Christiane Göbel Horsemanship und Coaching
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Für alle, die mal die 7 Konzepte als Anleitung wollten:
Als ich mal mit meiner Araberstute das schöne Wetter für einen Ausritt nutzte, stellte ich mir selbst die Frage „Was ist gutes Reiten?“ und stellte fest, dass diese Frage nicht so einfach zu beantworten ist, auch wenn ich mit inzwischen über 1200 Pferden gearbeitet habe.
1. Manche sagen, das kann man an den Turniererfolgen sehen und dennoch habe ich Reiter gesehen, die zwar Pokale und Schleifen im Schrank stehen haben, aber wenn ich diesen Paaren beim Reiten zusehe, erinnert das manchmal eher an Schwerstarbeit oder einen Zweikampf zwischen Mensch und Pferd als an harmonische Zweisamkeit und Leichtigkeit. Vielleicht haben Sie ein Pferd mit Talent, oder keine so starken Mitbewerber am Turnier oder ist das Gutes Reiten?
2. Dann gibt es die Aussage, dass Leichtgewichtige Reiter besser reiten als schwergewichtige Reiter und dennoch habe ich stark übergewichtige Reiter gesehen, die sich mit so einer Harmonie und Leichtigkeit in einer Einheit mit dem Pferd bewegten, dass es eine Freude war zuzuschauen. Und ich habe völlig untergewichtige Menschen gesehen, die so beweglich erschienen wie eine Eisenbahnschiene. Ist das dann Gutes Reiten?
3. Manche machen das an der Haltung des Pferdes fest und verwechseln ein auf der Vorhand laufendes Pferd, das mit der Nase auf dem Boden schleift mit Vorwärts-abwärts oder ein zusammengeschnürtes und hinter der Senkrechten laufendes und verspanntes Pferd mit Versammlung. Ist das Gutes Reiten?
4. Andere behaupten, dass jemand, der sich auf einem durchgehenden und/oder wild bockenden Pferd halten kann ein guter Reiter sei, sind also Rodeoreiter gute Reiter?
5. Es gibt Menschen, die behaupten, dass Springreiter besser reiten können, und andere sind überzeugt davon, dass nur Dressurreiten die Vollendung der Reiterei ist. Wieder andere für die ist nur Westernreiten gutes Reiten und für andere Wanderreiten und Geländereiten. Ist das so?
6. Auch habe ich schon die Behauptung gehört, dass nur wer sich traut in der Gruppe im Gelände im Galopp übers Stoppelfeld zu flitzen ein guter Reiter sei, während die Gegner behaupten, diese Pferde würden nur unkontrolliert durchs Gelände heizen. Ist das Gutes Reiten?
7. Dann gibt es immer mehr Reiter, die der Meinung sind, dass nur wenn Ihr Pferd Piaffe, alle Seitengänge und fliegende Wechsel kann, man von Gutem Reiten sprechen könne. Ist das dann Gutes Reiten?
8. Manche Profis unter den Reitern, die sprechen von gutem Reiten, wenn ein vom Gebäude vorzügliches Pferd im perfekten Rahmen vorgestellt wird, egal wie es sich dabei mental und emotional fühlt. Und ein körperlich von der Natur benachteiligtes Pferd, das mit viel Aufwand dennoch nur mittelmäßig daher kommen kann, durchs Raster fällt, auch wenn es sich gut zu fühlen scheint und in Harmonie mit seinem Reiter ist. Was ist dann gutes Reiten?
Tatsächlich bin ich überzeugt dass Gutes Reiten nichts mit der Reitweise, der Ausrüstung, der Rasse, dem Gewicht von Reiter und /oder Pferd, der Gangart oder den Turniererfolgen usw….. zu tun hat.
