jeder „große Geist“ seit Plato hat das Verleihen von Geld gegen Zinsen scharf abgelehnt. Sie alle haben sich jedoch geirrt, weil es ohne diese ehrbaren Mittler keine Ersparnisse, keine Investitionen, keine Steigerung von Produktivität oder Einkommen, keine Moderne und keinen Kapitalismus gäbe.
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Teil 4 von 6
Bernanke zitiert hier ausgiebig und schamlos selbst – und das ist gut so, weil seine Diagnose einer „globalen Ersparnisschwemme“ die Basis für die derzeit beste, theoretische und faktische, Erklärung der weltweiten Wirtschaftskrise bietet. Der Begriff „Schwemme“ bezieht sich auf die immer größer werdende Kluft zwischen den Einkünften – Einnahmen, Gewinnen, Abschreibungsfonds und so weiter – und Investitionen von Unternehmen.
Diese Kluft spiegelt sich in den gewaltigen Geldbeträge wider, auf denen Konzerne wie Apple sitzen, oder in den Aktienrückkäufen, die die Wertpapierpreise aufblähen und die Gehälter der Vorstände in majestätische Höhen treiben. Und sie wirft eine offensichtliche Frage auf, die in diesem und allen bisherigen Büchern über das Bankwesen nicht gestellt wird. Wenn Profite so sinnlos sind, wie die „globale Ersparnisschwemme“ meint, ist die „Liebe zum Geld“ dann in den Worten von John Maynard Keynes eine „leicht ekelhafte Krankheit“?
Als Erklärung für chronische Wirtschaftskrisen passt die „globale Ersparnisschwemme“ zu den Thesen von Larry Summers und Robert Gordon, zwei postkeynesianischen „Stagnationisten“, die glauben, dass sich das Wirtschaftswachstum immer weiter verlangsamt, weil die Innovationsrate und die Zahl neuer Investitionsmöglichkeiten immer weiter abnimmt.
Und sie passt zu den Ideen des herausragenden Kommentators der Financial Times Martin Wolf, der selbst eine Art Keynesianer ist, und übrigens auch zu denen von Bernankes Vorgänger Greenspan, dem ersten und einzigen Jünger Ayn Rands an der Spitze der Fed. Und es ist eine Erklärung, die mit den Theorien von Charles Conant, dem wichtigsten intellektuellen Architekten des Federal Reserve System, übereinstimmt. Er überzeugte seine Zeitgenossen, dass überschüssiges Kapital, also Geld, das ungenutzt bleibt, weil produktive Investitionsmöglichkeiten fehlen, und dann ruhelos nach lukrativen Erträgen sucht und Spekulationsblasen auslöst, die eigentliche Ursache moderner Wirtschaftskrisen darstellt. Die „globale Ersparnisschwemme“ ist ein neuer Name für Conants Überlegungen.
In diesem Sinne bringt uns Bernanke zum Gründungsmoment zurück und erinnert uns daran, dass die Fed Ausdruck der Idee ist, dass der Markt, wenn er sich selbst überlassen wird, alles zerstört, mit dem er in Kontakt kommt, und sogar sich selbst. Greenspan selbst hat uns gewarnt: „Denken Sie daran, dass Märkte kein Selbstzweck sind. Sie sind Konstrukte, die es den Menschen erleichtern, ihre Ressourcen optimal zu nutzen.“ Bernanke und Menand würden dem aus vollem Herzen zustimmen und, da bin ich sicher, den Begriff „Ressourcen“ so weit fassen, dass er auch immaterielle Güter wie Literatur und Ideen einschließt.
🔹 Der zentrale Plan der Zentralbanken
Edward Chancellors Buch The Price of Time hat von den drei hier besprochenen Werken den am spannendsten klingenden Titel. Leider löst sein Inhalt das Versprechen der Verpackung nicht ganz ein, obwohl der lebhafte, knappe Stil des Autors und die zielstrebige, man könnte auch sagen monomanische, Verfolgung seiner intellektuellen Beute das Buch zu einer leichten, fast genussvollen Lektüre macht.
Seine Argumentation ist ziemlich einfach. Fast jeder „große Geist“ seit Plato hat das Verleihen von Geld gegen Zinsen scharf abgelehnt. Sie alle haben sich jedoch geirrt, weil es ohne diese ehrbaren Mittler keine Ersparnisse, keine Investitionen, keine Steigerung von Produktivität oder Einkommen, keine Moderne und keinen Kapitalismus gäbe.
Man könnte sogar noch weiter gehen: Der Anthropologe David Graeber hat überzeugend gezeigt, dass Schulden in der Menschheitsgeschichte ein uraltes Instrument sind, das schon im 14. Jahrhundert vor Christus genutzt wurde. Ohne dass Geld (oder irgendetwas anderes – wie es aussieht, geht auch Vieh oder Saatgut) gegen Zinsen verliehen wird, gäbe es keine menschliche Zivilisation in unserem Sinne.
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Zentralbanken: Herrscher unserer Zeit
In Babylon, Griechenland und Rom folgten die Zinssätze über die Jahrhunderte einer U-förmigen Kurve. Sie sind gesunken, solange sich diese Zivilisationen etablierten und blühten, und stiegen in Zeiten des Nieder- und Untergangs rasant an.
Sehr niedrige Zinssätze sind anscheinend die Ruhe vor dem Sturm. […] Angesichts der außergewöhnlich niedrigen Zinssätze im frühen 21. Jahrhundert ist das ein beunruhigender Gedanke.“ Nein, ist es nicht. Und er wird von Chancellors eigener Darstellung des aufstrebenden Westeuropas im 16. und 17. Jahrhundert widerlegt, in dem die Zinssätze die meiste Zeit niedrig waren. Auch behauptet niemand, dort sei im 18. oder 19. Jahrhundert die Zivilisation zusammengebrochen.
Chancellor gibt zu, dass er nicht der erste ist, der in diese Kerbe schlägt: Tatsächlich ist sein Buch ein Kompendium von Aussagen zum Thema Zinsen, eine Art Geflügelte Worte für Analysenfanatiker und Finanzgeeks, die genauso felsenfest wie der Autor an entfesselte Märkte ohne jede Beschränkung durch gesellschaftliche Ziele oder Regulierungsbehörden glauben (außer als kurzfristige Maßnahme in einer tiefen Wirtschaftskrise).
Seine Neuheit, falls dies das richtige Wort ist, steckt in der unerbittlichen Wiederholung der Idee, dass Zinssätze, die mit leichtem Geld niedrig gehalten werden – ausnahmslos durch Fehler einer Art Zentralbank, die zu viel Papiergeld in Umlauf bringt – zu Spekulationsblasen, Krisen, wirtschaftlichen Katastrophen und mehr Ungleichheit führen. Die Südseeblase und ihr französisches Gegenstück, John Laws skandalöse Mississippi-Blase, wurden Chancellor und den von ihm zitierten zeitgenössischen Autoritäten zufolge zur Schablone für dieses Muster und die Instrumente moderner Zentralbanken, die es verstärken.
So gesehen war die Finanzpanik von 2008 und 2009 die Generalprobe für den massiven Zusammenbruch im Jahr 2020. Die Pandemie löst sich einfach in Luft auf und wird als wahrscheinliche Ursache der Krise durch die Machenschaften von Greenspan, Bernanke (vor allem Bernanke!), Yellen und Powell ersetzt. Beide Ereignisse wurden durch eine krasse Abweichung von „dem“ natürlichen Zinssatz verursacht und weder durch eine Schwemme überflüssigen Kapitals noch durch eine profane Stagnation und ganz sicher nicht durch die katastrophalen Auswirkungen der Coronapandemie. Die Zentralbanker waren von Laws Geist besessen, nicht von Bagehots.
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Teil 5 von 6
In Babylon, Griechenland und Rom folgten die Zinssätze über die Jahrhunderte einer U-förmigen Kurve. Sie sind gesunken, solange sich diese Zivilisationen etablierten und blühten, und stiegen in Zeiten des Nieder- und Untergangs rasant an.
Sehr niedrige Zinssätze sind anscheinend die Ruhe vor dem Sturm. […] Angesichts der außergewöhnlich niedrigen Zinssätze im frühen 21. Jahrhundert ist das ein beunruhigender Gedanke.“ Nein, ist es nicht. Und er wird von Chancellors eigener Darstellung des aufstrebenden Westeuropas im 16. und 17. Jahrhundert widerlegt, in dem die Zinssätze die meiste Zeit niedrig waren. Auch behauptet niemand, dort sei im 18. oder 19. Jahrhundert die Zivilisation zusammengebrochen.
Chancellor gibt zu, dass er nicht der erste ist, der in diese Kerbe schlägt: Tatsächlich ist sein Buch ein Kompendium von Aussagen zum Thema Zinsen, eine Art Geflügelte Worte für Analysenfanatiker und Finanzgeeks, die genauso felsenfest wie der Autor an entfesselte Märkte ohne jede Beschränkung durch gesellschaftliche Ziele oder Regulierungsbehörden glauben (außer als kurzfristige Maßnahme in einer tiefen Wirtschaftskrise).
Seine Neuheit, falls dies das richtige Wort ist, steckt in der unerbittlichen Wiederholung der Idee, dass Zinssätze, die mit leichtem Geld niedrig gehalten werden – ausnahmslos durch Fehler einer Art Zentralbank, die zu viel Papiergeld in Umlauf bringt – zu Spekulationsblasen, Krisen, wirtschaftlichen Katastrophen und mehr Ungleichheit führen. Die Südseeblase und ihr französisches Gegenstück, John Laws skandalöse Mississippi-Blase, wurden Chancellor und den von ihm zitierten zeitgenössischen Autoritäten zufolge zur Schablone für dieses Muster und die Instrumente moderner Zentralbanken, die es verstärken.
