Geschichte war immer editierbar.

1582 verschwanden zehn Oktober-Tage, als Papst Gregor den Kalender neu kalibrierte.

Ägyptische Herrscher löschten Namen aus Stein.

Imperien schrieben Ursprungsmythen um, um neue Grenzen zu passen.

Tage löschen, Gesichter meißeln, Aufzeichnungen schwärzen, es ist dieselbe Funktion: Rücktaste.

Heute laufen die Werkzeuge nur schneller. Jeder Feed, jede Schlagzeile, jedes Trending-Topic ist jemand, der an der kollektiven Zeitlinie zupft.

Algorithmen kuratieren, was auftaucht und was versinkt.

Kein Böswillen nötig; in Code gebackene Bias reicht, um die Wahrnehmung zu kippen.

Also ist die neue Frontlinie vielleicht nicht die Physik, es ist die Aufmerksamkeit.

Realität ist nicht nur, was passiert; es ist, was die Menschen als passiert akzeptieren.

Diese Übereinkunft wird deshalb in Klassenzimmern, Suchmaschinen und Feeds verhandelt.

Wer entscheidet, was sichtbar ist, bearbeitet effektiv die Gegenwart.

Das Beunruhigende ist, dass die Editoren nicht menschlich sind.

Maschinen optimieren für Engagement, nicht für Wahrheit.

Ein fehlplatzierte Variable und die Welt vergisst etwas, das sie einst wusste.

Extraversion und Introversion wirken weniger wie Persönlichkeitstypen und mehr wie Überlebensmodi.

Der eine projiziert nach außen in den Lärm; der andere zieht sich inward zurück, um zu prüfen, was real ist.

Beide sind jetzt notwendig!!!!!!!!

Einer zum Erkunden, einer zum Bewahren von Sinn, wenn der Feed die Ränder verwischt.

Denn ob die Manipulation kosmisch oder codiert ist, die Frage bleibt: Wenn sich die Aufzeichnung ändert, wird jemand die Bearbeitung bemerken oder einfach weiter scrollen?

Dasselbe Muster wiederholt sich im Inneren.