Sicher sollte jeder Reiter zuerst einmal bestrebt sein körperlich so fit zu sein, dass er in allen Gangarten einen völlig zügelunabhängigen Sitz hat und das Pferd nicht stört oder gar behindert. Dann sollte er auch mental und emotinal fit sein und immer die Ruhe bewahren können, auch in brenzligen Situationen um das Pferd zu stärken. Und dann ist es sicher sehr hilfreich die Hilfengebung so zu verfeinern, dass es ohne Kraftaufwand geschieht und an einen Tanz erinnert. Hierfür ist sicher auch Kenntniss über die Biomechnik von Mensch und Pferd notwendig sowie eine gute Motorik gepaart mit einem guten Timing und Gefühl.
Gutes Reiten ist für mich ein Mensch-Pferd-Paar, dem man gerne zuschaut, das sich in Harmonie, Spaß und Selbsthaltung bewegt, egal ob im Gelände oder im Parcour. Ein Pferd, dass seinem Alter und seinen von der Natur mitgegebenen körperlichen, geistigen und emotionalen Ressourcen entsprechend vorgestellt wird, mit dem Reiter, der wiederum mit seinen von der Natur mitgegebenen körperlichen, geistigen und emotionalen Ressourcen entsprechend umgeht und das Beste draus macht.  Unabhängig von Rasse des Pferdes, Gewicht von Reiter und Pferd und der Reitweise. Ein Paar, das keinerlei mechanische Hilfs-und Zwangsmittel benötigt, eine Einheit, wo man Mühe hat, die Hilfengebung zu erkennen, so viel Leichtigkeit und Sensibilität, dass man denken würde, Mensch und Pferd sind eine einzige Person, wie ein Pegasus, als ob die beiden nur in Gedanken telepathisch kommunizieren würden. Das ist für mich gutes Reiten, gutes Reiten lässt sich nicht in ein Schema pressen, es ist das Gesamtbild und das Gefühl das entsteht, wenn man es sieht. Dies ist meine Erfahrung und meine Meinung und gerne darf sich hier jeder sein eigenes Bild von gutem Reiten machen, denn – Es gibt so viele Wahrheiten auf der Welt wie es Menschen gibt!
Ich wünsche Dir nun das Bewusstsein, aus Sicht Deines Pferdes die Dinge zu erkennen und die Achtsamkeit und Erkenntnis, die für Dich und Dein Pferd stimmigen Lösungswege zu gehen.
Wie Du ein braves Pferd bekommst....
In den letzten 20 Jahren Horsemanship habe ich immer wieder gesagt bekommen: „Mit Deinen Pferden ist das ja einfach, die sind ja „brav“…“ und wer die Geschichte von meinem Alibaba kennt, durch den ich vor 20 Jahren zum Horsemanship gekommen bin, der weiß, dass ich sogar auf Rat eines Profitrainers schon beim Pferdemetzger angerufen hatte, so gefährlich war der Umgang und das Reiten mit ihm. Im Laufe der Jahre habe ich mit über 1000 Pferden gearbeitet und selbst darf ich im Moment vier Pferde mein eigen nennen, und ich persönlich nutze den Begriff „brav“ nicht, denn es gibt keine „braven“ Pferde, oder alle Pferde sind „brav“, oder womöglich hat jeder Mensch eine andere Definition von „brav“.
Auf Kursen höre ich manchmal die Aussage, warum soll ich mein Pferd berühren, damit es sich mehr Mühe gibt, es ist doch „brav“, es macht mir doch nichts. Hier kommt leider eindeutig zum Vorschein, dass immer noch viele Menschen Ihre Pferde auf eine Art und Weise vermenschlichen, die langsam und schleichend, aber sicher zu „Problemen“ führen kann, denn in einer Pferdeherde reicht es nicht aus, dass ein Herdenmitglied „brav“ ist, ein Herdenmitglied wird täglich in Frage gestellt in Bezug auf seinen Respekt, seinen Mut und seine Führungsqualitäten.