So gesehen war die Finanzpanik von 2008 und 2009 die Generalprobe für den massiven Zusammenbruch im Jahr 2020. Die Pandemie löst sich einfach in Luft auf und wird als wahrscheinliche Ursache der Krise durch die Machenschaften von Greenspan, Bernanke (vor allem Bernanke!), Yellen und Powell ersetzt. Beide Ereignisse wurden durch eine krasse Abweichung von „dem“ natürlichen Zinssatz verursacht und weder durch eine Schwemme überflüssigen Kapitals noch durch eine profane Stagnation und ganz sicher nicht durch die katastrophalen Auswirkungen der Coronapandemie. Die Zentralbanker waren von Laws Geist besessen, nicht von Bagehots.
Zum Schluss singt Chancellor noch ein Loblied auf Hayeks Bestseller Der Weg zur Knechtschaft. Ein passendes Ende für ein Buch, das Recht, Gebräuche und die Regierung selbst wie Eindringlinge, oder besser Invasoren, in den heiligen Hallen des Marktes behandelt, in denen nur Freiheit, Eigentum und Jeremy Bentham – ja, auch der wird mit demselben Tenor zitiert, wie die anderen – herrschen dürfen. Hayeks zentraler These zufolge muss „eine Regierung, die die wirtschaftliche Tätigkeit lenken will, ihre Macht nutzen, um irgendein Ideal von Verteilungsgerechtigkeit zu verwirklichen.
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Zentralbanken: Herrscher unserer Zeit
Die konkurrierenden Ideale könnten nur durch „absolute Gleichheit“ unter einen Hut gebracht werden, die ihrerseits Initiativgeist, Ehrgeiz und jedes andere Charaktermerkmal zerstören würde, von denen der Kapitalismus, und mit ihm die Freiheit selbst, leben.
Chancellor formuliert diese Aussage um und weist darauf hin, dass Hayeks Furcht vor der Planwirtschaft auf Zentralbanken übertragen werden sollte: „Planwirtschaft im 21. Jahrhundert beinhaltet die Manipulation des wichtigsten Preises in einer Marktwirtschaft, des universellen Preisen, nämlich des Zinssatzes.“
Das klingt absurd, enthält aber genug Wahrheit, um diese Behauptung, wenn auch nicht zu übernehmen, dann doch zumindest nicht gleich von der Hand zu weisen. In jedem Fall widerspricht sie nicht der Argumentation von Menand und Bernanke, und ebenso wenig der von Marx und Greenspan. Genau wie sie nimmt Chancellor, wenn auch äußerst widerwillig, an oder besser: legt er nahe, dass die Fed und ihre politischen Ableger die intellektuellen Fähigkeiten und die rechtlichen Befugnisse besitzen, um als Medium einer indikativen Planung zu fungieren, mit der die wirtschaftlichen Vorgänge koordiniert und zur Erreichung demokratisch beschlossener gesellschaftlicher Zwecke eingesetzt werden können.
Bernankes mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Forschung über Bankenkrisen als Ursache und nicht nur als Konsequenz tiefer Wirtschaftskrisen ist ein typisches Beispiel. Nach einhelliger Meinung agieren Zentralbanken, und insbesondere die Fed, weil der Dollar immer noch die weltweite Leitwährung darstellt, bereits jetzt wie Investitionsbehörden. Ihre jüngsten Rettungsmaßnahmen haben jedoch die wirtschaftliche Ungleichheit verstärkt und nichts oder jedenfalls zu wenig für den Klimaschutz getan.
James Livingston ist Professor der Geschichte an der Rutgers University und Autor von sechs Büchern, zu denen Origins of the Federal Reserve System: Money, Class, and Corporate Capitalism, 1890-1913 (Cornell University Press, 1989) und das in Kürze erscheinende The Intellectual Earthquake: How Pragmatism Changed the World, 1898-2008 (University of Chicago Press) gehören.
Quelle 1 | Quelle 2 | Quelle 3
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Teil 6 von 6
Die konkurrierenden Ideale könnten nur durch „absolute Gleichheit“ unter einen Hut gebracht werden, die ihrerseits Initiativgeist, Ehrgeiz und jedes andere Charaktermerkmal zerstören würde, von denen der Kapitalismus, und mit ihm die Freiheit selbst, leben.
Chancellor formuliert diese Aussage um und weist darauf hin, dass Hayeks Furcht vor der Planwirtschaft auf Zentralbanken übertragen werden sollte: „Planwirtschaft im 21. Jahrhundert beinhaltet die Manipulation des wichtigsten Preises in einer Marktwirtschaft, des universellen Preisen, nämlich des Zinssatzes.“
Das klingt absurd, enthält aber genug Wahrheit, um diese Behauptung, wenn auch nicht zu übernehmen, dann doch zumindest nicht gleich von der Hand zu weisen. In jedem Fall widerspricht sie nicht der Argumentation von Menand und Bernanke, und ebenso wenig der von Marx und Greenspan. Genau wie sie nimmt Chancellor, wenn auch äußerst widerwillig, an oder besser: legt er nahe, dass die Fed und ihre politischen Ableger die intellektuellen Fähigkeiten und die rechtlichen Befugnisse besitzen, um als Medium einer indikativen Planung zu fungieren, mit der die wirtschaftlichen Vorgänge koordiniert und zur Erreichung demokratisch beschlossener gesellschaftlicher Zwecke eingesetzt werden können.
Bernankes mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Forschung über Bankenkrisen als Ursache und nicht nur als Konsequenz tiefer Wirtschaftskrisen ist ein typisches Beispiel. Nach einhelliger Meinung agieren Zentralbanken, und insbesondere die Fed, weil der Dollar immer noch die weltweite Leitwährung darstellt, bereits jetzt wie Investitionsbehörden. Ihre jüngsten Rettungsmaßnahmen haben jedoch die wirtschaftliche Ungleichheit verstärkt und nichts oder jedenfalls zu wenig für den Klimaschutz getan.
Wenn wir diese offensichtlichen und trotzdem unbekannten Wahrheiten erkennen und entsprechend handeln, können wir das gesprochene Versprechen der Fed erfüllen. Dafür müssen wir aber, wie Menard uns erklärt, zuerst anerkennen, was unsere Vorfahren im 19. Jahrhundert bereits wussten: Dass die Aufgabe, die vor uns liegt, ein politisches Projekt ist, über das wir alle mit demokratischen Mitteln entscheiden müssen.
James Livingston ist Professor der Geschichte an der Rutgers University und Autor von sechs Büchern, zu denen Origins of the Federal Reserve System: Money, Class, and Corporate Capitalism, 1890-1913 (Cornell University Press, 1989) und das in Kürze erscheinende The Intellectual Earthquake: How Pragmatism Changed the World, 1898-2008 (University of Chicago Press) gehören.
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Im Zuge der „Finanzialisierung“ unserer Welt sind die Zentralbanken zu den wichtigsten Institutionen aufgestiegen, schreibt James Livingston. Diese Machtkonzentration birgt enorme Risiken für unsere Gesellschaft.
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🔸 Teil 5
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Tesla massiv unter Druck: „Fürchterliche Stimmung“
Die Verschnaufpause für Tesla-Anleger war nur kurz. Am Dienstag rutschte das Papier erneut deutlich ab. Mehr als zwölf Prozent ging es am Ende nach unten auf 108,10 Dollar. Zeitweise notierte die Aktie sogar nur noch bei 104,64 Dollar. Damit rückt nun die psychologisch wichtige Marke von 100 Dollar immer stärker in den Fokus.
Enttäuschende Auslieferungszahlen des Elektroautobauers für das Schlussquartal 2022 machten die Kurserholung an drei aufeinanderfolgenden Handelstagen wieder zunichte. Marktteilnehmer sorgen sich, dass die Nachfrage nach Tesla-Fahrzeugen nachlassen könnte, auch weil künftig erheblich mehr E-Autos anderer Hersteller auf den Markt kommen dürften. Den Kunden in China und den USA räumte Tesla jüngst Rabatte für den Autokauf ein – ein eher ungewöhnlicher Schritt für das von Milliardär Elon Musk geführte Unternehmen.
Laut Toni Sacconaghi von Bernstein Research wird Tesla derzeit mit einem signifikanten Nachfrageproblem konfrontiert. Diese Herausforderung dürfte im Jahr 2023 anhalten und werde wohl von vielen Investoren unterschätzt. Er blickt mit seinem Votum "Underweight" bereits kritisch auf die Aktie, die Anleger seien derzeit in einer "fürchterlichen" Stimmung. Sorgen macht er sich dabei auch wegen des inflationären Umfelds und den davon gebremsten Verbraucherausgaben. Auch JPMorgan hatte das Papier zuletzt mit „Underweight“ bewertet.
Etwas optimistischer ist Joseph Spak von der kanadischen Bank RBC, der zwar sein Kursziel von 225 auf 186 US-Dollar senkte, damit aber den Papieren weiter hohes Potenzial einräumt und entsprechend auf "Outperform" bleibt. Nach den verfehlten Erwartungen an die Auslieferungszahlen könnten die mittelfristigen Markterwartungen sinken, so der Experte. Jedoch ist er der Meinung, dass Tesla seinen Vorsprung gegenüber den Wettbewerbern weiter ausbauen wird.
Quelle
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Die Verschnaufpause für Tesla-Anleger war nur kurz. Am Dienstag rutschte das Papier erneut deutlich ab. Mehr als zwölf Prozent ging es am Ende nach unten auf 108,10 Dollar. Zeitweise notierte die Aktie sogar nur noch bei 104,64 Dollar. Damit rückt nun die psychologisch wichtige Marke von 100 Dollar immer stärker in den Fokus.
Enttäuschende Auslieferungszahlen des Elektroautobauers für das Schlussquartal 2022 machten die Kurserholung an drei aufeinanderfolgenden Handelstagen wieder zunichte. Marktteilnehmer sorgen sich, dass die Nachfrage nach Tesla-Fahrzeugen nachlassen könnte, auch weil künftig erheblich mehr E-Autos anderer Hersteller auf den Markt kommen dürften. Den Kunden in China und den USA räumte Tesla jüngst Rabatte für den Autokauf ein – ein eher ungewöhnlicher Schritt für das von Milliardär Elon Musk geführte Unternehmen.
Laut Toni Sacconaghi von Bernstein Research wird Tesla derzeit mit einem signifikanten Nachfrageproblem konfrontiert. Diese Herausforderung dürfte im Jahr 2023 anhalten und werde wohl von vielen Investoren unterschätzt. Er blickt mit seinem Votum "Underweight" bereits kritisch auf die Aktie, die Anleger seien derzeit in einer "fürchterlichen" Stimmung. Sorgen macht er sich dabei auch wegen des inflationären Umfelds und den davon gebremsten Verbraucherausgaben. Auch JPMorgan hatte das Papier zuletzt mit „Underweight“ bewertet.
Etwas optimistischer ist Joseph Spak von der kanadischen Bank RBC, der zwar sein Kursziel von 225 auf 186 US-Dollar senkte, damit aber den Papieren weiter hohes Potenzial einräumt und entsprechend auf "Outperform" bleibt. Nach den verfehlten Erwartungen an die Auslieferungszahlen könnten die mittelfristigen Markterwartungen sinken, so der Experte. Jedoch ist er der Meinung, dass Tesla seinen Vorsprung gegenüber den Wettbewerbern weiter ausbauen wird.
Anleger sollten bei Tesla derzeit nicht ins fallende Messer greifen. Klare Kursberuhigung abwarten. Allerdings ist das Papier kurzfristig klar überverkauft.
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Weltreservewährung Dollar baut Führungsposition aus
Die straffe Geldpolitik der Fed zeigt Wirkung. Der Dollar hat seinen Anteil an den globalen Währungsreserven ausgebaut. Doch die kurze Rallye könnte schon bald wieder vorbei sein.
Als Reaktion auf die Corona-Krise druckte die Federal Reserve insgesamt rund 5 Billionen Dollar für Wertpapierkäufe (Quantitative Easing, QE). Die Reaktion der US-Notenbank war so extrem, dass der Dollar in der Folge deutlich gegenüber anderen Währungen an Wert verlor und sein Anteil an den Währungsreserven sank.
Doch dann begann die Fed, die Geldpolitik zu straffen. In den letzten sechs Monaten seit März 2022 hat sie nicht nur die Zinssätze um 425 Basispunkte angehoben, sondern zugleich ihre Bilanzsumme um 414 Milliarden Dollar reduziert. Infolgedessen hat der Dollar gegenüber anderen Währungen stark aufgewertet, insbesondere gegenüber Euro und Yen.
🔹 Weltreservewährung Dollar gestärkt
Ende des dritten Quartals stieg der Anteil der auf Dollar lautenden Devisenreserven auf 59,8 Prozent, das dritte Quartal in Folge mit einem Anstieg und der höchste Wert seit dem dritten Quartal 2020. Dies geht aus den neuen COFER-Daten des IWF hervor, die der Finanzblog Wolf Street grafisch aufbereitet hat.
Seit Ende 2021 ist der Anteil des Dollars immerhin um fast 1 Prozentpunkt gestiegen. Doch der Anstieg kam von einem 26-Jahres-Tief. In dieser Statistik werden nur die auf Dollar lautenden Vermögenswerte berücksichtige, die von ausländischen Zentralbanken und staatlichen Institutionen gehalten werden, nicht jedoch die auf Dollar lautenden Vermögenswerte in der Fed-Bilanz.
Denn Währungsreserven sind Fremdwährungsreserven. Der Dollar als Reservewährung bedeutet also, dass ausländische Zentralbanken und andere ausländische offizielle Institutionen auf Dollar lautende Vermögenswerte halten, wie zum Beispiel Staatsanleihen, US-Unternehmensanleihen und mit US-Hypotheken besicherte Wertpapiere.
Diese ausländischen Zentralbanken und offiziellen Institutionen halten auch Vermögenswerte, die auf andere Währungen lauten. Alle diese Vermögenswerte zusammengenommen ergeben die gesamten weltweiten Devisenreserven, die insgesamt einen Umfang von umgerechnet 11,6 Billionen Dollar haben.
🔹 Euro bleibt zweitgrößte Reservewährung
Der Euro verzeichnete im dritten Quartal einen Anteil von 19,7 Prozent an den weltweiten Reservewährungen. Zwar ist etwa so viel wie alle folgenden Währungen zusammen. Doch lag er damit weit unter dem Dollar. Der Yen, der im Jahr 2018 das britische Pfund als Reservewährung Nr. 3 ablöste, hatte zuletzt einen Anteil von 5,3 Prozent.
Das britische Pfund hatte im dritten Quartal noch einen Anteil von 4,6 Prozent. Der chinesische Renminbi sank auf einen Anteil von 2,8 Prozent, was angesichts der enormen Größe und der globalen Verflechtung der chinesischen Wirtschaft extrem wenig ist. Noch immer schrecken die Zentralbanken vor in Renminbi notierten Vermögenswerten zurück, obwohl deren Aufstieg schon seit Jahren vorhergesagt wird.
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Teil 1 von 2
Die straffe Geldpolitik der Fed zeigt Wirkung. Der Dollar hat seinen Anteil an den globalen Währungsreserven ausgebaut. Doch die kurze Rallye könnte schon bald wieder vorbei sein.
Als Reaktion auf die Corona-Krise druckte die Federal Reserve insgesamt rund 5 Billionen Dollar für Wertpapierkäufe (Quantitative Easing, QE). Die Reaktion der US-Notenbank war so extrem, dass der Dollar in der Folge deutlich gegenüber anderen Währungen an Wert verlor und sein Anteil an den Währungsreserven sank.
Doch dann begann die Fed, die Geldpolitik zu straffen. In den letzten sechs Monaten seit März 2022 hat sie nicht nur die Zinssätze um 425 Basispunkte angehoben, sondern zugleich ihre Bilanzsumme um 414 Milliarden Dollar reduziert. Infolgedessen hat der Dollar gegenüber anderen Währungen stark aufgewertet, insbesondere gegenüber Euro und Yen.
🔹 Weltreservewährung Dollar gestärkt
Ende des dritten Quartals stieg der Anteil der auf Dollar lautenden Devisenreserven auf 59,8 Prozent, das dritte Quartal in Folge mit einem Anstieg und der höchste Wert seit dem dritten Quartal 2020. Dies geht aus den neuen COFER-Daten des IWF hervor, die der Finanzblog Wolf Street grafisch aufbereitet hat.
Seit Ende 2021 ist der Anteil des Dollars immerhin um fast 1 Prozentpunkt gestiegen. Doch der Anstieg kam von einem 26-Jahres-Tief. In dieser Statistik werden nur die auf Dollar lautenden Vermögenswerte berücksichtige, die von ausländischen Zentralbanken und staatlichen Institutionen gehalten werden, nicht jedoch die auf Dollar lautenden Vermögenswerte in der Fed-Bilanz.
Denn Währungsreserven sind Fremdwährungsreserven. Der Dollar als Reservewährung bedeutet also, dass ausländische Zentralbanken und andere ausländische offizielle Institutionen auf Dollar lautende Vermögenswerte halten, wie zum Beispiel Staatsanleihen, US-Unternehmensanleihen und mit US-Hypotheken besicherte Wertpapiere.
Diese ausländischen Zentralbanken und offiziellen Institutionen halten auch Vermögenswerte, die auf andere Währungen lauten. Alle diese Vermögenswerte zusammengenommen ergeben die gesamten weltweiten Devisenreserven, die insgesamt einen Umfang von umgerechnet 11,6 Billionen Dollar haben.
🔹 Euro bleibt zweitgrößte Reservewährung
Der Euro verzeichnete im dritten Quartal einen Anteil von 19,7 Prozent an den weltweiten Reservewährungen. Zwar ist etwa so viel wie alle folgenden Währungen zusammen. Doch lag er damit weit unter dem Dollar. Der Yen, der im Jahr 2018 das britische Pfund als Reservewährung Nr. 3 ablöste, hatte zuletzt einen Anteil von 5,3 Prozent.
Das britische Pfund hatte im dritten Quartal noch einen Anteil von 4,6 Prozent. Der chinesische Renminbi sank auf einen Anteil von 2,8 Prozent, was angesichts der enormen Größe und der globalen Verflechtung der chinesischen Wirtschaft extrem wenig ist. Noch immer schrecken die Zentralbanken vor in Renminbi notierten Vermögenswerten zurück, obwohl deren Aufstieg schon seit Jahren vorhergesagt wird.
Auf den Plätzen 6 bis 8 unter den Reservewährungen finden sich der Kanadische Dollar mit einem Anteil von 2,4 Prozent, der Australische Dollar mit einem Anteil von 1,9 Prozent und der Schweizer Franken mit einem Anteil von 0,23 Prozent. Es gibt noch weitere Währungen, deren Anteil jedoch so gering ist, dass sie nicht ins Gewicht fällt.
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Weltreservewährung Dollar baut Führungsposition aus
Die Eurozone hat in den letzten Jahren einen großen Handelsüberschuss mit dem Rest der Welt erzielt, insbesondere mit den USA. "Dies zeigt, dass eine Volkswirtschaft mit einem Handelsüberschuss auch eine der wichtigsten Reservewährungen haben kann, und widerlegt damit die überholte Theorie, dass ein Land mit einer großen Reservewährung ein großes Handelsdefizit haben muss", schreibt Wolf Street.
Die USA können als Inhaberin der Weltreservewährung sowohl gigantische Staatsdefizite als auch gigantische Handelsdefizite anhäufen. Beide Defizite wären für die USA kaum finanzierbar, wenn der Dollar nicht die dominierende Reservewährung wäre. Denn nur dadurch können die USA Anleihen problemlos weltweit ausgeben, und bei Zulieferstaaten wie China lassen sie einfach anschreiben.
🔹 Kurze Rallye des Dollars schon wieder vorbei?