Wenn ich eine Definition für „brav“ finden müsste, die es aber nicht gibt, dann würde ich es so beschreiben: „Brav“ ist ein Pferd dann, wenn es keine Angst hat, also mutig im Leben steht und nicht bei jedem Geräusch und jeder Bewegung erschrickt, denn das kann sehr gefährlich für Mensch und Tier werden. Das alleine reicht mir aber nicht aus, sondern ich werde das Pferd herausfordern um die Wahrheit über diese Pferdepersönlichkeit und seinen Mut heraus zu finden. D.h. ich werde z.B. Plastiktüten an den Stick binden und mit neutralen rhythmischen Bewegungen in unterschiedlichem Tempo in allen Körperbereichen des Pferdes testen, wo die Komfortzone des Pferdes aufhört und es anfängt nervös und ängstlich oder gar panisch zu werden. Ich werde es über, unter und durch Hindernisse gehen lassen um zu erkennen, wie mutig es tatsächlich ist, ich werde es mit allem möglichen und unmöglichen konfrontieren, vor dem Pferde sich erschrecken könnten und herausfinden, wie groß die jeweilige Komfortzone ist. Dann werde ich mit dem Pferd zusammen in seinem Lerntempo diese Komfortzone überschreiten, damit es immer noch mutiger wird, denn es gibt wohl nichts Gefährlicheres als ein Pferd mit Angst.
Viele Menschen allerdings verwechseln Angst mit Respekt, da ängstliche Pferde leicht zu beeinflussen und zu bewegen sind, kann man dies leicht mit Respekt verwechseln, ist es aber nicht und wer das nicht erkennt, darf sich nicht wundern, wenn spätestens beim Reiten oder Hänger fahren Probleme entstehen, denn das Pferd reagiert aus Angst vor dem Menschen, wenn auch nur in einer unterschwelligen Art und Weise. Und es wird der Tag kommen, wo sich etwas zeigt, vor dem das Pferd mehr Angst hat als vor dem Menschen und seiner Korrektur und dann wird’s womöglich richtig gefährlich.
Zu „brav“ gehört auch angemessener Respekt dem Menschen gegenüber, d.h. z.B. dass das Pferd sich jederzeit und überall von mir mit Leichtigkeit bewegen lässt in Richtungen wie rückwärts, seitwärts, Hinterhand und Vorhand kreuzen und dass es jederzeit und überall meinen privaten Raum respektiert und Abstand hält, es sei denn ich frage es näher zu kommen, denn genau so funktionieren die Regeln für Respekt in der Pferdeherde, das hat nichts mit Dominanz und Dressur zu tun, das sind die Spielregeln in jeder Pferdeherde, das ist Natur.
Viele Pferdebesitzer haben hier schon Bauchschmerzen und fragen nach 3 Schritten rückwärts, ob das denn für heute nicht reichen würde und warum das Pferd den Abstand halten soll. Tatsächlich brauchst Du dies überhaupt nicht tun, doch es wird dir wertvolle Informationen liefern darüber, wie viel Respekt Dein Pferd tatsächlich vor Dir hat und wenn du auch hier die Komfortzone immer etwas mehr überschreitest, wird Dein Pferd von Tag zu Tag respektvoller werden. Wenn Du dies allerdings nicht erkennst, weil Du immer zufrieden bis
t mit dem was Dein Pferd Dir sowieso schon anbietet(und Pferde sind sehr soziale und oft gutmütige Tiere), dann darfst Du Dich nicht wundern, wenn in außergewöhnlichen und neuen Situationen die oft unangenehme Wahrheit ans Licht kommt.
Ich mag es einmal so beschreiben, wenn ich ein gebrauchtes Auto kaufe und es hat die Farbe rot und nach 2 Jahren fährt ein Kind mit dem Fahrrad zu nah an dem parkenden Auto vorbei und macht einen Kratzer in den Lack und plötzlich siehst Du am Kratzer, dass dieses Auto tatsächlich ursprünglich blau war und anscheinend mal überlackiert wurde. Du hast 2 Jahre lang geglaubt, dass dieses Auto rot sei und warum kam diese Wahrheit nun ans Licht? Weil jemand am Lack gekratzt hat!