Seit dem Ende des dritten Quartals hat nun auch die EZB die Zinssätze angehoben und zudem enorme 850 Milliarden Euro an Vermögenswerten abgestoßen, woraufhin sich der Euro gegenüber dem Dollar etwas erholte. Auch die Bank of Japan hat zuletzt entsprechende Andeutungen gemacht, und der Yen hat sich erholt.
Der Anstieg des Dollar-Anteils in den Währungsreserven seit Ende 2021 könnte nun also bereits zu Ende sein, nachdem die Talfahrt von Euro und Yen anscheinend beendet ist und sich beide Währungen seit Ende des dritten Quartals erholt haben. Denn wenn sie gegenüber dem Dollar aufwerten, haben auf Euro und Yen lautende Vermögenswerte in Dollar gerechnet einen höheren Wert.
Die Wechselkurse können jedoch nicht den langfristigen Rückgang des Dollaranteils erklären. Denn zwar ist der Wechselkurs des Dollars gegenüber Euro und Yen aktuell wieder auf dem Stand von 2002. Doch damals hatte der Dollar einen Anteil von 66,5 Prozent und nun im dritten Quartal 2022 nur noch einen Anteil von 59,8 Prozent.
Der langfristige Rückgang des Dollaranteils, den man bereits seit dem Ende von Bretton Woods und der Abkehr vom Goldstandard beobachten kann, ist darauf zurückzuführen, dass die Zentralbanken allmählich von auf Dollar lautenden Beständen abrücken und in Wertpapiere investieren, die auf andere Währungen lauten.
Quelle 1 | Quelle 2
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Teil 2 von 2
Die Eurozone hat in den letzten Jahren einen großen Handelsüberschuss mit dem Rest der Welt erzielt, insbesondere mit den USA. "Dies zeigt, dass eine Volkswirtschaft mit einem Handelsüberschuss auch eine der wichtigsten Reservewährungen haben kann, und widerlegt damit die überholte Theorie, dass ein Land mit einer großen Reservewährung ein großes Handelsdefizit haben muss", schreibt Wolf Street.
Die USA können als Inhaberin der Weltreservewährung sowohl gigantische Staatsdefizite als auch gigantische Handelsdefizite anhäufen. Beide Defizite wären für die USA kaum finanzierbar, wenn der Dollar nicht die dominierende Reservewährung wäre. Denn nur dadurch können die USA Anleihen problemlos weltweit ausgeben, und bei Zulieferstaaten wie China lassen sie einfach anschreiben.
🔹 Kurze Rallye des Dollars schon wieder vorbei?
Seit dem Ende des dritten Quartals hat nun auch die EZB die Zinssätze angehoben und zudem enorme 850 Milliarden Euro an Vermögenswerten abgestoßen, woraufhin sich der Euro gegenüber dem Dollar etwas erholte. Auch die Bank of Japan hat zuletzt entsprechende Andeutungen gemacht, und der Yen hat sich erholt.
Der Anstieg des Dollar-Anteils in den Währungsreserven seit Ende 2021 könnte nun also bereits zu Ende sein, nachdem die Talfahrt von Euro und Yen anscheinend beendet ist und sich beide Währungen seit Ende des dritten Quartals erholt haben. Denn wenn sie gegenüber dem Dollar aufwerten, haben auf Euro und Yen lautende Vermögenswerte in Dollar gerechnet einen höheren Wert.
Die Wechselkurse können jedoch nicht den langfristigen Rückgang des Dollaranteils erklären. Denn zwar ist der Wechselkurs des Dollars gegenüber Euro und Yen aktuell wieder auf dem Stand von 2002. Doch damals hatte der Dollar einen Anteil von 66,5 Prozent und nun im dritten Quartal 2022 nur noch einen Anteil von 59,8 Prozent.
Der langfristige Rückgang des Dollaranteils, den man bereits seit dem Ende von Bretton Woods und der Abkehr vom Goldstandard beobachten kann, ist darauf zurückzuführen, dass die Zentralbanken allmählich von auf Dollar lautenden Beständen abrücken und in Wertpapiere investieren, die auf andere Währungen lauten.
In den frühen 1970er Jahren hatte der Dollar einen Anteil von 85 Prozent an den weltweiten Devisenreserven. In den folgenden 15 Jahren sank dieser Anteil jedoch um fast die Hälfte, angetrieben durch eine Inflationsexplosion, die den Inhabern von auf US-Dollar lautenden Vermögenswerten Angst einjagte.
Quelle 1 | Quelle 2
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Forwarded from CheckMateNews ♟
🇬🇧 Das Recht auf Zugang zu Bargeld wird 2023 im britischen Recht verankert
Andrew Griffith, Abgeordneter und Wirtschaftsminister im britischen Finanzministerium, schreibt für The Telegraph:
Einer der Makrotrends, der sich 2023 fortsetzen dürfte, ist die fortgesetzte Umstellung von Bargeld auf elektronische Zahlungen. In den letzten zehn Jahren ist die Verwendung von Bargeld für die Bezahlung von Waren und Dienstleistungen um fast drei Viertel zurückgegangen.
Der Branchenverband UK Finance berichtet, dass inzwischen 85% aller Zahlungen elektronisch abgewickelt werden. Das gilt nicht nur für junge Leute: Etwa acht von zehn Menschen im Rentenalter nutzen mindestens einmal im Monat die kontaktlose Kartentechnologie.
Wie die Leserinnen und Leser des Telegraph jedoch regelmäßig und zu Recht betonen, ist Bargeld eine Notwendigkeit, ohne die Millionen Menschen nicht leben können, und eine Absicherung für uns alle, wenn Online-Systeme ausfallen.
Deshalb werden die Menschen auf den Britischen Inseln 2023 zum ersten Mal seit den alten Kelten, die ihre eigenen Münzen prägten, von einem geregelten Recht auf Bargeld profitieren, das mit dem Gesetz über Finanzdienstleistungen und -märkte, das derzeit im Parlament behandelt wird, gesetzlich verankert wird.
Dies gilt nicht nur für Abhebungen, sondern auch für Bareinzahlungen, was besonders für kleine Unternehmen wichtig ist. Dies gesetzlich zu verankern ist ein großer Schritt nach vorn.
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Andrew Griffith, Abgeordneter und Wirtschaftsminister im britischen Finanzministerium, schreibt für The Telegraph:
Einer der Makrotrends, der sich 2023 fortsetzen dürfte, ist die fortgesetzte Umstellung von Bargeld auf elektronische Zahlungen. In den letzten zehn Jahren ist die Verwendung von Bargeld für die Bezahlung von Waren und Dienstleistungen um fast drei Viertel zurückgegangen.
Der Branchenverband UK Finance berichtet, dass inzwischen 85% aller Zahlungen elektronisch abgewickelt werden. Das gilt nicht nur für junge Leute: Etwa acht von zehn Menschen im Rentenalter nutzen mindestens einmal im Monat die kontaktlose Kartentechnologie.
Wie die Leserinnen und Leser des Telegraph jedoch regelmäßig und zu Recht betonen, ist Bargeld eine Notwendigkeit, ohne die Millionen Menschen nicht leben können, und eine Absicherung für uns alle, wenn Online-Systeme ausfallen.
Deshalb werden die Menschen auf den Britischen Inseln 2023 zum ersten Mal seit den alten Kelten, die ihre eigenen Münzen prägten, von einem geregelten Recht auf Bargeld profitieren, das mit dem Gesetz über Finanzdienstleistungen und -märkte, das derzeit im Parlament behandelt wird, gesetzlich verankert wird.
Dies gilt nicht nur für Abhebungen, sondern auch für Bareinzahlungen, was besonders für kleine Unternehmen wichtig ist. Dies gesetzlich zu verankern ist ein großer Schritt nach vorn.
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The Telegraph
The right to access cash will soon be enshrined in law
A new bill to remove no cash “not spots” will provide protection and reassurance for communities across the UK
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QUANTUM FINANCIAL SYSTEM “QFS”
🔸 Den detaillierten Bericht könnt ihr im PDF nachlesen.
#QFS #QuantumFinancialSystem #QC #QS #Gold #IMS #UST #RV #GCR #goldgedeckteWährung
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International Monetary System/UST 2/2
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Dänemark: Bargeld-Abschaffung bringt Ende der Banküberfälle
Die Zahl der Banküberfälle in Dänemark ist erstmals auf Null gesunken. Denn es lohnt nicht. In den Bank-Filialen des Landes ist kein Bargeld mehr verfügbar.
Banküberfälle gehören im bargeldlosen Dänemark der Vergangenheit an. Das nordische Land im Jahr 2022 erstmals keinen einzigen Überall mehr verzeichnet. Vor nur zwei Jahrzehnten verzeichnete Dänemark noch 222 Banküberfälle in einem Jahr, wie Bloomberg berichtet.
Hintergrund der verschwundenen Banküberfälle ist, dass die Banken die Bargeldversorgung in den meisten dänischen Filialen eingestellt haben. Dies war wegen der sinkenden Nutzung von Bargeld möglich und spart nun zudem erheblich Kosten.
Im Jahr 2021 gab es in Dänemark immerhin noch einen einzigen Banküberfall, wie aus den Daten von Finance Denmark hervorgeht, der größten Branchengruppe für Kreditgeber im Land.
Demnach nutzen die Dänen für ihre Transaktionen zunehmend Karten und Zahlungs-Apps auf ihren Smartphones. Bargeldabhebungen hingegen sind laut Daten der Zentralbank in den letzten sechs Jahren um etwa drei Viertel zurückgegangen.
Nach Angaben der dänischen Finanzbehörde verfügen aktuell insgesamt nur noch etwa 20 Bankfilialen in ganz Dänemark über Bargeldbestände.
Quelle 1 | Quelle 2
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Die Zahl der Banküberfälle in Dänemark ist erstmals auf Null gesunken. Denn es lohnt nicht. In den Bank-Filialen des Landes ist kein Bargeld mehr verfügbar.
Banküberfälle gehören im bargeldlosen Dänemark der Vergangenheit an. Das nordische Land im Jahr 2022 erstmals keinen einzigen Überall mehr verzeichnet. Vor nur zwei Jahrzehnten verzeichnete Dänemark noch 222 Banküberfälle in einem Jahr, wie Bloomberg berichtet.
Hintergrund der verschwundenen Banküberfälle ist, dass die Banken die Bargeldversorgung in den meisten dänischen Filialen eingestellt haben. Dies war wegen der sinkenden Nutzung von Bargeld möglich und spart nun zudem erheblich Kosten.
Im Jahr 2021 gab es in Dänemark immerhin noch einen einzigen Banküberfall, wie aus den Daten von Finance Denmark hervorgeht, der größten Branchengruppe für Kreditgeber im Land.
Demnach nutzen die Dänen für ihre Transaktionen zunehmend Karten und Zahlungs-Apps auf ihren Smartphones. Bargeldabhebungen hingegen sind laut Daten der Zentralbank in den letzten sechs Jahren um etwa drei Viertel zurückgegangen.
Nach Angaben der dänischen Finanzbehörde verfügen aktuell insgesamt nur noch etwa 20 Bankfilialen in ganz Dänemark über Bargeldbestände.
Als das Bargeld aus den Banken verschwand, konzentrierten sich Kriminelle auf Geldautomaten. Diese Angriffe erreichten im Jahr 2016 mit 18 ihren Höhepunkt. Dank stärkerer Überwachung und besserer Technik sind nun aber auch diese Angriffe auf Null zurückgegangen.
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Goldpreis steigt auf höchsten Stand seit 6 Monaten
Der Goldpreis in Dollar ist am Dienstag auf den höchsten Stand seit einem halben Jahr gestiegen. Auch in Euro stieg der Goldpreis um mehr als 2 Prozent.
Der Goldpreis hat am Dienstag von zuletzt deutlich gesunkenen Renditen für Staatsanleihen profitiert und den höchsten Stand seit einem halben Jahr erreicht. An der Börse in London stieg der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) zeitweise bis auf rund 1850 Dollar. So teuer war das Edelmetall zuletzt im vergangenen Juni. In Euro gerechnet stieg der Goldpreis ebenfalls deutlich, um mehr als zwei Prozent auf 1740 Euro je Unze.
Marktbeobachter verwiesen auf die jüngste Entwicklung an den Märkten für Staatsanleihen in den USA und in Europa. Hier sind die Renditen zu Beginn des Jahres deutlich gesunken. Sinkende Renditen bei festverzinslichen Papieren machen Gold für Anleger attraktiver, was die Nachfrage erhöht.
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Der Goldpreis in Dollar ist am Dienstag auf den höchsten Stand seit einem halben Jahr gestiegen. Auch in Euro stieg der Goldpreis um mehr als 2 Prozent.
Der Goldpreis hat am Dienstag von zuletzt deutlich gesunkenen Renditen für Staatsanleihen profitiert und den höchsten Stand seit einem halben Jahr erreicht. An der Börse in London stieg der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) zeitweise bis auf rund 1850 Dollar. So teuer war das Edelmetall zuletzt im vergangenen Juni. In Euro gerechnet stieg der Goldpreis ebenfalls deutlich, um mehr als zwei Prozent auf 1740 Euro je Unze.
Marktbeobachter verwiesen auf die jüngste Entwicklung an den Märkten für Staatsanleihen in den USA und in Europa. Hier sind die Renditen zu Beginn des Jahres deutlich gesunken. Sinkende Renditen bei festverzinslichen Papieren machen Gold für Anleger attraktiver, was die Nachfrage erhöht.
Der Goldpreis konnte damit an die Aufwärtstendenz Ende des vergangenen Jahres anknüpfen. Seit November ist der Preis für das Edelmetall um etwa 200 Dollar je Unze gestiegen. Als wesentlicher Preistreiber der vergangenen Wochen gilt eine Kursschwäche des US-Dollars. Diese hat das in Dollar gehandelte Edelmetall an den Rohstoffmärkten günstiger gemacht, was die Nachfrage verstärkt.
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Liebe Grüsse
Euer Alexander✨
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Japan verstärkt Anleihekäufe weiter, um Renditen zu drücken
Die Bank of Japan hat ihre Anleihekäufe weiter verstärkt, um ihre Renditeziel zu verteidigen. Nun droht die Liquidität im Anleihemarkt gänzlich zu versiegen.
Die Entscheidung der Bank of Japan vom Dezember, die Obergrenze für zehnjährige Renditen auf 0,5 Prozent zu verdoppeln, sollte eigentlich das Funktionieren des Marktes verbessern. Doch in der Folge sieht Zentralbank bislang sogar zu noch stärkeren Interventionen gezwungen, welche die Liquidität auf dem japanischen Anleihemarkt weiter zu verringern drohen.
Die japanische Notenbank kündigte am Mittwoch einen vierten Tag mit außerplanmäßigen Anleihekäufen an. Sie bot an, zwei- und fünfjährige Staatsanleihen in unbegrenzter Höhe sowie Anleihen mit einer Laufzeit von einem bis 25 Jahren im Wert von 600 Milliarden Yen (4,3 Milliarden Euro) zu kaufen.
Wie Bloomberg berichtet erfolgte diese Ankündigung der Bank of Japan zusätzlich zu ihrem bereits bestehenden täglichen Angebot, unbegrenzte Mengen zehnjähriger japanische Staatsanleihen zu einem Zinssatz von 0,5 Prozent zu kaufen, was die Obergrenze des derzeitigen Renditerahmens darstellt.
Der erneute außerplanmäßige Schritt vom Mittwoch erfolgte trotz des starken Jahresbeginns an den weltweiten Anleihemärkten. Nicht nur US-Staatsanleihen, sondern auch deutsche Bundesanleihen haben seit Jahresbeginn deutlich zugelegt. Hintergrund sind verstärkte Anzeichen einer nachlassenden Inflation.
Die Käufe konnten jedoch den Ausverkauf der japanischen Benchmark-Anleihe nicht stoppen, deren Rendite um 4,5 Basispunkte auf 0,455 Prozent anstieg. Denn Anleger befürchteten, dass die Auktion einer neuen zehnjährigen Anleihe am Donnerstag auf eine schwache Anlegernachfrage stoßen würde.
Die Verschiebung der Renditekurve im Dezember hat die Wetten von Händlern verstärkt, dass die Bank of Japan ihre Obergrenze weiter anheben oder ganz aufheben wird, wenn die Inflation in Japan anzieht. Dies löste einen Ausverkauf von Anleihen aus, der noch mehr Anleihekäufe durch die Zentralbank erforderlich machte, um die Renditen in Schach zu halten.
Die Bank of Japan (BOJ) hatte bereits zwischen dem 28. und 30. Dezember drei ähnliche außerplanmäßige Ankaufsoperationen durchgeführt. Dabei kaufte sie japanische Staatsanleihen (Englisch: Japanese Government Bonds, JGB) im Wert von insgesamt 2,3 Billionen Yen (16,6 Milliarden Euro).
"Die BOJ zeigt ein Übermaß an Vorsicht, da die Wetten auf höhere JGB-Renditen zu einseitig geworden sein könnten", sagte Eugene Leow, ein Fixed-Income-Stratege bei der DBS Bank in Singapur. "Ich würde mich auf das größere Bild der Verbraucherpreisinflation und weitere potenzielle Verschiebungen der Renditekurve in den kommenden Monaten konzentrieren."
Der Gouverneur der japanischen Notenbank, Haruhiko Kuroda, bekräftigte am Mittwoch bei einer Veranstaltung der Finanzindustrie, dass die Bank die geldpolitische Lockerung fortsetzen werde, um ihr nachhaltiges Preisziel zu erreichen.
Für Steven Major, Leiter des Bereichs Fixed Income Research bei der HSBC Holdings war die Änderung der Renditekurvenkontrolle durch die BOJ im Dezember nicht unbedingt der Beginn einer Straffung, was zum Teil auf das Risiko einer weltweiten Rezession zurückzuführen ist. Es handelte sich vielmehr um einen "Kurvenball" für technische Faktoren, die für den lokalen Anleihemarkt spezifisch sind.
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Die Bank of Japan hat ihre Anleihekäufe weiter verstärkt, um ihre Renditeziel zu verteidigen. Nun droht die Liquidität im Anleihemarkt gänzlich zu versiegen.
Die Entscheidung der Bank of Japan vom Dezember, die Obergrenze für zehnjährige Renditen auf 0,5 Prozent zu verdoppeln, sollte eigentlich das Funktionieren des Marktes verbessern. Doch in der Folge sieht Zentralbank bislang sogar zu noch stärkeren Interventionen gezwungen, welche die Liquidität auf dem japanischen Anleihemarkt weiter zu verringern drohen.
Die japanische Notenbank kündigte am Mittwoch einen vierten Tag mit außerplanmäßigen Anleihekäufen an. Sie bot an, zwei- und fünfjährige Staatsanleihen in unbegrenzter Höhe sowie Anleihen mit einer Laufzeit von einem bis 25 Jahren im Wert von 600 Milliarden Yen (4,3 Milliarden Euro) zu kaufen.
Wie Bloomberg berichtet erfolgte diese Ankündigung der Bank of Japan zusätzlich zu ihrem bereits bestehenden täglichen Angebot, unbegrenzte Mengen zehnjähriger japanische Staatsanleihen zu einem Zinssatz von 0,5 Prozent zu kaufen, was die Obergrenze des derzeitigen Renditerahmens darstellt.
Der erneute außerplanmäßige Schritt vom Mittwoch erfolgte trotz des starken Jahresbeginns an den weltweiten Anleihemärkten. Nicht nur US-Staatsanleihen, sondern auch deutsche Bundesanleihen haben seit Jahresbeginn deutlich zugelegt. Hintergrund sind verstärkte Anzeichen einer nachlassenden Inflation.