Bevor ich ein Pferd reite, „kratze“ ich immer erst am Lack, auch wenn ich es schon lange kenne, denn Pferde leben nur im Hier und Jetzt und Regeln und Rangfolgen werden von Pferden ein Leben lang immer wieder mal in Frage gestellt, je nach Naturell des Pferdes öfter oder seltener, das ist die Natur des Pferdes. Wenn ich am Lack kratze, indem ich das Pferd frage, wie sehr es sich bemüht für mich und an seine Toleranzgrenze komme, dann werde ich herausfinden, wie es reagiert, wenn ich diese überschreiten werde. Denn wenn ich dies vor dem Reiten oder z.B. Hänger fahren kläre, dann kann mir das in einem Ernstfall meine Gesundheit und sogar mein Leben retten und das meines Pferdes. Ja ich dramatisiere es vielleicht etwas, weil viele Pferdebesitzer dies verharmlosen und dann oft schlimme Erlebnisse haben. Sie erkennen den Zusammenhang nicht und Sie erkennen auch nicht, dass wir Menschen IMMER und in JEDEM Moment mit dem Pferd zusammen, gewollt oder ungewollt, mit unseren Gedanken, Glaubenssätzen und Handlungen Informationen ans Pferd senden, die über sein Verhalten entscheiden. Und dieses Verhalten gefällt uns oft nicht, obwohl wir es bewusst oder unbewusst mit verursacht haben.
Viele denken auf Events auf denen sie mich treffen, dass ich wohl immer nur „brave“ Pferde besitze und jene, die mit einem meiner Pferde als Leihpferd Kurse buchen, denken doch tatsächlich, dass meine Pferde wie Maschinen oder Computer, das einmal von mir einprogrammierte, von jedem x-beliebigen Menschen abrufen lassen. Dem ist nicht so!!!!!!
Auch meine Pferde sind Pferde geblieben und entscheiden von Mensch zu Mensch, was sie tun und wie sie reagieren und wenn jemand mein Pferd mal für zwei Wochen mit heim nehmen würde, dann würde es sich nach diesen zwei Wochen etwas mehr anfühlen als Pferd von demjenigen, der es zwei Wochen hatte. Und wenn ich egal welches Pferd von Schülern für zwei Wochen mit mir nach Hause nehme, dann wird es sich nach zwei Wochen etwas mehr wie eines meiner Pferde anfühlen. Doch wie lange hält das an, leider nur einen kurzen Moment, bis das Pferd sich auf das neue Gegenüber eingestellt hat und dann den Menschen spiegelt, der ihm nun gegenüber steht.
Dies ist auf jedem Kurs von mir zu sehen, denn im Laufe von 2 Tagen hatte ich fast immer jedes Pferd einmal kurz „in der Hand“ und für diese Momente mit mir, sind diese Pferde andere Pferde und wenn ich sie zurück an die Besitzer gebe, dann hält das manchmal noch kurz an, aber schnell stellt sich das Pferd wieder auf den anderen Menschen ein und nur wenn dieser Mensch etwas an sich selbst verändert, wird sich auch das Pferd verändern. Doch selbst dies reicht vielen Pferdebesitzern nicht aus um anzuerkennen, dass tatsächlich das Pferd immer nur Spiegel vom Besitzer und seiner Energie ist und sie finden Gründe(manche würden Ausreden dazu sagen) warum das Pferd nicht so reagiert wie gewünscht. Dieses Pferd sei eben anders und hätte diese und jene Erfahrungen gemacht und deshalb gehe dies oder jenes einfach nicht. Mag sein, dass dies manchmal so ist, doch meistens sind Pferde tatsächlich nur in diesem Moment zuhause und können selbst mit einem Alter von 30 Jahren und egal welchen Erlebnissen, sofort alte Muster verändern, was uns Menschen ja oft schwer fällt.