Die Käufe konnten jedoch den Ausverkauf der japanischen Benchmark-Anleihe nicht stoppen, deren Rendite um 4,5 Basispunkte auf 0,455 Prozent anstieg. Denn Anleger befürchteten, dass die Auktion einer neuen zehnjährigen Anleihe am Donnerstag auf eine schwache Anlegernachfrage stoßen würde.
Die Verschiebung der Renditekurve im Dezember hat die Wetten von Händlern verstärkt, dass die Bank of Japan ihre Obergrenze weiter anheben oder ganz aufheben wird, wenn die Inflation in Japan anzieht. Dies löste einen Ausverkauf von Anleihen aus, der noch mehr Anleihekäufe durch die Zentralbank erforderlich machte, um die Renditen in Schach zu halten.
Die Bank of Japan (BOJ) hatte bereits zwischen dem 28. und 30. Dezember drei ähnliche außerplanmäßige Ankaufsoperationen durchgeführt. Dabei kaufte sie japanische Staatsanleihen (Englisch: Japanese Government Bonds, JGB) im Wert von insgesamt 2,3 Billionen Yen (16,6 Milliarden Euro).
"Die BOJ zeigt ein Übermaß an Vorsicht, da die Wetten auf höhere JGB-Renditen zu einseitig geworden sein könnten", sagte Eugene Leow, ein Fixed-Income-Stratege bei der DBS Bank in Singapur. "Ich würde mich auf das größere Bild der Verbraucherpreisinflation und weitere potenzielle Verschiebungen der Renditekurve in den kommenden Monaten konzentrieren."
Der Gouverneur der japanischen Notenbank, Haruhiko Kuroda, bekräftigte am Mittwoch bei einer Veranstaltung der Finanzindustrie, dass die Bank die geldpolitische Lockerung fortsetzen werde, um ihr nachhaltiges Preisziel zu erreichen.
Für Steven Major, Leiter des Bereichs Fixed Income Research bei der HSBC Holdings war die Änderung der Renditekurvenkontrolle durch die BOJ im Dezember nicht unbedingt der Beginn einer Straffung, was zum Teil auf das Risiko einer weltweiten Rezession zurückzuführen ist. Es handelte sich vielmehr um einen "Kurvenball" für technische Faktoren, die für den lokalen Anleihemarkt spezifisch sind.
"Dies war eine technische Anpassung, um mehr Zeit zu gewinnen", sagte er am Mittwoch im Bloomberg-Fernsehen. "Der Wendepunkt kam im Oktober, als wir den Höchststand des Dollar-Yen und die maximale Steilheit am langen Ende der japanischen Kurve erreichten und die Erkenntnis, dass es keine Anleihen zum Kauf mehr gibt."
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China: Zentralbank setzt Goldkäufe weiter fort
Chinas Zentralbank hat ihre Goldreserven im Dezember weiter erhöht. Dies ist der zweite Monat in Folge, nachdem sie drei Jahre lang gar kein Gold gekauft hatte.
China treibt die Trennung vom Dollar weiter voran. Schon im November hatte die Zentralbank des Landes wieder einen starken Anstieg ihrer Goldreserven vermeldet. Dies war der erste Goldkauf der Zentralbank seit mehr als drei Jahren. Und im Dezember setze Chinas Zentralbank ihre Goldkäufe weiter fort.
Die People's Bank of China erhöhte ihre Bestände im Dezember um 30 Tonnen, wie sie am Samstag auf ihrer Website mitteilte. Dies folgt auf die Aufstockung von 32 Tonnen im November und bringt die Bestände des Landes nunmehr auf insgesamt 2.010 Tonnen. Zum Vergleich: Die größten Goldreserven der Welt halten die USA mit mehr als 8100 Tonnen. Die Deutsche Bundesbank hält aktuell mehr als 3.350 Tonnen.
Laut dem Bericht des World Gold Council über die Nachfragetrends erreichten die Goldkäufe durch Zentralbanken im dritten Quartal des vergangenen Jahres mit fast 400 Tonnen einen Rekordwert. Dabei ging allerdings nur ein Viertel dieser Goldkäufe an öffentlich bekannte Institutionen. Für den Großteil des Goldes blieben die Käufer unbekannt.
Nach der Offenlegung der Goldkäufe Chinas spricht vieles dafür, dass China einer der geheimnisvollen Käufer ist. Denn das Land hatte seine Reserven auch in der Vergangenheit nur selten oder mit erheblicher Verzögerung gemeldet. Marktbeobachter spekulieren zudem, dass Russland ein weiterer Käufer sein könnte, wie Bloomberg berichtet.
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Chinas Zentralbank hat ihre Goldreserven im Dezember weiter erhöht. Dies ist der zweite Monat in Folge, nachdem sie drei Jahre lang gar kein Gold gekauft hatte.
China treibt die Trennung vom Dollar weiter voran. Schon im November hatte die Zentralbank des Landes wieder einen starken Anstieg ihrer Goldreserven vermeldet. Dies war der erste Goldkauf der Zentralbank seit mehr als drei Jahren. Und im Dezember setze Chinas Zentralbank ihre Goldkäufe weiter fort.
Die People's Bank of China erhöhte ihre Bestände im Dezember um 30 Tonnen, wie sie am Samstag auf ihrer Website mitteilte. Dies folgt auf die Aufstockung von 32 Tonnen im November und bringt die Bestände des Landes nunmehr auf insgesamt 2.010 Tonnen. Zum Vergleich: Die größten Goldreserven der Welt halten die USA mit mehr als 8100 Tonnen. Die Deutsche Bundesbank hält aktuell mehr als 3.350 Tonnen.
Laut dem Bericht des World Gold Council über die Nachfragetrends erreichten die Goldkäufe durch Zentralbanken im dritten Quartal des vergangenen Jahres mit fast 400 Tonnen einen Rekordwert. Dabei ging allerdings nur ein Viertel dieser Goldkäufe an öffentlich bekannte Institutionen. Für den Großteil des Goldes blieben die Käufer unbekannt.
Nach der Offenlegung der Goldkäufe Chinas spricht vieles dafür, dass China einer der geheimnisvollen Käufer ist. Denn das Land hatte seine Reserven auch in der Vergangenheit nur selten oder mit erheblicher Verzögerung gemeldet. Marktbeobachter spekulieren zudem, dass Russland ein weiterer Käufer sein könnte, wie Bloomberg berichtet.
Der Zuwachs der chinesischen Goldreserven von 32 Tonnen im November war der erste gemeldete Goldfluss des Landes seit September 2019. Davor war der letzte Anstieg im Oktober 2016 gemeldet worden. Die chinesischen Devisenreserven stiegen im Dezember um 10,2 Milliarden Dollar gegenüber November und beliefen sich zum Jahresende auf 3,13 Billionen Dollar, wie Daten der Zentralbank vom Samstag zeigen.
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📉 Nach Bärenmarkt 2022: Wie geht es jetzt an der Börse weiter?
Eines der schlechtesten Börsenjahre aller Zeiten ist endlich vorbei. Die große Frage ist jetzt, ob der Bärenmarkt 2023 überwunden wird oder nicht.
2022 war für Anleger eines der schlechtesten Jahre aller Zeiten. Ja, es hatte im Laufe des Vorjahres warnende Stimmen vor einem überhitzten Aktienmarkt gegeben – so wie in jedem Bullenmarkt. Aber der Cocktail aus völlig überhöhten Kursen, Inflation, Zinswende und sinkender Geldmenge sowie schwächelnder Konjunktur war dermaßen toxisch, wie es die wenigsten erwartet hatten. Nach einer ersten Korrektur zum Jahresende 2021 waren die Märkte dennoch wieder auf dem Weg nach oben, um dann vom Ukraine-Krieg endgültig ausgebremst zu werden.
Die großen Indizes wie der SP500, Eurostoxx600 und DAX verloren 20 Prozent oder mehr ihres Wertes – in der Finanzwelt spricht man ab dieser Marke von einem Bärenmarkt.
Noch viel schlimmer traf es Tech-, Hype- und Meme-Aktien. Der Technologie-Index NASDAQ hat im letzten Jahr mehr als 30 Prozent verloren. Investoren scheuen in unsicheren Zeiten das Risiko und so wurde zuletzt vermehrt in defensive Aktien (nicht-zyklische Konsumgüter, Pharma, Rüstung) und Energiewerte umgeschichtet. Einige dieser defensiven Aktien wie zum Beispiel Coca Cola oder Lockheed Martin konnten sich aus diesem Grund trotz Bärenmarkt gut behaupten.
Irrational hochgejubelte Elektroauto-Aktien wie Rivian und Lucid wurden hingegen aufgrund von schwachen Quartalszahlen und ungünstigen makroökonomischen Bedingungen gnadenlos abverkauft. Beim Gebrauchtwagen-Händler Carvana droht gar die Insolvenz, was sich in einem Kurs nahe Null widerspiegelt. Zuletzt ist dann auch der Börsenwert des Vorzeigekindes Tesla kollabiert.
Unterdessen verloren schon vorher zahlreiche (Tech-)Wachstums-Unternehmen wie Netflix, Shopify, Upstart und Oatly, welche 2021 noch als Überflieger gefeiert wurden, meist etwas abseits des großen Rampenlichts rund zwei Drittel ihrer Marktkapitalisierung.
Wer eine sinnbildhafte Darstellung des Entstehens und Platzens der Aktienblase im Tech-Segment sucht, braucht nur einen Blick auf den Kursverlauf des „Arkk Innovation ETF“ werfen. Der beliebte Fonds von Cathie Wood hat es sich zur Aufgabe gemacht, nahezu ausschließlich in innovative und disruptive Technologie-Unternehmen zu investieren. Im letzten Jahr ist der Innovation-Fonds katastrophal abgestürzt, Anleger mussten ein minus von 70 Prozent verkraften.
Wer in den Arkk-ETF investiert war beziehungsweise immer noch ist, hat hoffentlich zwischenzeitlich (Teil-)Gewinne mitgenommen oder ist wenigstens mental sehr belastbar. Die Wall Street insgesamt hat jedenfalls 2022 eine historische Vernichtung von Börsenwerten erlebt. 11,2 Billionen Dollar, also 11.200 Milliarden an Aktienvermögen (Messwert: Russel 3000 Index) ist auf dem Weg von den Höchstständen 2021 bis zum Jahresende 2022 buchstäblich in Flammen aufgegangen. In der Finanzkrise 2007/2008 waren es „nur“ 6,7 Billionen Dollar.
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Teil 1 von 3
Eines der schlechtesten Börsenjahre aller Zeiten ist endlich vorbei. Die große Frage ist jetzt, ob der Bärenmarkt 2023 überwunden wird oder nicht.
2022 war für Anleger eines der schlechtesten Jahre aller Zeiten. Ja, es hatte im Laufe des Vorjahres warnende Stimmen vor einem überhitzten Aktienmarkt gegeben – so wie in jedem Bullenmarkt. Aber der Cocktail aus völlig überhöhten Kursen, Inflation, Zinswende und sinkender Geldmenge sowie schwächelnder Konjunktur war dermaßen toxisch, wie es die wenigsten erwartet hatten. Nach einer ersten Korrektur zum Jahresende 2021 waren die Märkte dennoch wieder auf dem Weg nach oben, um dann vom Ukraine-Krieg endgültig ausgebremst zu werden.
Die großen Indizes wie der SP500, Eurostoxx600 und DAX verloren 20 Prozent oder mehr ihres Wertes – in der Finanzwelt spricht man ab dieser Marke von einem Bärenmarkt.
Noch viel schlimmer traf es Tech-, Hype- und Meme-Aktien. Der Technologie-Index NASDAQ hat im letzten Jahr mehr als 30 Prozent verloren. Investoren scheuen in unsicheren Zeiten das Risiko und so wurde zuletzt vermehrt in defensive Aktien (nicht-zyklische Konsumgüter, Pharma, Rüstung) und Energiewerte umgeschichtet. Einige dieser defensiven Aktien wie zum Beispiel Coca Cola oder Lockheed Martin konnten sich aus diesem Grund trotz Bärenmarkt gut behaupten.
Irrational hochgejubelte Elektroauto-Aktien wie Rivian und Lucid wurden hingegen aufgrund von schwachen Quartalszahlen und ungünstigen makroökonomischen Bedingungen gnadenlos abverkauft. Beim Gebrauchtwagen-Händler Carvana droht gar die Insolvenz, was sich in einem Kurs nahe Null widerspiegelt. Zuletzt ist dann auch der Börsenwert des Vorzeigekindes Tesla kollabiert.
Unterdessen verloren schon vorher zahlreiche (Tech-)Wachstums-Unternehmen wie Netflix, Shopify, Upstart und Oatly, welche 2021 noch als Überflieger gefeiert wurden, meist etwas abseits des großen Rampenlichts rund zwei Drittel ihrer Marktkapitalisierung.
Wer eine sinnbildhafte Darstellung des Entstehens und Platzens der Aktienblase im Tech-Segment sucht, braucht nur einen Blick auf den Kursverlauf des „Arkk Innovation ETF“ werfen. Der beliebte Fonds von Cathie Wood hat es sich zur Aufgabe gemacht, nahezu ausschließlich in innovative und disruptive Technologie-Unternehmen zu investieren. Im letzten Jahr ist der Innovation-Fonds katastrophal abgestürzt, Anleger mussten ein minus von 70 Prozent verkraften.
Wer in den Arkk-ETF investiert war beziehungsweise immer noch ist, hat hoffentlich zwischenzeitlich (Teil-)Gewinne mitgenommen oder ist wenigstens mental sehr belastbar. Die Wall Street insgesamt hat jedenfalls 2022 eine historische Vernichtung von Börsenwerten erlebt. 11,2 Billionen Dollar, also 11.200 Milliarden an Aktienvermögen (Messwert: Russel 3000 Index) ist auf dem Weg von den Höchstständen 2021 bis zum Jahresende 2022 buchstäblich in Flammen aufgegangen. In der Finanzkrise 2007/2008 waren es „nur“ 6,7 Billionen Dollar.
Interessanterweise
sind 60 Prozent der Verluste im SP500-Index auf nur 7 Aktien zurückzuführen: Tesla, Amazon, Apple, Alphabet, Microsoft, Meta Platforms und Nvidia. Aktien der Kategorie (Big-)Tech und Momentum zählten letztes Jahr zu den größten Verlierern.
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📉 Nach Bärenmarkt 2022: Wie geht es jetzt an der Börse weiter?
Die Pulverisierung der Kryptomärkte: Im Vergleich zum großen Crash bei den Kryptowährungen war der Einbruch der (Big-)Tech-Aktien aber noch vergleichsweise harmlos. Der Kryptomarkt ist traditionell stark mit dem Aktienmarkt korreliert, insbesondere mit Technologie-Aktien.
Und so sind Kryptowährungen 2022 mehr oder weniger parallel mit dem NASDAQ auf Talfahrt gegangen. Die Spirale war hier aber noch lange nicht zuende. Im Zuge des Skandals um den Krypto-Broker FTX sind auch die großen Coins nochmal um 25 bis 30 Prozent eingebrochen.
Der Marktwert aller Kryptowährungen ist seit dem Zenit im Oktober 2021 um rund 2.000 Milliarden Dollar gesunken. Die Pulverisierung des Kryptomarktes erinnerte stellenweise an das Ende der Dotcom-Blase vor zwanzig Jahren. Bitcoin, Ethereum und viele andere notieren nun auf einem Niveau, das nur noch geringfügig höher ist als vor Beginn der Corona-Pandemie. Interessanterweise trifft dies in ähnlicher Weise auch auf die großen Aktienindizes zu. Der entscheidende Unterschied ist, dass sich die meisten Kryptowährungen im Bullenmarkt vervier- bis verfünffacht hatten, während der breite Aktienmarkt in der Spitze nur eine Verdoppelung erreichte.
Fakt ist: Kryptowährungen sind ein riskanteres Investment als Aktien. Höheres Potential nach oben geht einher mit einem höherem Risiko nach unten. In der noch jungen Historie der Digitalwährungen erscheinen die aktuellen Kursniveaus zwar wie ein solider bis guter Einstiegszeitpunkt und der Kryptomarkt ist ohne Zweifel ausgebombt. Allerdings: Selbst wenn bei den aktuellen Kursen kein einziger reiner Krypto-Investor mehr verkaufen würde, so könnten wir im Rahmen eines erneuten Aktiencrashs trotzdem nochmal erheblich tiefere Preise sehen. Außerdem könnte ein Kollaps weiterer Krypto-Börsen wie Binance verheerende Dominosteine ins Rollen bringen, die Bitcoin wieder an oder sogar unter die wichtige Marke von 10.000 Dollar schicken könnte.
Und wie wird es bei Aktien weiter gehen? Das ist eine schwierigere Frage. Im Gegensatz zu Kryptowährungen lassen sich Unternehmensbeteiligungen anhand fundamentaler Kennzahlen bewerten. Und schaut man sich etwa das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) an, so fällt auf, dass der Aktienmarkt historisch betrachtet immer noch nicht wirklich günstig ist.
Man sollte in diesem Kontext an die uralte Börsenweisheit denken: An den Aktienmärkten werden letztlich vor allem Zukunftserwartungen gehandelt. Das bedeutet, dass zukünftig fallende Gewinn(margen) schon heute in den Kursen abgebildet sein sollten. Und hier ist sich fast die gesamte Wall Street darin einig, dass die Gewinnschätzungen bei den US-Unternehmen – sowohl interne als auch die der Analysten – deutlich zu hoch sind. Die Zukunft der europäischen Wirtschaft sieht noch düsterer aus, was den relativen Abschlag zum US-Markt rechtfertigt, wobei dieser Abschlag schon immer zu einem gewissen Grad vorhanden war.
Die nächste Berichtssaison dürfte noch einige Enttäuschungen mit sich bringen. Die Aktienkurse haben das teilweise schon eingepreist. Was jedoch nicht eingepreist ist, ist eine heftige Rezession. Das ist für die Aktienmärkte das größte Risiko. In den USA bereitet neben den erhöhten Zinsen und der dünnen Liquidität vor allem die Konsumnachfrage Sorgen. In Europa kommt noch die Energiekrise hinzu.
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Teil 2 von 3
Die Pulverisierung der Kryptomärkte: Im Vergleich zum großen Crash bei den Kryptowährungen war der Einbruch der (Big-)Tech-Aktien aber noch vergleichsweise harmlos. Der Kryptomarkt ist traditionell stark mit dem Aktienmarkt korreliert, insbesondere mit Technologie-Aktien.
Und so sind Kryptowährungen 2022 mehr oder weniger parallel mit dem NASDAQ auf Talfahrt gegangen. Die Spirale war hier aber noch lange nicht zuende. Im Zuge des Skandals um den Krypto-Broker FTX sind auch die großen Coins nochmal um 25 bis 30 Prozent eingebrochen.
Der Marktwert aller Kryptowährungen ist seit dem Zenit im Oktober 2021 um rund 2.000 Milliarden Dollar gesunken. Die Pulverisierung des Kryptomarktes erinnerte stellenweise an das Ende der Dotcom-Blase vor zwanzig Jahren. Bitcoin, Ethereum und viele andere notieren nun auf einem Niveau, das nur noch geringfügig höher ist als vor Beginn der Corona-Pandemie. Interessanterweise trifft dies in ähnlicher Weise auch auf die großen Aktienindizes zu. Der entscheidende Unterschied ist, dass sich die meisten Kryptowährungen im Bullenmarkt vervier- bis verfünffacht hatten, während der breite Aktienmarkt in der Spitze nur eine Verdoppelung erreichte.