Hier fällt mir ein passendes Zitat von Friedrich Nietzsche ein: „Manchmal wollen die Menschen die Wahrheit nicht hören, weil sie ni
cht wollen, dass Ihre Illusionen zerstört werden.“
Wie also bekommst Du ein „braves“ Pferd? Indem Du die Verantwortung für Deine Handlungen mit deinem Pferd übernimmst und am Lack kratzt um die ECHTE Farbe der Persönlichkeit Deines Pferdes zu erkennen. Indem Du am Lack kratzt um die Komfortzone von Mut und Respekt Deines Pferdes zu erkennen und dann diese Komfortzone täglich größer machst, dies hilft Dir und auch Deinem Pferd bei Eurem gemeinsamen Wachstum. Dann bekommst Du ein wirklich Mutiges und Respektvolles Pferd und dann kannst Du anfangen all die Dinge zu tun, die Du eigentlich mit dem Pferd tun wolltest. Und sollte Dir das noch nicht gelingen, weil Du selbst noch nicht die Veränderungen in dir selbst, in Deinen Gedanken, Handlungen und Deiner Energie herbei führen kannst, dann suche Dir eine/n passenden Trainer/in, der/die Dich auf diesem Weg der Veränderung begleitet. Denn nichts ändert sich, wenn Du Dich nicht selbst veränderst und das ist auch im restlichen Leben so(privat, beruflich, partnerschaftlich etc…),das heisst aber auch, Du hast die Macht alles zu verändern, was Du bereit bist zu verändern. So lange Du die „Schuld“ bei anderen suchst(egal ob Pferd oder Mensch), haben diese anderen Macht über Dich, und tatsächlich hast Du in jedem Moment Deines Lebens die Möglichkeit dies zu verändern! Selbst der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt……
Ich wünsche Dir nun das Bewusstsein, aus Sicht Deines Pferdes die Dinge zu erkennen und die Achtsamkeit und Erkenntnis, die für Dich und Dein Pferd stimmigen Lösungswege zu gehen. 
Mehr Informationen und Impressum findest  Du hier:  www.christiane-goebel.de
Probleme beim Schmied - die 6 wichtigsten Tipps
Kennst Du das auch? Der Schmied kann sein Werk nicht beenden, weil das Pferd den Huf nicht mehr hebt oder schlimmer? Sicherlich gibt es viele Gründe hierfür und ich werde die mir meist-bekannten hier aufführen und behandeln.
1. Das Pferd hat körperliche Beschwerden, die das heben und/oder länger halten des Beines nicht ohne Schmerz erlauben. Wenn dies der Fall ist, dann muss natürlich am besten zuerst der Schmerz beseitigt werden und ist dies nicht möglich und der Einsatz des Schmiedes dringend notwendig, dann kann man das Pferd mit schmerzlindernden Gaben vor dem Einsatz des Schmiedes helfen. Es gibt auch Pferde, die benötigen aus körperlichen (oder auch mentalen) Gründen immer wieder kurze Pausen, oder müssen sich mit z.B. dem Hinterteil irgendwo anlehnen können und dürfen das Bein nicht so steil angewinkelt bekommen. D.h. nicht, dass so ein Pferd zwingend lahm geht oder Probleme beim Laufen hat, es kann explizit mit der Hebebewegung und Beugung des Beines ein Problem haben(wegen Krankheit oder Alter) und sonst über die Koppel springen und rennen.
2. Das Pferd hat Angst vor Berührung der Beine und hier ist es keine Respektlosigkeit, so wie viele fälschlicherweise denken, sondern tatsächliche Angst oder gar Panik bei Berührung und/oder heben der Beine und dies liegt absolut in der Natur des Pferdes. Bei einem solchen Pferd gehe ich so vor, dass es sich erst einmal mit Berührungen an den Beinen vertraut machen kann. Hier arbeite ich für gewöhnlich meistens mit dem Prinzip von Annäherung und Rückzug an den Beinen, hierfür nutze ich einen Stick oder meine Hände um die Beine an Berührung und anfassen zu gewöhnen. Manchmal binde ich auch eine Tüte an den Stick oder ich nutze den vorhandenen String am Stick. Ziel ist es, dass das Pferd diese Berührung nicht nur aushält, sondern dauerhaft akzeptiert und dies am besten in völlig entspannter Körper-und Geisteshaltung. Dies kann je nach Pferd und Problem oder Wissen des Menschen, Sekunden, Minuten, Stunden, Tage oder Wochen dauern. Die Akzeptanz der Berührung ist die Vorstufe, die überhaupt erst erlaubt, dass ein anheben des Beines möglich ist.
3. Dann sollte das Pferd die Signale für das Anheben der Beine verstehen. Oft sehe ich Pferde, die sich völlig überrumpelt fühlen beim Anheben der Beine, ängstlichen Pferden macht das noch mehr Angst und respektlose Pferde werden womöglich noch respektloser. Ich persönlich bin hier für klare Kommunikation mit dem Pferd. D.h., wenn ich mit der Hand am Bein nach unten streiche, dann möchte ich persönlich auf keinen Fall, dass das Pferd das Bein hebt. Wenn ich mal einen Verband anlegen, eine Salbe auftragen oder eine Gamasche anziehen möchte, dann möchte ich ein Pferd, dass das Gewicht auf dem Bein lässt und den Huf am Boden wenn ich am Bein entlangstreiche. Deshalb habe ich ein klares Zeichen für Hufe heben, wenn ich also das Bein streichele, kann das Pferd entspannt stehen bleiben und wenn ich dann an der Kastanie die Finger dauerhaft (ohne zu streicheln) an die Haare lege, dann möchte ich, dass es selbstständig den Huf hebt und mir anbietet. Allerdings kann es zu Beginn sein, dass das Pferd auf Berührung der Haare nicht reagiert, dann werde ich nach 3-5 Sekunden den Druck erhöhen, so dass ich nun die Haut um die Kastanie berühre, wenn keine Reaktion kommt, dann werde ich nach 3-5 Sekunden den Muskel um die Kastanie berühren und dann am Schluss, wenn das Pferd das Bein immer noch nicht hebt, werde ich den Knochen berühren und das hat schon was mit kneifen um die Kastanie zu tun. Sobald allerdings das Pferd das Gewicht vom Bein weg nimmt, werde ich es kurz belohnen indem ich den Druck mit meinen Fingern wegnehme oder verringere und sogar streichele. Zuerst möchte ich nur das Wegnehmen des Gewichtes, dann ein leichtes Anheben des Hufes und am Schluss möchte ich gerne, dass mir das Pferd den Huf förmlich entgegen streckt. Dann erst nehme ich den Huf und es hat in diesem Moment natürlich auch selbstständig sein Gewicht auf die anderen 3 Beine verteilt und kommt somit nicht aus dem Gleichgewicht wie es andernfalls oft passiert und dann legen
die Pferde sich mit dem Gewicht auf den Menschen. Beim Hinterbein nutze ich für die dauerhafte Berührung das Sprunggelenk. Wenn ich den Huf abstelle, dann lasse ich ihn nicht einfach fallen und auf dem Boden aufschlagen, denn dies passiert bei entspannten Pferden, sondern ich stelle ihn vorsichtig auf den Boden zurück. Man kann diese Art des Umgangs übertrieben vorsichtig nennen, ich nenne es Achtsamkeit.
4. Wenn das Pferd ein Muster hat, also z.B. bei Berührung der Beine auszuschlagen oder sonstiges, dann ist es hilfreich zuerst einmal dieses „negative“ Muster durch ein neues und positives Muster zu ersetzen und womöglich muss man sich hier manchmal mit sehr kleinen Fortschritten erkenntlich zeigen und diese wertschätzen, damit immer schneller immer mehr Kooperation von Seiten des Pferdes kommt. Auch ist es hier ratsam auf Distanz mit z.B. einem Stick die Beine zu berühren, damit ich in Sicherheit bin wenn das Pferd danach tritt und dennoch weitermachen kann. Wenn ein Pferd 10 Jahre die Erfahrung gemacht hat, dass ein Schmiedbesuch oder Hufe heben Stress bedeuten, dann kann man das manchmal nicht in einer Stunde verändern.