Fakt ist: Kryptowährungen sind ein riskanteres Investment als Aktien. Höheres Potential nach oben geht einher mit einem höherem Risiko nach unten. In der noch jungen Historie der Digitalwährungen erscheinen die aktuellen Kursniveaus zwar wie ein solider bis guter Einstiegszeitpunkt und der Kryptomarkt ist ohne Zweifel ausgebombt. Allerdings: Selbst wenn bei den aktuellen Kursen kein einziger reiner Krypto-Investor mehr verkaufen würde, so könnten wir im Rahmen eines erneuten Aktiencrashs trotzdem nochmal erheblich tiefere Preise sehen. Außerdem könnte ein Kollaps weiterer Krypto-Börsen wie Binance verheerende Dominosteine ins Rollen bringen, die Bitcoin wieder an oder sogar unter die wichtige Marke von 10.000 Dollar schicken könnte.
Und wie wird es bei Aktien weiter gehen? Das ist eine schwierigere Frage. Im Gegensatz zu Kryptowährungen lassen sich Unternehmensbeteiligungen anhand fundamentaler Kennzahlen bewerten. Und schaut man sich etwa das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) an, so fällt auf, dass der Aktienmarkt historisch betrachtet immer noch nicht wirklich günstig ist.
Man sollte in diesem Kontext an die uralte Börsenweisheit denken: An den Aktienmärkten werden letztlich vor allem Zukunftserwartungen gehandelt. Das bedeutet, dass zukünftig fallende Gewinn(margen) schon heute in den Kursen abgebildet sein sollten. Und hier ist sich fast die gesamte Wall Street darin einig, dass die Gewinnschätzungen bei den US-Unternehmen – sowohl interne als auch die der Analysten – deutlich zu hoch sind. Die Zukunft der europäischen Wirtschaft sieht noch düsterer aus, was den relativen Abschlag zum US-Markt rechtfertigt, wobei dieser Abschlag schon immer zu einem gewissen Grad vorhanden war.
Die nächste Berichtssaison dürfte noch einige Enttäuschungen mit sich bringen. Die Aktienkurse haben das teilweise schon eingepreist. Was jedoch nicht eingepreist ist, ist eine heftige Rezession. Das ist für die Aktienmärkte das größte Risiko. In den USA bereitet neben den erhöhten Zinsen und der dünnen Liquidität vor allem die Konsumnachfrage Sorgen. In Europa kommt noch die Energiekrise hinzu.
Bei den normalisierten Aktien-Bewertungen würde sonst eigentlich wenig gegen einen vorsichtigen (Wieder-)Einstieg in den Markt sprechen – zumal die Inflation an Dynamik verliert und es damit gute Aussichten auf eine frühe Abkehr von der restriktiven Geldpolitik gibt. Die Wall Street würde auf einen verfrühten Zinsgipfel der Fed aller Wahrscheinlichkeit nach positiv reagieren.
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📉 Nach Bärenmarkt 2022: Wie geht es jetzt an der Börse weiter?
Indes deuten Indikatoren wie der „FRED Financial Stress Index“ überhaupt nicht darauf hin, dass an den Märkten ein größeres Beben bevorsteht.
Einerseits ist die Anleger-Stimmung dermaßen im Keller, dass der nächste große Crash doch schon längst hätte kommen müssen. Wenn sich Analysten namhafter US-Großbanken wie Morgan Stanley mit den meisten Privatanlegern aus aller Welt darin einig sind, dass wir 2023 nochmal neue Tiefs im SP500 sehen werden, warum pendeln die Kurse dann seit vielen Monaten immer noch in ihrer Bandbreite zwischen 3.800 und 4.100 Punkten und liegen nicht schon längst tiefer?
Optimistische Prognosen sucht man an der Wall Street vergeblich, was wiederum zeigt, wie schlecht die Stimmung am Aktienmarkt allgemein ist. Rezessionsängste, Margendruck bei den Unternehmen und genereller Liquiditäts-Mangel durch die restriktive Zentralbank-Politik sind die zentralen Bremsklötze. Unterdessen warnt der legendäre Hedgefonds-Manager „Mr. Big Short“ Michael Burry, der 2007 mit seiner erfolgreichen Spekulation auf den Zusammenbruch des US-Immobilienmarktes weltberühmt wurde, regelmäßig vor weiteren erheblichen Kursstürzen.
Speziell im Hinblick auf die nächsten Monate gibt es aber auch einige positive Aspekte. Wie bereits erwähnt kann die Anleger-Stimmung kaum schlechter werden. Bei niedergeprügelten Einzelwerten wie Tesla oder auch gebeutelten Indizes wie dem NASDAQ steigen jetzt die ersten „Bottom Fisher“ ein, die antizyklisch darauf setzen, dass die Talfahrt zu heftig war und es demnach zu einer Gegenbewegung kommen sollte. US-Privatanleger mussten verlustreiche Positionen vor Jahresende verkaufen, um den Verlust steuerlich geltend machen zu können, was den Verkaufsdruck mindern sollte. Umgekehrt dürften sich einige der auf fallende Aktienkurse spekulierenden Leerverkäufer erst jetzt zum Jahresanfang eindecken, was den Kursen Auftrieb geben würde.
Derweil kann sich der breite Aktienmarkt selbst auf kurze Sicht einfach nicht entscheiden, ob es nun tendenziell nach oben oder nach unten gehen soll. Technisch gesehen befinden wir uns immer noch in einem Bärenmarkt, aber das Blutbad, welches von den sogenannten Crash-Propheten seit vielen Jahren vorhergesagt wird, blieb bisher aus. Im SP500 mündet noch fast jede längere Bewegung nach unten in eine kleine Bärenmarktrally, während jede Bewegung nach oben an gewissen Widerständen abprallt. Ein so vertracktes und undurchsichtiges Marktumfeld kann sowohl Profis als auch Kleinanleger in den Wahnsinn treiben.
Haftungsausschluss: Dieser Artikel stellt keine Anlage-Beratung dar. Es handelt sich hier nur um die subjektive Einschätzung des Autors. Jeder Anleger sollte sich selbstständig informieren und Entscheidungen über den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren, Währungen, Rohstoffen, Derivaten und sonstigen Vermögenswerten oder Finanzinstrumenten nur auf Grundlage individueller Chance-Risiko-Abwägungen treffen.
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Teil 3 von 3
Indes deuten Indikatoren wie der „FRED Financial Stress Index“ überhaupt nicht darauf hin, dass an den Märkten ein größeres Beben bevorsteht.
Einerseits ist die Anleger-Stimmung dermaßen im Keller, dass der nächste große Crash doch schon längst hätte kommen müssen. Wenn sich Analysten namhafter US-Großbanken wie Morgan Stanley mit den meisten Privatanlegern aus aller Welt darin einig sind, dass wir 2023 nochmal neue Tiefs im SP500 sehen werden, warum pendeln die Kurse dann seit vielen Monaten immer noch in ihrer Bandbreite zwischen 3.800 und 4.100 Punkten und liegen nicht schon längst tiefer?
Optimistische Prognosen sucht man an der Wall Street vergeblich, was wiederum zeigt, wie schlecht die Stimmung am Aktienmarkt allgemein ist. Rezessionsängste, Margendruck bei den Unternehmen und genereller Liquiditäts-Mangel durch die restriktive Zentralbank-Politik sind die zentralen Bremsklötze. Unterdessen warnt der legendäre Hedgefonds-Manager „Mr. Big Short“ Michael Burry, der 2007 mit seiner erfolgreichen Spekulation auf den Zusammenbruch des US-Immobilienmarktes weltberühmt wurde, regelmäßig vor weiteren erheblichen Kursstürzen.
Speziell im Hinblick auf die nächsten Monate gibt es aber auch einige positive Aspekte. Wie bereits erwähnt kann die Anleger-Stimmung kaum schlechter werden. Bei niedergeprügelten Einzelwerten wie Tesla oder auch gebeutelten Indizes wie dem NASDAQ steigen jetzt die ersten „Bottom Fisher“ ein, die antizyklisch darauf setzen, dass die Talfahrt zu heftig war und es demnach zu einer Gegenbewegung kommen sollte. US-Privatanleger mussten verlustreiche Positionen vor Jahresende verkaufen, um den Verlust steuerlich geltend machen zu können, was den Verkaufsdruck mindern sollte. Umgekehrt dürften sich einige der auf fallende Aktienkurse spekulierenden Leerverkäufer erst jetzt zum Jahresanfang eindecken, was den Kursen Auftrieb geben würde.
Derweil kann sich der breite Aktienmarkt selbst auf kurze Sicht einfach nicht entscheiden, ob es nun tendenziell nach oben oder nach unten gehen soll. Technisch gesehen befinden wir uns immer noch in einem Bärenmarkt, aber das Blutbad, welches von den sogenannten Crash-Propheten seit vielen Jahren vorhergesagt wird, blieb bisher aus. Im SP500 mündet noch fast jede längere Bewegung nach unten in eine kleine Bärenmarktrally, während jede Bewegung nach oben an gewissen Widerständen abprallt. Ein so vertracktes und undurchsichtiges Marktumfeld kann sowohl Profis als auch Kleinanleger in den Wahnsinn treiben.
Insgesamt eine sehr komplexe Gemengelage. Finanzexperten sprechen nicht umsonst vom vielleicht schwierigsten Marktumfeld seit Jahrzehnten – oder gar aller Zeiten, denn historische vergleichbare Konstellationen gibt es schlichtweg nicht. Guten Gewissens kann man hier gar nichts empfehlen. Der Autor dieser Zeilen hat sich dazu entschieden, einfach Cash zu halten und dem Markt von der Seitenlinie zuzuschauen. Das bietet zumindest einiges an kostenloser Unterhaltung.
Haftungsausschluss: Dieser Artikel stellt keine Anlage-Beratung dar. Es handelt sich hier nur um die subjektive Einschätzung des Autors. Jeder Anleger sollte sich selbstständig informieren und Entscheidungen über den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren, Währungen, Rohstoffen, Derivaten und sonstigen Vermögenswerten oder Finanzinstrumenten nur auf Grundlage individueller Chance-Risiko-Abwägungen treffen.
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