5. Sollte das Pferd Respektlosigkeit zeigen, dann beginne ich nicht hier beim Hufe heben dies zu korrigieren, sondern ich werde mit diesem Pferd arbeiten, es für Bewegung fragen und hierzu psychische und physische Energie einsetzen in Form der 7 Konzepte. Nicht nach vorne, sondern seitliche Bewegungen der Hinter-und Vorhand, rückwärts und seitwärts, und darauf achten WIE das Pferd mir antwortet und WIE sehr es sich bemüht. Vor allem werde ich darauf achten, wie das Pferd auf Korrekturen von mir reagiert, und entsprechend eingreifen. Viele Probleme können nicht am Problem selber gelöst werden, da sie schon ganz wo anders und viel früher beginnen. Doch wenn ich erreiche, dass ein Pferd respektvoll auf meine Fragen antwortet und sich auch bemüht für mich, dann lösen sich gewöhnlich sowieso viele Probleme in Luft auf. Respektlosigkeit ist aus meiner Sicht meist leichter zu lösen als Angst, wenn man als Mensch die nötige Präsenz und Erfahrung aufbringt und sein Ego im Griff hat.
6. Das Pferd macht nur beim Schmiedetermin Probleme und sonst klappt das Bearbeiten der Hufe völlig problemlos. Hier sollte man etwas genauer schauen, ist es tatsächlich so, dass im Alltag das Pferd respektvoll und völlig angstfrei die Hufe von Dir bearbeiten lässt? Versteht es tatsächlich Deine Zeichen und auch alle anderen Punkte sind positiv? Dann schau, was an dem Tag, wenn der Schmied kommt anders ist? Bist Du vielleicht aufgeregt? Laufen im Gegensatz zu sonst viele Leute herum, herrscht eine nervöse, schnelle und aufgeregte Energie auf dem Hof? Es gibt Pferde die nehmen so leicht Energien von Gedanken und Stimmungsschwankungen auf, da reicht ein Streitgespräch und es kann Eure Gegenwart nicht mehr ertragen. Oder ist der Schmied sehr in Eile? Ich ziehe den Hut vor diesem Berufszweig und bin immer wieder erstaunt, was Schmiede alles für Pferde vorgestellt bekommen und über sich ergehen lassen müssen und das dabei so wenig passiert. Doch es gibt auch in diesem Beruf Menschen, die diesen Beruf nicht aus Liebe machen, sondern weil sie ihn gelernt haben und des Geldes wegen oder die Ihr Ego beim Hufe bearbeiten dabei stehen haben(dieses denkt oder sagt so etwas wie „Den Bock krieg ich schon klein.“). Es gibt dann tatsächlich Pferde, die so feinfühlig in ihren Wahrnehmungen sind, dass sie dies spüren und nicht mit diesem Menschen zusammen arbeiten können. Oder wie fühlen Sie sich bei einem Zahnarzt, der einfach über sie hinweg entscheidet und ihnen im Mund herum fuchtelt ohne Gefühl und Kommunikation? Das Pferd kann sich nur zur Wehr setzen indem es sich verweigert. Vielleicht auch strahlst Du Stresshormone und Angst aus, wenn der Schmied kommt und vielleicht wenn alle anderen Punkte abgeklärt sind, hilft es, wenn Du selbst gar nicht dabei bist. Ich kenne auch solche Fälle, in denen plötzlich alles leicht läuft, wenn die Besitzer nicht dabei sind, das kommt doch auf einen Versuch an und wenn das so ist, dann weißt Du wenigstens,